Omega-3-Fettsäuren sind nicht nur für Herz und Gefäße gesund, sondern auch für unsere Psyche. Erfahre hier, ob und wie gut sie auch bei Depressionen helfen.

  • Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) berichtet, dass Depressionen (engl. major depressive disorder) weltweit mehr als 264 Millionen Menschen betreffen und eine der Hauptursachen für Behinderungen sind.
  • Forscherinnen und Forscher des National Institute of Health Research (NIHR) Maudsley Biomedical Research Centre in Großbritannien haben herausgefunden, dass hohe Dosen von Omega-3-Fettsäuren (engl. omega 3 fatty acids) eine gewisse Linderung bringen und die Stimmung können.
  • Die Forschungsergebnisse geben Aufschluss darüber, wie Experten die entzündungshemmende Wirkung von Omega-3-Fettsäuren nutzen könnten, um neue Behandlungsmethoden zu entwickeln.
  • Die Studie, eine Zusammenarbeit von Wissenschaftlern des King’s College London und der University of Manchester in Großbritannien sowie der China Medical University in Taiwan, erscheint in der Zeitschrift Molecular PsychiatryTrusted Source.

Obwohl Experten Depressionen nicht als Entzündungskrankheit – also als Erkrankung, die sich durch erhöhte Entzündungswerte auszeichnet – betrachten, gibt es Hinweise auf einen Zusammenhang zwischen Entzündungen und Depressionen.

Wie Forscher/innen der University of Sienna School of Medicine, Italien, betonen:

  • Menschen mit Entzündungskrankheiten haben eine höhere Wahrscheinlichkeit, an einer schweren depressiven Störung (MDD) zu leiden
  • ein Drittel der Menschen mit MDD weisen hohe Entzündungsbiomarker auf
  • Menschen, die mit Entzündungsstoffen (Zytokinen) behandelt werden, entwickeln eher eine Depression
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Über mich

Hallo,

mein Name ist Andreas und ich bin 44 Jahre alt. Ich litt jahrelang unter einer Angststörung mit Panikattacken, Depressionen und Zwangsverhalten.

Falls Du mehr über mich erfahren möchtest und was mir persönlich am meisten geholfen hat, kannst Du das hier nachlesen.

Der Hippocampus und Depressionen

Während sich Entzündungen auf verschiedene Weise auf die Psyche und somit auf Depressionen sowie auf den Körper auswirken können, ist der Hippocampus besonders anfällig. Experten gehen davon aus, dass er der Ort im Gehirn ist, an dem wir neue Dinge lernen und uns an sie erinnern, aber der Hippocampus ist auch ein wichtiger Teil des limbischen Systems, das an Emotionen, Gedächtnis und anderen psychologischen Funktionen beteiligt ist.

Der Hippocampus ist verantwortlich für die Hypothalamus-Hypophysen-Nebennieren-Achse, die an unserer Kampf-oder-Flucht-Reaktion beteiligt ist, die sich bei Stress und Entzündungen verstärkt. Er ist auch eine wichtige Region für das Wachstum neuer Gehirnzellen.

Stress und Entzündungen erhöhen den neuronalen Zelltod (Apoptose) und verhindern die Bildung neuer Gehirnzellen (Neurogenese) im Hippocampus.

Lesetipp: Erfahrungen zu Omega 3

PUFAs und Entzündungen: so ist die Studienlage

Mehrfach ungesättigte Fettsäuren (PUFAs = poly unsaturated fatty acids) sind für die normale Funktion des Gehirns unerlässlich, aber der Körper kann sie nicht selbst herstellen, sondern muss sie mit der Nahrung aufnehmen. Zu den PUFAs gehören Omega-6- und Omega-3-Fettsäuren, darunter Eicosapentaensäure (EPA) und Docosahexaensäure (DHA), die vor allem in fettem Fisch vorkommen und sich bekanntermaßen positiv auf die Gesundheit des Herz-Kreislauf-System(s) auswirken.

Mehrere Studien (2) haben einen Zusammenhang zwischen dem Verzehr großer Mengen Fisch und einem geringeren Depressionsrisiko festgestellt, was Wissenschaftler dazu veranlasst hat, Omega-3-Fettsäuren als potenzielle Behandlung von Depressionen zu untersuchen.

