Selbsthass überwinden – so schaffst du das
Hast du oft den Gedanken: „Ich hasse mich selbst“? Wenn du öfter von Selbsthassgefühlen erfüllt bist, weißt du, wie frustrierend diese sein können. Selbsthass oder gar Selbstverachtung schränkt nicht nur das ein, was du im Leben erreichen kannst, sondern verschlimmert auch psychische Erkrankungen wie Angstzustände und Depressionen. Diese Form der Ablehnung gegen die eigene Person schadet auf Dauer der Psyche und belastet die Seele.
Um Selbsthass überwinden zu können, ist es wichtig, die Anzeichen und Symptome zu erkennen, die zugrunde liegenden Ursachen und Auslöser zu verstehen, die starken Auswirkungen auf dein Leben zu begreifen und schließlich einen Plan zu entwickeln, wie du deine Selbsthassgefühle überwinden und gesunde Bewältigungsstrategien entwickeln kannst, um dich besser zu fühlen.

Über mich
Hallo,
mein Name ist Andreas und ich bin 44 Jahre alt. Ich litt jahrelang unter einer Angststörung mit Panikattacken, Depressionen und Zwangsverhalten.
Falls Du mehr über mich erfahren möchtest und was mir persönlich am meisten geholfen hat, kannst Du das hier nachlesen.
Anzeichen für Selbsthass
Im Folgenden findest du einige Anzeichen dafür, dass du mit dauerhaftem Selbsthass lebst und nicht nur gelegentlich negative Selbstgespräche führst:
- Du hast ein Alles-oder-nichts-Denken: Du siehst dich und dein Leben entweder als gut oder schlecht an, ohne Grautöne dazwischen. Wenn du einen Fehler machst, hast du das Gefühl, dass alles ruiniert ist oder dass du ein Versager bist.
- Du konzentrierst dich auf das Negative: Selbst wenn du einen guten Tag hast, konzentrierst du dich stattdessen auf die schlechten Dinge, die passiert sind oder was schief gelaufen ist und mehr auf deine Schwächen, als auf deine Stärken.
- Du neigst zu emotionaler Argumentation: Du nimmst deine Gefühle als Fakten. Wenn du merkst, dass du dich schlecht oder wie ein Versager fühlst, dann gehst du davon aus, dass deine Gefühle die Wahrheit der Situation widerspiegeln und dass du tatsächlich schlecht bist.
- Du hast ein geringes Selbstwertgefühl: Du hast im Allgemeinen ein geringes Selbstwertgefühl und hast das Gefühl, dass du nicht zu den Besten gehörst, wenn du dich im Alltag mit anderen vergleichst. So kannst du dein geringes Selbstwertgefühl steigern.
- Du suchst nach Anerkennung: Du bist ständig auf der Suche nach Anerkennung von außen, um deinen Selbstwert zu stärken. Deine Meinung über dich selbst ändert sich, je nachdem, wie andere dich bewerten oder was sie von dir denken.
- Du kannst keine Komplimente annehmen: Wenn jemand etwas Gutes über dich sagt, wertest du das Gesagte ab oder denkst, dass die Person nur nett ist. Es fällt dir schwer, Komplimente anzunehmen und du neigst dazu, sie abzulehnen, anstatt sie dankbar anzunehmen.
- Du versuchst, dich anzupassen: Du fühlst dich immer wie ein Außenseiter und versuchst ständig, dich an andere anzupassen. Du hast das Gefühl, dass die Leute dich nicht leiden können und kannst nicht verstehen, warum sie Zeit mit dir verbringen wollen oder dich sogar mögen.
- Du nimmst Kritik persönlich: Es fällt dir schwer, wenn dich jemand kritisiert, und du neigst dazu, es als persönlichen Angriff aufzufassen oder noch lange danach darüber nachzudenken.
- Du bist oft neidisch oder eifersüchtig: Du bist eifersüchtig auf andere und schneidest sie ab, um dich in deiner Lebenssituation besser zu fühlen.
