Panikattacken können Betroffenen das Leben zur Hölle machen. Doch oftmals leiden Partner auch sehr stark mit und fühlen sich hilflos.
Dein Partner hat Panikattacken und du weißt nicht, wie du damit umgehen kannst? Du willst helfen, aber die Situation überfordert dich?
Panikattacken und Angststörungen stellen Beziehungen auf eine echte Zerreißprobe. In diesem Artikel erfährst du deshalb, mit welchen Tipps du deinen Partner oder Angehörige im Akutfall bei Panikattacken unterstützen kannst, damit eure Beziehung nicht an der Panikstörung deines Partners scheitert.
Über mich
Hallo,
mein Name ist Andreas und ich bin 44 Jahre alt. Ich litt jahrelang unter einer Angststörung mit Panikattacken, Depressionen und Zwangsverhalten.
Falls Du mehr über mich erfahren möchtest und was mir persönlich am meisten geholfen hat, kannst Du das hier nachlesen.
Eine Angststörung belastet eure Beziehung?
Viele Menschen fühlen sich hilflos, wenn jemand in ihrer Umgebung eine Panikattacke bekommt. Obwohl sie der betroffenen Person helfen wollen, wissen sie einfach nicht, was tun. Umso schlimmer ist es, wenn tiefe Gefühle im Spiel sind: Panikstörungen können Beziehungen stark belasten.
Wenn du eine Panikattacke deines Partners miterlebt hast, war das für dich selbst sicher auch beängstigend. Vielleicht hast du sogar darüber nachgedacht, wegen der Angststörung die Beziehung zu beenden.
Panikstörungen belasten nicht nur im Akutfall
Nicht nur im Akutfall sind Panikattacken ein Problem mit Auswirkungen auf die Partnerschaft: Die Angst kann euer gemeinsames Leben zu jedem Zeitpunkt stark einschränken und für eine Menge Frust sorgen.
Zum Beispiel, wenn…
- Du wegen der Angststörung deines Partners auf geliebte Dinge verzichten musst
- Du für deinen Partner immer mehr Aufgaben übernehmen musst
- Die Angststörung sich verschlimmert und sich euer gemeinsames Leben noch stärker einschränkt
- Das gegenseitige Vertrauen darunter leidet
- Liebe plötzlich zur Verpflichtung wird
Panikattacken: Symptome
Wenn du bereits Panikattacken bei deinem Partner miterlebt hast, kennst du wahrscheinlich die wichtigsten Symptome. Im Umgang mit Panikattacken ist es jedoch wichtig, diese so früh wie möglich zu erkennen, um entsprechend reagieren zu können.
Deshalb hier nochmal eine kurze Zusammenfassung der wichtigsten Panikattacken Symptome:
- Beschleunigte Atmung / Atembeschwerden
- Generelles Unbehagen / Beklemmung
- Fahriges Verhalten, hastige bzw. unkontrollierte Bewegungen
- Bewusstseinsveränderung wie der „Tunnel-Blick“
- Erstarrung
- Kalte, schwitzige Hände
- Weiche Knie
- Herzrasen
- Übelkeit
- Schwindel
Was ich jedem mal raten würde, auszuprobieren
Ein persönlicher TippIch habe sehr gute Erfahrungen mit CBD-Öl gemacht. Es entspannt und beruhigt mich und hat mir sogar dabei geholfen, von meinen Antidepressiva loszukommen. Ich habe hierzu auch einen eigenen Erfahrungsbericht geschrieben, den Du hier nachlesen kannst.
Andreas
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Erste Hilfe bei Panikattacken – 3 SOS-Tipps für den Notfall
Generell ist es am allerwichtigsten, dass du während der Panikattacke für deinen Partner da bist. Als Vertrauter und Freund bist du sein Fels in der Brandung und gibst ihm Halt.
Bestenfalls besprichst du vorab mit deinem Partner, welche Bewältigungsstrategien und Beruhigungsmethoden bei Angst sinnvoll sein könnten. So findest du heraus, was dein Partner im Akutfall braucht. Und auch, welche gutgemeinte Hilfe die Angst vielleicht nur verschlimmert.
