Eine Depression ist nicht immer leicht zu erkennen? Manche sagen, man kann eine Depression an den Augen erkennen. Fakt oder Mythos?

Kann man eine Depression wirklich am Auge oder an der Pupille einer Person erkennen?

Bevor wir uns dieser Frage widmen, erstmal vorab eine Klarstellung: Nicht jede Depression äußert sich gleich. Denn die folgende Tatsache sollte klarmachen, dass man die Frage, ob man einer Person die Depression auf den ersten Blick ansehen kann, nicht pauschal beantworten kann. Denn:

  1. Es gib depressive Menschen, die kommen Monate lang nicht aus dem Bett oder sind so verzweifelt und niedergeschlagen, dass sie ihre Depression gar nicht verstecken können.
  2. Dann gibt es aber Menschen, die im Alltag trotz ihrer depressiven Erkrankung sehr gut zu funktionieren scheinen. Tatsächlich schaffen es solche Menschen sogar, als witzig und aufgeschlossen zu wirken und (scheinbare) Freude auszustrahlen.. Doch tief in ihrer Seele sind sie todunglücklich – und manchmal ist man dann überrascht, dass sich jemand umgebracht hat, von dem man das „nie erwartet hätte“.

Wissenschaftler haben sich nun mit der Frage befasst, ob und inwiefern man eine Depression an den Augen erkennen kann. Hierzu gibt es zwei aktuelle Studien:

  1. Die erste Studie untersuchte hierzu die Augenbewegungen von depressiven Menschen.
  2. Die zweite Studie konzentrierte sich dagegen auf die Pupillenreaktion, genauer gesagt auf die Pupillen-Erweiterung.

Die Ergebnisse finde ich total spannend und interessant. Deshalb musste ich beide Studien unbedingt in einem (diesen!) Artikel vorstellen.

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Über mich

Hallo,

mein Name ist Andreas und ich bin 44 Jahre alt. Ich litt jahrelang unter einer Angststörung mit Panikattacken, Depressionen und Zwangsverhalten.

Falls Du mehr über mich erfahren möchtest und was mir persönlich am meisten geholfen hat, kannst Du das hier nachlesen.

Studie 1: Augenbewegungen

Augenbewegungen

In der ersten Studie versuchten Wissenschaftler versuchten herauszufinden, ob eine solche Erkennung bzw. eine Diagnostik von Menschen mit Depressionen durch technische Hilfsmittel möglich ist.

Ein kostengünstiges Screening von Depressionen?

Neue Forschungsergebnisse, die in der Fachzeitschrift Psychological Medicine veröffentlicht wurden, deuten tatsächlich darauf hin, dass die Verfolgung von Gesichts- und Augenbewegungen eine zuverlässige und kostengünstige Methode für das Screening auf Depressionen sein könnte (1). Die Tracking-Daten haben erhöhte Symptome von Depressionen mit einer Genauigkeit erkannt, die der klinischen Bedeutung nahe kommt.

Die Diagnose einer schweren depressiven Störung ist oft schwierig, weil die Schwere der Symptome von Patient zu Patient sehr unterschiedlich ist und die Störung oft mit Angstzuständen einhergeht. Einige Studien haben Daten aus der Bildgebung des Gehirns als eine mögliche Methode zur Erkennung depressiver Symptome untersucht, aber diese Methoden sind nach wie vor teuer und erfordern erfahrene Techniker.

Depression an den Bewegungen Augen erkennen?

Die Studienautoren Aleks Stolicyn und sein Team führten ein Experiment durch, um zu testen, ob die Verfolgung von Gesichts- und Augenbewegungen eine alternative Methode zur Identifizierung von Patienten mit depressiven Symptomen sein könnte. Die Forscherinnen und Forscher wurden durch frühere Untersuchungen motiviert, die darauf hinwiesen, dass Depressionen mit bestimmten Gesichts- und Augenbewegungen bei der Betrachtung emotionaler Reize verbunden sind.

Stolicyn und seine Kollegen ließen eine letzte Stichprobe von Teilnehmern an zwei kognitiven Aufgaben teilnehmen, während ihre Gesichts- und Augenbewegungen aufgezeichnet wurden. Nachdem Patienten mit fehlenden Daten ausgeschlossen wurden, umfasste die endgültige Stichprobe 48 Teilnehmer:

  • 25 Teilnehmer, die über dem Schwellenwert für eine klinische Depression lagen,
  • und 23, die unter dem Schwellenwert lagen und aufgrund fehlender Anzeichen als symptomlos galten.

Tests zur Messung der Aufmerksamkeit

Bei den beiden kognitiven Aufgaben handelte es sich um eine Aufgabe zum Arbeitsgedächtnis und eine Aufgabe zur anhaltenden Aufmerksamkeit. Beide Aufgaben enthielten Ablenkungswörter, die zu verschiedenen Zeitpunkten auf dem Bildschirm eingeblendet wurden. Bei diesen Ablenkungswörtern handelte es sich entweder um neutrale, positive oder negative Wörter.

