Promethazin wird als Bedarfsmedikament bei Generalisierter Angststörung und Panikstörung verschrieben. Doch wie gut wirkt Promethazin bei Angst und Panik?
Du bist auf der Suche nach einem Medikament gegen Angst- und Panikzustände oder gegen den Grübelzwang?
Vielleicht hast Du auch Promethazin wegen deiner Generalisierten Angststörung verschrieben bekommen und möchtest Dich jetzt informieren, wie gut in der Realität Promethazin gegen Angst wirkt?
Auf jeden Fall ist Promethazin bei Angst keine schlechte Wahl. Es eignet sich zur gelegentlichen Einnahme, kann in Tropfenform super dosiert werden und macht im Gegensatz zu Benzodiazepinen nicht abhängig.
Meiner eigenen Erfahrung nach ist es sogar eine hervorragende Alternative zu Tavor und anderen Benzodiazepinen. Hätte mir mein Arzt gleich Promethazin statt Lorazepam verschrieben, hätte ich mir im Rahmen meiner Erkrankung ein Menge Ärger mit dem Absetzen von Tavor ersparen können – aber das ist eine andere Geschichte.
Über mich
Hallo,
mein Name ist Andreas und ich bin 44 Jahre alt. Ich litt jahrelang unter einer Angststörung mit Panikattacken, Depressionen und Zwangsverhalten.
Falls Du mehr über mich erfahren möchtest und was mir persönlich am meisten geholfen hat, kannst Du das hier nachlesen.
Promethazin gegen Angst und Panik
Von einer Angststörung spricht man dann, wenn in eigentlich ungefährlichen Situationen starke Angstzustände bis hin zu Panikattacken auftreten. Im Falle von Panikattacken spricht man auch von einer Panikstörung.
Durch den beruhigenden und angstlösenden Effekt kommt das Neuroleptikum Promethazin (Atosil) bei Angst häufig zum Einsatz – und zwar zur gelegentlichen Einnahme bei Bedarf. Zur Dauertherapie kommen bei Ängsten und Panik nämlich mittlerweile vor allem Medikamente wie SSRI-Antidepressiva (z.B. Escitalopram) zum Einsatz.
Ich empfehle unbedingt, Promethazin in Form von Tropfen zu verwenden. Und zwar aus folgenden Gründen:
- Promethazin in Tropfenform wirkt schneller, da der Wirkstoff bereits über die Mundschleimhaut aufgenommen werden kann. Meiner Erfahrung nach kannst Du mit einer Wirkung bereits innerhalb von 15 Minuten nach Einnahme rechnen.
- Du kannst mit den Promethazin Tropfen sehr genau dosieren und somit deine individuell notwendige Dosis ermitteln und einnehmen. So kannst Du Nebenwirkungen, die durch eine höhere Dosierung eintreten würden (z.B. Müdigkeit) vermeiden.
Dosierung bei Angsterkrankung und Panikstörung
Ich persönlich (männlich, 90 kg, 178cm) bin mit 10-20 Tropfen gut klargekommen. Je nach Stärke der Symptomatik habe ich dann eher 10, 15 oder 20 Tropfen Atosil eingenommen.
Die offizielle Dosierungsempfehlung laut Beipackzettel (2) lautet für Erwachsene folgendermaßen:
- Leichte Unruhe und Erregung: 20-30 Tropfen einmal täglich. Idealerweise 2h nach der letzten Mahlzeit und 30 Minuten vor dem Schlafengehen.
- Starke Unruhe und Erregungszustände: Hier werden 20-30 Tropfen 2-4 mal täglich über den Tag verteilt. 2h nach einer Mahlzeit.
Diese Dosierungsempfehlungen beziehen sich auf eine regelmäßige Einnahme. Eine Höchstdosis von insgesamt 200 Tropfen sollte bei Erwachsenen nicht überschritten werden.
Für die Dosierung bei Kindern und Jugendlichen im Alter von 2-17 Jahren siehe bitte im Beipackzettel nach und richte dich hier unbedingt an die Empfehlung des Arztes, insbesondere was die Höchstdosis betrifft.
