Trizyklische Antidepressiva gehören zu den Antidepressiva der alten Generation. Sie finden jedoch immer noch Anwendung, wenn auch viel seltener.

Antidepressiva der älteren Generation sind zwar nicht mehr Mittel der ersten Wahl, haben immer noch ihren Platz in der Behandlung

Trizyklische Antidepressiva (Trizyklika, TZA) sind Medikamente, die zur Behandlung von Depressionen, bipolaren Störungen und anderen Erkrankungen wie chronischen Schmerzen und Schlaflosigkeit eingesetzt werden.

Obwohl neuere Klassen von Antidepressiva viel weniger Nebenwirkungen aufweisen, haben trizyklische Antidepressiva immer noch ihren Platz in der Behandlung psychischer Störungen.

Trizyklische Antidepressiva wurden erstmals in den 1950er Jahren eingeführt und heißen so, weil ihre Molekularstruktur aus drei Atomringen besteht.

In diesem Artikel erfährst du alles über die Wirkstoffgruppe der trizyklischen Antidepressiva, unter anderem

  • bei welchen Erkrankungen diese Gruppe von Psychopharmaka bei Patienten eingesetzt werden (Anwendungsgebiete)
  • nach welchem Wirkungsmechanismus dieser Antidepressiva-Typ arbeitet
  • die Namen der bekanntesten Medikamente
  • mit welchen Nebenwirkungen du rechnen musst
  • und welche Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten gefährlich werden könnten.
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Über mich

Hallo,

mein Name ist Andreas und ich bin 44 Jahre alt. Ich litt jahrelang unter einer Angststörung mit Panikattacken, Depressionen und Zwangsverhalten.

Falls Du mehr über mich erfahren möchtest und was mir persönlich am meisten geholfen hat, kannst Du das hier nachlesen.

Wirkung und Wirkmechanismus von trizyklischen Antidepressiva

Im Großen und Ganzen werden Depressionen durch ein chemisches Ungleichgewicht im Gehirn verursacht, das zu einer gestörten Kommunikation zwischen den Nervenzellen (Neuronen) führt. Die Substanzen, die diese Botschaften übermitteln, werden Neurotransmitter genannt.

Diese Neurotransmitter werden von einer Nervenzelle zur nächsten weitergeleitet und können, je nach Art des Neurotransmitters, deine Gefühle und Reaktionen beeinflussen.

Wegen einem ungünstigen Wirkprofil werden TZA übrigens nicht mehr für Kinder und Jugendliche eingesetzt (8).

Die Wirkungsweise im Detail

Trizyklische Antidepressiva, im Englischen auch mit TCA (tricyclic antidepressant) abgekürzt wirken, indem sie die Wiederaufnahme von Neurotransmittern namens Serotonin und Noradrenalin verhindern. Der Körper braucht diese beiden Stoffe, um normal zu funktionieren. Wenn zu viel von beiden vorhanden ist, kann es zu Angstzuständen kommen. Wenn nicht genug davon vorhanden ist, kann es zu Depressionen kommen.

Da Trizyklika die routinemäßige Wiederaufnahme (engl. reuptake) dieser Neurotransmitter verhindern, zirkuliert mehr davon frei im synaptischen Spalt zwischen den Neuronen im Gehirn. Wenn du an Depressionen leidest, kann die Wiederherstellung des Serotonin- und Noradrenalin-Spiegels zu einer Besserung deiner Symptome führen (1).

Behandlung von Depression, Angststörungen und anderen psychischen Erkrankungen

Trizyklische Antidepressiva (Trizyklika): deswegen werden sie kaum noch eingesetzt

Trizyklische Antidepressiva werden in erster Linie zur Behandlung von depressiven Erkrankungen eingesetzt, kommen aber auch bei der Behandlung von Angststörungen, Persönlichkeitsstörungen und neurologischen Erkrankungen zum Einsatz (2 ). Sie werden oft eingesetzt, wenn andere Medikamente keine Linderung verschaffen können.

Zu den Stimmungsstörungen, die häufig mit trizyklischen Antidepressiva behandelt werden, gehören:

Zu den Angststörungen, die manchmal mit trizyklischen Antidepressiva behandelt werden, gehören:

Zu den neurologischen Störungen, die manchmal mit TZA behandelt werden, gehören:

  • Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS)
  • Chronische Schmerzen
  • Fibromyalgie
  • Parkinson-Krankheit
  • Migräne
  • Neuropathische Schmerzen

TZA können auch zur Behandlung von Schlaflosigkeit, Reizdarmsyndrom (RDS), interstitieller Zystitis, nächtlichem Einnässen (Bettnässen), Narkolepsie und chronischem Schluckauf eingesetzt werden.

Was ich jedem mal raten würde, auszuprobieren
Ein persönlicher Tipp

Ich habe sehr gute Erfahrungen mit CBD-Öl gemacht. Es entspannt und beruhigt mich und hat mir sogar dabei geholfen, von meinen Antidepressiva loszukommen. Ich habe hierzu auch einen eigenen Erfahrungsbericht geschrieben, den Du hier nachlesen kannst.

