Tavor (Lorazepam) ist ein beliebtes Beruhigungsmittel und Schlafmittel? Doch wie wirkt sich Tavor eigentlich aus? Im positiven wie auch im negativen Sinne?

Hast du gerade Tavor verschrieben bekommen oder überlegst du, ob Tavor das richtige Medikament für dich ist? Möchtest du erfahren, welche Wirkung du dir von Tavor versprechen kannst oder welche Nebenwirkungen zu befürchten sind? Dann bist du hier genau richtig, denn in diesem Artikel erfährst du, wie sich Tavor auswirkt.

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Über mich

Hallo,

mein Name ist Andreas und ich bin 44 Jahre alt. Ich litt jahrelang unter einer Angststörung mit Panikattacken, Depressionen und Zwangsverhalten.

Falls Du mehr über mich erfahren möchtest und was mir persönlich am meisten geholfen hat, kannst Du das hier nachlesen.

Was ist Tavor eigentlich?

Tavor enthält den Wirkstoff Lorazepam, der zur Wirkstoffgruppe der sogenannten Benzodiazepine zählt. Solche Arzneimittel überwinden sehr gut und sehr schnell die Blut-Hirn-Schranke, das bedeutet, dass der Wirkstoff das Gehirn erreichen und dort seine Wirkung entfalten kann.

Tatsächlich erhöht Tavor die Verfügbarkeit des beruhigenden und entspannenden Neurotransmitters GABA, das ist die Kurzform für Gamma-Amino-Buttersäure.

Dadurch entfaltet Tavor seine beruhigende, entspannende und angstlösende Wirkung. Tavor wirkt bei Patienten also sehr gut gegen Angst, innere Unruhezustände und bei Schlafstörungen.

Lorazepam (Tavor) ist in folgenden Dosierungen vorhanden:

  • Tavor 0,5 mg
  • Tavor 1,0 mg
  • Tavor 2,5 mg

Wie wirkt sich die Einnahme von Tavor nun aus?

Typischerweise setzt die Wirkung von Tavor innerhalb von 15-30 Minuten ein.

  • Wenn Tavor-Tabletten als Beruhigungsmittel eingesetzt werden, sollte sich also recht schnell ein Gefühl der Beruhigung und der inneren Ruhe einstellen.
  • Tavor kann auch eine sich anbahnende Panikattacke verhindern oder zumindest abmildern
  • Bei der Behandlung von Schlafproblemen können die Betroffenen meist innerhalb einer halben Stunde in den Schlaf finden.

Aus eigener Erfahrung kann ich berichten, dass sich Angstzustände und Sorgen nahezu in Luft auflösen. Auch schlechte Stimmung, wie sie im Rahmen von Depressionen auftritt, kehrt sich in gute Stimmung um. Die Wirksamkeit von Tavor (Tavor Expidet) ist also sehr hoch.

Ein weiterer Vorteil von Tavor oder allgemeiner von Benzodiazepinen ist, dass solche Medikamente – v.a. im Vergleich zu anderen Psychopharmaka – nicht besonders müde machen. Das bedeutet, man kann in der Regel ganz normal seinem Alltag, z.B. Beruf nachgehen, ohne dass man sich ausgeknockt fühlt.

Ausnahmen bestätigen hier natürlich die Regel, denn es gibt durchaus Patienten, bei denen sich durch die Einnahme von Tavor Müdigkeit und Schläfrigkeit einstellt. Tendenziell ist das aber eher bei höheren Dosierungen der Fall.

Weitere Anwendungsgebiete

Zu den weiteren Anwendungsgebieten von Tavor zählen:

  • Epilepsie
  • Alkoholentzug
  • Übelkeit und Erbrechen im Rahmen einer Chemotherapie
  • zur Beruhigung vor operativen Eingriffen
  • Zustände der Verwirrung
Was ich jedem mal raten würde, auszuprobieren
Ein persönlicher Tipp

Ich habe sehr gute Erfahrungen mit CBD-Öl gemacht. Es entspannt und beruhigt mich und hat mir sogar dabei geholfen, von meinen Antidepressiva loszukommen. Ich habe hierzu auch einen eigenen Erfahrungsbericht geschrieben, den Du hier nachlesen kannst.