Meta(Review)-Analysen (3) dieser Studien legen nahe, dass Omega-3-Fettsäuren bei der Behandlung von Depressionen wirksam sein könnten, aber die unterschiedlichen Studiendesigns und Ergebnisse lassen keine eindeutige Schlussfolgerung zu. Es war unklar, welche Dosierung wirksam sein könnte, welches Verhältnis von DHA zu EPA wirksam sein könnte und durch welche Mechanismen Omega-3-Fettsäuren Entzündungen und Depressionen beeinflussen.

Eine neue NIHR-Studie hat herausgefunden, wie und in welcher Dosierung Omega-3-Fettsäuren entzündungshemmende Wirkungen in den Zellen des Hippocampus erzeugen.

Die Hauptautorin Dr. Alessandra Borsini sagt dazu (4): „Mit einer Kombination aus Labor- und Patientenforschung hat unsere Studie aufregende neue Erkenntnisse darüber geliefert, wie Omega-3-Fettsäuren entzündungshemmende Effekte hervorrufen, die Depressionen verbessern.“

„Wir wissen schon seit einiger Zeit, dass Omega-3-PUFAs antidepressive und entzündungshemmende Wirkungen haben, aber ohne weitere Erkenntnisse darüber, wie dies im menschlichen Gehirn geschieht, war es bisher schwierig, Behandlungen zu entwickeln. Unsere Studie hat dazu beigetragen, die molekularen Mechanismen zu beleuchten, die an dieser Beziehung beteiligt sind. Dies kann bei der Entwicklung potenzieller neuer Behandlungen für Depressionen mit Omega-3-PUFA hilfreich sein.“

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Geringere Depressionssymptome

Im In-vitro-Teil der Studie wurden menschliche Hippocampus-Zelllinien verwendet, um die Auswirkungen von Omega-3-Fettsäuren in Gegenwart von Zytokinen – chemischen Botenstoffen für Entzündungen – zu untersuchen. Zytokine erhöhen die Apoptose und verringern die Neurogenese.

Die Behandlung der Hippocampuszellen mit EPA oder DHA verringerte den Zelltod und verhinderte eine Verringerung der Zellbildung. Insbesondere die Metaboliten der Lipidmediatoren von EPA und DHA waren für die schützenden Effekte verantwortlich.

Diese wichtigen Lipidvermittler wurden zum ersten Mal in menschlichen Hippocampuszellen gefunden, darunter Hydroxyeicosapentaensäure (HEPE), Hydroxydocosahexaensäure (HDHA), Epoxyeicosatetraensäure (EpETE) und Epoxydocosapentaensäure (EpDPA).

Die Forscher entdeckten dann, dass sie durch die Behandlung der Metaboliten mit einem Enzymhemmer den Abbau von EpETE und EpDPA verhindern und so deren neurogene und anti-apoptotische Wirkung verlängern und verstärken konnten.

Professor Anna Nicolaou, die an der Studie mitgewirkt hat, merkt an (5):

„Die Lipidmediatoren, die wir in unserer Forschung identifiziert haben, werden im Körper relativ schnell abgebaut, was bedeutet, dass sie möglicherweise nur für eine relativ kurze Zeit verfügbar sind.“

„Indem wir die Wirkung von Hemmstoffen der Enzyme, die am Stoffwechsel von Omega-3-PUFA beteiligt sind, getestet haben, haben wir gezeigt, dass wir die Zeitspanne, in der sie im Körper wirken können, deutlich verlängern und letztlich ihre Wirksamkeit erhöhen können.

„Das ist sehr wichtig für die Entwicklung neuer Behandlungen und bedeutet, dass Patienten höhere Dosen von EPA und DHA zusammen mit diesen Enzymhemmern verabreicht werden könnten, um die Menge dieser wichtigen Verbindungen in ihrem Blut im Laufe der Zeit zu erhöhen.

Am zweiten Teil der Studie nahmen 22 Patienten mit MDD teil. Sie bekamen zwei Wochen lang täglich entweder 3 Gramm (g) EPA oder 1,4 g DHA. Die Werte der wichtigsten Lipidmediatoren wurden vor und nach der Behandlung in ihrem Blut gemessen, ebenso wie die Werte ihrer depressiven Symptome.

