Angst ist eine sinnvolle Emotion mit einer lebensrettenden Schutzfunktion. Doch was, wenn die Ängste überhandnehmen und die Lebensqualität einschränken?
Jeder Mensch auf der Welt leidet mal unter Ängsten, und das ist auch gut so. Schließlich erfüllt die Angst eine wichtige Schutzfunktion und kann in bestimmten Situationen sogar lebensrettend sein. Man spricht hier auch von der sogenannten Angstbereitschaft in potentiell lebensgefährlichen Situationen wie Höhen, Schlangen oder Spinnen.
Wie ängstlich jemand ist, ist Teil seiner Persönlichkeit. Kinder zeigen schon in jungem Alter, ob sie eher ängstlich und zurückhalten oder eher unerschrocken und draufgängerisch sind. Dieses Persönlichkeitsmerkmal ist zu einem Teil angeboren, zu einem anderen Teil aber auch anerzogen durch Gesellschaft und Familie.
Sind die Angstgefühle so stark und häufig, dass die Lebensqualität der Menschen betroffen ist, spricht die Medizin von einer Angsterkrankung.

Über mich
Hallo,
mein Name ist Andreas und ich bin 44 Jahre alt. Ich litt jahrelang unter einer Angststörung mit Panikattacken, Depressionen und Zwangsverhalten.
Falls Du mehr über mich erfahren möchtest und was mir persönlich am meisten geholfen hat, kannst Du das hier nachlesen.
Was ist Angst eigentlich?
Angst (Furcht) ist eine natürliche, intensive und elementare menschliche Emotion. Es handelt sich dabei zum einen um eine allgemeine biochemische Reaktion und zum anderen um eine sehr individuelle emotionale Reaktion. Angst macht uns darauf aufmerksam, dass eine Gefahr oder ein Schaden droht, egal ob es sich um eine physische oder psychische Gefahr handelt.
Manchmal rührt die Angst von realen Bedrohungen her, aber sie kann auch von eingebildeten Gefahren herrühren. Angst kann auch ein Symptom einiger psychischer Erkrankungen (Krankheiten) sein, wie z. B. einer Panikstörung (F41.0), einer sozialen Angststörung, Phobien und einer posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS).
Angst setzt sich aus zwei Hauptreaktionen auf eine wahrgenommene Bedrohung zusammen: der biochemischen und der emotionalen Reaktion.
Biochemische Reaktion
Angst ist eine natürliche Emotion und – anders als reine Sorgen – ein Überlebensmechanismus. Wenn wir mit einer wahrgenommenen Bedrohung konfrontiert werden, reagiert unser Körper auf bestimmte Weise. Zu den körperlichen Reaktionen auf Angst gehören Schweißausbrüche, eine erhöhte Herzfrequenz und ein hoher Adrenalinspiegel, der uns extrem wachsam macht (1).
Diese körperliche Reaktion ist auch als Kampf oder Flucht bekannt, mit der sich dein Körper darauf vorbereitet, entweder in den Kampf zu ziehen oder wegzulaufen. Diese biochemische Reaktion ist wahrscheinlich eine evolutionäre Entwicklung. Es ist eine automatische Reaktion, die für unser Überleben entscheidend ist.
Emotionale Reaktion
Die emotionale Reaktion auf Angst ist dagegen sehr individuell. Weil Angst einige der gleichen chemischen Reaktionen in unserem Gehirn auslöst wie positive Emotionen wie Glück und Aufregung, kann Angst unter bestimmten Umständen als Spaß empfunden werden, z. B. wenn du dir Gruselfilme ansiehst (2).
Manche Menschen sind Adrenalinjunkies, die von Extremsportarten und anderen angstauslösenden Nervenkitzel-Situationen begeistert sind. Andere reagieren negativ auf das Gefühl der Angst und meiden angstauslösende Situationen um jeden Preis.
Obwohl die körperliche Reaktion dieselbe ist, kann die Erfahrung von Angst je nach Person als positiv oder negativ wahrgenommen werden.
Symptome: so äußern sich die Ängste
Angst geht oft mit körperlichen und emotionalen Symptomen einher. Jede Person kann die Angst anders erleben, aber einige der häufigsten Anzeichen und Symptome sind:
- Schmerzen in der Brust
- Schüttelfrost
- Trockener Mund
- Übelkeit
- Schnelles Herzklopfen
- Kurzatmigkeit
- Schwitzen
- Zittern
- Magenverstimmung
Zusätzlich zu den körperlichen Symptomen der Angst können auch psychische Symptome wie Überforderung, Aufregung, das Gefühl, die Kontrolle zu verlieren, oder Todesängste (beim Auftreten von Panikattacken) auftreten.
Ein Bereich der Nervenheilkunde, der eng mit Angsterkrankungen zusammenhängt, ist die Psychosomatik, bei der es um den Zusammenhang körperlicher Beschwerden mit psychischen Störungen geht. Ganz nach dem Motto, dass Körper, Seele und Psyche als Einheit zu verstehen sind.
