Kennst du die grundlegenden 5 Persönlichkeitsmerkmale, die den Charakter eine Person ausmachen? Hier erfährst du alles darüber.
Viele moderne Persönlichkeitspsychologen glauben, dass es fünf grundlegende Dimensionen der Persönlichkeit gibt, die oft als die „Big 5“ bezeichnet werden. Die fünf allgemeinen Persönlichkeitsmerkmale, die von dieser im englischen auch Ocean-Modell genannten Theorie beschrieben werden, sind:
- Extraversion (oft auch als Extroversion bezeichnet),
- Verträglichkeit,
- Offenheit für Erfahrungen,
- Gewissenhaftigkeit
- und Neurotizismus.
Die Persönlichkeitstheorien versuchen seit langem, genau zu bestimmen, wie viele Persönlichkeitseigenschaften es gibt. Frühere Theorien haben eine Vielzahl möglicher Merkmale vorgeschlagen, darunter
- Gordon Allports Liste mit 4.000 Persönlichkeitsmerkmalen,
- Raymond Cattells 16 Persönlichkeitsfaktoren
- und Hans Eysencks Drei-Faktoren-Theorie.
Viele Forscher waren jedoch der Meinung, dass Cattells Theorie zu kompliziert und Eysencks Theorie zu begrenzt war. Als Ergebnis entstand die Fünf-Faktoren-Theorie, die die wesentlichen Persönlichkeitsmerkmale beschreibt, die als Bausteine der Persönlichkeit dienen.
In diesem Artikel schauen wir uns die Definition jeder einzelnen Persönlichkeitseigenschaft, also jedes einzelne Persönlichkeitsmerkmal, und die damit verbundenen Charaktereigenschaften genau an.
Möchtest du wissen, welche Persönlichkeitsmerkmale bei dir wie ausgeprägt sind? Ein Persönlichkeitstest könnte darüber Aufschluss geben. Um einen Persönlichkeitstest basierend auf dem Big-Five-Modell zu machen, klicke hier.
Über mich
Hallo,
mein Name ist Andreas und ich bin 44 Jahre alt. Ich litt jahrelang unter einer Angststörung mit Panikattacken, Depressionen und Zwangsverhalten.
Falls Du mehr über mich erfahren möchtest und was mir persönlich am meisten geholfen hat, kannst Du das hier nachlesen.
Was sind die Big Five Dimensionen der Persönlichkeit?
Der Begriff Persönlichkeitsmerkmal kommt aus der Persönlichkeitspsychologie und beschreibt eine verhältnismäßig beständige Eigenschaft einer Person.
Heute glauben viele Forscher der Persönlichkeitspsychologie, dass es fünf zentrale Persönlichkeitsmerkmale gibt (1), die einen Charakter des Menschen ausmachen. Die Belege für diese Theorie nehmen seit vielen Jahren zu, beginnend mit den Forschungen von D. W. Fiske (1949) und später erweitert durch andere Forscher wie Norman (1967), Smith (1967), Goldberg (1981) und McCrae & Costa (1987).
Die „Big Five“ sind weit gefasste Kategorien von Persönlichkeitsmerkmalen und jede davon hat ihre eigenen Stärken und Schwächen. In der Psychologie gibt zwar viel Literatur, die dieses Fünf-Faktoren-Modell der Persönlichkeit unterstützt, aber die Forscher sind sich nicht immer einig über die genauen Bezeichnungen der einzelnen Dimensionen.
Vielleicht ist es hilfreich, die Abkürzung OCEAN (Offenheit, Gewissenhaftigkeit, Extraversion, Verträglichkeit und Neurotizismus) zu verwenden, wenn du versuchst, dir die fünf wichtigsten Eigenschaften zu merken. CANOE (für Gewissenhaftigkeit, Verträglichkeit, Neurotizismus, Offenheit und Extraversion) ist ein weiteres häufig verwendetes Akronym.
Es ist wichtig zu wissen, dass jeder einzelne Charaktereigenschaft eine Bandbreite zwischen zwei Extremen darstellt. Die Extraversion zum Beispiel stellt ein Kontinuum zwischen extremer Extraversion und extremer Introversion dar. In der realen Welt liegen die meisten Menschen irgendwo zwischen den beiden polaren Enden der einzelnen Dimensionen.
