Man sagt, eine Depression habe tausend Gesichter. Tatsächlich unterscheidet man 7 Arten der Depression.
Der Begriff Depression ist schwer zu fassen, denn wir bezeichnen sowohl das Symptom selbst als auch die Krankheit als Depression.
Wenn wir über Depressionen nachdenken, unterteilen wir sie oft in eine von zwei Depressions-Arten:
- entweder in klinische Depressionen (engl. Major Depression), die behandelt werden müssen,
- oder in „normale“ depressive Verstimmungen bzw. Störungen (engl. Minor Depression), die so ziemlich jeder mal durchmachen kann.
Diese Unterscheidung aber nur sehr grob, denn tatsächlich gibt es noch viele weitere Formen und Arten der Depression.
In diesem Artikel stellen wir die häufigsten Depressionsarten vor. Vor allem erfährst du aber auch, wie du sie voneinander unterscheiden kannst.
Über mich
Hallo,
mein Name ist Andreas und ich bin 44 Jahre alt. Ich litt jahrelang unter einer Angststörung mit Panikattacken, Depressionen und Zwangsverhalten.
Falls Du mehr über mich erfahren möchtest und was mir persönlich am meisten geholfen hat, kannst Du das hier nachlesen.
Was sind Depressionen?
Aus medizinischer Sicht wird Depression als eine Stimmungsstörung definiert, die ein anhaltendes Gefühl von gedrückter Stimmung oder Traurigkeit und einen oft tiefgreifenden Verlust des Interesses an Dingen verursacht, die dir normalerweise Freude bereiten.
Depressionen wirken sich auf deine Gefühle, dein Denken und dein Verhalten aus und können deine Fähigkeit, den Alltag zu meistern, beeinträchtigen. Es gibt viele verschiedene Ursachen für Depressionen, von denen wir einige noch nicht ganz verstehen. Zu den sieben häufigsten Depression-Arten gehören die folgenden.
1. Klinische Depression (engl. Major Depression)
Wenn Menschen den Begriff klinische Depression verwenden, meinen sie in der Regel eine schwere depressive Störung (Major Depressive Disorder, MDD). Eine klinische Depression ist eine Stimmungsstörung, die sich durch eine Reihe von Merkmalen auszeichnet:
- Gedrückte Stimmung
- Mangelndes Interesse an Aktivitäten, die normalerweise Spaß machen (Antriebslosigkeit)
- Veränderungen des Gewichts
- Veränderungen im Schlaf
- Müdigkeit
- Gefühle von Wertlosigkeit und Schuld
- Konzentrationsschwierigkeiten
- Gedanken an Tod und Selbstmord
Wenn eine Person die meisten dieser Symptome über einen Zeitraum von mindestens zwei Wochen aufweist, wird in der Psychiatrie häufig eine klinische Depression diagnostiziert. Die aktuelle Phase der depressiven Beschwerden nennt man eine depressive Episode. Solche depressive Episoden können je nach Patient und dessen Lebenssituation häufiger oder seltener auftreten.
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Andreas
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2. Anhaltende depressive Störung (Dysthymie)
Die Dysthymie, die heute als anhaltende depressive Störung bekannt ist, bezeichnet eine Form der chronischen Depression, die über einen Zeitraum von mindestens zwei Jahren lang an mehr Tagen auftritt als nicht. Diese Depressionsform kann leicht, mittelschwer oder schwer ausgeprägt sein.
Es kann vorkommen, dass die Betroffenen kurze Phasen erleben, in denen sie sich nicht depressiv fühlen, aber diese Linderung der Symptome dauert zwei Monate oder kürzer an. Die Symptome sind zwar nicht so schwerwiegend wie bei einer schweren (klinischen) depressiven Störung, aber sie sind durchdringend und lang anhaltend.
Symptome der Dysthymie
Die Hauptsymptome der anhaltenden depressiven Störung sind:
- Gefühle der Traurigkeit
- Verlust von Interesse und Freude
- Wut und Reizbarkeit
- Schuldgefühle
- Geringes Selbstwertgefühl
- Schwierigkeiten beim Einschlafen oder Durchschlafen
- Zu viel Schlaf
- Gefühle der Hoffnungslosigkeit
- Müdigkeit und Energielosigkeit
- Veränderungen des Appetits
- Konzentrationsschwierigkeiten
Die Behandlung dieser Form der Depression umfasst häufig den Einsatz von Medikamenten und Psychotherapie.
Nach Angaben des National Institute of Mental Health litten 1,5 % der Erwachsenen in den Vereinigten Staaten im vergangenen Jahr an einer anhaltenden depressiven Störung. Frauen (1,9 %) sind dabei häufiger betroffen als Männer (1 %), und Forscher schätzen, dass etwa 1,3 % aller Erwachsenen in den USA im Laufe ihres Lebens an dieser Störung leiden werden.