- Du hast Angst vor positiven Beziehungen: Du stößt Freunde oder potenzielle Partner aus Angst vor Verletzung von dir weg, wenn dir jemand zu nahe kommt. Du glaubst, dass es ja sowieso schlecht ausgeht oder du am Ende alleine bist oder dass es ein Irrtum sein muss, dass ausgerechnet dich jemand gern hat.
- Du veranstaltest Selbstmitleidspartys für dich: Du neigst dazu, Selbstmitleidspartys zu veranstalten und hast das Gefühl, dass du im Leben ein schlechtes Los gezogen hast oder dass alles gegen dich spricht und das Glück dich schon lange verlassen hat.
- Du hast Angst vor großen Träumen: Du hast Angst, Träume und Ziele zu haben, und hast das Gefühl, dass du dein Leben weiterhin auf eine geschützte Art und Weise leben musst. Du hast vielleicht Angst vor dem Versagen, Angst vor dem Erfolg oder siehst auf dich herab, egal was du erreichst.
- Du bist hart zu dir selbst: Wenn du einen Fehler machst, fällt es dir sehr schwer, dir zu verzeihen. Vielleicht bereust du auch Dinge, die du in der Vergangenheit getan oder nicht getan hast. Es kann dir schwer fallen, loszulassen und über Fehler hinwegzukommen.
- Du hast eine zynische Sichtweise: Du siehst die Welt auf eine sehr zynische Weise und hasst die Welt, in der du lebst. Du hast das Gefühl, dass Menschen mit einer positiven Sichtweise naiv sind, wenn es um die Art und Weise geht, wie die Welt wirklich funktioniert. Du glaubst nicht, dass die Dinge besser werden und hast eine sehr düstere Sicht auf das Leben.
Lesetipp: Ich hasse alles und jeden
Ursachen des Selbsthasses
Wenn dir diese Anzeichen nur allzu bekannt vorkommen, fragst du dich wahrscheinlich, warum du dich selbst hasst und wie du an diesen Punkt gekommen bist. Vielleicht weißt du die Antworten auf diese Fragen nicht sofort, deshalb ist es wichtig, dass du dir etwas Zeit zum Nachdenken nimmst.
Es ist wichtig, daran zu denken, dass nicht jeder, der Selbsthass erlebt, die gleichen Lebenserfahrungen gemacht hat. Es gibt keinen einheitlichen Weg, der zu dem Gedanken „Ich hasse mich selbst“ führt. Überlege dir, welche Umstände und Gründe dich an diesen Punkt gebracht haben könnten.
Im Folgenden findest du einige mögliche Ursachen, die du in Betracht ziehen solltest:
Negativer innerer Kritiker
Wenn du denkst: „Ich hasse mich“, ist es wahrscheinlich, dass du einen negativen inneren Kritiker hast, der dich ständig runtermacht (1). Diese kritische Stimme vergleicht dich vielleicht mit anderen oder sagt dir, dass du nicht gut genug bist.
Du hast vielleicht das Gefühl, dass du dich von anderen Menschen unterscheidest und dass du ihnen nicht gerecht wirst. Diese Gedanken können dazu führen, dass du dich unter anderen Menschen wie ein Ausgestoßener oder ein Betrüger fühlst.
Der innere Kritiker ist wie ein Feind, der darauf aus ist, deinen Erfolg zu untergraben. Diese Stimme in deinem Kopf ist voller Selbsthass und kann sich auch zu Paranoia und Misstrauen entwickeln, wenn du lange genug zuhörst. Der innere Kritiker will nicht, dass du Erfolg hast, also macht er dich sogar nieder, wenn du etwas Gutes erreicht hast und verkehrt es ins Gegenteil.