Wenn dein Partner weiß, wie du reagieren wirst, kann das allein eine große Hilfe im Umgang mit Panikattacken sein.
Aber nun zu den SOS-Tipps für den Notfall: Du kannst sie einzeln oder im Kombination anwenden, um Panikattacken deines Partners (und anderer Personen) zu lindern. Probiert einfach aus, was am besten gegen die Angst hilft:
Beruhigung bei Panikattacken durch Erdung
„Geerdet“ zu sein bedeutet, Sicherheit und Urvertrauen zu spüren – also genau das, was einem fehlt, wenn man Angst hat. Der Kontakt zur Realität bricht ab und irrationale Ängste übernehmen die Regie.
Zum Glück gibt es einfache Strategien, um sich zu erden (engl. „grounding“) und wieder die Kontrolle zurückzuerlangen:
1. Erdung durch Körperkontakt
Körperkontakt ist ein wunderbar einfaches Hilfsmittel, um sich zu erden. Durch eine liebevolle Umarmung zum Beispiel vermittelst du deinem Partner:
„Hey, ich bin da. Du brauchst keine Angst zu haben. Ich beschütze dich, du kannst mir vertrauen. Du bist nicht allein.“
Auch dein vertrauter Geruch kann maßgeblich dazu beitragen, dass sich dein Partner entspannt.
Tipp: Zusätzlich zur Umarmung kannst du deinem Partner mit beruhigenden Worten und klarem Blickkontakt unterstützen.
Wenn dein Partner den Körperkontakt ablehnt, solltest du ihm deine Nähe nicht aufzwingen. In diesem Fall kann folgende Übung Abhilfe schaffen:
2. Erdung durch Erde
Wie könnte man sich besser erden, als durch den Kontakt zur Erde? Ermutige deinen Partner dazu, sich zu 100% auf seine Füße und den Kontakt zum Erdboden konzentrieren:
- Wie fühlt sich der Untergrund an?
- Spürst du Erhebungen, Senken oder Steine?
- Wie verteilt sich dein Gewicht auf die Füße?
- Ist der Boden warm oder kalt?
Ziel ist es, den Druck der Füße auf den Boden immer stärker zu spüren und so der Angst ein entspanntes Schweregefühl entgegenzusetzen.
3. Erdung durch Imagination
Dazu stellt sich der Betroffene vor, von seinen Füßen aus würden tiefe Wurzeln in den Boden wachsen. Sie verleihen ihm Stabilität, geben Halt und Sicherheit. Die Angst ist ein Sturm, aber die starken Wurzeln können ihm mit Leichtigkeit trotzen.
Buchtipp: Die Youtuberin Kelsey Darragh hat in ihrem Buch Don’t F*cking Panic eine Anleitung in Form einer Liste mit 15 Punkten für ihren Freund geschrieben, die zeigen, wie er ihr bei einer Panikattacke helfen kann.
Atemübung: Die Ruhe-Atmung
Diese Übung ist perfekt, wenn dein Partner bei Panikattacken zu heftigen Gedankenspiralen neigt. Generell sind Atemübungen ist mächtiges Tool zur Entspannung Angststörungen. Denn eine ruhige Atmung signalisiert dem Körper: „Kein Grund zur Aufregung“. Und körperliche Entspannung überträgt sich automatisch auf den Geist.
Wichtig ist, dass du deinen Partner durch diese Übung hindurchleitest. Einfach nur zu sagen „Konzentriere dich auf deine Atmung“ reicht meistens nicht aus. Am besten, ihr führt die Atemübung gemeinsam durch.
So funktioniert die Ruhe-Atmung
- Atmet tief durch die Nase ein.
- Haltet den Atem einen kurzen Moment.
- Sprecht gemeinsam in einem Zug mit dem Ausatmen das Wort „Ruhe“ – ungefähr so: Ruuuuuheeeeeee.
- Spürt, wie mit jedem Atemzug mehr Ruhe einkehrt.
- Wiederholt die Ruhe-Atmung beliebig oft. Ihr könnt dabei auch die Augen schließen.