Andreas 350
Andreas

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Meine persönlichen Tavor Erfahrungen

Ich nahm Tavor zum ersten Mal beim Einschleichen von Citalopram, aber da nur sehr sporadisch und nie mehrere hintereinander. Das war eine gute Sache, da ich so einige kritische Phasen beim Einschleichen gut überwinden konnte. Ich wurde auch nicht abhängig und alles war gut.

Jahre später in einer sehr akuten Phase, in der es mir sehr schlecht ging, erinnerte ich mich an Tavor und lies es mir von meiner Hausärztin verschreiben. Ich nahm es relativ regelmäßig jeden Tag 1 bis 2 Tabletten, was sich innerhalb von 2-3 Monaten auf 3-4 Tabletten a 0,5 mg steigerte. So war ich schnell auf 2 mg. Das Erwachen begann, als es mir vermeintlich besser ging und ich die Tabletten einfach weglassen wollte. Ich habe erst gar nicht verstanden, warum es mir auf einmal wieder so viel schlechter ging. Bis ich merken musste: ich war abhängig, aber so was von.

Mein Psychiater rat mir zum Ausschleichen über 2 Wochen. Dieser Versucht scheiterte kläglich. Letztlich musste ich über ein gesamtes Jahr lang sehr langsam schrittweise absetzen. Ich ließ mir Kapseln in der Apotheke anmischen, so dass ich die Einnahme über 4 Kapseln pro Tag verteilen konnte, weil ich sonst den Entzug zwischen der Einnahme zu stark spürte. Ein langes Jahr mit vielen Tiefen und Tälern später war ich schließlich bei Null angekommen. 

Daher aufgrund meiner Erfahrungen mit Tavor meine Empfehlung: bitte nicht längerfristig und regelmäßig einnehmen.

Nebenwirkungen: was, wenn sich Tavor negativ auswirkt

In der Regel ist der Tranquilizer Tavor, wie bereits gesagt, sehr gut verträglich. Doch wie bei allen Medikamenten gibt es natürlich auch hier Nebenwirkungen durch Tavor, die nicht unerwähnt bleiben sollen:

  • Verwirrungszustände
  • Muskelschwäche und Zittern
  • erhöhte Muskelspannung (Muskeltonus)
  • paradoxe Reaktionen: Unruhe, Depressionen und Angstzustände, Schlaflosigkeit
  • emotionale Abstumpfung, Aggressivität

Für eine vollständige Auflistung siehe bitte in der Packungsbeilage. Dort findest du auch, was es in Schwangerschaft und Stillzeit zu beachten gilt.

Viel wichtiger finde ich jedoch, die Symptome zu erkennen, die auf eine Abhängigkeit des Medikaments Tavor hindeuten. Denn tatsächlich ist der größte Nachteil von Tavor die extrem hohe Suchtgefahr.

Unerwünschte Wirkung: die Abhängigkeit

Benzodiazepine wie Tavor machen extrem schnell abhängig. Schon wenige Wochen regelmäßige Einnahme reichen aus, um eine körperliche Abhängigkeit zu entwickeln. Und nicht nur das: der Entzug von Benzodiazepinen ist auch noch sehr schwierig und kann ziemlich langwierig sein. Das hängt auch davon ab, wie lange und in welcher Dosis das Benzodiazepin eingenommen wurde.

