Ein Antidepressivum soll gleichermaßen wirksam und verträglich sein. Doch was sind die besten Antidepressiva? Lies hier, welchen Ergebnisse eine Studie liefert.
Immer mehr Menschen leiden unter Depressionen. Die Medikamente, die zur Behandlung einer Depression am häufigsten zum Einsatz kommen, sind Antidepressiva. Vor allem die Klasse der Serotonin-Wiederaufnahmehemmer sind heutzutage sehr beliebt, auch weil Erfahrungen zeigen, dass diese Art von Antidepressiva mit ihrer Wirkungsweise eine gute Kombination von Wirkung und Nebenwirkungen aufweisen.
Doch was sind die besten Antidepressiva?
- Wirken Antidepressiva? Und wenn ja, welche sind am wirksamsten?
- Welche Eigenschaften sollen gute Antidepressiva haben? Wie erkennt man ein gutes Antidepressivum? Und welche Rolle spielt die Verträglichkeit?
- Was sind die stärksten Antidepressiva und was ist das stärkste Antidepressivum?
Diese Fragen sind in den letzten Jahrzehnten immer wieder gestellt worden. Doch die Antwort ist alles andere als trivial.
In einer Ausgabe der Fachzeitschrift The Lancet wurde 2018 die bisher größte Studie, eine Meta-Analyse (Meta-Analysis), zur Verträglichkeit und Wirksamkeit von Antidepressiva veröffentlicht (1). Diese Studie, in der insgesamt 21 unterschiedliche Antidepressiva untersucht wurden, kann uns helfen, eine Antwort auf die Frage nach den besten Antidepressiva zu finden.
Über mich
Hallo,
mein Name ist Andreas und ich bin 44 Jahre alt. Ich litt jahrelang unter einer Angststörung mit Panikattacken, Depressionen und Zwangsverhalten.
Falls Du mehr über mich erfahren möchtest und was mir persönlich am meisten geholfen hat, kannst Du das hier nachlesen.
1. Depressionen: von leichter Verstimmung bis zur schweren Major Depression
Bevor wir auf die Studie zu sprechen kommen, in der die 21 Antidepressiva untersucht werden, vorab nochmal Wesentliches zu Depressionen. Wenn Du es eilig hast, kannst Du dieses 1. Kapitel auch überspringen und direkt beim 2. Kapitel weiterlesen.
Über Depressionen gibt es den Spruch:
Eine Depression hat tausend Gesichter.
Diese Aussage bezieht sich zum einen auf die Vielfalt an Beschwerden, welche die betroffenen Patienten haben. Zum anderen bezieht sich die Aussage aber auch auf die möglichen Schweregrade einer Depression. Von leichten depressiven Verstimmungen bzw. Stimmungsschwankungen bis hin zur schweren Depression, einer Major Depression, ist alles möglich.
Vielfältige Ursachen
Gleiches gilt auch für mögliche Ursachen einer Depression. Stress, chronische Erkrankungen, (Kindheits-)Traumata, Mobbing am Arbeitsplatz, eine ungesunde Partnerschaft sind nur einige beispielhafte Ursachen und Auslöser einer Depression.
Gemein ist, dass bei den Betroffenen in vielen Fällen massiver Stress ausgelöst wird. Und Stress ist wiederum eine höchst individuelle Angelegenheit. Wir alle haben unsere eigenen persönlichen Schwachstellen, auf die wir mit Stress reagieren – während uns andere Situation, die andere Menschen stressen würden, ganz unberührt lassen.
Diagnosekriterien einer Depression
Für den Facharzt, in der Regel der Psychiater, der die Diagnose stellen muss, macht das die Sache nicht unbedingt einfacher. Deswegen hat die Medizin in ihren Leitlinien (9) klare Kriterien definiert, wann die Diagnose Depression gestellt werden darf.
Dazu unterteilt man die Symptome in 3 Hauptsymptome und mehrere Nebensymptome. Eine Depression kann dann diagnostiziert werden, wenn mindestens zwei Hauptsymptome und mindestens zwei Nebensymptome beim Betroffenen vorliegen.
Welche Symptome das sind, erfährst Du im nächsten Abschnitt.
Symptome einer Depression
Die am häufigsten vorkommenden Symptome einer Depression nennt man Hauptsymptome.