Tipp: Ihr könnt „Ruhe“ auch durch andere Wörter ersetzen – je nachdem, was die beste Wirkung gegen die Angst zeigt. Probiert unterschiedliche Wörter aus, etwa „Loslassen“ oder auf englisch „Release“.
Angst lösen durch ätherische Öle
Ätherische Öle wirken entspannend und entkrampfend auf Körper und Geist. Bei einer Angststörung kann ein Fläschchen ätherisches Öl als Mini-Aromatherapie Wunder wirken. Am besten, ihr beide tragt es immer bei euch. Sollte dein Partner das Fläschchen einmal vergessen haben, habt ihr deines als Back-up.
Im Fall einer Panikattacke reicht es, das Fläschchen mit ätherischem Öl an die Nase halten und den angenehmen Duft einzuatmen.
Zusätzlich können mit dem Öl Nasenwurzel, Schläfen oder die Stirn einmassiert werden (Achtung: bei empfindlicher Haut kann das unverdünnte Öl Juckreiz und Brennen verursachen!).
Was sind die besten ätherischen Öle zur Entspannung?
- Lavendel
- Melisse
- Kamille
- Zirbe
- Rose
So – nun weißt du, was du als Partner bei Panikattacken tun kannst. Die Tipps helfen super im Akutfall – aber sie können Panikattacken nicht verhindern. Um die Angststörung und Panik ein für alle mal loszuwerden, müsst ihr viel tiefer zur Wurzel der Angst vordringen.
Dazu kann eine Psychotherapie oder eine Hypnotherapie helfen:
Bonus-Tipp: Hypnose gegen Panikattacken
Bei einer Hypnose wird ein Trance-Zustand herbeigeführt. Dieser ähnelt dem Trance-Erleben typischer Panikstörungen mit Wahrnehmungs- und Bewusstseinsveränderungen wie dem „Tunnel-Blick“, dem Gefühl der Abspaltung oder Distanz zu sich selbst oder Zeitverzerrung.
Aus diesem Grund sind Menschen mit großen Ängsten oder Phobien sehr empfänglich für Hypnotherapie. Bei der Hypnose werden anstelle von negativen Gefühlen wie Angst jedoch positive Gefühle „eingepflanzt“ – zum Beispiel Gelassenheit und Selbstvertrauen. So kann irrationale Angst nach und nach aufgelöst werden.
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Doku von Arte zum Thema Medikamentensucht
Die Dokumentarfilmerin Liz Wieskerstrauch dreht eine Reportage über Menschen mit Medikamentensucht. Sie sucht noch nach Betroffenen, die sie zwei Tage in ihrem Leben begleiten kann.
Falls du also von deinen Benzodiazepinen (oder auch anderen Psychopharmaka) nicht mehr loskommst, obwohl dein eigentliches Problem gar nicht mehr da zu sein scheint, und du Interesse hast, dass sie dich zwei Tage begleitet, dann kannst du dich bei ihr unter liz@wieskerstrauch.com melden.
Das Projekt hat nichts direkt mit mir zu tun. Aber ich helfe hier gerne bei der „Vermittlung“.
CBD: eine Alternative
Während meiner persönlichen Leidenszeit, als ich noch selbst unter Depressionen und Angststörungen gelitten hatte, probierte ich viele pflanzliche Mittel aus, um von meinen Antidepressiva loszukommen. Ob Lasea (Lavendelöl), Johanniskraut, Baldrian oder homöopathische Mittel wie Neurexan – ich hatte schon alles probiert, bis ich schließlich auf CBD-Öl gestoßen bin, was bei mir letztlich den Durchbruch gebracht hatte.
Meinen Bericht, wie ich auf CBD gestoßen bin und wie es bei mir wirkte, kannst Du hier nachlesen.
Schnelle Hilfe?
Falls du Selbstmordgedanken hast und akut Hilfe brauchst: Anlaufstellen wie die Telefonseelsorge (0800 – 111 0 111 oder 0800 – 111 0 222) sind rund um die Uhr für dich erreichbar.
Weitere Hilfsangebote findest du hier.
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