Kann man vor Angst sterben: Erfahre hier, ob man aus Angst wirklich sterben kann. Unter welchen Umständen ist das möglich?
Dieser Artikel erklärt, was genau Angst ist, welche körperlichen Symptome sie verursacht und welche langfristigen Auswirkungen sie hat. Er geht auch auf Panikattacken und Angststörungen ein, damit du besser verstehst, was sie auslöst. Du erfährst auch, wie du jemanden in deinem Leben unterstützen kannst, der unter schweren Ängsten leidet. Darüber hinaus lernst du auch, was du tun kannst, wenn du selbst unter Angstzuständen leidest.
Jeder Mensch leidet hin und wieder unter Ängsten und Panik. Doch wenn sie so groß werden, dass dich ihre Nebenwirkungen einschränken, ist es vielleicht an der Zeit, dass du dir Hilfe holst.
Wenn du oder jemand, den du kennst, unter schweren Ängsten leidet, kann es sich so anfühlen, als würde es dich umbringen. Das gilt besonders für Menschen, die unter Panikattacken leiden. Betroffene sagen in diesem Zusammenhang manchmal „Ich bin fast gestorben vor Angst.“ Dieser Artikel gibt unter anderem auch Antworten zur Frage, ob das wirklich möglich ist.
Über mich
Hallo,
mein Name ist Andreas und ich bin 44 Jahre alt. Ich litt jahrelang unter einer Angststörung mit Panikattacken, Depressionen und Zwangsverhalten.
Falls Du mehr über mich erfahren möchtest und was mir persönlich am meisten geholfen hat, kannst Du das hier nachlesen.
Was sind Ängste?
Die American Psychiatric Association definiert Angst als „eine Emotion, die durch Gefühle der Anspannung, besorgte Gedanken und körperliche Veränderungen wie erhöhten Blutdruck gekennzeichnet ist.“ (1).
Angst kann sich bei jedem anders äußern. Aber oft fühlt sie sich wie eine ständige, quälende Sorge an, die einfach nicht verschwinden will.
Manchmal ist die Sorge zwar berechtigt – denn in manchen Fällen schützt dich dein Gehirn damit vor echten Gefahren. Aber bei Angst handelt es sich eher um unbegründete Sorgen, die nicht verschwinden.
Wenn du glaubst, dass deine Angst ungewöhnlich stark ausgeprägt ist, solltest du beobachten, wie lange deine Gefühle anhalten. Achte auch darauf, wie intensiv die Nervosität und die Unfähigkeit, sich auf eine genaue Ursache zu konzentrieren, sind (2).
Körperliche Symptome von Angstzuständen
Angst spielt sich vielleicht in deinem Kopf ab, aber die Nebenwirkungen können sich auch auf körperliche Weise bemerkbar machen. Es gibt viele körperliche Begleiterscheinungen, die auftreten können, aber die folgenden allgemeinen Angstsymptome sind die häufigsten.
Allgemeine Angstzustände können eines oder mehrere der folgenden Symptome aufweisen (3). Bei Panikattacken treten jedoch oft viele dieser Symptome gleichzeitig auf:
- Unruhe
- Erhöhte Herzfrequenz
- Kurzatmigkeit oder das Gefühl, dass sich die Kehle zuschnürt
- Trockener Mund
- Schmerzen in der Brust
- Kopfschmerzen
- Übelkeit
- Zittern oder Zittrigkeit
- Plötzliches Schwitzen oder Frösteln
Was ich jedem mal raten würde, auszuprobieren
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Andreas
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Langfristige Auswirkungen von Ängsten
Forscher des Anxiety Disorders Program am John Hopkins Bayview Medical Center glauben, dass (4) es einen Zusammenhang zwischen langfristigen Ängsten und der Entwicklung von Herzkrankheiten gibt.
Das Interessanteste an dieser Studie ist vielleicht, dass sie herausgefunden hat, dass Angst nicht nur zu einem höheren Risiko einer Herzerkrankung führen kann, sondern auch ein Hindernis für diejenigen sein kann, die sich von einer Herzerkrankung erholen.
