F41.0 ist im ICD-10 die Abkürzung für die Diagnose einer Panikstörung. Betroffene mit dieser Erkrankung erleiden regelmäßig, oft unerwartet, Panikattacken. Doch was kann man tun?
Laut dem Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders (DSM-5) ist die Panikstörung eine Form der Angststörung, die durch intensive, wiederkehrende und unerwartete Panikattacken gekennzeichnet ist (1).
Furcht und Angst können normale Reaktionen auf bestimmte Situationen und belastende Ereignisse sein. Die Panikstörung unterscheidet sich von dieser normalen Furcht und Angst, da sie oft extrem ist – und Angstattacken scheinbar aus heiterem Himmel auftreten.
Über mich
Hallo,
mein Name ist Andreas und ich bin 44 Jahre alt. Ich litt jahrelang unter einer Angststörung mit Panikattacken, Depressionen und Zwangsverhalten.
Falls Du mehr über mich erfahren möchtest und was mir persönlich am meisten geholfen hat, kannst Du das hier nachlesen.
Was ist eine Panikstörung (F41.0)?
Eine Person mit einer Panikstörung, auch Paniksyndrom genannt, kann Symptome wie starke Angstgefühle, schnelles Atmen und einen schnellen Herzschlag haben. Menschen mit einer Panikstörung treffen solche Attacken oft unerwartet und ohne ersichtlichen Grund, manchmal geht ihnen aber auch eine Art auslösendes Ereignis oder eine bestimmte Situation oder besondere Umstände voraus.
Übrigens: Die Panikstörung wird in der Medizin auch oft als episodisch-paroxysmale Angst bezeichnet. Der Begriff paroxysmal kommt aus dem Griechischen und bedeutet übersetzt anfallsartig.
Das National Institute of Mental Health (NIMH) berichtet, dass etwa 2,7% der erwachsenen US-Bevölkerung jedes Jahr an einer Panikstörung leidet. Ungefähr 44,8% dieser Personen erleben sogar Fälle von Panikstörung, die als schwer eingestuft werden.
Was bedeutet der ICD 10 Code F41.1 im Detail?
In der Klassifikation der ICD-10 steht Buchstabe F für das Kapitel aller psychiatrischen Erkrankungen. F41 steht für Andere Angsterkrankungen, und F41.0 schließlich steht für die Panikstörung [episodisch paroxysmale Angst].
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Andreas
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Symptome einer Panikstörung
Laut der Anxiety and Depression Association of American leiden fast sechs Millionen amerikanische Erwachsene jedes Jahr an den Symptomen einer Panikstörung (2). Obwohl Panikstörungen zu jedem Zeitpunkt des Lebens auftreten können, beginnen die Symptome am häufigsten in der späten Jugend oder im frühen Erwachsenenalter. Frauen sind hierbei doppelt so häufig wie Frauen betroffen.
Viele Menschen mit einer Panikstörung beschreiben, dass sie sich fühlen, als hätten sie einen Herzinfarkt oder als stünden sie kurz vor dem Tod. Tatsächlich ist diese Todesangst eines der Hauptsymptome bzw. Haupt-Kennzeichen. Während einer Panikattacke erleben die Betroffenen einige oder alle der folgenden Symptome (3):
- Schmerzen in der Brust (Brustschmerz)
- Schwindel-Gefühl
- Gefühle von extremer Angst, die oft plötzlich und ohne Vorwarnung auftreten
- Taubheit in den Händen und Füßen
- Herzklopfen
- Schnelles Atmen
- Schwitzen
- Zittern
- Schwäche
- Gefühl von Kontrollverlust
Eine Panikstörung kann zu ernsthaften Störungen im täglichen Leben führen. Denn bereits in scheinbar ganz normalen, harmlosen, alltäglichen Situationen können Gefühle von intensiver Panik und Angst auftreten.
