In der TCM gilt Akupunktur bei Depressionen als bewährt. Doch wie wirksam ist sie wirklich und was hält die westliche Medizin von dieser Therapieform?
Auf der ganzen Welt leiden Menschen unter Depressionen, Tendenz steigend. Da eine medikamentöse Therapie mit Psychopharmaka starke Nebenwirkungen beim Patienten hervorruft, ist das Interesse an sanften ganzheitlichen Behandlungsmethoden groß. Genau hier kommt die Akupunktur ins Spiel.
In diesem Artikel beleuchten wir die wichtigsten Fragen zum Thema Akupunktur gegen Depressionen (und Ängste), u.a.:
- wie sich eine depressive Erkrankung auf die Stimmung und das ganze Leben der Betroffenen auswirkt,
- wie Akupunkturbehandlungen ablaufen,
- welche Akupunkturpunkte bei Depressionen häufig stimuliert werden,
- und vieles weitere Antworten zu wichtigen Fragen
Über mich
Hallo,
mein Name ist Andreas und ich bin 44 Jahre alt. Ich litt jahrelang unter einer Angststörung mit Panikattacken, Depressionen und Zwangsverhalten.
Falls Du mehr über mich erfahren möchtest und was mir persönlich am meisten geholfen hat, kannst Du das hier nachlesen.
1. Ist Akupunktur bei Depressionen eine neue Idee?
Akupunktur ist eine Form der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM). Seit mehr als 2.500 Jahren verwenden Therapeuten der TCM Nadeln, um bestimmte Bereiche zu stimulieren und so durch Aktivierung der Selbstheilungskräfte eine Vielzahl von Erkrankungen, auch die Psyche betreffend, zu behandeln.
Die uralte Praxis hat sich als Mittel zur Behandlung von Schmerzen und Beschwerden durchgesetzt. Vom Einsatz bei Menstruationsbeschwerden bis hin zu Beschwerden durch Osteoarthritis ist vieles mit der Akupunktur behandelbar.
Mit dem Einzug der Akupunktur in die westliche Medizin ist sie zu einem festen Bestandteil der komplementären Medizin geworden. Forscherinnen und Forscher haben auch begonnen, die Vorteile der Akupunktur bei anderen Erkrankungen wie Depressionen und Angstzuständen zu untersuchen.
Das Wichtigste zur Depression in Kürze
Eine Depression (im ICD 10 unter F32 zu finden) äußert sich in gedrückter Stimmung, Interessensverlust, Antriebslosigkeit, schneller Ermüdbarkeit und einer Unfähigkeit, Freude zu empfinden. Oft geht sie auch mit einer inneren Unruhe, einem Mangel an Selbstwertgefühl und Schlafstörungen (z.B. Durchschlafstörungen) einher.
Die Ursachen von Depressionen sind vielfältig, doch psychosozialen Belastungen bzw. Herausforderungen (z.B. Problemen in der Beziehung oder am Arbeitsplatz) und belastenden Lebensereignissen (z.B. Verlust des Partners) kommt eine große Bedeutung zu.
Die Diagnostik erfolgt durch ein ausführliches Anamnesegespräch und einer Abklärung anderer medizinischen bzw. psychiatrischen Ursachen für die psychischen Probleme.
Hilfe und Erleichterung bringen können beispielsweise Gespräche im Rahmen einer Psychotherapie. Bei schweren oder therapieresistenten Formen sind manchmal auch medikamentöse Therapien erforderlich.
2. Ist Akupunktur nachgewiesenermaßen wirksam?
Es gibt nur sehr wenige strenge und zuverlässige Studien, die den Nutzen der Akupunktur untersucht haben. Viele Studien haben unklare und teils widersprüchliche Ergebnisse geliefert.
Dennoch haben mehrere große Studien vielversprechende Ergebnisse für den Einsatz von Akupunktur gefunden. Obwohl die Forschungslage insgesamt dünn ist, gibt es Grund zu der Annahme, dass Akupunktur bei verschiedenen Beschwerden Linderung verschaffen kann.
Was ich jedem mal raten würde, auszuprobieren
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Andreas
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3. Wie funktioniert Akupunktur nach der TCM?
In der TCM ist dein Qi der Energiefluss in deinem Körper. Das Qi fließt auf Energiekanälen, den sogenannten Meridianen, durch deinen Körper.
Es wird angenommen, dass eine Blockade oder ein Stau der Energie zu Krankheiten führen kann. Das kann sich durch körperliche Symptome wie Rückenschmerzen oder emotionale Symptome wie Stress und Angst äußern.
Die Akupunktur soll helfen, Blockaden zu beseitigen und den Energiefluss wiederherzustellen, damit deine Organe (wie Leber und Co), dein Geist und dein Körper wieder ins Gleichgewicht kommen.