Einer der Gründe, warum man annimmt, dass sie sich auf das Herz auswirkt (4), ist, dass sie viele Dinge behindert, wie z. B. regelmäßige Bewegung und gesunde Ernährung, die das Auftreten von Herzkrankheiten verhindern können.
Angst macht es nicht nur schwer, Zeitpläne einzuhalten oder tägliche Aufgaben zu erledigen, sondern kann auch zu einer schnellen Herzfrequenz, einem erhöhten Blutdruck und einer verminderten Variabilität der Herzfrequenz führen – alles Faktoren, die das Risiko einer Herzerkrankung erhöhen.
Die Forschung hat auch gezeigt (5), dass Angst das Gehirn schädigen und das Risiko erhöhen kann, später im Leben an Demenz zu erkranken. Angst kann auch das Risiko erhöhen, an einer Depression zu erkranken. Es wurde nämlich festgestellt, dass Angst zu einer strukturellen Degeneration des präfrontalen Kortex und des Hippocampus führt.
Was ist eine Panikattacke?
Panikattacken können dazu führen, dass Menschen denken, sie würden sterben. Das liegt vor allem daran, dass sie so viele Symptome mit dem Herzinfarkt gemeinsam haben.
Sowohl bei Panikattacken als auch bei Herzinfarkten kommt es zu plötzlichen Schmerzen in der Brust, starkem Herzklopfen, Schweißausbrüchen, Kurzatmigkeit und einer Reihe anderer Symptome.
Das Diagnostische und Statistische Handbuch Psychischer Störungen definiert Panikattacken als „ein plötzliches Gefühl der Angst und des Schreckens“ (6).
Um als Panikattacke eingestuft zu werden, muss dieses plötzliche Gefühl von Angst und Furcht von mindestens vier weiteren mentalen, emotionalen und körperlichen Symptomen begleitet werden. Zu diesen Symptomen kann jedes der oben genannten allgemeinen Angstsymptome gehören, wenn sie plötzlich auftreten.
Es ist außerdem wichtig zu wissen, dass es zwei Hauptarten von Panikattacken gibt:
- erwartete und
- unerwartete
Ein Beispiel für eine erwartete Panikattacke wäre, wenn eine Person mit einer bekannten Phobie (z. B. vor engen Räumen oder Spinnen) weiß, dass sie dieser Angst ausgesetzt sein wird. Unerwartete Panikattacken kommen aus heiterem Himmel und sind nicht auf psychische oder äußere Auslöser zurückzuführen (6).
Angst vor dem Tod (Thanatophobie): Kann man vor Angst sterben?
Angst ist eine tief verwurzelte menschliche Emotion. In extremen Fällen kann sie körperliche Reaktionen hervorrufen, die potenziell tödlich sein können. Dieses Phänomen nennt man auch Stress-Kardiomyopathie oder „gebrochenes Herz-Syndrom“. Es wird durch extremen emotionalen Schock oder Stress ausgelöst, wobei Angst eine zentrale Rolle spielt.
Bei enormem Stress, wie nach einer Katastrophe, reagiert der Körper mit einer Ausschüttung von Adrenalin und anderen Stresshormonen. Bei Menschen mit vorbestehenden Herzerkrankungen können sie, ähnlich den Symptomen eines Herzinfarkts, zu einer vorübergehenden Schwächung des Herzmuskels führen.
Es gibt Berichte über Fälle, in denen Menschen scheinbar aus Angst gestorben sind, etwa durch den Glauben an einen Fluch. Diese seltenen, aber eindrucksvollen Begebenheiten verdeutlichen die starke Verbindung zwischen Geist und Körper. Wissenschaftlich gesehen ist der direkte Tod durch Angst zwar selten, aber möglich. In Extremsituationen können Angstzustände nämlich zu schweren Herzrhythmusstörungen und in Ausnahmefällen zum Tod führen (9).