Diagnose einer F41.0 Panikstörung: episodisch paroxysmale Angst
Um mit einer Panikstörung (nach ICD-10: F41.1) diagnostiziert zu werden, muss eine Person wiederkehrende und mehrfach unerwartete Panikattacken erlebt haben. Außerdem muss mindestens eine Attacke von einem Monat oder mehr gefolgt sein, in dem die Person befürchtet, dass sie weitere Attacken haben wird.
Dein behandelnder Arzt muss auch andere mögliche Ursachen für deine Symptome ausschließen (Differentialdiagnosen), hierzu gehören:
- Die direkten physiologischen Auswirkungen einer Substanz (wie z.B. Drogenkonsum oder Medikamentenmissbrauch) oder einer körperlichen Erkrankungen
- Eine andere psychische Störung, einschließlich sozialer Phobie oder einer anderen spezifischen Phobie, einer Zwangsstörung, einer posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) oder Trennungsangst
Vermeidungsverhalten und Panikstörung
Da eine Panikstörung oft dazu führt, dass eine Person bestimmte Situationen oder Objekte vermeidet (Vermeidungsverhalten), kann sie auch zur Entwicklung von Phobien führen. Zum Beispiel könnte eine Person mit Panikstörung aufhören, das Haus zu verlassen, um zu verhindern, dass sie eine Attacke bekommt oder in der Öffentlichkeit die Kontrolle verliert.
Im Laufe der Zeit kann diese Person eine Agoraphobie entwickeln, eine ausgeprägte Angst davor, sich in einer Vielzahl von Situationen außerhalb des Hauses aufzuhalten, in denen eine Flucht schwierig sein könnte oder keine Hilfe zur Verfügung steht, wenn sich lähmende Symptome entwickeln.
Hier findest Du weitere Informationen zur Agoraphobie.
Mit oder ohne Agoraphobie
Während frühere Versionen der DSM-Diagnosekriterien die Panikstörung als mit oder ohne Agoraphobie auftretend kategorisierten, listet die neueste Ausgabe des Diagnosehandbuchs die beiden als unterschiedliche und separate Störungen auf.
Ursachen für die Angst-Attacken
Obwohl die genauen Ursachen der Panikstörung nicht eindeutig geklärt sind, glauben viele Experten für psychische Gesundheit, dass eine Kombination aus umweltbedingten, genetischen und psychologischen Faktoren eine Rolle spielt:
- Alter: Die Panikstörung entwickelt sich typischerweise zwischen dem 18. und 35. Lebensjahr (1).
- Geschlecht: Laut dem National Institute of Mental Health haben Frauen ein mehr als doppelt so hohes Risiko für eine Panikstörung wie Männer (4).
- Genetik: Wenn naher Verwandter von Dir unter einer Panikstörung leidet, ist die Wahrscheinlichkeit, dass du ebenfalls diese Erkrankung entwickelst, viel höher. Dennoch haben mindestens die Hälfte aller Patienten mit Panikstörung keine nahen Verwandten mit dieser psychischen Erkrankung (5).
- Trauma: Das Erleben eines traumatischen Ereignisses, wie z.B. körperlichem oder sexueller Missbrauch, kann das Risiko einer Panikstörung ebenfalls erhöhen (1).
- Lebensumbrüche: Ein schwieriges Lebensereignis, wie der Tod eines geliebten Menschen, eine Scheidung, eine Heirat, die Geburt eines Kindes oder der Verlust des Arbeitsplatzes, kann das Risiko ebenfalls erhöhen (5).
Unterschiedliche Arten von Panikattacken
Es gibt zwei Haupttypen von Panikattacken: unerwartete und erwartete. Menschen mit einer Panikstörung erleben am häufigsten unerwartete Panikattacken, aber einige erleben auch beide Arten.
- Unerwartete Panikattacken treten plötzlich und ohne äußere oder innere Anzeichen auf. Mit anderen Worten, sie scheinen aus heiterem Himmel zu kommen, sogar oder insbesondere auch dann, wenn man sich gerade entspannt fühlt.