3. Bipolare Störung
Die Bipolare Störung ist eine Gemütskrankheit, welche durch Phasen abnorm erhöhter Stimmung gekennzeichnet ist, die als Manie bezeichnet werden. Diese Phasen können leicht (Hypomanie) oder so extrem sein, dass sie das Leben einer Person stark beeinträchtigen, einen Krankenhausaufenthalt erforderlich machen oder den Realitätssinn einer Person beeinflussen. Die große Mehrheit der Menschen mit einer bipolaren Störung leidet auch an einer schweren Depression.
Unipolare Depression
Zur Abgrenzung der Bipolaren Störung werden Depressionen, die ohne manische Phasen einhergehen, manchmal auch als unipolare Depression bezeichnet. Tatsächlich zählen alle anderen sechs hier vorgestellten Depressionsformen als unipolare Depression.
Körperliche Symptome einer Depression
Zusätzlich zu der gedrückten Stimmung und dem deutlich verminderten Interesse an Aktivitäten haben Menschen mit Depressionen oft körperliche Symptome und emotionale Beschwerden, die Folgendes umfassen können:
- Müdigkeit, Schlaflosigkeit und Lethargie
- Ungeklärte Schmerzen und psychomotorische Unruhe
- Hoffnungslosigkeit und Verlust des Selbstwertgefühls
- Reizbarkeit und Angstzustände
- Unentschlossenheit und Unorganisiertheit
Mit den psychisch bedingten körperlichen Symptomen befasst sich vor allem die sogenannte Psychosomatik.
Das Selbstmordrisiko bei bipolaren Erkrankungen ist etwa 15 -mal höher als in der Allgemeinbevölkerung. In extremeren Fällen können auch Psychosen (einschließlich Halluzinationen und Wahnvorstellungen) auftreten.
4.Postpartale Depression (PPD)
Eine Schwangerschaft kann erhebliche hormonelle Veränderungen mit sich bringen, die sich oft auf die Stimmungslage einer Frau auswirken. Depressionen können während der Schwangerschaft oder nach der Geburt eines Kindes/der Kinder auftreten.
Die postpartale Depression (PPD) ist dabei mehr als nur ein „Babyblues“.
Wusstest du, dass die postpartale Depression auch beim Mann auftreten kann?
Stimmungsschwankungen, Angstzustände, innere Leere, Reizbarkeit und andere Symptome sind nach der Geburt eines Kindes nicht ungewöhnlich und halten oft bis zu zwei Wochen an. Die PPD-Symptome sind schwerwiegender und länger anhaltend.
Solche Symptome können sein:
- Niedrige Stimmung, Gefühle der Traurigkeit
- Starke Stimmungsschwankungen
- Sozialer Rückzug
- Schwierigkeiten bei der Bindung zu deinem Baby
- Veränderter Appetit
- Gefühl der Hilflosigkeit und Hoffnungslosigkeit
- Verlust des Interesses an Dingen, die dir früher Spaß gemacht haben
- Gefühl der Unzulänglichkeit oder Wertlosigkeit
- Angstzustände und Panikattacken
- Gedanken daran, sich selbst oder dein Baby zu verletzen
- Selbstmordgedanken
PPD kann von einer anhaltenden Lethargie und Traurigkeit, die eine medizinische Behandlung erfordert, bis hin zu einer postpartalen Psychose reichen, bei der die Stimmungsschwankungen von Verwirrung, Halluzinationen oder Wahnvorstellungen begleitet werden.
Medikamente und Psychotherapie
Unbehandelt kann dieser Zustand bis zu einem Jahr andauern. Glücklicherweise haben Forschungen in der Nervenheilkunde herausgefunden, dass Behandlungen wie Antidepressiva auf Rezept, Psychotherapie und Hormontherapie wirksam und für Betroffene eine große Hilfe sein können.
Lesetipp: Symptome einer Depression bei der Frau
5.Prämenstruelle Dysphorische Störung (PMDD)
Zu den häufigsten Symptomen des prämenstruellen Syndroms (PMS) gehören Reizbarkeit, Müdigkeit, Angstzustände, Stimmungsschwankungen, Blähungen, gesteigerter Appetit, Heißhunger, Schmerzen und Brustspannen.
Bei der prämenstruellen dysphorischen Störung (PMDD) treten ähnliche Symptome auf, aber die mit der Stimmung zusammenhängenden Symptome sind deutlich stärker ausgeprägt.