Entzugssymptome

Beim Absetzen von Tavor (oder einfach, wenn die Wirkung nachlässt), kann es zu folgenden Entzugssymptomen des Arzneimittels kommen:

  • Depressionen
  • Angstzustände bis Panikattacken
  • Schlaflosigkeit
  • extreme Unruhe
  • Derealisation
  • Müdigkeit und Erschöpfungszustände

Wegen des hohen Suchtfaktor von Tavor ist die Einnahme immer eine Nutzen-Risiko-Abwägung. Das bedeutet, man sollte den Nutzen der Anwendung von Tavor (also die positive Wirkung) gegen die Kosten (Suchtgefahr) abwägen. Leider ist das enorme Suchtpotential vielen Ärzten gar nicht bewusst – genauso wie die Schwierigkeit des Entzugs. Gleichwohl ist die Abhängigkeit mit die häufigste „Nebenwirkung“.

Tavor als Notfallmedikament zur gelegentlichen Einnahme

Eine beispielhafte Situation, in der die Einnahme meiner Meinung nach Sinn macht, ist beim Einschleichen von Antidepressiva. Denn zu Beginn der Einnahme von Antidepressiva kann es zu starker Unruhe bis hin zu verstärkter Suizidgefahr kommen. Da macht es natürlich Sinn, ein Notfallmedikament wie Tavor parat zu haben – zumal die Einschleichphase ja auch eine begrenzte Zeitdauer ist.

Überhaupt sehe ich Tavor eher als Notfallmedikament zur gelegentlichen Einnahme. Alles andere, also eine regelmäßige Einnahme, sehe ich sehr kritisch und gefährlich an. Also meine Empfehlung: Tavor nur gelegentlich einnehmen und für Notfälle aufheben.

Mein Fazit

Tavor ist ein extrem wirksames Medikament, das bei vielen psychiatrischen Erkrankungen schnelle Linderung der Symptome verschaffen kann. Es lindert schnell und zuverlässig Unruhe, Ängste, Panikattacken und Schlafstörungen.

Doch für unsere psychische Gesundheit ist es kein Wundermittel – im Gegenteil. Bei zu langer Anwendung zahlst du einen hohen Preis. Denn dann entwickelt sich – wie auch bei allen anderen Medikamenten aus der Gruppe der Benzodiazepine – zwangsläufig eine Abhängigkeit mit schwierigem und langwierigem Entzug.

Tavor ersetzt auch keinesfalls andere Therapien wie Psychotherapie oder der Einsatz anderer Psychopharmaka. Somit ist und bleibt Tavor ein hervorragendes Notfallmedikament für den gelegentlichen Einsatz.

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Die Dokumentarfilmerin Liz Wieskerstrauch dreht eine Reportage über Menschen mit Medikamentensucht. Sie sucht noch nach Betroffenen, die sie zwei Tage in ihrem Leben begleiten kann.

Falls du also von deinen Benzodiazepinen (oder auch anderen Psychopharmaka) nicht mehr loskommst, obwohl dein eigentliches Problem gar nicht mehr da zu sein scheint, und du Interesse hast, dass sie dich zwei Tage begleitet, dann kannst du dich bei ihr unter liz@wieskerstrauch.com melden.

Das Projekt hat nichts direkt mit mir zu tun. Aber ich helfe hier gerne bei der „Vermittlung“.

CBD: eine Alternative

Während meiner persönlichen Leidenszeit, als ich noch selbst unter Depressionen und Angststörungen gelitten hatte, probierte ich viele pflanzliche Mittel aus, um von meinen Antidepressiva loszukommen. Ob Lasea (Lavendelöl), Johanniskraut, Baldrian oder homöopathische Mittel wie Neurexan – ich hatte schon alles probiert, bis ich schließlich auf CBD-Öl gestoßen bin, was bei mir letztlich den Durchbruch gebracht hatte.

Meinen Bericht, wie ich auf CBD gestoßen bin und wie es bei mir wirkte, kannst Du hier nachlesen.

Eine mini kleine Umfrage. Ich würde mich über dein Feedback freuen...

Welchen der folgenden Sprüche findest du am besten? In dem Sinne, dass er dich inspiriert, aufmuntert oder dass du dich damit identifizieren kannst?

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