Diese fünf Begriffe, in der Persönlichkeitsforschung unter anderem auch Hauptdimensionen genannt, und ihre Bedeutung werden im folgenden genauer beschrieben.
Offenheit
Diese Eigenschaft zeichnet sich durch Merkmale wie Vorstellungskraft und Einsicht aus (1). Menschen mit einer hohen Ausprägung dieser Eigenschaft neigen auch dazu, ein breites Spektrum an Interessen zu haben. Sie sind neugierig auf die Welt und andere Menschen, suchen Herausforderungen, wollen neue Dinge lernen und neue Erfahrungen machen.
Menschen mit einer hohen Ausprägung dieser Eigenschaft sind eher abenteuerlustig und kreativ. Menschen mit einer niedrigen Ausprägung dieser Eigenschaft sind oft viel traditioneller und haben Schwierigkeiten mit abstraktem Denken.
Hoch = stark ausgeprägt
- Sehr kreativ
- Offen dafür, neue Dinge auszuprobieren
- Fokussiert darauf, neue Herausforderungen zu meistern
- Denkt gerne über abstrakte Konzepte nach
Niedrige Ausprägung der Offenheit
- Abneigung gegen Veränderungen
- Hat keine Freude an neuen Dingen
- Widersetzt sich neuen Ideen
- Nicht sehr fantasievoll
- Mag keine abstrakten oder theoretischen Konzepte
Was ich jedem mal raten würde, auszuprobieren
Ein persönlicher TippIch habe sehr gute Erfahrungen mit CBD-Öl gemacht. Es entspannt und beruhigt mich und hat mir sogar dabei geholfen, von meinen Antidepressiva loszukommen. Ich habe hierzu auch einen eigenen Erfahrungsbericht geschrieben, den Du hier nachlesen kannst.
Andreas
Online-Tests
Gewissenhaftigkeit
Zu den Standardmerkmalen dieser Dimension gehören ein hohes Maß an Nachdenklichkeit, gute Impulskontrolle und zielgerichtetes Verhalten (1). Sehr gewissenhafte Menschen neigen dazu, organisiert zu sein und auf Details zu achten. Sie planen vorausschauend, denken darüber nach, wie sich ihr Verhalten auf andere auswirkt, und halten sich an Fristen.
Hohe Gewissenhaftigkeit
- Verbringt Zeit mit der Vorbereitung
- Erledigt wichtige Aufgaben sofort
- Sie achten auf Details
- Genießt es, einen festen Zeitplan zu haben
Niedrige Gewissenhaftigkeit
- Abneigung gegen Struktur und Zeitpläne
- Verursacht Unordnung und kümmert sich nicht um Dinge
- Bringt Dinge nicht zurück oder legt sie nicht an ihren Platz zurück
- Schiebt wichtige Aufgaben vor sich her
- Erledigt notwendige oder zugewiesene Aufgaben nicht
Extraversion
Extraversion (oder Extroversion) zeichnet sich durch Erregbarkeit, Geselligkeit, Gesprächigkeit, Durchsetzungsvermögen und ein hohes Maß an emotionaler Ausdrucksfähigkeit aus (1). Menschen mit einer hohen Extraversion sind kontaktfreudig und gewinnen in sozialen Situationen Energie. Wenn sie mit anderen Menschen zusammen sind, fühlen sie sich energiegeladen und aufgeregt.
Menschen mit einer niedrigen Extraversion (oder Introvertiertheit) sind eher zurückhaltend und haben weniger Energie, die sie in sozialen Situationen aufwenden können. Gesellschaftliche Veranstaltungen können sich anstrengend anfühlen und Introvertierte brauchen oft eine Zeit der Einsamkeit und Ruhe, um „aufzutanken“.