Meine Erfahrungen: so wirkte Promethazin (Atosil) bei meinen Ängsten
Wie bereits oben erwähnt, habe ich Promethazin bei Bedarf eingenommen, wenn ich unruhig oder mein Zwang zum Grübeln sehr stark gewesen ist. Und genau hierzu hatte mir es meine Psychiaterin für meine Angsterkrankung auch verschrieben – genauer gesagt als Ersatz für Tavor.
Ich litt unter anfallartigen Angstattacken, gelegentlich auch Panikattacken, und Depressionen. Wenn ich spürte, dass sich eine Angstattacke anbahnt, habe ich die Tropfen in ein Glas Wasser gegeben, das Glas nur ein bisschen gefüllt mit etwa 100 ml Wasser, und getrunken. Anschließend habe ich mich meistens hingelegt und gewartet, bis die Wirkung einsetzte.
Wie lange dauert es bis Promethazin wirkt?
Nach meist spätestens 15 Minuten spürte ich, wie ich ruhiger wurde und die Ängste und Panik nachließen. Meist wurde ich – eine Nebenwirkung – auch ein bisschen müde. Aber es war eine angenehme Müdigkeit, die sich gut aushalten ließ – v.a. im Vergleich zu den unangenehmen Angst- und Panikgefühlen, die sich bei mir bis hin zur Todesangst gesteigert hatten.
Somit kann ich abschließend sagen, dass bei mir das Mittel Promethazin zur Behandlung meiner Angst ein voller Therapie-Erfolg gewesen ist und es mir in den schlechten Tagen doch ganz gut geholfen hat, meine Krankheit zumindest ein bisschen in den Griff zu bekommen.
Einen etwas ausführlicheren Erfahrungsbericht zu Promethazin kannst Du hier nachlesen: Erfahrungsbericht Promethazin.
Lesetipp: Wie schnell wirkt Promethazin?
Wissenswertes zu Promethazin
Promethazin neuraxpharm, auch unter dem Handelsnamen Atosil bekannt, ist ein Neuroleptikum (Antipsychotikum) aus der Gruppe der Phenothiazine (1). Als Neuroleptika werden alle anti-psychotisch wirkenden Medikamente genannt. Im Vergleich zu anderen Neuroleptika ist Promethazin allerdings ein relativ schwaches Neuroleptikum.
Neben seiner antipsychotischen Wirkweise wirkt Promethazin auch beruhigend, angstlösend und antiallergisch. Es ist somit ein Arzneimittel mit vielfältigem Wirkspektrum.
Promethazin gibt es in Form von Tabletten (10 mg, 25 mg, 50 mg, 75 mg und 100 mg) sowie in Form von Tropfen. In akuten Fällen – z.B. in der Notaufnahme – kann Promethazin auch als Injektionslösung gegeben werden (1).
Das Medikament Promethazin kommt zur Behandlung folgender Erkrankungen und Symptomen zum Einsatz:
- Generalisierte Angststörung
- Panikstörung
- Sonstige Angstzustände, Angststörungen und Phobien wie z.B. Agoraphobie
- Panikattacken
- Schlafstörungen
- Unruhe
- Psychosen
- Depression (lies hierzu Promethazin bei Depressionen)
Nebenwirkungen
Leider kommen in der Medizin mit der Wirkung der Arzneimittel meist auch potentielle Nebenwirkungen.
Um einen vollständigen Überblick über alle möglichen Nebenwirkungen zu erhalten, schaust Du am besten im Beipackzettel (2) nach.
Diese Nebenwirkungen hatte ich
Ich persönlich kann folgende Nebenwirkungen, die sich bei mir in der Folge der Einnahme von Promethazin einstellten, bestätigen:
- Verstopfung, allerdings nur bei regelmäßiger Einnahme über mehrere Tage hinweg, nicht bei einmaliger Einnahme.
