Falls Du nach einem rezeptpflichtigen stimmungsaufhellendem Medikament suchst, bist Du hier genau richtig. Die meistverschriebenen Stimmungsaufheller gehören zu unterschiedlichen Klassen von Medikamenten, die je nach zugrunde liegenden Beschwerden zum Einsatz kommen?

Stehen Ängste und Unruhe im Vordergrund, brauchst Du eher etwas beruhigendes, das Dich nicht noch mehr „anpeitscht“ und deine Unruhe und Nervosität womöglich noch verstärkt.

Ist dagegen Antriebslosigkeit eines Deiner Hauptsymptome, eigenen sich antriebssteigernde Antidepressiva.

Leidest Du auch unter Schlafbeschwerden, kommt auch ein schlafanstoßendes Medikament am Abend in Frage.

Leider konnte ich keine offizielle Statistik darüber finden, welche Psychopharmaka wie oft verschrieben wurden. Nachfolgend findest Du deswegen die Stimmungsaufheller, die meiner Erfahrung nach mit am meisten verschrieben werden. Einiges habe ich schon selbst über kürzere oder längere Zeit genommen.

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Über mich

Hallo,

mein Name ist Andreas und ich bin 44 Jahre alt. Ich litt jahrelang unter einer Angststörung mit Panikattacken, Depressionen und Zwangsverhalten.

Falls Du mehr über mich erfahren möchtest und was mir persönlich am meisten geholfen hat, kannst Du das hier nachlesen.

Die Rolle von Noradrenalin und Serotonin

Noradrenalin und Serotonin sind zwei wichtige Neurotransmitter im Gehirn, die eine zentrale Rolle bei der Regulation der Stimmung und des emotionalen Wohlbefindens spielen. Ihre Funktionen bei der Stimmungsaufhellung sind komplex und vielschichtig:

  1. Serotonin: Dieser Neurotransmitter ist eng mit der Stimmungsregulation verbunden. Ein Mangel an Serotonin wird oft mit Depressionen und anderen Stimmungsstörungen in Verbindung gebracht. Serotonin beeinflusst verschiedene Aspekte der Stimmung, einschließlich des Gefühls von Glück und Wohlbefinden. Es wirkt auch auf andere Funktionen wie Appetit, Schlaf und Sexualverhalten. Viele Antidepressiva, insbesondere die selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRIs), wirken, indem sie die Menge an verfügbarem Serotonin im Gehirn erhöhen, was oft zu einer Verbesserung der Stimmung und einer Verringerung von Depressionssymptomen führt.
  2. Noradrenalin (Norepinephrin): Dieser Neurotransmitter ist sowohl für die Reaktionsfähigkeit des Körpers auf Stress als auch für die Stimmungsregulation wichtig. Noradrenalin wirkt sich auf Aufmerksamkeit, Wachheit und Energie aus und spielt eine Rolle bei der Reaktion auf Stress und Angst. Ein Ungleichgewicht im Noradrenalinsystem kann zu Stimmungsschwankungen und depressiven Symptomen beitragen. Einige Antidepressiva, bekannt als Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer (SNRIs), erhöhen sowohl die Verfügbarkeit von Serotonin als auch von Noradrenalin im Gehirn, was dazu beiträgt, die Stimmung zu verbessern und depressive Symptome zu lindern.

Sowohl Serotonin als auch Noradrenalin spielen also eine zentrale Rollen in der Regulation der Stimmung und im Wirkmechanismus vieler Antidepressiva. Die genaue Art und Weise, wie sie die Stimmung beeinflussen, ist jedoch recht komplex und variiert außerdem von Person zu Person.

Exkurs: Haben Omega-3-Fettsäuren eine stimmungsaufhellende Wirkung?

Omega-3-Fettsäuren, insbesondere Eicosapentaensäure (EPA) und Docosahexaensäure (DHA), die hauptsächlich in fettem Fisch und einigen pflanzlichen Quellen vorkommen, werden aufgrund ihrer potenziellen positiven Auswirkungen auf die psychische Gesundheit und die Stimmung untersucht. Es gibt Hinweise darauf, dass Omega-3-Fettsäuren eine stimmungsaufhellende Wirkung haben können, insbesondere in folgenden Bereichen:

  1. Depression: Einige Studien deuten darauf hin, dass Omega-3-Fettsäuren, besonders EPA, bei der Behandlung von Depressionen hilfreich sein können. Es wird angenommen, dass sie zur Verbesserung der Gehirnfunktion und zur Verringerung der Entzündungsreaktionen, die mit Depressionen in Verbindung gebracht werden, beitragen können.
  2. Bipolare Störung: Untersuchungen legen nahe, dass Omega-3-Fettsäuren möglicherweise bei der Behandlung der bipolaren Störung, insbesondere in der Reduzierung der Schwere von Depressionssymptomen innerhalb des Krankheitsverlaufs, hilfreich sein können.
  3. Kognitive Funktion und Gehirngesundheit: Omega-3-Fettsäuren sind wichtig für die Aufrechterhaltung der Struktur und Funktion der Gehirnzellen. Sie könnten zur allgemeinen kognitiven Gesundheit beitragen und sind in der Forschung im Hinblick auf neurodegenerative Erkrankungen und kognitive Beeinträchtigungen im Alter von Interesse.

