Wie man die Anzeichen einer Überdosierung von Antidepressiva erkennt

Kann man Antidepressiva überdosieren?

Klare Antwort: Ja, es ist möglich, eine Überdosis von verschreibungspflichtigen Antidepressiva zu nehmen. Bei einer Überdosis von Antidepressiva kann es zu Übelkeit, Herzrasen, Kopfschmerzen und Zittern kommen; in einigen Fällen kann es zu Krampfanfällen, Atemnot oder einem Koma kommen (1). Bei Kindern können solche Überdosierungen zu Arzneimittelvergiftungen führen, die besonders gefährlich sind.

Bei richtiger Anwendung können Antidepressiva ein wirksames Mittel zur Behandlung von Depressionen, Angstzuständen und anderen Stimmungsstörungen sein. Sie können aber auch schwerwiegende Nebenwirkungen haben und gefährlich sein, wenn sie falsch oder zusammen mit Alkohol oder Drogen eingenommen werden. Eine Intoxikation mit Amitriptylin kann beispielsweise zu schweren gesundheitlichen Folgen führen und erfordert eine schnelle medizinische Reaktion.

Manche Menschen missbrauchen Antidepressiva oder überdosieren sie – absichtlich oder unabsichtlich – um die Wirkung der Medikamente zu verstärken oder weil sie selbstmordgefährdet sind.

Überdosierungen treten häufiger bei älteren trizyklischen Antidepressiva (TZA) auf, obwohl auch neuere selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRIs) und Serotonin- und Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer (SNRIs) missbraucht werden können (2).

Wenn du den Verdacht hast, dass jemand eine Überdosis Antidepressiva eingenommen hat oder Symptome einer Überdosis feststellst, rufe den Notruf an oder suche sofort medizinische Hilfe auf, um eine mögliche Vergiftung zu verhindern.

Lies weiter, um mehr über die Symptome einer Überdosierung von Antidepressiva zu erfahren, damit du weißt, was zu tun ist, wenn du einmal in diese Situation kommst.

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Über mich

Hallo,

mein Name ist Andreas und ich bin 44 Jahre alt. Ich litt jahrelang unter einer Angststörung mit Panikattacken, Depressionen und Zwangsverhalten.

Falls Du mehr über mich erfahren möchtest und was mir persönlich am meisten geholfen hat, kannst Du das hier nachlesen.

Anzeichen (Symptome) einer Überdosierung von Antidepressiva

Die Liste der Symptome, die bei einer Überdosierung von Psychopharmaka auftreten können, ist vielfältig.

Unabhängig davon, ob eine Person versehentlich oder absichtlich eine Überdosis einnimmt, sind die Symptome in den ersten ein bis zwei Stunden in der Regel leicht und unspezifisch und werden dann immer schlimmer.

Die ersten Anzeichen einer Antidepressivum-Überdosis sind in der Regel Symptome, die auch auf andere Ursachen zurückgeführt werden können. Dazu gehören:

  • Unruhe

  • Durchfall

  • Schläfrigkeit

  • Trockener Mund

  • Kopfschmerzen

  • Übelkeit

  • Erbrechen

Zusätzlich zu diesen Symptomen können auch verschiedene Störungen auftreten, die sowohl körperliche als auch neurologische Auswirkungen haben können.

Die Einnahme einer einzigen Dosis eines fremden Antidepressivums kann eine oder mehrere der oben genannten Nebenwirkungen hervorrufen – diese lassen aber wahrscheinlich innerhalb weniger Stunden nach.

Trotzdem ist es ratsam, einen Arzt oder eine Ärztin zu kontaktieren und ihm oder ihr mitzuteilen, wenn du versehentlich ein Antidepressivum einnimmst – vor allem, wenn du an einer psychischen Erkrankung leidest, schwanger bist oder andere Medikamente einnimmst, die Wechselwirkungen mit dem Medikament haben könnten (3).

Wenn du zum Beispiel bereits ein anderes Antidepressivum wie einen Monoaminoxidase-Hemmer (MAOI) oder selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI) einnimmst, besteht das Risiko einer Arzneimittelreaktion namens Serotonin-Syndrom, wenn du ein anderes Antidepressivum einnimmst. Zu den Symptomen des Serotoninsyndroms gehören Unruhe, Verwirrung, Schlaflosigkeit, schneller Herzschlag, mangelnde Muskelkoordination und Muskelsteifheit (4).