Hauptsymptome
Zu den Hauptsymptomen zählen:
- gedrückte, depressive Stimmung;
- Interessensverlust und mangelnde Fähigkeit, Freude zu empfinden;
- Antriebslosigkeit, Müdigkeit und Erschöpfungsgefühl
Von diesen drei Haupt-Symptomen muss der depressive Patient mindestens zwei Symptome aufweisen bzw. er muss die entsprechenden Kriterien erfüllen.
Nebensymptome
Neben den Hauptsymptomen gibt es noch eine ganze Reihe weiterer sogenannter Nebensymptome. Zu diesen Nebensymptomen zählen:
- Konzentrationsschwierigkeiten und Probleme, den Fokus und die Aufmerksamkeit zu halten,
- mangelndes Selbstvertrauen und verringertes Selbstwertgefühl,
- Schuldgefühle und Gefühle von Wertlosigkeit,
- Hoffnungslosigkeit und „keine Zukunftsperspektive sehen,
- Selbstmordgedanken oder Suizidversuche, Selbstverletzungen,
- Schlafprobleme (lies hierzu meinen Artikel über schlafanstoßende Antidepressiva),
- und Veränderungen in Appetit, die sich in Gewichtsveränderungen zeigen können (lies hierzu auch meinen Artikel zum Thema Welche Antidepressiva machen schlank?)
Auch von diesen Nebensymptomen muss der depressive Patient mindestens zwei Symptome aufweisen.
Behandlung
Der Klassiker in der Psychiatrie ist die medikamentöse Behandlung mit Antidepressiva-Medikamenten in Kombination mit einer Psychotherapie.
Leider bekommen heutzutage viele Patienten nur eine Therapie mit Medikamenten angeboten. Denn Psychotherapeuten sind bisweilen hoffnungslos überlastet. Die Suche nach einem Psychotherapie-Platz gestaltet sich dementsprechend schwierig, zumal der Patient hier keinerlei Unterstützung angeboten bekommt.
Aus diesem Grund habe ich auch einen kleinen Ratgeber (TODO: Link) zu diesem Thema geschrieben. Hier erfährst Du, wie Du am geschicktesten vorgehst, um einen – für dich geeigneten – Psychotherapeuten zu finden.
Als Medikamente kommen momentan (Stand: 2021) sehr oft Antidepressiva aus der Klasse der Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer (SSRI) zum Einsatz. Diese Medikamente haben ein recht gutes Nebenwirkungsprofil und die Behandlung zeigt bei vielen Patienten gute Ergebnisse. Beispiele für solche SSRI-Antidepressiva sind die Medikamente Citalopram, Escitalopram und Sertralin.
Serotonin-Wiederaufnahmehemmer
Für Selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI) gilt: Nomen est Omen.
Ihr Name kommt daher, dass diese Antidepressiva die Wiederaufnahme von Serotonin im synaptischen Spalt blockieren, also hemmen. Dadurch steigt die Verfügbarkeit des auch unter dem Namen Glückshormon bekannten Neurotransmitter Serotonin in unserem Gehirn an. Experten gehen davon aus, dass die Wirkung dieser Medikamente hauptsächlich auf dieser Serotonin-steigernden Eigenschaft beruht.
SSRI-Medikamente kommen bei Menschen zur Behandlung folgender Erkrankungen zum Einsatz (10):
- Depressionen
- Angst- und Panikstörungen (siehe hierzu auch Angstlösende Antidepressiva)
- Zwangsstörungen
- Posttraumatische Belastungsstörungen (PTBS)
- Soziale Phobie
- Bulimie
Darüber hinaus kommen SSRIs wie viele Antidepressiva auch als Off-Label-Use zur Behandlung weiterer Erkrankungen, z.B. Antidepressiva gegen Schmerzen oder gegen vorzeitige Ejakulation, zum Einsatz.
2.Die Methoden der Antidepressiva-Übersichtsstudie
In der Meta-Analyse-Studie, die 2018 im Lancet veröffentlicht wurde, wurde die Akzeptanz (d.h. der Abbruch der Behandlung) – die als Stellvertreter für die Schwere der Nebenwirkungen dienen kann – durch Messung des Prozentsatzes der Teilnehmer, die die Behandlung abbrachen, bestimmt. Die Akzeptanz ist somit ein Maß für die Verträglichkeit eines Antidepressivums.