Was ich jedem mal raten würde, auszuprobieren
Ein persönlicher TippIch habe sehr gute Erfahrungen mit CBD-Öl gemacht. Es entspannt und beruhigt mich und hat mir sogar dabei geholfen, von meinen Antidepressiva loszukommen. Ich habe hierzu auch einen eigenen Erfahrungsbericht geschrieben, den Du hier nachlesen kannst.
Andreas
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Die richtige Diagnose
Sprich mit deinem Arzt (am besten Fachgebiete Psychiatrie, Neurologie oder Jugendpsychiatrie bei Kindern und Jugendlichen), wenn du anhaltende und übermäßige Angstgefühle hast. Dein Arzt wird dich zwecks Diagnostik möglicherweise körperlich untersuchen und bestimmte Labortests durchführen, um sicherzustellen, dass deine Ängste und Befürchtungen nicht mit einer zugrunde liegenden Krankheit zusammenhängen.
Dein Arzt wird dir auch Fragen zu deinen Symptomen stellen, z. B. wie lange du sie schon hast, wie stark sie sind und welche Situationen sie auslösen. Je nach deinen Symptomen kann dein Arzt oder deine Ärztin eine bestimmte Art von Angststörung diagnostizieren, z. B. eine Phobie.
Phobien
Ein Aspekt von Angststörungen kann die Tendenz sein, eine Angst vor der Angst zu entwickeln (3). Während die meisten Menschen nur in Situationen Angst empfinden, die sie als beängstigend oder bedrohlich empfinden, können Menschen mit Angststörungen Angst davor haben, dass sie eine Angstreaktion erleben. Sie nehmen ihre Angstreaktionen als negativ wahr und setzen alles daran, diese Reaktionen zu vermeiden.
Eine Phobie ist eine Erkrankung, bei der es zu einer Verschärfung der normalen Angstreaktion kommt. Die Angst richtet sich auf ein Objekt oder eine Situation, von der keine wirkliche Gefahr ausgeht. Obwohl du erkennst, dass die Angst unvernünftig ist, kannst du nichts gegen diese Reaktion tun. Im Laufe der Zeit verschlimmert sich die Angst, da die Angst vor der Angst überhand nimmt.
Ursachen von Angsterkrankungen
Ängste sind unglaublich komplex (4). Manche Ängste können das Ergebnis von Erlebnissen oder Traumata sein, während andere eine Angst vor etwas ganz anderem darstellen, z. B. vor Prüfungen, einem Kontrollverlust, vor bestimmten Tieren. Wieder andere Ängste können auftreten, weil sie körperliche Symptome hervorrufen, wie z. B. Höhenangst, weil einem schwindlig und übel wird.
Einige häufige Angstauslöser sind:
- Bestimmte Objekte oder Situationen (Spinnen, Schlangen, Höhen, Fliegen, etc.)
- Zukünftige Ereignisse
- Eingebildete Ereignisse
- Reale Umweltgefahren
- Das Unbekannte
- Krankheiten (z.B. Krebserkrankungen bei der Angst vor Krebs)
- Nach Traumata: z.B. Angst vor Sex
Bestimmte Ängste sind in der Regel angeboren und können evolutionär beeinflusst sein, weil sie dem Überleben dienen, z.B. die Angst vor Schlangen. Andere Ängste sind erlernt und hängen mit Assoziationen oder traumatischen Erfahrungen zusammen.
Unterschiedliche Arten von Angststörungen
Zu den verschiedenen Arten von Angststörungen, die durch Angstgefühle gekennzeichnet sind, gehören:
- Agoraphobie
- Generalisierte Angststörung
- Klaustrophobie
- Panikstörung
- Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS)
- Trennungsangststörung
- Soziale Angststörung (Soziale Phobie)
- Weitere spezifische Phobien (z.B. Logophobie)
Mögliche Therapien einer Angststörung
Durch wiederholte Konfrontation mit ähnlichen Situationen entsteht Vertrautheit, die die Angstreaktion drastisch reduzieren kann. Dieser Ansatz bildet die Grundlage für die Behandlung einer phobischen Störung im Rahmen eine Psychotherapie, bei denen es darauf ankommt, die Angstreaktion allmählich zu minimieren, indem man sie als vertraut erscheinen lässt (5).
Phobie-Behandlungen, die auf der Psychologie der Angst beruhen, konzentrieren sich meist auf Techniken wie systematische Desensibilisierung und Flooding. Beide Techniken arbeiten mit den physiologischen und psychologischen Reaktionen deines Körpers, um die Angst zu reduzieren.
Systematische Desensibilisierung
Bei der systematischen Desensibilisierung wirst du schrittweise durch eine Reihe von Expositionssituationen geführt. Wenn du zum Beispiel Angst vor Schlangen hast, kannst du
- in der ersten Sitzung mit deinem Therapeuten über Schlangen sprechen.