Wenn die schwerwiegenderen Auswirkungen der Überdosierung eintreten, können folgende Symptome auftreten:

  • Koma (1)

  • Verwirrung

  • Delirium

  • Halluzinationen

  • Zunehmend schnellerer Herzschlag (Herzrhythmusstörungen)

  • Unwillkürliche Augenbewegungen

  • Atembeschwerden

  • Krampfanfälle

  • Zittern

  • Bewusstlosigkeit

Krampfanfälle, Herzrhythmusstörungen, Atembeschwerden und Koma sind Symptome, die lebensbedrohlich sein können. Diese schwerwiegenden Symptome betreffen oft das Herz-Kreislauf-System und können zu ernsthaften Komplikationen führen.

Eines der ersten Anzeichen für eine Überdosierung von Antidepressiva kann ein schneller und unregelmäßiger Herzschlag (Tachykardie) sein, ein Zustand, der bei jungen Menschen normalerweise nicht auftritt. Dieses Symptom rechtfertigt einen Anruf bei 112 oder einen sofortigen Besuch in der Notaufnahme.

Wenn du ein verschreibungspflichtiges Medikament nimmst und versehentlich zwei Antidepressiva einnimmst, kann es sein, dass du leichte bis mittelstarke Auswirkungen spürst – vor allem, wenn dies das erste und einzige Mal ist, dass du versehentlich deine Dosis verdoppelt hast. Wenn du Nebenwirkungen bemerkst, wende dich sofort an einen Arzt oder eine Ärztin – auch wenn sich die Nebenwirkungen leicht anfühlen.

Du solltest auch dann mit einem Arzt/einer Ärztin sprechen, wenn du keine Nebenwirkungen verspürst. Er kann dich beruhigen und dir zeigen, wie du dich selbst auf mögliche Nebenwirkungen überwachen kannst.

Therapie einer Überdosierung

Bei einer schweren Überdosierung von Antidepressiva sind oft medizinische Notfallmaßnahmen erforderlich, die die Aktivität enzymatischer Prozesse beeinflussen können. Dazu gehören in der Regel das Auspumpen des Magens und die Verabreichung von Aktivkohle, um die restlichen Medikamente zu absorbieren, sofern keine Gegenanzeigen vorliegen (5). Beide Behandlungen sollten unter ärztlicher Aufsicht erfolgen.

Intravenöses Natriumbikarbonat und andere Medikamente können ebenfalls verschrieben werden, um den Auswirkungen der Droge entgegenzuwirken. Die Person wird mit intravenöser Flüssigkeit hydriert.

Es ist wichtig, einen Medikamenten-Einnahmeplan zu erstellen, um die Übersicht über verwendete Arzneimittel und deren Dosierung zu gewährleisten.

Bei Atembeschwerden muss die Person möglicherweise mechanisch beatmet werden. Das Herz wird überwacht und eventuelle Herzprobleme werden behandelt. Wenn die Person einen Krampfanfall erleidet, werden ihr Medikamente verabreicht, um ihn zu kontrollieren.

Vor der Entlassung aus der medizinischen Einrichtung, in der die Person behandelt wird, untersucht ein Psychiater die Person und stellt fest, ob weitere Maßnahmen erforderlich sind, um eine weitere Überdosierung zu verhindern. Dies kann Folgendes beinhalten:

  • Eine Änderung der Medikation

  • Verstärkte psychiatrische Betreuung

  • Interventionen bei Substanzkonsum

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Ein persönlicher Tipp

Ich habe sehr gute Erfahrungen mit CBD-Öl gemacht. Es entspannt und beruhigt mich und hat mir sogar dabei geholfen, von meinen Antidepressiva loszukommen. Ich habe hierzu auch einen eigenen Erfahrungsbericht geschrieben, den Du hier nachlesen kannst.

Andreas 350
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Antidepressiva und Selbstmord

Antidepressiva können das Suizidrisiko langfristig verringern, indem sie die Stimmung verbessern, aber in manchen Fällen können sie Suizidgedanken oder -verhalten verstärken. Dies geschieht eher in den ersten Wochen der Einnahme eines Antidepressivums wie Sertralin oder wenn die Dosis geändert wird und tritt häufiger bei Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen unter 25 Jahren auf (6).