Im Folgenden sind einige Dinge aufgeführt, die dein innerer Kritiker sagen könnte:
- „Was glaubst du eigentlich, wer du bist, dass du das machst?“
- „Du wirst nie Erfolg haben, egal wie sehr du dich anstrengst.“
- „Du wirst es genauso vermasseln wie alles andere auch.“
- „Warum sollte ein Mensch wie du so etwas tun? Es muss einen Hintergedanken geben.“
- „Du kannst niemandem trauen. Sie werden dich nur im Stich lassen.“
- „Du kannst genauso gut das Dessert essen. Am Ende isst du sowieso zu viel.“
Wenn du eine solche Stimme in deinem Kopf hast, wirst du vielleicht glauben, dass diese kritischen Gedanken die Wahrheit sind. Wenn die Stimme dir sagt, dass du wertlos, dumm oder unattraktiv bist, wirst du diese Dinge vielleicht irgendwann glauben. Und mit diesen Gedanken kommt der Glaube, dass du der Liebe, des Erfolgs, des Vertrauens oder der Chance, Fehler zu machen und eines glücklichen Lebens, nicht würdig bist.
Je mehr du auf diese kritische innere Stimme hörst, desto mehr Macht gibst du ihr und nimmst dir dadurch eine große Portion Lebensfreude. Außerdem kann es passieren, dass du anfängst, deine eigene Unsicherheit auf andere Menschen zu projizieren, wodurch du paranoid und misstrauisch wirst und keine Liebe und Freundlichkeit annehmen kannst. Wenn das auf dich zutrifft, dann hast du wahrscheinlich schon viel zu lange auf deinen negativen inneren Kritiker gehört.
Woher kommt dieser negative innere Kritiker? Es ist unwahrscheinlich, dass du diese Stimme in deinem Kopf ganz von alleine entwickelt hast. Vielmehr entsteht der negative innere Kritiker meist aus vergangenen, negativen Lebenserfahrungen. Das können Kindheitserlebnisse mit deinen Eltern sein (2), Mobbing durch Gleichaltrige oder sogar das Ergebnis einer schlechten Beziehung.
Erlebnisse in der Kindheit
Bist du mit Eltern aufgewachsen, die dir gegenüber kritisch waren? Oder hattest du einen Elternteil, der gestresst, wütend oder angespannt wirkte und dir das Gefühl gab, du müsstest auf Eierschalen laufen?
Wenn ja, hast du vielleicht gelernt, still zu sein und in den Hintergrund zu treten. Erlebnisse oder Traumata in der Kindheit wie Missbrauch, Vernachlässigung, Überbehütung oder Kritik können zur Entwicklung einer negativen inneren Stimme führen (3).
In vielen Fällen rührt Selbsthass also daher, dass wir diesen als Kinder durch unser Umfeld vorgelebt bekommen haben oder traumatische Erfahrungen machen mussten und nun als Erwachsene mit diesem Thema zu kämpfen haben. Jedes Baby kommt in der Regel mit einem gesunden Selbstwert auf die Welt – wie dieser weiter ausgeprägt wird, hängt dann von unseren Erfahrungen und unserem Umfeld ab.
Schlechte Beziehungen
Nicht alle kritischen inneren Stimmen beginnen in der Kindheit. Wenn du in einer Beziehung oder Freundschaft mit jemandem warst, der die gleichen Verhaltensweisen an den Tag gelegt hat, kann auch diese Erfahrung eine negative innere Stimme hervorgebracht haben.
Das kann sogar eine Arbeitsbeziehung mit einem Kollegen oder Vorgesetzten sein, der dazu neigt, dich herabzusetzen oder dir das Gefühl zu geben, minderwertig zu sein. Jede Art von Beziehung hat das Potenzial, einen negativen Ton in deinem Kopf zu erzeugen und eine negative innere Stimme hervorzurufen, die sich nur schwer abschütteln lässt.
Mobbing
Warst du in der Schule, am Arbeitsplatz oder in einer anderen Beziehung Opfer von Mobbing? Selbst vorübergehende Beziehungen zu anderen Menschen können bleibende Erinnerungen schaffen, die dein Selbstkonzept und dein Selbstwertgefühl beeinflussen.