4. Akupunktur in der westlichen Medizin
Viele westliche Ärzte und Mediziner stellen die Wirksamkeit der Akupunktur in Frage. Sie ist nicht gerade eine überprüfbare und wissenschaftlich fundierte Behandlung. Untersuchungen zeigen jedoch, dass die Nadeln der Akupunkturbehandlung Endorphine in deinem Körper freisetzen.
Endorphine sind die natürlichen Schmerzmittel deines Körpers. Ein Anstieg dieser Hormone könnte deinem Körper und deinem Gehirn also einen natürlichen Schub geben.
Dieser Schub an Endorphinen könnte die Symptome vieler Krankheiten lindern, darunter Schmerzen, Depressionen und Kopfschmerzen.
5. Handelt es sich also nur um einen Placebo-Effekt?
Wenn du eine nicht-medikamentöse Behandlung oder eine Kontrollbehandlung erhältst – z. B. eine Zuckerpille anstelle eines Schmerzmittels – und über eine Linderung deiner Symptome berichtest, sprechen Forscher von einem Placebo-Effekt.
Es gibt nicht genügend gut konzipierte Studien, weder zum Ausschluss noch zur Bestätigung, dass Verbesserungen nach Akupunktur nicht nur ein Placebo-Effekt sind.
Und anders als bei Placebo-Pillen oder -Medikamenten muss der Patient bei einer Akupunkturbehandlung immer noch von einem Therapeuten gesehen und berührt werden. Diese Berührung kann dazu führen, dass sich manche Menschen, vor allem solche mit Depressionen, unabhängig von der Nadelbehandlung deutlich besser fühlen.
6. Gibt es irgendwelche Nebenwirkungen oder Risiken?
Die Akupunktur ist für die meisten Menschen sicher. Sie verursacht selten ernsthafte Nebenwirkungen. Selbst leichte Nebenwirkungen sind ungewöhnlich und selten.
Wenn Nebenwirkungen auftreten, dann vor allem die folgenden:
- Juckreiz an der Behandlungsstelle
- Allergische Reaktion auf die Nadeln
- Wundsein
- Blutungen an der Nadelspitze
- Blutergüsse um die Nadelspitze
- Muskelzuckungen
- Müdigkeit
- Schläfrigkeit
Es gab vereinzelte Fälle, in denen Akupunktur zu Wirbelsäulenverletzungen, Infektionen und Atem- oder Herzproblemen geführt hat. Das größte Risiko bei der Akupunktur besteht in einer unsachgemäßen Technik. Deshalb solltest du nur mit ausgebildeten und zertifizierten Akupunkteuren arbeiten.
7. Welche Punkte werden bei der Akupunktur zur Behandlung von Depressionen behandelt und warum?
Jeder Therapeut kann verschiedene Akupunkturpunkte auswählen. Jeder Punkt entspricht einem Teil des Meridians oder Qi, auf den die Behandlung abzielt. Diese Akupunkturpunkte befinden sich überall auf deinem Körper, von Kopf und Nacken bis zu den Beinen und Füßen.
Die folgenden Akupunkturpunkte werden häufig angesprochen, um Depressionssymptome zu lindern:
- Guanyuan (CV4)
- Qihai (CV6)
- Zhongwan (CV12)
- Hegu (L14)
- Meister des Herzens 6 (MH6)
- Yanglingquan (GB34)
- Zusanli (ST36)
- Taixi (K13)
- Shugu (BL65)
- Sanyingjiao (SP6)
- Quchi (LI11)
- Yinxi (HT6)
8. Lindert die Akupunktur die Depression selbst oder nur die damit verbundenen Symptome?
Akupunktur kann dazu beitragen, die Symptome von Depressionen zu lindern und die zugrunde liegende Krankheit zu behandeln. Es ist jedoch noch mehr Forschung nötig, um dies zu bestätigen.
In einer Studie aus dem Jahr 2013 fanden Forscher heraus, dass Elektroakupunktur, eine Art der Akupunktur, bei der ein schwacher elektrischer Strom durch die Nadeln geleitet wird, genauso wirksam ist wie Fluoxetin (Prozac) bei der Linderung von Depressionssymptomen.
In einer anderen Studie untersuchten Forscher die Wirkung von Akupunktur auf sexuelle Funktionsstörungen, eine der häufigsten Nebenwirkungen von Antidepressiva. Sowohl Männer als auch Frauen zeigten in dieser Studie nach 12 Wochen Akupunkturbehandlung eine deutliche Verbesserung.
9. Kannst du Akupunktur als Einzelbehandlung anwenden?
Obwohl du Akupunktur als Einzelbehandlung anwenden kannst, gilt sie in Kombination mit Antidepressiva und anderen klinischen Behandlungen als wirksamer.