Obwohl diese Ergebnisse vielversprechend sind, ist das Gesamtbild noch uneinheitlich. Nicht alle Studien zeigen einen deutlichen Nutzen von Omega-3-Fettsäuren bei Stimmungsstörungen, und es ist unklar, welche Dosen und Verhältnisse von EPA zu DHA am wirksamsten sind. Daher werden Omega-3-Fettsäuren in der Regel als ergänzende Behandlung angesehen und sollten nicht als Ersatz für etablierte Therapieformen bei psychischen Erkrankungen verwendet werden.

Es ist immer ratsam, solche Ergänzungen unter ärztlicher Aufsicht einzunehmen, insbesondere wenn man bereits Medikamente einnimmt oder bestehende Gesundheitsprobleme hat.

Lesetipp: Helfen Omega-3-Fettsäuren bei Depressionen?

1. Escitalopram

Escitalopram ist ein antriebssteigerndes Antidepressivum, das bei höherer Dosierung auch angstlösend wirken kann. Meiner eigenen Erfahrung nach verbessert es auch den Schlaf. Am Anfang der Einnahme beim Einschleichen kann es zu verstärkter Müdigkeit und Schlappheit kommen.

Es zählt zur Klasse der Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI), was bedeutet, dass die Aufnahme von Serotonin blockiert wird, so dass sich der Serotoninspiegel letztendlich erhöht.

Was ich jedem mal raten würde, auszuprobieren
Ein persönlicher Tipp

Ich habe sehr gute Erfahrungen mit CBD-Öl gemacht. Es entspannt und beruhigt mich und hat mir sogar dabei geholfen, von meinen Antidepressiva loszukommen. Ich habe hierzu auch einen eigenen Erfahrungsbericht geschrieben, den Du hier nachlesen kannst.

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2. Tavor (Lorazepam)

Von diesem schnell wirksamen angstlösendem und stimmungsaufhellendem Beruhigungsmittel, welches wie z.B. auch Valium zur Klasse der Benzodiazepine gehört, kann ich nur abraten. Tavor wirkt äußerst gut und schnell und macht noch schneller abhängig. Es bleibt damit ein Notfallmedikament, und damit meine ich auch wirklich, dass es nur für den äußersten „Notfall“ angewendet werden sollte.

Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass sich schon nach wenigen Wochen regelmäßiger Einnahme eine psychische und körperliche Abhängigkeit entwickelt und man Monate benötigt, um wieder davon runterzukommen.

Lesetipp: 14 Homöopathische Stimmungsaufheller im Test

3. Mirtazapin

Mirtazapin ist ein beruhigendes und schlafanstoßendes Antidepressivum, welches oft zum Einsatz kommt, wenn Schlafprobleme vorhanden sind. Vorsicht ist hier bei der Dosierung geboten, denn bei einer zu hohen Dosierung ist man den ganzen Tag nur müde und platt. Ich kenne viele Leute, die mit einem Bruchteil der von den Ärzten eigentlich verschriebenen Dosierung gut auskommen.

4. Venlafaxin

Dieser Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer hemmt nicht nur (wie bei SSRI) die Aufnahme von Serotonin, sondern ebenfalls die Aufnahme von Noradrenalin. Es kommt bei rezidivierenden Depressionen ebenso wie bei Angststörungen, sozialer Phobie und Panikstörungen mit oder ohne Agoraphobie zum Einsatz. Venlafaxin ist somit bei Psychiatern oftmals die erste Wahl bei der Medikation von Angststörungen mit oder ohne Panikattacken.

5. Promethazin

Promethazin ist ein leichtes Neuroleptikum und wirkt in erster Linie beruhigend und schlafunterstützend. Bei mir war es eine hervorragende Alternative zu Tavor bei Unruhe und Nervosität. Es wirkt somit nicht per se stimmungsaufhellend, aber indirekt, indem es Ängste und Unruhe bekämpft. Muss im Gegensatz zu Antidepressiva nicht regelmäßig eingenommen werden, sondern die Einnahme ist auch im Bedarfsfall möglich.