Am Ende der Studie hatten die Forscher für jeden Probanden 663 Gesichtsbewegungsdaten und 132 Blickbewegungsdaten erhoben. Zu den Messwerten für die Augenbewegungen gehörten:

  • die Verzögerung zwischen dem Erscheinen des Ablenkungsworts und der ersten Fixierung der Augen,
  • die Anzahl der Fixierungen
  • und die Gesamtzeit, die mit dem Fixieren des Wortes verbracht wurde.

Die Kontrolle der Gesichts- und Augenbewegungen

Die Gesichtsbewegungen wurden mit dem Facial Action Coding System (FACS) kodiert.

Die Forscherinnen und Forscher wendeten die Daten auf ein Lernmodell an, das als Support Vector Machine (SVM) bezeichnet wird, um zu sehen, ob das Modell zwischen Personen mit und ohne depressive Symptomatik unterscheiden kann.

Es stellte sich heraus, dass die Eye-Tracking-Daten allein eine Genauigkeit von 65 % bei der Erkennung von Symptomen ergaben, während die Gesichtsbewegungsdaten allein eine Genauigkeit von 67 % ermöglichten. Beide Messungen zusammen ergaben jedoch eine Genauigkeit von 79 %.

Teilnehmer/innen mit depressiver Symptomatik fixierten während der Ablenkungsphase der Arbeitsgedächtnisaufgabe weniger positive Wörter. Dies deckt sich mit Studien, die zeigen, dass Menschen mit erhöhten depressiven Symptomen dazu neigen, weniger auf positive Reize zu fixieren. Im Gegensatz zu früheren Erkenntnissen fixierten die Probanden mit erhöhter Symptomatik jedoch nicht häufiger negative Wörter.

Einsatz der Technik als Screening in Hausarztpraxen?

Die Autoren sagen, dass der Grad der Genauigkeit, der in ihrer Studie festgestellt wurde, dem ähnelt, was in Studien mit Neuroimaging-Daten berichtet wurde. Sie schlagen vor, dass ihre Gesichts- und Blickverfolgungsmethoden ideal für die Durchführung von Screenings auf Depressionen in kleineren Einrichtungen wie Allgemeinpraxen sein könnten. Fortschrittlichere Krankenhäuser könnten dann die MRT-Technologie nutzen, um Behandlungsoptionen für Menschen mit schwereren Symptomen zu entwickeln.

Ausblick für weitere Forschung

Stolicyn und seine Kollegen weisen darauf hin, dass es bei ihrer Studie zu technischen Problemen kam, die zum Verlust der Daten von 22 Teilnehmern führten. Sie sagen, dass sich zukünftige Studien auf Methoden zur Verbesserung des technischen Aufbaus von Gesichts- und Blickverfolgungssystemen konzentrieren sollten.

Die Studie „Prediction of Depression Symptoms in Individual Subjects with Face and Eye Movement Tracking“ (Vorhersage von Depressionssymptomen bei einzelnen Probanden mit Gesichts- und Augenbewegungsmessung) wurde von Aleks Stolicyn, J. Douglas Steele und Peggy Seriès verfasst.

Studie 2: Kann man eine Depression auch an den Pupillen erkennen?

Pupille

Die zweite Studie des Max Planck Instituts untersuchte, inwiefern eine Depression möglicherweise an der Pupille, genauer gesagt an den Reaktionen der Pupille(n) des Betroffenen erkennen kann.

Das Max Planck Institut für Psychiatrie

Das Ziel des Max Planck Instituts für Psychiatrie ist es, durch eine einzigartig enge Verbindung von Grundlagenforschung, klinischer Forschung und Patientenversorgung neue Erkenntnisse über die Ursachen von psychiatrischen Erkrankungen zu gewinnen und in neue diagnostische Möglichkeiten sowie Behandlungs- und Präventionsansätze umzuwandeln. Stressbedingte Erkrankungen wie z. B. Depressionen und Angsterkrankungen bilden den Schwerpunkt der Forschung und der klinischen Behandlungsangebote. Mehr Infos unter https://www.psych.mpg.de/

Aufbau der Studie

Die Studie war so aufgebaut, dass die Teilnehmer im MRT beobachtet wurden, während sie ein einfaches Spiel spielten, in dem sie einen kleinen Geldbetrag gewinnen konnten. Normalerweise – also bei Gesundehen – stellt das zu gewinnende Geld einen guten Anreiz dar, was sich in einer Erweiterung der Pupille äußern sollte.

Genau diese Pupillenreaktion hat man in der Studie gemessen – und zwar mit einer Bildrate von 250 Bildern pro Sekunde.

Ergebnisse

Kurz und knapp: Die Wissenschaftler stellten fest, dass die Pupillenerweiterung umso schwächer ausfiel, je schwerer die Symptome der Betroffenen waren.

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Mein Fazit

Eine Depression zu 100% an den Augen zu erkennen, ist weder durch den geschulten Blick eines Menschen noch durch hochmoderne Technik möglich. Dennoch ist die rechte hohe Quote, mit der depressive Menschen durch technische Möglichkeiten erkannt werden können – entweder an den Augenbewegungen wie in Studie 1 oder an der Pupillenreaktion in Studie 2 – recht erstaunlich.

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