Die Wirksamkeit wurde bestimmt, indem die Anzahl der Patienten gemessen wurde, deren Depressionswerte um 50 % oder mehr sanken.
522 Studien mit insgesamt 116.477 Patienten in der Meta-Analyse
Die Autoren, Cipriani und Kollegen, untersuchten in ihrer Arbeit 522 Doppelblindstudien – einige davon waren placebokontrolliert (sie verglichen ein Medikament mit einer inaktiven Substanz); einige andere waren sogenannte Head-to-Head-Studien (sie verglichen ein Antidepressivum mit einem anderen).
An den Studien nahmen insgesamt 116.477 Patienten (Durchschnittsalter 44 Jahre; 62 % Frauen) teil, die nach dem Zufallsprinzip einem von 21 Antidepressiva oder Placebos zugeteilt worden waren. Knapp die Hälfte der Studien hatten Patienten aus Nordamerika rekrutiert, 27 % aus Europa und 7 % aus Asien.
Die meisten Patienten, die an einer Studie teilnahmen, hatten eine mittelschwere oder gar schwere Major Depression. Die mediane Dauer der antidepressiven Behandlung betrug 8 Wochen (2).
21 Antidepressiva-Medikamente im Vergleich
Zu den in diesen klinischen Studien untersuchten Antidepressiva gehörten:
- Agomelatin (Valdoxan),
- Amitriptylin (Elavil),
- Bupropion (Wellbutrin),
- Citalopram (Celexa),
- Clomipramin (Anafranil),
- Desvenlafaxin (Pristiq),
- Duloxetin (Cymbalta),
- Escitalopram (Lexapro),
- Fluoxetin (Prozac),
- Fluvoxamin (Luvox),
- Levomilnacipran (Fetzima),
- Milnacipran (Savella),
- Mirtazapin (Remeron),
- Nefazodon (Serzone),
- Paroxetin (Paxil),
- Reboxetin (Edronax),
- Sertralin (Zoloft),
- Trazodon (Desyrel),
- Venlafaxin (Effexor),
- Vilazodon (Viibryd)
- und Vortioxetin (Brintellix).
Um Verzerrungen zu reduzieren, versuchten die Autoren, nicht nur publizierte, sondern auch unpublizierte Daten, etwa aus Studienregistern, zu diesen Medikamenten zu verwenden. Dies gelang ihnen jedoch nur für „Agomelatin, Escitalopram, Paroxetin, Reboxetin, Sertralin, Venlafaxin, Vilazodon und Vortioxetin“ (S. 1365) (2).
Was ich jedem mal raten würde, auszuprobieren
Ein persönlicher TippIch habe sehr gute Erfahrungen mit CBD-Öl gemacht. Es entspannt und beruhigt mich und hat mir sogar dabei geholfen, von meinen Antidepressiva loszukommen. Ich habe hierzu auch einen eigenen Erfahrungsbericht geschrieben, den Du hier nachlesen kannst.
Andreas
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3.Ergebnisse der Meta-Analyse: die besten Antidepressiva-Medikamente
In diesem Abschnitt werden die Ergebnisse, welche die Forschung im Rahmen der Meta-Studie gewonnen hat, vorgestellt. Wie ist die Wirkung und die Wirksamkeit eines Antidepressivums im Vergleich zu den anderen Antidepressiva?
Was sind gute Antidepressiva?
Welche Antidepressiva sind gut?
In den Head-to-Head-Studien zeigten die Ergebnisse, dass die folgenden sieben Antidepressiva – wirksamer waren als andere Antidepressiva.
- Agomelatin,
- Amitriptylin,
- Escitalopram,
- Mirtazapin,
- Paroxetin,
- Venlafaxin
- und Vortioxetin
Das bedeutet, sie führten eher zu einem Behandlungserfolg mit einer Besserung der depressiven Symptomatik. Lies hierzu auch Wie merkt man eigentlich, dass Antidepressiva wirken?
Gut verträgliche Antidepressiva
Gut verträglich zu sein bedeutet für Antidepressiva, ein gutes Nebenwirkungsprofil – auch in der Langzeitbehandlung – zu haben. Beispielsweise sind MAO-Hemmer, Antidepressiva der ersten Generation, dafür bekannt, dass sie mehr und stärkere Nebenwirkungen haben als Antidepressiva der zweiten Generation.