Die Arzneimittelbehörden verlangen, dass alle Antidepressiva mit Blackbox-Warnungen versehen werden, den strengsten Warnhinweisen für Verschreibungen. Escitalopram zum Beispiel hat einen Warnhinweis, der über das Risiko von Selbstmordgedanken oder -verhalten als Folge der Einnahme des Medikaments informiert (7).

Einige Antidepressiva werden auch mit Episoden von Manie oder Hypomanie bei Menschen in Verbindung gebracht, die an diesen Erkrankungen leiden (7) – Manie und Hypomanie sind charakteristisch für Bipolar I bzw. Bipolar II-Störungen.

Eine 2010 vom Centre for Suicide Research in Oxford, England, durchgeführte Studie untersuchte, welche Antidepressiva am stärksten mit Selbstmord oder Selbstmordversuchen in Verbindung stehen (2). Die Forscherinnen und Forscher durchforsteten die Berichte von Gerichtsmedizinern und die Aufzeichnungen von Krankenhauseinweisungen in sechs Krankenhäusern in Großbritannien und Wales.

Sie fanden heraus, dass trizyklische Antidepressiva im Vergleich zu SSRIs und allen anderen Antidepressiva-Klassen die höchste Toxizität und die höchste Sterblichkeitsrate aufwiesen. Dies galt insbesondere für die TZA-Medikamente Dosulepin und Doxepin. Von den SSRIs wies Citalopram die höchste Toxizität und Todesrate auf.

Es ist wichtig, daran zu denken, dass ein abruptes Absetzen von Antidepressiva das Risiko eines Selbstmordes um 500% und das Risiko eines Selbstmordversuchs um 700% erhöhen kann.

Du solltest die Einnahme von Antidepressiva nie plötzlich beenden; sprich immer mit deinem Arzt, bevor du deine Medikation änderst. Dein Arzt wird dich beraten, wie du deine Medikamente am besten absetzen kannst und ob du dein Antidepressivum schrittweise absetzen solltest.

Fazit

Antidepressiva können eine lebensverlängernde Therapie sein, aber du solltest dir auch ihrer Risiken bewusst sein, damit du den Anweisungen eines Giftinformationszentrums folgen und die Anzeichen einer Überdosierung erkennen kannst, um so das Überdosieren zu verhindern.

Es ist wichtig, besonders bei Jugendlichen, auf die unsachgemäße Handhabung von Tabletten zu achten, da dies zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen führen kann.

Wenn du oder ein dir nahestehender Mensch ein Antidepressivum einnimmst, solltest du deinen Arzt oder deine Ärztin anrufen oder einen Notruf absetzen, wenn sich die Depression zu verschlimmern scheint oder Selbstmordgedanken auftauchen, die zu einer Überdosierung führen könnten. Akute Vergiftungen durch Antidepressiva erfordern sofortige Erste-Hilfe-Maßnahmen und können zu Krankenhausaufenthalten führen.

Quellen:

  1. Liebelt EL. An update on antidepressant toxicity: An evolution of unique toxicities to master. Clin Ped Emer Med. 2008;9(1):24-34. doi:10.1016/j.cpem.2007.11.003

  2. Hawton K, Bergen H, Simkin S, et al. Toxicity of antidepressants: rates of suicide relative to prescribing and non-fatal overdose. Br J Psychiatry. 2010;196(5):354-8. doi:10.1192/bjp.bp.109.070219

  3. Dubovicky M, Belovicova K, Csatlosova K, Bogi E. Risks of using SSRI / SNRI antidepressants during pregnancy and lactationInterdiscip Toxicol. 2017;10(1):30-34. doi:10.1515/intox-2017-0004

  4. Mayo Clinic. Serotonin syndrome – Symptoms and causes.

  5. Woolf AD, Erdman AR, Nelson LS, et al. Tricyclic antidepressant poisoning: an evidence-based consensus guideline for out-of-hospital management. Clin Toxicol (Phila). 2007;45(3):203-33. doi:10.1080/15563650701226192

  6. Friedman RA. Antidepressants’ black-box warning–10 years later. N Engl J Med. 2014;371(18):1666-8. doi:10.1056/NEJMp1408480

  7. U.S. Food and Drug Administration. Lexapro (escitalopram oxalate).

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