Einige Forschungsergebnisse deuten sogar darauf hin, dass Akupunktur die Wirkung klinischer Behandlungen verbessert und als Teil eines ergänzenden Behandlungsplans genauso wirksam sein kann wie eine Psychotherapie.
10. Wo passt sie in einen typischen Behandlungsplan?
In Akupunkturstudien werden unterschiedliche Behandlungshäufigkeiten verwendet. Sie reichen von einmal pro Woche bis zu sechs Tagen pro Woche. Es gibt allerdings keine Studien, die die Häufigkeit der Behandlungen verglichen haben, um herauszufinden, was bei Menschen mit Depressionen am besten anschlägt.
Sehr häufige Behandlungen können aufgrund des Zeit- und Kostenaufwands schwierig sein. Spreche mit deinem Therapeuten darüber, einen Rhythmus zu finden, der deinen körperlichen, emotionalen und finanziellen Bedürfnissen am besten entspricht.
Es ist gut möglich, dass du deinen Akupunkteur am Anfang häufig besuchen wirst. Nachdem du behandelt wurdest, wirst du vielleicht ein Niveau erreichen, bei dem du keine regelmäßigen Besuche mehr brauchst. Das kannst du mit deinem Arzt oder deiner Ärztin gemeinsam herausfinden.
11. Wird die Behandlung depressiver Erkrankungen von der Versicherung übernommen?
Die Kostenübernahme für Akupunktur hängt von dem Krankheitsbild ab, welches behandelt wird. Momentan sind dies leider nur chronische Schmerzen im Lendenwirbelbereich und bei Kniebeschwerden. Zudem müssen die Schmerzen mindestens 6 Monate anhalten.
Einige Krankenkassen unterstützen die Akupunktur durch eine anteilige Kostenübernahme. Wenn du Fragen zur Kostenübernahme hast, wende dich an deine Krankenkasse. Sie können dir die detaillierteste Auskunft bezüglich einer möglichen Übernahme der Kosten geben.
12. Woher weiß ich, ob Akupunktur das Richtige für mich ist?
Wenn du Akupunktur in Erwägung ziehst, ist es immer gut, sich zu informieren, die möglichen Vorteile und Risiken zu prüfen und erst dann deine Entscheidung zu treffen. Es ist auch keine schlechte Idee, eine zweite Meinung von einem anderen Arzt oder Mediziner deines Vertrauens einzuholen.
Beantworte dir selbst folgende Fragen, bevor du dich für eine Akupunktursitzung anmeldest:
- Bin ich offen für das Konzept? Wenn du zu skeptisch bist, könntest du nach Gründen suchen, warum die Behandlung nicht funktioniert hat.
- Kann ich mich zu regelmäßigen Behandlungen verpflichten? Akupunktur ist eine fortlaufende Therapie. Es kann sein, dass du deinen Therapeuten regelmäßig sehen musst.
- Kann ich mir Akupunktur finanziell leisten? Wenn deine Versicherung diese Behandlung nicht abdeckt, musst du sie aus eigener Tasche bezahlen. Das kann teuer werden, besonders wenn du mehrere Behandlungen pro Woche oder Monat hast.
Ohrakupunktur
Es gibt noch eine andere Art der Akupunktur, die sich ausschließlich auf deine Ohren konzentriert. Sie Form der Akupunktur nennt sich Ohrakupunktur. Sie ist eine Form der Aurikulotherapie, also einer Akupressur- oder Akupunkturbehandlung, die sich auf deine Ohren beschränkt.
Die Ohrakupunktur wird nach dem NADA-Protokoll (Link) der National Acupuncture Detoxification Association durchgeführt. Die 5 Punkte des NADA-Protokolls, auch Fünf Punkte der Wandlung genannt, entsprechen hier unseren 5 wichtigsten Organen: Shen Men, Vegetativum, Niere, Leber und Lunge.
13. Wie finde ich einen Therapeuten?
Es ist sehr wichtig, einen zertifizierten Akupunktur-Therapeuten zu finden. Diese Fachleute sind dafür ausgebildet, die beste Behandlung in einer sauberen und sicheren Umgebung zu bieten.
Wenn du zu einem nicht zertifizierten Therapeuten gehst, ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass du Nebenwirkungen und ernstere Komplikationen erleidest.
Bitte Menschen, denen du vertraust, um eine Empfehlung. Dein Arzt, Chiropraktiker oder Massagetherapeut kann dir vielleicht einen vertrauenswürdigen Anbieter empfehlen.
Wenn du eine/n Akupunkteur/in gefunden hast, überprüfe ihre/seine Ausbildung und ihre/seine Zeugnisse. Akupunkteure und Akupunkteurinnen, die nicht gleichzeitig Ärzte und Ärztinnen sind, müssen eine Prüfung der Nationalen Zertifizierungskommission für Akupunktur und Orientalische Medizin ablegen.
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