Die am besten verträglichen Antidepressiva
Die Studien-Ergebnisse kamen zu dem Ergebnis, dass die Antidepressiva mit der besten Verträglichkeit die folgenden waren:
- Agomelatin,
- Citalopram,
- Escitalopram,
- Fluoxetin,
- Sertralin
- und Vortioxetin waren;
Am wenigsten verträglich (sprich mit den höchsten Abbruchraten) waren
- Amitriptylin,
- Clomipramin,
- Duloxetin,
- Fluvoxamin,
- Reboxetin,
- Trazodon
- und Venlafaxin.
Nur Fluoxetin und Agomelatin wiesen im Vergleich zu einer Scheinbehandlung mit einem Placebo weniger Therapie-Abbrüche auf.
Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass Escitalopram – bei mir – ein gut gut verträgliches Antidepressiva ist, zumindest wenn die Anfangs-Dosis klein genug gewählt wird und die Dosierung langsam gesteigert wird.
Welches Antidepressiva ist das beste?
Wahrscheinlich frägst Du dich jetzt: „Welches ist das beste Antidepressiva?“
Bei der Behandlung einer Major Depression waren alle untersuchten Antidepressiva wirksamer als Placebo, allerdings stellten sich einige Antidepressiva (Escitalopram, Paroxetin, Mirtazapin, Sertralin und Agomelatin) als verträglicher und wirksamer heraus, während andere (Trazodon, Reboxetin und Fluvoxamin) durch eine schlechtere Verträglichkeit und Wirksamkeit auffielen.
Nach Abwägung der Verträglichkeit und Wirksamkeit schlugen die Autoren vor, dass die Antidepressiva Agomelatin, Vortioxetin und Escitalopram als Mittel der ersten Wahl bei Depressionen angesehen werden sollten (3).
Lesetipp: Was ist das beste Medikament gegen Angststörungen?
Die drei Gewinner
- Agomelatin, das sowohl auf das Melatonin– als auch auf das Serotonin-System zu wirken scheint, wurde von der FDA nicht zugelassen (vielleicht weil mehrere frühere Studien zu dem Schluss kamen, dass Agomelatin eine geringere Wirksamkeit als andere untersuchte Antidepressiva aufweist).
- Vortioxetin gilt als Serotonin-Modulator und wurde 2013 von der FDA zugelassen.
- Escitalopram, ein bekannter selektiver Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer (SSRI), wurde 2002 von der FDA zugelassen.
4.Interpretation der Ergebnisse: Was ist nun die beste antidepressive Behandlung?
Liefert die Studie von 2018 die endgültige Antwort auf die Frage: „Was ist das beste Antidepressivum für Menschen mit Depressionen?“ Nicht ganz. Zum einen konzentriert sie sich nur auf Erwachsene.
Eine 2016 durchgeführte Überprüfung von 14 Antidepressiva (34 Studien, 5.260 Patienten) bei Kindern mit Depressionen kam zu dem Schluss, dass Fluoxetin die beste Option für diese Altersgruppe ist (4).
Wirksamkeit von Antidepressiva abhängig von Subtypen der Depression?
Ein weiterer Kritikpunkt ist, dass die Forscher nicht untersucht haben, wie sich Antidepressiva auf verschiedene Subtypen von Depressionen auswirken(5).
Denn die Diagnose einer Depression sagt nichts über die Ursache der Depression aus, schreibt Gordon Parker, genauso wie eine Diagnose von „schwerer Atemnot“ nicht angibt, ob die Atemnot durch Asthma oder eine Lungenentzündung verursacht wird.
Ursachen: Genetik- vs. situationsbedingt
Warum ist das wichtig?
Weil Behandlungen, die bei einigen Subtypen von Depressionen (z.B. Subtypen mit einer starken genetischen Komponente) hilfreich sind, bei anderen Formen von Depressionen (z.B. bei Depressionen, die mit situativen Komponenten wie Armut oder Missbrauch in der Kindheit verbunden sind) möglicherweise nicht wirksam sind.
Im Gegensatz zur obigen Ansicht fand eine Arbeit aus dem Jahr 2015 eine sehr signifikante Überlappung in der Art und Weise, wie Menschen mit verschiedenen Subtypen der Depression auf die Behandlung ansprechen;
Die Autoren unserer hier betrachteten Meta-Studien kamen nur zu dem Schluss, dass „Subtypen bei der Auswahl von Antidepressiva von minimalem Wert sein können“ (S. 743) (6).