Wenn du dich an scheinbar unbedeutende Erlebnisse mit Mobbing aus deiner Vergangenheit oder Gegenwart erinnerst, könnte es sein, dass die Erfahrungen einen lang anhaltenden Effekt auf dein Bewusstsein hatten. Wenn dir deine negative innere Stimme die Worte deiner Mobber immer wieder in Erinnerung ruft, musst du daran arbeiten, diese Gedanken loszulassen, anstatt sie zu verinnerlichen.
Hier erfährst du, welche Arten von Mobbing es gibt.
Traumatische Ereignisse
Hast du ein traumatisches Ereignis in deinem Leben erlebt, wie z.B. einen Autounfall, einen körperlichen Angriff oder einen großen Verlust? Wenn ja, könnte der Verlust dazu führen, dass du dich fragst: „Warum ich?“, was zu Gefühlen der Scham oder des Bedauerns und letzten Endes zu Selbsthass führen kann, vor allem, wenn du das Gefühl hast, dass du irgendwie schuld bist.
Umweltbedingte Auslöser
Lange nach den ursprünglichen Ereignissen kann es sein, dass Selbsthass durch Dinge in deinem täglichen Leben ausgelöst wird. Ein neuer Kollege könnte dich zum Beispiel an eine schlechte Erfahrung am Arbeitsplatz erinnern oder ein neuer Freund könnte eine unangenehme Erinnerung aus deiner Kindheit auslösen.
Wenn du feststellst, dass deine emotionale Reaktion auf eine Situation in keinem Verhältnis zu dem steht, was passiert ist, solltest du daran arbeiten, die Dinge aufzudecken, die dich zurückhalten. Viele finden, dass dieser Prozess mit der Hilfe eines Therapeuten oder einer anderen psychosozialen Fachkraft einfacher wird.
Negative Selbstwahrnehmung
Hast du ein negatives Selbstkonzept, ein schlechtes Selbstbild oder ein geringes Selbstwertgefühl? Wenn du Gedanken des Selbsthasses hast, können sich kleine Probleme zu viel größeren auswachsen. Du hast vielleicht das Gefühl, dass die schlechten Dinge, die dir passieren, ein Spiegelbild deiner eigenen „Schlechtigkeit“ sind.
Du bist zum Beispiel auf einer Party und erzählst einen Witz, der daneben geht. Anstatt dich damit abzufinden und weiterzumachen, könnte dein negatives Selbstbild eine Spirale negativer Gedanken auslösen, wie z. B. „Alle hassen mich.“ und „Ich werde nie Freunde finden.“.
Psychische Erkrankungen
Ein Gefühl des Selbsthasses kann auch das Ergebnis einer psychischen Erkrankung wie Depressionen oder Angstzuständen sein. Eine Depression zum Beispiel kann Symptome wie Hoffnungslosigkeit, Schuldgefühle und Scham hervorrufen, die dir das Gefühl geben, nicht gut genug zu sein (4). Leider liegt es auch in der Natur einer Depression, dass du nicht in der Lage bist, diese kognitive Verzerrung zu durchschauen und zu erkennen, dass es deine Depression ist, die dich so denken lässt.
Je mehr deine Depression deine Gedanken beeinflusst, desto wahrscheinlicher ist es, dass du diese negative Sicht auf dich als deine Realität ansiehst. Das kann dazu führen, dass du das Gefühl hast, nicht würdig zu sein und nicht dazuzugehören. Du fühlst dich vielleicht isoliert und anders als alle anderen.
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Andreas
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Folgen des Selbsthasses
Abgesehen von den Ursachen des Selbsthasses ist es wichtig zu verstehen, welche Folgen es haben kann, wenn deine Gedanken diesen Selbsthass ständig verstärken.
Im Folgenden sind einige mögliche Folgen aufgeführt:
- Du hörst vielleicht auf, Dinge zu tun, die du liebst, weil du das Gefühl hast, dass sie nur schlecht enden werden.