Extraversion stark ausgeprägt
- Genießt es, im Mittelpunkt zu stehen
- Fängt gerne Gespräche an
- Lernt gerne neue Leute kennen
- Hat einen großen sozialen Kreis von Freunden und Bekannten
- Findet es leicht, neue Freunde zu finden
- Fühlt sich in der Nähe anderer Menschen ermutigt
- Sagt Dinge, bevor er darüber nachdenkt
Extraversion wenig ausgeprägt
- Bevorzugt Einsamkeit
- Fühlt sich erschöpft, wenn er viel mit anderen Menschen zu tun hat
- Findet es schwierig, ein Gespräch zu beginnen
- Hält ungern Smalltalk
- Überlegt genau, was er sagt, bevor er spricht
- Mag es nicht, im Mittelpunkt zu stehen
Lies hierzu auch „Bin ich introvertiert?“
Vertrauen
Dieses Merkmal umfasst Eigenschaften wie Vertrauen, Altruismus, Freundlichkeit, Zuneigung und andere prosoziale Verhaltensweisen (1). Menschen, die eine hohe Verträglichkeit aufweisen, sind eher kooperativ, während Menschen mit einer niedrigen Verträglichkeit eher wettbewerbsorientiert und manchmal sogar manipulativ sind.
Hohes Vertrauen
- Hat ein großes Interesse an anderen Menschen
- Kümmert sich um andere
- Fühlt Empathie und Sorge für andere Menschen
- Es macht ihm Spaß, zu helfen und zum Glück anderer Menschen beizutragen
- Hilft anderen, die Hilfe brauchen
Niedriges Vertrauen
- Zeigt wenig Interesse an anderen
- Kümmert sich nicht darum, wie sich andere Menschen fühlen
- Hat wenig Interesse an den Problemen anderer Menschen
- Beleidigt und erniedrigt andere
- Manipuliert andere, um zu bekommen, was sie wollen
Neurotizismus
Neurotizismus ist eine Eigenschaft, die sich durch Traurigkeit, Launenhaftigkeit und emotionale Instabilität auszeichnet (1). Personen mit einer hohen Ausprägung dieser Eigenschaft neigen zu Stimmungsschwankungen, Angst/Ängstlichkeit, Reizbarkeit und Traurigkeit. Personen mit einer niedrigen Ausprägung dieser Eigenschaft sind eher stabil und emotional belastbar.
Stark neurotisch
- Erlebt viel Stress
- Macht sich über viele verschiedene Dinge Sorgen
- Sie regen sich leicht auf
- Erlebt dramatische Stimmungsschwankungen
- Fühlt sich ängstlich
- hat Schwierigkeiten, sich nach stressigen Ereignissen zu erholen
Wenig neurotisch
- Emotional stabil
- Kann gut mit Stress umgehen
- Fühlt sich nur selten traurig oder deprimiert
- Macht sich nicht viel Sorgen
- Ist sehr entspannt
Sind die „Big Five“-Eigenschaften universell?
McCrae und seine Kollegen haben auch herausgefunden, dass die Big Five-Eigenschaften (Persönlichkeitsmerkmale) bemerkenswert universell sind. Eine Studie, in der Menschen aus mehr als 50 verschiedenen Kulturen untersucht wurden, ergab, dass die fünf Dimensionen genau zur Beschreibung der Persönlichkeit verwendet werden können.
Auf der Grundlage dieser Forschung glauben viele Psychologen, dass die fünf Persönlichkeitsdimensionen nicht nur universell sind, sondern auch einen biologischen Ursprung haben. Der Psychologe David Buss hat eine evolutionäre Erklärung für diese fünf Kernpersönlichkeitsmerkmale vorgeschlagen und behauptet, dass diese Persönlichkeitsmerkmale die wichtigsten Qualitäten darstellen, die unsere soziale Landschaft prägen.
Es gibt aber auch noch andere Persönlichkeits-Modelle zur Unterscheidung von unterschiedlichen Persönlichkeitstypen, z.B. den Myers-Briggs-Test.
Welche Faktoren beeinflussen die Big Five-Eigenschaften?
Die Forschung legt nahe, dass sowohl biologische als auch Umwelteinflüsse eine Rolle bei der Ausprägung unserer Persönlichkeit bzw. unseres Persönlichkeitsprofils spielen. Zwillingsstudien deuten darauf hin, dass sowohl die Natur als auch die Erziehung eine Rolle bei der Entwicklung jedes der fünf Persönlichkeitsfaktoren spielen (2).
Statistische Verteilung der Verhaltensmerkmale
Eine Studie über die genetischen und umweltbedingten Grundlagen der fünf Merkmale untersuchte 123 eineiige Zwillingspaare und 127 zweieiige Zwillingspaare. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Erblichkeit jedes Merkmals bei
- 53 Prozent für Extraversion,
- 41 Prozent für Verträglichkeit,
- 44 Prozent für Gewissenhaftigkeit,
- 41 Prozent für Neurotizismus
- und 61 Prozent für Offenheit liegt.