- Erwartete Panikattacken treten auf, wenn jemand einer Situation ausgesetzt ist, vor der er Angst hat. Zum Beispiel eine Panikattacke während des Starts in einem Flugzeug.
Behandlung der Panikstörung
Die Panikstörung wird, wie andere Angststörungen auch, oft mit Psychotherapie, Medikamenten (Antidepressiva oder angstlösende Medikamente) – oder einer Kombination aus beidem – behandelt.
Psychotherapie
Eine Psychotherapie bei Panikstörung kann mehrere verschiedene Ansätze beinhalten:
- Die Kognitive Verhaltenstherapie (KVT) kann Menschen mit Panikstörung helfen, neue Wege des Denkens und Reagierens auf angstauslösende Situationen zu erlernen. Als Teil des KVT-Prozesses helfen Therapeuten ihren Klienten, negative oder nicht hilfreiche Denkmuster zu identifizieren und zu hinterfragen – und diese Gedanken durch realistischere und hilfreichere Denkweisen zu ersetzen.
- In der Expositionstherapie, auch Konfrontationstherapie genannt, werden die Patienten mit Panikstörung schrittweise den Situationen ausgesetzt, die eine Angstreaktion auslösen. Um dann währenddessen neue Entspannungsstrategien zu lernen und einzuüben.
- Die panikfokussierte psychodynamische Psychotherapie (PFPP) zielt darauf ab, zugrundeliegende Konflikte und Erfahrungen aufzudecken, die die Entwicklung von Panik und Angst der Person beeinflusst haben könnten.7
Medikamentöse Therapie
Medikamente für Panikstörungen fallen in eine von zwei Kategorien: Antidepressiva und angstlösende Medikamente (8).
Selektive Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer (SSRIs)
Selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRIs) sind die am häufigsten verschriebene Klasse (Gruppe) von Antidepressiva, die bei Panikstörungen eingesetzt werden. Dazu gehören:
- Paxil (Paroxetin)
- Prozac (Fluoxetin)
- Celexa (Citalopram)
- Zoloft (Sertralin)
Benzodiazepine
Benzodiazepine sind eine häufig verschriebene Klasse von angstlösenden Medikamenten, die helfen können, den Schweregrad von Panikattacken akut zu reduzieren, darunter:
- Tavor (Lorazepam)
- Valium (Diazepam)
- Klonopin (Clonazepam)
- Xanax (Alprazolam)
Suchtgefahr
Benzodiazepine machen sehr schnell süchtig. Schon eine regelmäßige Einnahme von eins bis zwei Wochen reichen aus, um eine körperliche und seelische Abhängigkeit auszuprägen. Hinzu kommt, dass der Entzug von Benzos sehr schwierig und langwierig ist. Deswegen sollten Benzodiazepine wie Tavor oder Valium nur im Notfall eingesetzt werden.
Weitere Bewältigungsmechanismen
Zusätzlich zu Medikamenten und Psychotherapie gibt es einige Lebensgewohnheiten, die Menschen helfen, besser mit den Symptomen einer Panikstörung umzugehen.
Bewegung
Regelmäßige Bewegung kann nicht nur Stress, Angst und Anspannung im ganzen Körper reduzieren, sondern nachweislich auch die Häufigkeit von Panikattacken verringern (9).
Mit gutem Schlaf den Teufelskreis durchbrechen
Schlafstörungen und Panikstörung können ein Teufelskreis sein. Menschen mit einer Panikstörung haben oft Schlafprobleme und der daraus resultierende Schlafentzug kann zu einer Verstärkung der Panikstörungssymptome führen (10)
Zusätzlich zu einer guten Schlafhygiene ist es wichtig, dass du deinen Arzt informierst, wenn du glaubst, dass du eine Schlafstörung entwickelt hast und/oder du häufiger Panikattacken erlebst.