- Du könntest dich selbstzerstörerisch verhalten, zum Beispiel indem du Drogen nimmst, zu viel oder zu wenig isst oder dich isolierst.
- Du könntest deine eigenen Bemühungen sabotieren oder es versäumen, dich um dich selbst zu kümmern.
- Du könntest dir unbewusst Menschen aussuchen, die schlecht für dich sind oder dich ausnutzen, wie zum Beispiel toxische Freunde oder Partner.
- Du hast vielleicht mit geringem Selbstvertrauen und niedrigem Selbstwertgefühl zu kämpfen.
- Vielleicht fällt es dir schwer, Entscheidungen zu treffen, und du hast das Gefühl, dass du andere brauchst, um dich zu lenken, wenn du in deiner Unentschlossenheit gelähmt bist.
- Du könntest einen Hang zum Perfektionismus haben und damit kämpfen, Dinge zu erledigen.
- Du machst dir vielleicht übermäßig viele Sorgen über alltägliche Probleme oder deine Zukunft.
- Es fällt dir schwer, gute Dinge über dich zu glauben und du hast das Gefühl, dass andere nur nett oder manipulativ sind, wenn sie dir Komplimente machen.
- Du bist vielleicht nicht in der Lage, deine Ziele und Träume zu verwirklichen und fühlst dich gebremst.
- Du zweifelst vielleicht an deinen Fähigkeiten und daran, was du erreichen kannst.
- Du siehst die Zukunft vielleicht als sehr düster an und hast keine positiven Erwartungen.
- Du hast vielleicht das Gefühl, nirgendwo hinzugehören, ein Ausgestoßener zu sein und kapselst dich deswegen von deiner Umwelt ab.
Viele der Folgen des Selbsthasses ähneln den Anzeichen des Selbsthasses. Auf diese Weise wird er zu einer selbsterfüllenden Prophezeiung, der du nicht so leicht entkommen kannst. Solange du in diesem Kreislauf des Selbsthasses bleibst, kommst du nicht weiter. Aber mit Hilfe kannst du diesen Kreislauf durchbrechen.
Lesetipp: Entschleunigung im Alltag: 15 effektive Tipps
Wie du deine Selbstablehnung und deinen Selbsthass überwinden kannst
Wenn du den Selbsthass überwinden willst, gibt es eine Reihe von Dingen, die du tun kannst, um den Kreislauf zu durchbrechen. Halte dir immer vor Augen, dass du es selbst in der Hand hast, positive Maßnahmen gegen dieses Gefühl zu ergreifen und damit eine Verbesserung zu bewirken.
Hier findest du einige Tipps, die dir helfen können, den Hass auf dich selbst zu überwinden:
Führe ein Tagebuch
Schreibe täglich in ein Tagebuch, um über das Erlebte und deine Gefühle nachzudenken. Denke über die Ereignisse des Tages nach, untersuche Situationen, die bestimmte Emotionen ausgelöst haben, und achte auf die Ursachen für Gefühle des Selbsthasses.
Achte bei deinen täglichen Aufzeichnungen auf Muster und versuche, dir bewusster zu machen, wie sich deine Gefühle verändern. Die Forschung zeigt, dass ausdrucksstarkes Schreiben wie das Führen eines Tagebuchs dazu beitragen kann, psychische Probleme zu verringern (5).
Widerspreche deinem inneren Kritiker und stärke dein Selbstbewusstsein
Wenn du dir deiner Gefühle und ihrer Auslöser bewusster wirst, versuche, die Gedanken zu identifizieren, die du hast, wenn du mit negativen Ereignissen konfrontiert wirst. Stelle dir die Frage, ob deine Gedanken realistisch sind oder ob du sie verzerrt wahrnimmst.
Versuche, deinem inneren Tyrannen die Stirn zu bieten, indem du der inneren Stimme Argumente entgegensetzt. Wenn es dir schwerfällt, selbst eine starke Stimme aufzubauen, stell dir vor, dass du in die Rolle einer starken Person schlüpfst, die du kennst – zum Beispiel eines Freundes, einer berühmten Person oder eines Superhelden – und der kritischen Stimme in deinem Kopf widersprichst.