- In den folgenden Sitzungen führt dich dein Therapeut langsam dazu, Bilder von Schlangen anzuschauen,
- mit Spielzeugschlangen zu spielen und
- schließlich eine lebende Schlange anzufassen.
Dies geht in der Regel mit dem Erlernen und Anwenden neuer Bewältigungstechniken einher, um die Angstreaktion zu bewältigen (6).
Kennst du bereits die 10 Regeln der Angst?
Reizüberflutung (Flooding)
Dies ist eine Art von Expositionstechnik, die sehr wirksam sein kann. Das Flooding basiert auf der Annahme, dass deine Phobie ein erlerntes Verhalten ist und du es einfach wieder verlernen musst. Beim Flooding wirst du einer großen Menge des gefürchteten Objekts oder einer gefürchteten Situation über einen längeren Zeitraum in einer sicheren, kontrollierten Umgebung ausgesetzt, bis deine Angst nachlässt. Wenn du zum Beispiel Angst vor Flugzeugen hast, würdest du trotzdem in ein Flugzeug steigen.
Es geht darum, die überwältigende Angst und mögliche Panik zu überwinden und dich mit deiner Angst zu konfrontieren und schließlich zu erkennen, dass es dir gut geht. Das kann dir dabei helfen, eine positive Reaktion (du bist nicht in Gefahr) mit einem gefürchteten Ereignis (in einem Flugzeug zu sein) zu verbinden und so die Angst zu überwinden (6).
Auch wenn diese Behandlungen sehr effektiv sein können, ist es wichtig, dass solche konfrontativen Ansätze nur unter der Anleitung einer ausgebildeten psychosozialen Fachkraft durchgeführt werden.
Medikamente, pflanzliche und homöopathische Mittel
Auch Angststörungen sind ein Thema, bei der unsere heutige Schulmedizin, nicht nur in Deutschland, nur allzu gerne mit Medikamenten therapiert. Zum Einsatz kommen, als Notfallmedikament Benzodiazepine wie Tavor, Xanax oder Valium zum Einsatz. Zur langfristigen medikamentösen Therapie von Angsterkrankungen werden Antidepressiva, v.a. Serotonin-(Noradrenalin-)Wiederaufnahme-Hemmer wie Sertralin oder Venlafaxin eingesetzt, um nur einige Beispiele zu nennen. Unter dem Suchbegriff Antidepressiva oder hier findest du weitere Informationen zu Antidepressiva.
Einen Versuch wert, wenn auch weniger erfolgversprechend, sind auch homöopathische Mittel wie Neurodoron, Neurexan oder Dysto Loges.
Als pflanzliche Mittel gegen Angst kommen Lasea und, falls die Angst in Zusammenhang mit Depressionen auftritt, auch pflanzliche Stimmungsaufheller in Frage.
Ich persönlich habe mit CBD-Öl die besten Erfahrungen gegen Ängste und Depressionen. Auch lesenswert ist mein Artikel über die Wirkung von CBD gegen Angst und Angststörungen.
Selbsthilfe-Gruppe und Co: Bewältigungsmechanismen zum besseren Leben mit Ängsten
Es gibt auch Maßnahmen, die dir helfen können, mit der Angst im Alltag umzugehen. Diese Strategien konzentrieren sich darauf, die körperlichen, emotionalen und verhaltensbezogenen Auswirkungen der Angst zu bewältigen. Einige Dinge, die du (auch zur Vorsorge) tun kannst, sind:
- Hol dir soziale Unterstützung. Menschen in deinem Leben, die dich unterstützen, können dir helfen, mit deinen Angstgefühlen umzugehen. Auch Selbsthilfegruppen, ob vor Ort oder online, sind bei Betroffenen beliebt.
- Übe dich in Achtsamkeit. Auch wenn du bestimmte Emotionen nicht immer verhindern kannst, kann Achtsamkeit dir helfen, sie zu bewältigen und negative Gedanken durch hilfreichere zu ersetzen.
- Wende Stressbewältigungstechniken wie tiefe Atmung, progressive Muskelentspannung und Visualisierung an. In folgendem Artikel erfährst du mehr über Beruhigungsmethoden, die bei Angst helfen.
- Kümmere dich um deine Gesundheit. Ernähre dich gesund, treibe regelmäßig Sport und schlafe jede Nacht ausreichend.
Fazit: Ängste besser verstehen und Kontrolle über sie erlangen
Angst ist ein wichtiges menschliches Gefühl, das dich vor Gefahren schützen und dich zum Handeln befähigen kann, aber es kann auch zu länger anhaltenden Angstgefühlen führen. Wenn du herausfindest, wie du deine Angst kontrollieren kannst, dann erleichtert dir das, besser mit diesen Gefühlen umzugehen und zu verhindern, dass die Angst überhand nimmt.
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Meinen Bericht, wie ich auf CBD gestoßen bin und wie es bei mir wirkte, kannst Du hier nachlesen.
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