- Mundtrockenheit
- Müdigkeit
Bitte beachte jedoch, dass Nebenwirkungen der Medikamente bei jedem Patienten individuell ausfallen können. Weitere Berichte zu Nebenwirkungen kannst Du auf sanego.de finden. Aber mache Dir bitte nicht allzu viele Sorgen und recherchiere auch nicht zu viel im Internet, denn das verstärkt – ich spreche aus Erfahrung – nur deine Angstsymptome.
Falls Du etwas Auffälliges bei dir bemerkst (z.B. niedriger Blutdruck), dann konsultiere bitte sicherheitshalber deinen Arzt, deinen Psychiater oder zumindest den Apotheker.
Was ich jedem mal raten würde, auszuprobieren
Ein persönlicher TippIch habe sehr gute Erfahrungen mit CBD-Öl gemacht. Es entspannt und beruhigt mich und hat mir sogar dabei geholfen, von meinen Antidepressiva loszukommen. Ich habe hierzu auch einen eigenen Erfahrungsbericht geschrieben, den Du hier nachlesen kannst.
Andreas
Online-Tests
Fazit: Promethazin bei Angststörungen hilfreich
Promethazin ist ein Medikament, welches offiziell den Neuroleptika zugeordnet wird. Aufgrund seiner beruhigenden und angstlösenden Wirkung wird es Patienten auch häufig zur Therapie von Angstsymptomen im Rahmen von Angststörungen verschrieben.
Ich habe persönlich gute Erfahrungen mit dem Medikament Promethazin (Atosil) gemacht: als Nebenwirkung möchte ich die Müdigkeit erwähnen, die sich allerdings in Grenzen hielt.
Dabei ist die Anwendung sehr einfach, weil man die Tropfen sehr gut dosieren kann.
Ein letzter Tipp: Vergiss bei all der Recherche nach Promethazin oder anderen Medikamenten bitte nicht, den Ursachen deiner Krankheit auf den Grund zu gehen oder nach alternativen natürlichen Techniken und Strategien Ausschau zu halten.
Es kann, muss aber nicht immer Psychotherapie sein. Vielleicht helfen Dir auch Übungen zum Vagusnerv, Tapping mit EFT oder eine EMDR-Behandlung bei vorliegendem Trauma.
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Doku von Arte zum Thema Medikamentensucht
Die Dokumentarfilmerin Liz Wieskerstrauch dreht eine Reportage über Menschen mit Medikamentensucht. Sie sucht noch nach Betroffenen, die sie zwei Tage in ihrem Leben begleiten kann.
Falls du also von deinen Benzodiazepinen (oder auch anderen Psychopharmaka) nicht mehr loskommst, obwohl dein eigentliches Problem gar nicht mehr da zu sein scheint, und du Interesse hast, dass sie dich zwei Tage begleitet, dann kannst du dich bei ihr unter liz@wieskerstrauch.com melden.
Das Projekt hat nichts direkt mit mir zu tun. Aber ich helfe hier gerne bei der „Vermittlung“.
CBD: eine Alternative
Während meiner persönlichen Leidenszeit, als ich noch selbst unter Depressionen und Angststörungen gelitten hatte, probierte ich viele pflanzliche Mittel aus, um von meinen Antidepressiva loszukommen. Ob Lasea (Lavendelöl), Johanniskraut, Baldrian oder homöopathische Mittel wie Neurexan – ich hatte schon alles probiert, bis ich schließlich auf CBD-Öl gestoßen bin, was bei mir letztlich den Durchbruch gebracht hatte.
Meinen Bericht, wie ich auf CBD gestoßen bin und wie es bei mir wirkte, kannst Du hier nachlesen.
Schnelle Hilfe?
Falls du Selbstmordgedanken hast und akut Hilfe brauchst: Anlaufstellen wie die Telefonseelsorge (0800 – 111 0 111 oder 0800 – 111 0 222) sind rund um die Uhr für dich erreichbar.
Weitere Hilfsangebote findest du hier.
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