Menschen mit Angst vor dem eigenen Glück stehen sich selbst im Weg. Bild: Adobe Stock © Halfpoint

Glücklich zu sein sollte eigentlich ein erfreuliches Ziel sein, dem viele Menschen nachstreben. Doch für einige kann die Aussicht auf positive Veränderungen und Erfolg beängstigend sein. Dieses Paradoxon, bei dem Menschen Angst vor dem Glück haben, ist ein interessantes, aber oft übersehenes psychologisches Phänomen. Doch weshalb haben Menschen Furcht vor positiven Veränderungen?

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Über mich

Hallo,

mein Name ist Andreas und ich bin 44 Jahre alt. Ich litt jahrelang unter einer Angststörung mit Panikattacken, Depressionen und Zwangsverhalten.

Falls Du mehr über mich erfahren möchtest und was mir persönlich am meisten geholfen hat, kannst Du das hier nachlesen.

Perfektionismus und die Angst vor Versagen

Eine der Hauptursachen ist Perfektionismus. Perfektionisten setzen sich außerordentlich hohe Standards und erwarten von sich selbst, in jeder Situation und in allem, was sie tun, fehlerfrei zu sein.

Die Angst vor dem Versagen entsteht, wenn sie befürchten, diese hohen Maßstäbe nicht erreichen zu können. Perfektionisten sind oft selbst ihre schärfsten Kritiker und nehmen Fehler oder vermeintliche Misserfolge sehr schwer. Die Furcht wird verstärkt, da sie befürchten, dass ein Fehler ihre Selbstachtung und ihr Selbstwertgefühl beeinträchtigen könnte. Damit einher geht Prokrastination. Aufgaben werden herausgezögert aus Angst, sie nicht perfekt zu erledigen.

Ein anderer Ansatz besteht im Zusammenhang mit dem Imposter-Syndrom. Menschen glauben trotz ihres beruflichen Erfolgs, Hochstapler zu sein und den Erfolg nicht zu verdienen. Sie halten sich für weniger begabt wie andere und gehen daher keine beruflichen Risiken ein. Diese Vorsicht hat zur Folge, dass nicht das volle Potenzial ausgeschöpft wird. Die Aussicht auf Erfolg und Glück kann derart beängstigend sein, dass sie sich selbst sabotieren oder Erfolge bewusst vermeiden, um nicht in die Verantwortung genommen zu werden.

Lesetipp: Angst vor Erfolg

Worst-Case-Szenarios als Rechtfertigungsversuche

Manche Menschen neigen dazu, negative Denkmuster zu entwickeln. Sie können sich ständig auf das Schlimmste konzentrieren und in Worst-Case-Szenarios verfangen. Dies kann dazu führen, dass sie sich vor positiven Veränderungen fürchten, da sie befürchten, dass diese Veränderungen zu unerwarteten und negativen Konsequenzen führen könnten.

Die Angst vor dem Glück kann auch mit Verlustangst verbunden sein. Menschen könnten sich Sorgen machen, dass sie, sobald sie Glück oder Erfolg erreichen, dieses Glück wieder verlieren könnten. Dies veranlasst sie dazu, sich auf mögliche Worst-Case-Szenarios zu konzentrieren, in denen ihr Glück zerstört wird.

Die Furcht vor dem Schlimmsten kann dazu führen, dass Menschen positive Veränderungen in ihrem Leben verhindern, weil sie Sorge vor den möglichen Risiken und negativen Konsequenzen haben. Dies kann so weit gehen, dass sie sogar fürchten, bei eigentlich positiven Dingen am Ende mit ihrem Leben bezahlen zu müssen. Aus diesem Angstzustand folgt dann die nächste Angst, dass die Hinterbliebenen nicht abgesichert sind.

Um zumindest dieser Sorge den Wind aus den Segeln zu nehmen, lohnt es sich, eine Risikolebensversicherung abzuschließen. Hier gibt es verschiedene Varianten, aus denen die individuell passende ausgewählt werden kann. Somit sind die Hinterbliebenen finanziell versorgt, obwohl die Beiträge zu Lebzeiten verhältnismäßig gering sind. Eine Sorge weniger, die dem Glück im Weg stehen könnte.

Menschen mit Angst vor dem Glück können auch in ständiger Erwartung von Enttäuschung und Misserfolg leben. Sie gehen davon aus, dass etwas Schlimmes passieren wird, selbst wenn sie positive Veränderungen erleben. Diese Antizipation von Enttäuschung kann ihre Fähigkeit beeinträchtigen, das Glück zu genießen.

Frau mit Haenden vor den Augen

Aus Furcht vor Risiken werden Chancen nicht ergriffen. Bild: Adobe Stock © Charlize D/peopleimages.com

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Ich habe sehr gute Erfahrungen mit CBD-Öl gemacht. Es entspannt und beruhigt mich und hat mir sogar dabei geholfen, von meinen Antidepressiva loszukommen. Ich habe hierzu auch einen eigenen Erfahrungsbericht geschrieben, den Du hier nachlesen kannst.

Andreas 350
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Die Komfortzone als gefährlicher Ort

Ein weiterer Grund liegt darin, dass Menschen sich in ihrer Komfortzone sicher fühlen. Veränderungen, auch positive Veränderungen, bedeuten oft Unsicherheit und Unbekanntes. Wer ständig in seiner Komfortzone bleibt, verhindert, dass positive Veränderungen das Leben bereichern könnten. Gefangen in Routinen und Mustern setzt eine Stagnation ein, ohne dass neue Herausforderungen in Betracht gezogen werden.