Längsschnittstudien deuten außerdem darauf hin, dass diese fünf großen Persönlichkeitseigenschaften im Laufe des Erwachsenenalters relativ stabil sind. Eine Studie mit Erwachsenen im erwerbsfähigen Alter ergab, dass die Persönlichkeit über einen Zeitraum von vier Jahren stabil ist und sich durch widrige Lebensereignisse kaum verändert.
Studien haben gezeigt, dass die Reifung einen Einfluss auf die fünf Merkmale haben kann. Mit zunehmendem Alter neigen Menschen dazu, weniger extravertiert, weniger neurotisch und weniger offen für Erfahrungen zu sein. Verträglichkeit und Gewissenhaftigkeit hingegen nehmen mit zunehmendem Alter eher zu.
Mein Fazit
Denke immer daran, dass Verhalten eine Wechselwirkung zwischen der zugrunde liegenden Persönlichkeit einer Person und situativen Variablen ist. Die Situation, in der sich eine Person befindet, spielt eine große Rolle dabei, wie die Person reagiert. In den meisten Fällen reagieren Menschen jedoch so, wie es der grundlegenden Kombination ihrer Persönlichkeitsmerkmalen entspricht.
Diese Dimensionen stellen breite Bereiche der Persönlichkeit dar. Die Forschung hat gezeigt, dass diese Gruppierungen von Merkmalen bei vielen Menschen gemeinsam auftreten. Wer zum Beispiel gesellig ist, neigt dazu, gesprächig zu sein. Diese Eigenschaften treten jedoch nicht immer zusammen auf. Doch Achtung: vergiss nicht, dass alle Modelle auch ihre Grenzen haben. Die Persönlichkeit eines Menschen ist komplex und vielfältig und jeder Mensch kann Verhaltensweisen auf mehreren dieser Dimensionen zeigen.
Weitere Informationen zu den Themen Persönlichkeitsentwicklung findest du hier.
War dieser Beitrag hilfreich?
Doku von Arte zum Thema Medikamentensucht
Die Dokumentarfilmerin Liz Wieskerstrauch dreht eine Reportage über Menschen mit Medikamentensucht. Sie sucht noch nach Betroffenen, die sie zwei Tage in ihrem Leben begleiten kann.
Falls du also von deinen Benzodiazepinen (oder auch anderen Psychopharmaka) nicht mehr loskommst, obwohl dein eigentliches Problem gar nicht mehr da zu sein scheint, und du Interesse hast, dass sie dich zwei Tage begleitet, dann kannst du dich bei ihr unter liz@wieskerstrauch.com melden.
Das Projekt hat nichts direkt mit mir zu tun. Aber ich helfe hier gerne bei der „Vermittlung“.
CBD: eine Alternative
Während meiner persönlichen Leidenszeit, als ich noch selbst unter Depressionen und Angststörungen gelitten hatte, probierte ich viele pflanzliche Mittel aus, um von meinen Antidepressiva loszukommen. Ob Lasea (Lavendelöl), Johanniskraut, Baldrian oder homöopathische Mittel wie Neurexan – ich hatte schon alles probiert, bis ich schließlich auf CBD-Öl gestoßen bin, was bei mir letztlich den Durchbruch gebracht hatte.
Meinen Bericht, wie ich auf CBD gestoßen bin und wie es bei mir wirkte, kannst Du hier nachlesen.
Schnelle Hilfe?
Falls du Selbstmordgedanken hast und akut Hilfe brauchst: Anlaufstellen wie die Telefonseelsorge (0800 – 111 0 111 oder 0800 – 111 0 222) sind rund um die Uhr für dich erreichbar.
Weitere Hilfsangebote findest du hier.
Am einfachsten schreibst du mir per WhatsApp. Du kannst mir aber auch gerne in diesem Formular eine Nachricht hinterlassen.
Newsletter
Trage hier deine E-Mail ein und bleibe auf dem Laufenden. Du erhältst bei neuen Artikel eine Benachrichtigung per Mail.
Meine Empfehlungen
Alle Produkte habe ich selbst an mir getestet und für extrem hilfreich empfunden.
CBD-Vital 10%
Swiss FX 10%
Flow Neuroscience