Es gab einen Zusammenhang zwischen höheren Spiegeln der Metaboliten und niedrigeren Depressionswerten. Der durchschnittliche Rückgang der depressiven Symptome bei den Patienten betrug 54,5 % für EPA und 45,5 % für DHA.

Lesetipp: Wirkung von Omega-3 auf die Psyche

Zukünftige Forschung

Die Studienautoren räumen ein, dass die von ihnen verwendete menschliche Stichprobe relativ klein war und dass es sich nicht um eine randomisierte, placebokontrollierte Studie handelte – künftige Forschungen könnten sich mit diesen Einschränkungen befassen. Es ist auch wichtig zu wissen, dass die in der Studie verabreichten Omega-3-Dosen wahrscheinlich nicht allein durch den Verzehr von fettem Fisch erreicht werden können, sondern eher durch zusätzliche Einnahme von Fischöl-Kapseln.

Hauptautor Professor Carmine Pariante weist darauf hin (6):

„Es ist wichtig zu betonen, dass unsere Forschung nicht gezeigt hat, dass wir durch eine einfache Erhöhung der Omega-3-Fettsäuren in unserer Ernährung oder durch die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln Entzündungen oder Depressionen verringern können. Die Mechanismen, die hinter den Zusammenhängen zwischen Depressionen und Omega-3-Fettsäuren stehen, sind kompliziert und erfordern weitere Forschung und klinische Studien, um ihre Funktionsweise vollständig zu verstehen und künftige Therapieansätze zu entwickeln.“

Er fügt hinzu: „Das Interesse an den Zusammenhängen zwischen dem Immunsystem, Entzündungen und Depressionen wächst ständig, aber um neue Behandlungen in diesem Bereich zu entwickeln, müssen wir die Mechanismen hinter diesen Zusammenhängen besser verstehen. Unsere Studie hat wichtige Erkenntnisse darüber geliefert, wie bekannte entzündungshemmende Verbindungen – die Omega-3-PUFAs – zur Verringerung von Depressionen beitragen.“

„Indem wir die genauen Lipidmediatoren identifiziert und gemessen haben, die daran beteiligt sind, das Enzym identifiziert haben, das ihre Wirkung verlängert, und dieselben Lipidmediatoren bei depressiven Patienten gefunden haben, die mit Omega-3-PUFAs behandelt wurden, und eine Verbesserung der Symptome nachweisen konnten, haben wir wichtige Informationen geliefert, die uns helfen, klinische Studien für zukünftige therapeutische Ansätze mit Omega-3-Fettsäuren zu gestalten.“

LesetippMit Vitaminen gegen Depressionen

FAQs

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Helfen Omega 3-Fettsäuren bei Depressionen so gut wie Antidepressiva?

Es gibt einige Studien, die darauf hindeuten, dass Omega-3-Fettsäuren bei der Behandlung von Depressionen helfen können. Einige Untersuchungen haben gezeigt, dass Omega-3-Fettsäuren in Kombination mit Antidepressiva die Symptome von Depressionen verbessern können. Es gibt jedoch auch Studien, die keine Wirkung von Omega-3-Fettsäuren auf Depressionen gefunden haben. Es ist wichtig zu beachten, dass Omega-3-Fettsäuren nicht als Ersatz für Antidepressiva betrachtet werden sollten, sondern als ergänzende Therapie. Es wird empfohlen, sich vor der Einnahme von Omega-3-Fettsäuren mit einem Arzt oder Therapeuten zu beraten.

Wieviel Omega 3 sollte man bei Depressionen zu sich nehmen?

Es gibt keine allgemein anerkannte empfohlene Tagesdosis für Omega-3-Fettsäuren bei der Behandlung von Depressionen. Die empfohlene Tagesdosis hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie dem Alter, dem Geschlecht, dem Gesundheitszustand und der Art der Einnahme (z.B. als Nahrungsergänzungsmittel oder medizinisches Produkt).

In einigen Studien nahmen Erwachsene täglich 1.000-3.000 mg EPA (Eicosapentaensäure) und DHA (Docosahexaensäure) ein, die beide Omega-3-Fettsäuren sind. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass diese Dosierungen in klinischen Studien verwendet wurden und dass es wichtig ist, sich vor der Einnahme von Omega-3-Fettsäuren mit einem Arzt oder Therapeuten zu beraten, um die richtige Dosierung und die sicherste Art der Einnahme zu bestimmen.

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