Kritik
Abgesehen von den Subtypen stellt sich auch die Frage nach der Anwendbarkeit der Ergebnisse der Übersichtsarbeit.
Ein Autor argumentiert, dass die Ergebnisse dieser Meta-Analyse die Wahl eines Antidepressivums nicht einfacher machen, da die wirksamsten Medikamente nicht unbedingt die verträglichsten waren, und das wirksamste (Amitriptylin) große Risiken einer Überdosierung birgt (7).
Eignung eines Antidepressivums kann individuell vom Patienten abhängen
Andere Forscher, wie Parikh und Kennedy, haben die in der Studie verwendete statistische Methode (Netzwerk-Meta-Analyse) kritisiert und angemerkt, dass sie zwar viele Vorteile hat, aber keine „Analyse auf der Ebene des einzelnen Patienten erlaubt und daher keine genaueren Informationen darüber liefern kann, wer bevorzugt anspricht oder wer anfälliger für Nebenwirkungen ist“ (S. 1333) (3).
Fazit und abschließende Überlegungen
Die Wahl einer antidepressiven Behandlung hängt von einer Reihe von Faktoren ab, von denen einige ganz individuell sind.
Selbst ein Arzneimittel, welches zur Therapie von psychischen Störungen und Erkrankungen generell als hochwirksam gilt, kann bei einigen Menschen nicht wirken oder sogar schwere Nebenwirkungen verursachen. Daher ist es nicht nur notwendig (weil Du das Rezept benötigst), sondern auch sinnvoll, die Wahl eines Antidepressivums mit dem behandelnden Arzt abzusprechen.
In der hier vorgestellten Studie wurde die Einnahme der Antidepressiva Agomelatin, Escitalopram und Vortioxetin als wirksam und gut verträglich genug eingestuft, um sie bei Depressionen als Antidepressiva der ersten Wahl empfehlen zu können.
Die Autoren merken an, dass ihre Ergebnisse „derzeit die umfassendste verfügbare Evidenzbasis darstellen, um eine pharmakologische Behandlung einer akuten Major Depression bei Erwachsenen zu empfehlen“ (S. 1366) (2).
Quellen:
- Moncrieff, J. (2018). What does the latest meta-analysis really tell us about antidepressants? Epidemiology and Psychiatric Sciences, 27, 430-432.
- Cipriani, A., Furukawak, T. A., Salanti, G., Chaimani, A., Atkinson, L. Z., Ogawa, Y.,…Geddes, J. R. (2018). Comparative efficacy and acceptability of 21 antidepressant drugs for the acute treatment of adults with major depressive disorder: a systematic review and network meta-analysis. The Lancet, 391, 1357–66.
- Parikh, S. V., & Kennedy, S. H. (2018). More data, more answers: picking the optimal antidepressant. The Lancet, 391, 1333-1334.
- Cipriani, A., Zhou, X., Del Giovane, C., Hetrick, S. E., Qin, B., Whittington, C., . . . Xie, P. (2016). Comparative efficacy and tolerability of antidepressants for major depressive disorder in children and adolescents: a network meta-analysis. The Lancet, 388, 881-890.
- Parker, G. (2018). The benefits of antidepressants: news or fake news? The British Journal of Psychiatry, 213, 454-455.
- Arnow, B. A., Blasey, C., Williams, L. M., Palmer, D. M., Rekshan, W., Schatzberg, A. F.,…Rush, J. (2015). Depression subtypes in predicting antidepressant response: A report from the iSPOT-D trial. American Journal of Psychiatry, 172(8), 743–750.
- Payne, R. (2018). Antidepressants—new answers, new questions. Prescriber, 29(6), 4.
- https://www.psychologytoday.com/us/blog/finding-new-home/202006/what-is-the-best-antidepressant
- https://www.leitlinien.de/themen/depression/2-auflage/kapitel-2
- https://www.pharmawiki.ch/wiki/index.php?wiki=SSRI
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CBD: eine Alternative
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Meinen Bericht, wie ich auf CBD gestoßen bin und wie es bei mir wirkte, kannst Du hier nachlesen.
Klasse, danke für den Bericht. Ich werde mein Antidepressivum auf jeden Fall umstellen lassen und sage merci für den eingängigen Bericht