Gesunde Ernährung
Es gibt zwar keine magische Diät, um deine Panikstörung zu heilen, aber es gibt bestimmte Lebensmittel und Substanzen, die deine Angst verstärken oder eine Panikattacke auslösen können, z.B.:
- Alkohol
- Koffein
- Mononatriumglutamat (MSG)
- Raffinierter Zucker
Tagebuch führen
Zum Aufspüren deiner Auslöser eignet sich ein Tagebuch sehr gut. Hier kannst du deine Symptome (sowohl körperliche als auch emotionale) sowie alle Bewältigungsstrategien festhalten, die dir geholfen haben, mit diesen Symptomen umzugehen.
Entspannung
Entspannungstechniken können dir helfen, deine Gedanken unter Kontrolle zu bringen, Stress und Angst abzubauen und vielen der kognitiven und körperlichen Symptome der Panikstörung entgegenzuwirken. Hier sind ein paar Entspannungstechniken, die du alleine oder mit Hilfe eines Psychiaters ausprobieren kannst:
- Tiefenatmung
- Achtsamkeitsmeditation (11)
- Progressive Muskelentspannung
- Visualisierungen und Fantasiereisen
- Yoga
Aktiv nach Hilfe und Unterstützung suchen
Für viele Menschen kann das Stigma, das mit einer Panikstörung verbunden ist, sie davon abhalten, Unterstützung und Behandlung zu suchen. Die richtige Diagnose und Behandlung sowie eine gute Unterstützung durch Freundes- und Familienkreis können dir jedoch helfen, deine Symptome zu bewältigen und dich besser zu fühlen.
Wenn ein Angehöriger von dir eine Panikstörung hat, dann tu‘ dein Bestes, um ihn zu unterstützen und ermutige ihn, eine Behandlung zu suchen, sei es eine Psychotherapie, Medikamente, eine Selbsthilfegruppe oder eine Kombination dieser Möglichkeiten.
Fazit: rezeptfreie Beruhigungsmittel sind bei Angst und Co. eine gute Ersttherapie
Nicht immer muss man gleich zu den großen Geschossen greifen, wenn man man – stressbedingt – unter Angst, Unruhe, Nervosität und/oder Schlafstörungen leidet. Pflanzliche Beruhigungsmittel sind rezeptfrei und wirken meist innerhalb von eins bis zwei Wochen.
Mein persönlicher Favorit ist CBD-Öl, das auch den Vorteil hat, dass es sehr schnell wirkt und dass man es sehr gut dosieren kann wegen den Tropfen. Aber auch Lasea, Ashwagandha, Baldrian und Johanniskraut sind sehr wirksam und effektiv.
Falls Deine Beschwerden sich nicht bessern oder längere Zeit anhalten, solltest Du Dich dennoch nicht davor scheuen, eine Beratung bei deinem Hausarzt oder deinem Psychiater in Anspruch zu nehmen.
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Das Projekt hat nichts direkt mit mir zu tun. Aber ich helfe hier gerne bei der „Vermittlung“.
CBD: eine Alternative
Während meiner persönlichen Leidenszeit, als ich noch selbst unter Depressionen und Angststörungen gelitten hatte, probierte ich viele pflanzliche Mittel aus, um von meinen Antidepressiva loszukommen. Ob Lasea (Lavendelöl), Johanniskraut, Baldrian oder homöopathische Mittel wie Neurexan – ich hatte schon alles probiert, bis ich schließlich auf CBD-Öl gestoßen bin, was bei mir letztlich den Durchbruch gebracht hatte.
Meinen Bericht, wie ich auf CBD gestoßen bin und wie es bei mir wirkte, kannst Du hier nachlesen.
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Falls du Selbstmordgedanken hast und akut Hilfe brauchst: Anlaufstellen wie die Telefonseelsorge (0800 – 111 0 111 oder 0800 – 111 0 222) sind rund um die Uhr für dich erreichbar.
Weitere Hilfsangebote findest du hier.
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