Übe dich in Selbstmitgefühl und Selbstliebe
Anstatt dich selbst zu hassen, solltest du dich darin üben, dir selbst gegenüber Mitgefühl zu zeigen. Das bedeutet, Situationen in einem anderen Licht zu betrachten, die guten Dinge zu sehen, die du erreicht hast, und das Schwarz-Weiß-Denken abzustellen.
Frage dich: Was würdest du zu einem Freund oder einem geliebten Menschen sagen, der ähnliche Gedanken über sich selbst hegt? War diese eine schlechte Sache, die passiert ist, wirklich das Ende der Welt? Könntest du die Situation so umgestalten, dass du sie als Rückschlag und nicht als Katastrophe siehst?
Wenn du gütiger zu dir selbst sein kannst, wirst du dich für positivere Gefühle und eine positive innere Stimme öffnen. Die Forschung zeigt, dass eine auf Mitgefühl ausgerichtete Therapie das Selbstwertgefühl verbessern kann, was hilfreich sein könnte, um Selbsthass zu reduzieren (6).
Verbringe Zeit mit positiven Menschen
Anstatt dich mit Menschen zu treffen, die dir ein schlechtes Gefühl geben, hilft es, Zeit mit Menschen zu verbringen, die dir gut tun. Wenn du in deinem Alltag keine positiven Menschen triffst, solltest du dich einer Selbsthilfegruppe anschließen. Wenn du nicht weißt, wo du eine finden kannst, ist die National Alliance on Mental Illness eine gute Anlaufstelle, unabhängig davon, mit welcher Art von psychischen Problemen du zu kämpfen hast.
Übe dich in Meditation
Wenn es dir schwerfällt, deine Gedanken zu entschleunigen und dich von deinen negativen Gedanken zu lösen, empfiehlt sich regelmäßiges Meditieren. Die Meditation ist eine Möglichkeit, die negative Stimme in deinem Kopf auszuschalten. Dabei ist es wie mit einem Muskel: Je mehr du übst, desto leichter wird es dir fallen, deinen Geist zu beruhigen und negative Gedanken loszulassen.
Gehe zu einem Therapeuten
Wenn du mit deiner psychischen Gesundheit zu kämpfen hast, könnte es hilfreich sein, einen Therapeuten aufzusuchen und eine geeignete Form der Psychotherapie zu machen. Es ist zwar möglich, deine Denkweise alleine zu ändern, aber ein Psychotherapeut kann dir helfen, schneller mit vergangenen Traumata umzugehen und dich in gezielten Schritten zu hilfreicheren Denkmustern anzuleiten. Weitere Informationen hierzu bekommst du auch bei deinem Arzt.
Kümmere dich um dich selbst
Anstatt dich selbst zu zerstören, solltest du dich gut um dich selbst kümmern. Das bedeutet, dass du für deine körperliche und geistige Gesundheit sorgst, indem du all die Dinge tust, die bewirken, dass es dir gut geht. Ernähre dich gesund, treibe regelmäßig Sport, schlafe genug, reduziere die Zeit mit sozialen Medien und Bildschirmen, verbringe Zeit in der Natur und rede freundlich mit dir selbst, um nur einige Beispiele zu nennen.
Bewege dich auf das Leben zu, das du willst
Das Gegenmittel, um sich nicht ständig schlecht zu fühlen, könnte sein, dass du anfängst, kleine Schritte in Richtung dessen zu machen, was du im Leben willst. Das kann bedeuten, dass du einen neuen beruflichen Weg einschlägst, reist, deine Schulden abbezahlst, eine Beziehung beendest, eine Familie gründest oder umziehst. Lege deine Werte fest und fange dann an, nach ihnen zu handeln. Wenn du anfängst, dich an deinen Werten zu orientieren, wird es dir leichter fallen, dich selbstbewusst zu fühlen.