Behandlung von Angstzuständen
Es gibt viele psychologische Fachkräfte, die sich auf die Behandlung von Angststörungen spezialisiert haben. Wenn du unter Ängsten leidest, die einfach nicht verschwinden wollen, solltest du mit deinem Arzt sprechen. Alternativ kann dir auch ein Psychotherapeut helfen, der auf kognitive Verhaltenstherapie spezialisiert ist. Durch ein ausführliches Gespräch mit dir kann herausfinden, ob du an einer der folgenden Angststörungen leidest:
- Generalisierte Angststörung (GAD)
- Panikstörung
- Trennungsangst
- Soziale Angststörung (SAD)
- Phobiebezogene Störungen (z. B. Agoraphobie und spezifische Phobien)
Nachdem er dir eine Diagnose gestellt hat, kann dein Therapeut einen Behandlungsplan für deine spezielle Angststörung erstellen.
Umgang mit einer Angststörung
Eine Therapie vor Ort kann hilfreich sein, vielleicht machst du ja auch schon eine. Hier findest du, bis es soweit ist, schon ein paar Tipps, mit denen du deine Ängste in den Griff bekommst (7):
- Mach dich gedanklich frei: Egal, ob du meditierst, Yoga machst oder einfach spazieren gehst, es ist gut, wenn du dir einen Moment Zeit nimmst, um den Fokus von dem Thema zu lösen, vor dem du Angst hast.
- Schränke Alkohol und Koffein ein: Diese Substanzen können deine Angst verstärken, besonders wenn sie im Übermaß konsumiert werden.
- Treibe täglich Sport: Du wirst dich viel besser fühlen, wenn du die Endorphine zum Fließen bringst. Du musst dich nicht ausgiebig bewegen, es reicht, wenn du deinen Puls in die Höhe treibst.
- Erhole dich ausreichend: Wenn du unter einem hohen Stresslevel leidest, braucht dein Körper mehr Ruhe. Höre auf ihn.
- Atme tief durch: Das ist besonders in den Momenten wichtig, in denen dein Angstpegel in die Höhe schnellt. Atme, zähle bis zehn oder meditiere.
- Lerne deine Auslöser kennen: Achte auf die Momente, in denen deine Angst wirklich ausbricht, und notiere dir, was vor diesen Momenten passiert.
Wie du jemandem mit Ängsten helfen kannst
Wenn einer deiner Angehörigen mit schweren Ängsten zu kämpfen hat, kann das deine eigene psychische Gesundheit stark belasten. Es gibt jedoch einige Dinge, die du tun kannst, um ihm wirksam zu helfen.
Hier sind einige mögliche Ansätze, mit denen du jemandem helfen kannst, der unter Angstzuständen leidet (8):
- Gib nicht nach: Wenn du jemandem wegen seiner Angst ständig Zugeständnisse machst, kann das den negativen Effekt haben, dass du ihm hilfst, Dinge zu vermeiden, die er lernen sollte, sich ihnen zu stellen. Das könnte dazu führen, dass sie auf lange Sicht noch mehr eingeschränkt werden.
- Erzwinge keine Konfrontation: Überlasse die Konfrontation dem Therapeuten der betreffenden Person. Wenn du versuchst, jemanden zu drängen, wenn er noch nicht bereit ist, kann das dazu führen, dass er es dir übel nimmt.
- Bestätige die Person: Spiele ihre Ängste oder Nerven nicht herunter. Lass sie stattdessen wissen, dass du verstehst, dass unterschiedliche Menschen durch unterschiedliche Dinge „getriggert“ werden, die größtenteils auf ihre früheren Erfahrungen zurückzuführen sind.
- Zeige deine Besorgnis: Wenn du bemerkst, dass dein Angehöriger Dinge vermeidet, die er früher gerne gemacht hat, oder sich generell immer mehr aus sozialen Situationen zurückzieht, ist es in Ordnung, wenn du ihn anhand konkreter Beispiele darauf hinweist.
Fazit
Wenn du unter Angstzuständen leidest oder jemanden kennst, der von ihnen betroffenen ist, kann das verständlicherweise beängstigend sein. Sorge dafür, dass du dir Hilfe suchst oder ermutige deinen Angehörigen, sich Hilfe zu suchen. Achte auch darauf, dass du auf Auslöser achtest, die zu schwereren Episoden führen, damit du deinem Therapeuten helfen kannst, eine eindeutige Diagnose zu stellen.
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