Das Verlassen der Komfortzone kann Angst auslösen, selbst wenn diese Zone nicht wirklich glücklich macht. Also bleiben Menschen in ihrer Blase, was jedoch das persönliche Wachstum behindert. Das Erlernen neuer Fähigkeiten oder die Bewältigung von Herausforderungen außerhalb unserer Komfortzone sind wichtige Aspekte des persönlichen Wachstums.

Sie können sich in ihren gewohnten Mustern und Routinen gefangen fühlen, selbst wenn diese Muster ungesund sind. Auf lange Sicht kann dies zu einem Verlust von Leidenschaft und Motivation führen. Wenn wir uns immer in einem Zustand des Bequemen befinden, haben wir möglicherweise keine Anreize, unsere Leidenschaften zu verfolgen oder unsere Ziele zu verfolgen.

Die Aussicht auf Veränderung und Glück erfordert den Mut, die Komfortzone zu verlassen, was nicht für jeden leicht ist. Um die Komfortzone als gefährlichen Ort zu überwinden, ist es wichtig, bewusst nach neuen Erfahrungen zu suchen und sich neuen Herausforderungen zu stellen. Es ist wichtig zu erkennen, dass das Verlassen der Komfortzone zwar unbequem sein kann, aber auch die Tür zu neuen Möglichkeiten und einer erfüllteren Lebensweise öffnet.

Selbstwertgefühl und Identität

Für einige Menschen ist die Angst vor dem Glück eng mit ihrem Selbstwertgefühl und ihrer Identität verknüpft. Sie könnten glauben, dass sie es nicht verdienen, glücklich zu sein, oder dass sie als Person nicht gut genug sind, um Glück zu erfahren. Diese negative Selbstwahrnehmung kann zu einer tiefen Furcht führen, da sie sich selbst als unwürdig empfinden.

Die Identität ist eng mit dem Selbstkonzept verbunden, das aus den Überzeugungen darüber besteht, wer Menschen sind und wie sie in die Welt passen. Wenn jemand sich selbst als „Pechvogel“ oder „Versager“ sieht, kann dies die Identität prägen.

Positive Veränderungen könnten diese Selbstbilder in Frage stellen und das Gefühl auslösen, dass sie nicht mehr wissen, wer sie sind. Wenn jemand beispielsweise jahrelang als „der Verantwortliche“ in der Familie gesehen wurde und plötzlich mehr Erfolg und Freizeit hat, kann dies zu einer Identitätskrise führen. Die Angst vor dieser Veränderung der Identität kann die Akzeptanz des Glücks behindern.

Zudem können Menschen Schuldgefühle oder Scham empfinden, wenn sie erfolgreich oder glücklich sind. Sie könnten sich fragen, warum sie Glück haben sollten, wenn andere leiden. Diese Schuldgefühle können die Freude am eigenen Glück einschränken und dazu führen, dass positive Veränderungen vermieden werden.

Veränderung als Verlust

Aus allem bisher erwähnten erschließt sich ein weiterer Aspekt: Die Vorstellung, dass Veränderung immer Verlust bedeutet. Selbst wenn die Veränderung positiv ist, können Menschen dennoch das Gefühl haben, etwas zu verlieren:

  • Verlust von Vertrautheit durch das Verlassen der Komfortzone oder Veränderungen der gewohnten Muster.
  • Verlust der Identität durch eine neue berufliche oder private Rolle, die eingenommen wird. Ändert sich das festgelegte Selbstbild durch die Änderung der Umstände, kann dies ebenfalls zu einem Gefühl des Identitätsverlusts führen.
  • Verlust von Gewohnheiten und Bequemlichkeit, wenn etwas Liebgewonnenes aufgegeben werden muss, um Platz für etwas Neues zu schaffen.
  • Verlust der Vergangenheit und daran festhalten aus Nostalgiegründen. Klammern Menschen sich zu sehr an schöne Erinnerungen und Vergangenes, glauben sie, dass weder Gegenwart noch Zukunft mithalten können.

Diese Angst vor Verlust kann die Freude an positiven Veränderungen trüben. Um diese Wahrnehmung zu überwinden, ist es wichtig, sich auf die Chancen und das Wachstum zu konzentrieren, die Veränderungen mit sich bringen. Dies erfordert oft die Bereitschaft, den Verlust von Vertrautheit und alten Identitäten zu akzeptieren und sich auf neue Möglichkeiten zu konzentrieren, die sich eröffnen können.

Besorgter Mann auf Couch

Reden hilft bei der Überwindung der Angst. Bild: Adobe Stock © Malik/peoplesimages.com

Wege zur Überwindung der Angst vor dem Glück

Die Überwindung der Ängste erfordert oft bewusste Anstrengungen und Selbstreflexion:

  • Selbstakzeptanz: Es ist wichtig, am Selbstwertgefühl zu arbeiten und zu akzeptieren, dass Glück und Erfolg verdient werden.
  • Veränderung positiv betrachten: Eine neue Sichtweise hilft dabei, Veränderungen als Chancen zu sehen statt als Bedrohung.
  • Achtsamkeit praktizieren: Wer im Moment lebt und die Freude an kleinen Dingen im Leben schätzt, ist allgemein ausgeglichener und scheut sich nicht vor neuen Herausforderungen.
  • Professionelle Hilfe in Anspruch nehmen: Wenn der Weg aus der Angst nicht alleine gelingt, ist es keine Schande, sich Hilfe zu suchen.

Die Angst vor dem Glück ist ein komplexes Thema, das tief in der Psychologie verwurzelt ist. Sie kann das Leben in vielerlei Hinsicht beeinflussen, aber mit Selbstreflexion und Unterstützung ist es möglich, sie zu überwinden und ein erfülltes Leben zu führen, das das Glück verdient. Es ist nie zu spät, den Weg zu einem glücklicheren Leben einzuschlagen.

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