Mein Fazit
Es ist leicht zu denken, dass du der Einzige bist, der mit Gedanken des Selbsthasses kämpft. Die Wahrheit ist, dass es viele betroffene Menschen gibt, denen es genauso geht wie dir und auch Wege, das Problem zu überwinden. Selbsthass ist übrigens sehr eng mit Selbstzweifel gekoppelt. Wie du diese Selbstzweifel überwinden kannst, habe ich in deinem separaten Artikel auf meinem Blog beschrieben.
Wenn du schon länger erfolglos damit kämpfst, diese Gefühle zu überwinden, könnte es sein, dass ein zugrunde liegendes psychisches Problem zu deinen negativen Denkmustern beiträgt. Wenn du noch nicht von einem Psychologen untersucht wurdest, sollte dies dein erster Schritt sein. Wenn bei dir eine psychische Störung diagnostiziert wird, könnte dies der Ausgangspunkt sein, um endlich positive Veränderungen in deinem Leben zu bewirken. Die Psychologie ist ein effektives Werkzeug, um unsere Erfahrungen und deren Einfluss auf uns und unsere Persönlichkeit zu erkennen und dann daraus entstandene Probleme zu bearbeiten.
Wenn bei dir jedoch keine psychische Störung diagnostiziert wurde oder du bereits eine psychosoziale Fachkraft aufgesucht hast und dich in Behandlung befindest, ist es am besten, wenn du dich an deinen Behandlungsplan hältst und einige der oben genannten Bewältigungsstrategien ausprobierst, um dein negatives Denken zu kontrollieren.
Sollte dir das schwerfallen, kannst du dir auch einen Partner suchen, der sich regelmäßig bei dir meldet, um sicherzustellen, dass du deine positiven Gewohnheiten beibehältst. Auch wenn es dir schwerfällt, dich jemandem anzuvertrauen, wirst du vielleicht überrascht sein, wie bereitwillig andere dir helfen, wenn du sie darum bittest.
Es gibt keinen Grund, dein Leben weiter mit Selbsthass dir gegenüber zu leben. Du kannst bereits heute den ersten Schritt machen, um dich besser zu fühlen und ein Leben zu führen, das stattdessen von Selbstakzeptanz und positiven Gedankenmustern geprägt ist. Dieses Ziel wirst du im Laufe der Zeit mit regelmäßiger Übung mehr und mehr erreichen.
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Die Dokumentarfilmerin Liz Wieskerstrauch dreht eine Reportage über Menschen mit Medikamentensucht. Sie sucht noch nach Betroffenen, die sie zwei Tage in ihrem Leben begleiten kann.
Falls du also von deinen Benzodiazepinen (oder auch anderen Psychopharmaka) nicht mehr loskommst, obwohl dein eigentliches Problem gar nicht mehr da zu sein scheint, und du Interesse hast, dass sie dich zwei Tage begleitet, dann kannst du dich bei ihr unter liz@wieskerstrauch.com melden.
Das Projekt hat nichts direkt mit mir zu tun. Aber ich helfe hier gerne bei der „Vermittlung“.
CBD: eine Alternative
Während meiner persönlichen Leidenszeit, als ich noch selbst unter Depressionen und Angststörungen gelitten hatte, probierte ich viele pflanzliche Mittel aus, um von meinen Antidepressiva loszukommen. Ob Lasea (Lavendelöl), Johanniskraut, Baldrian oder homöopathische Mittel wie Neurexan – ich hatte schon alles probiert, bis ich schließlich auf CBD-Öl gestoßen bin, was bei mir letztlich den Durchbruch gebracht hatte.
Meinen Bericht, wie ich auf CBD gestoßen bin und wie es bei mir wirkte, kannst Du hier nachlesen.
Schnelle Hilfe?
Falls du Selbstmordgedanken hast und akut Hilfe brauchst: Anlaufstellen wie die Telefonseelsorge (0800 – 111 0 111 oder 0800 – 111 0 222) sind rund um die Uhr für dich erreichbar.
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