Andreas 350
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Zugelassene Medikamente: Doxepin, Clomipramin, Trimipramin und weitere Wirkstoffe

Trizyklische Antidepressiva (Trizyklika): deswegen werden sie kaum noch eingesetzt

Wie bei anderen Antidepressiva dauert es auch bei trizyklischen Antidepressiva in der Regel sechs bis acht Wochen, bis du eine deutliche Besserung deiner depressiven Symptome spürst (3). Zu den am häufigsten verschriebenen trizyklischen Antidepressiva gehören:

Häufige Nebenwirkungen: Schwindel, Gewichtszunahme, Verstopfung etc.

Trizyklische Antidepressiva (Trizyklika): deswegen werden sie kaum noch eingesetzt

Die verschiedenen TZA haben zwar leicht unterschiedliche Wirkmechanismen, aber sie haben ähnliche Nebenwirkungen. Viele von ihnen hängen mit der Wirkung der Medikamente auf die glatte Muskulatur der inneren Organe zusammen. Häufige Nebenwirkungen sind:

  • Angstzustände
  • Verschwommene Sicht
  • Verstopfung
  • Schwindel
  • Schläfrigkeit
  • Erhöhter Appetit
  • Muskelzuckungen
  • Übelkeit und Erbrechen
  • Schneller oder unregelmäßiger Herzschlag
  • Sexuelle Dysfunktion
  • Schwitzen
  • Schwäche
  • Gewichtszunahme

Mit niedriger Dosierung beginnen

Diese Nebenwirkungen können verringert werden, wenn die Behandlung mit niedrigeren Dosierungen begonnen und dann schrittweise erhöht wird. Obwohl TZA an sich nicht süchtig machen, kann der langfristige Konsum von TZA zu einer Abhängigkeit führen.

Tödliche Überdosis

Trizyklika sind in den USA auch eine der Hauptursachen für tödliche Überdosierungen (4). Zu den ersten Symptomen gehören Mundtrockenheit, verschwommenes Sehen, Harnverhalt, Verstopfung, Schwindel, Erbrechen und Halluzinationen. Bleibt eine Überdosis unbehandelt, kann sie zu Delirium, Krampfanfällen, Koma, Herzstillstand und Tod führen.

Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten

Trizyklische Antidepressiva (Trizyklika): deswegen werden sie kaum noch eingesetzt

Einige der Nebenwirkungen von trizyklischen Antidepressiva können verstärkt werden, wenn sie zusammen mit anderen Medikamenten eingenommen werden. In anderen Fällen kann es die Bioverfügbarkeit (Konzentration) des Medikaments im Blutkreislauf beeinflussen.

Deshalb solltest du deinen Arzt oder deine Ärztin immer über alle Substanzen informieren, die du einnimmst, einschließlich rezeptfreier Medikamente, pflanzlicher Heilmittel und Freizeitdrogen. Bestimmte Medikamente sind für die Einnahme von trizyklischen Antidepressiva kontraindiziert, darunter (5):

  1. Alkohol blockiert die Wirkung von TZA und sollte daher vermieden werden.
  2. Anticholinergika, die zur Behandlung von Harninkontinenz und COPD eingesetzt werden, können bei gleichzeitiger Verabreichung mit TZA zu Darmlähmungen führen.
  3. Clonidin, das zur Behandlung von Bluthochdruck eingesetzt wird, kann einen gefährlichen Anstieg des Blutdrucks auslösen, wenn es zusammen mit einem TZA eingenommen wird.
  4. Epinephrin, das zur Behandlung schwerer allergischer Reaktionen eingesetzt wird, kann in Verbindung mit einem TZA ebenfalls einen schweren Blutdruckanstieg auslösen.
  5. Monoaminoxidase-Hemmer (MAO-Hemmer), die auch als Antidepressiva eingesetzt werden, können hohes Fieber, Krämpfe und sogar den Tod verursachen, wenn sie zusammen mit einem TZA eingenommen werden (Serotonin-Syndrom).
  6. Tagamet (Cimetidin), das zur Verringerung der Magensäure eingesetzt wird, kann die Konzentration des TZA in deinem Blut erhöhen und so die Nebenwirkungen des Medikaments noch verstärken.

Fazit: Wirksame Medikamente mit hohem Potential für Nebenwirkungen

Trizyklische Antidepressiva können bei der Behandlung von Depressionen wirksam sein, sie helfen aber bei manchen Menschen nicht so gut wie bei anderen. In manchen Fällen können die Nebenwirkungen des Medikaments unerträglich werden und deine Lebensqualität stark beeinträchtigen. Wenn du unter schwerwiegenden Nebenwirkungen leidest, dann solltest du etwas unternehmen und deinen Arzt oder deine Ärztin anrufen, aber beende die Behandlung nicht, bevor dein Arzt oder deine Ärztin es dir sagt.

Ein abruptes Absetzen kann zu Entzugserscheinungen wie Übelkeit, Fieber, Schüttelfrost, Kopfschmerzen, Schwindel, Lethargie und Erbrechen führen. Möglicherweise kann dein Arzt oder deine Ärztin deine Dosis so weit senken, dass die Behandlung erträglich ist. Wenn nicht, muss er oder sie die Dosis schrittweise verringern, bis du die Behandlung sicher beenden kannst.

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