6. Opipramol

Opipramol kann schon als Klassiker bei den Beruhigungsmitteln bezeichnet werden. Es ist ein trizyklisches Antidepressivum und wird auch sehr gerne von Hausärzten verschrieben. Die Verträglichkeit ist individuell. Ich persönlich greife lieber zu Promethazin-Tropfen, die sich auch viel besser dosieren lassen.

7. Xanax (Alprazolam)

Xanax ist im Grunde ähnlich zu Tavor, da es ebenfalls zu den Benzodiazepinen gehört. Es wirkt ähnlich und macht ähnlich schnell abhängig. Lediglich die Halbwertszeit ist etwas kürzer im Vergleich zu Tavor, was bedeutet, dass das Medikament im Körper schneller abgebaut wird. Xanax ist in den USA sehr „beliebt“ und ist dort sogar als Partydroge im Einsatz. Wie bei Tavor würde ich auch hier sagen: besser die Finger davon lassen außer im äußersten Notfall. Ein verantwortungsvoller Arzt wird Tavor ebenso wie Xanax auch nicht leichtfertig verschreiben.

Lesetipp: Wann Stimmungsaufheller-Tabletten als Medikament zugelassen werden

8. Sertralin (Zolof)

Sertralin zählt wie Escitalopram zur Klasse der SSRI-Antidepressiva. Es wird gerne bei Zwangsstörungen und bei Posttraumatischen Belastungsstörungen (PTBS) eingesetzt, aber auch bei allgemeinen Ängsten. Letztendlich gilt aber auch hier: Probieren geht über Studieren, da die Wirkung von Antidepressiva bei allen Patienten individuell ausfällt.

Fazit

Da alle in der Liste vorgestellten Stimmungsaufheller rezeptpflichtig sind, bleibt Dir eine Besprechung mit Deinem Hausarzt bzw. einem Psychiater natürlich nicht erspart. Mögliche Risiken solch rezeptpflichtiger Medikamente müssen u.a. wegen ihrer Auswirkungen auf das Herz-Kreislauf-System bedacht werden.

Ich hoffe dennoch, dass ich Dir einen kurzen Überblick geben konnte, welche Medikamente möglicherweise für Dich in Frage kommen.

Du solltest aber auch wissen, dass es keine Garantie gibt, dass ein Medikament bei Dir auch tatsächlich anschlägt. Oftmals müssen, gerade wenn ausgewachsene Depressionen vorliegen, leider auch mehrere Medikamente ausprobiert werden, bis ein passendes gefunden wurde.

Auch bezüglich des Wirkungseintritts solltest Du Dir keine Illusionen machen. Die pharmakologischen Stimmungsaufheller benötigen meist eine gewisse Zeit, bis Du eine stimmungsaufhellende Wirkung verspürst.

Falls Bei Dir noch keine ausgeprägte Depression vorliegt, könnte auch ein pflanzlicher Stimmungsaufheller für Dich eine Option sein. Am besten zögerst Du auch nicht allzu lange, einen Psychotherapeuten aufzusuchen. Wie du einen Psychotherapeuten finden kannst, schreibe ich in diesem Artikel: https://www.meinwegausderangst.de/psychotherapie-psychotherapeut-finden/.

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Doku von Arte zum Thema Medikamentensucht

Die Dokumentarfilmerin Liz Wieskerstrauch dreht eine Reportage über Menschen mit Medikamentensucht. Sie sucht noch nach Betroffenen, die sie zwei Tage in ihrem Leben begleiten kann.

Falls du also von deinen Benzodiazepinen (oder auch anderen Psychopharmaka) nicht mehr loskommst, obwohl dein eigentliches Problem gar nicht mehr da zu sein scheint, und du Interesse hast, dass sie dich zwei Tage begleitet, dann kannst du dich bei ihr unter liz@wieskerstrauch.com melden.

Das Projekt hat nichts direkt mit mir zu tun. Aber ich helfe hier gerne bei der „Vermittlung“.

CBD: eine Alternative

Während meiner persönlichen Leidenszeit, als ich noch selbst unter Depressionen und Angststörungen gelitten hatte, probierte ich viele pflanzliche Mittel aus, um von meinen Antidepressiva loszukommen. Ob Lasea (Lavendelöl), Johanniskraut, Baldrian oder homöopathische Mittel wie Neurexan – ich hatte schon alles probiert, bis ich schließlich auf CBD-Öl gestoßen bin, was bei mir letztlich den Durchbruch gebracht hatte.

Meinen Bericht, wie ich auf CBD gestoßen bin und wie es bei mir wirkte, kannst Du hier nachlesen.

Eine mini kleine Umfrage. Ich würde mich über dein Feedback freuen...

Welchen der folgenden Sprüche findest du am besten? In dem Sinne, dass er dich inspiriert, aufmuntert oder dass du dich damit identifizieren kannst?

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