PMDD-Symptome können sein:
- Extreme Müdigkeit
- Sich traurig, hoffnungslos oder selbstkritisch fühlen
- Starke Gefühle von Stress oder Angst
- Stimmungsschwankungen, oft mit Weinkrämpfen
- Gereiztheit
- Unfähigkeit, sich zu konzentrieren
- Heißhungerattacken oder Fressanfälle
6.Saisonal abhängige Depression (SAD)
Wenn du in den Wintermonaten unter Depressionen, Schläfrigkeit und Gewichtszunahme leidest, dich aber im Frühling gut fühlst, kann es sein, dass du an einer saisonal abhängigen Depression (SAD) leidest – in der Neurologie im Englischen auch als Major Depressive Disorder with Seasonal Pattern bezeichnet.
Es wird angenommen, dass die SAD durch eine Störung des normalen zirkadianen Rhythmus des Körpers ausgelöst wird. Das durch die Augen einfallende Licht beeinflusst diesen Rhythmus, und jede jahreszeitliche Schwankung im Tag-Nacht-Rhythmus kann eine Störung verursachen, die zu Depressionen führt.
Die Prävalenz von SAD ist schwer zu bestimmen, da die Krankheit oft nicht diagnostiziert und nicht gemeldet wird. In Gebieten, die weiter vom Äquator entfernt sind, kommt sie häufiger vor. Schätzungen gehen davon aus, dass 1 % der Bevölkerung Floridas von SAD betroffen ist; in Alaska sind es sogar 9 %.
SAD tritt häufiger in den nördlichen und südlichen Regionen der Erde auf und kann oft mit einer Lichttherapie behandelt werden, um den jahreszeitlich bedingten Verlust des Tageslichts auszugleichen.
7. Atypische Depression
Zeigen sich bei dir Anzeichen einer Depression (z. B. übermäßiges Essen, zu viel Schlaf oder extreme Empfindlichkeit gegenüber Ablehnung), aber du fühlst dich plötzlich besser, wenn du ein positives Ereignis – z.B. Kontakt mit guten Freuden oder ein Erfolgserlebnis im Beruf -erlebst?
Dann könnte bei dir aufgrund dieser Symptome könnte eine atypische Depression diagnostiziert werden. In der aktuellen Terminologie der Psychologie wird dies auch als depressive Störung mit atypischen Merkmalen oder als hochfunktionale Depression bezeichnet. Auch die sogenannte Smiling Depression (lächelnde Depression) könnte man als atypische Depression kategorisieren.
Das ist eine Art von Depression, die nicht dem entspricht, was man für das „typische“ Erscheinungsbild der Störung hält. Atypische Depressionen zeichnen sich durch eine Reihe spezifischer Symptome aus, die mit der Erkrankung zusammenhängen:
- Übermäßiges Essen oder Gewichtszunahme
- Übermäßiger Schlaf
- Müdigkeit, Schwäche und das Gefühl, „beschwert“ zu sein
- Starke Empfindlichkeit gegenüber Ablehnung
- Stark reaktive Stimmungen
Atypische Depressionen sind tatsächlich häufiger, als der Name vermuten lässt. Im Gegensatz zu anderen Formen der Depression sprechen Menschen mit atypischen Depressionen möglicherweise besser auf ein Antidepressivum an, das als Monoaminoxidase-Hemmer (MAO-Hemmer) bekannt ist.
Weitere Depressions-Arten
Lesetipp: Unterschiedliche Arten und Typen von Angst
Mein Fazit
In obenstehendem Text hast du 7 unterschiedliche Arten der Depression kennengelernt. Es gibt aber noch mehr, z.B. die Altersdepression. Tatsächlich spricht man aber auch von den tausend Gesichtern einer Depression, was zum Ausdruck bringen soll, dass jeder Mensch ein Individuum ist, der seine eigene Krankheitsgeschichte hat.
Ärzte können dir bei der Diagnose von Krankheiten helfen und ein Therapieprogramm für dich erstellen. Manchmal ist auch ein Aufenthalt in einer Klinik sinnvoll und empfehlenswert.
Ich kann dich nur dazu ermutigen, die Leistungen wie Psychotherapie, die von dem deutschen Gesundheitssystem zur Verfügung gestellt werden, in Anspruch zu nehmen. Doch letztlich musst auch dich auf die Suche begeben und für dich selbst herausfinden, welche Therapien dir gut tun und dich auf deinem Weg zu psychischer Gesundheit voranbringen.
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Meinen Bericht, wie ich auf CBD gestoßen bin und wie es bei mir wirkte, kannst Du hier nachlesen.
Schnelle Hilfe?
Falls du Selbstmordgedanken hast und akut Hilfe brauchst: Anlaufstellen wie die Telefonseelsorge (0800 – 111 0 111 oder 0800 – 111 0 222) sind rund um die Uhr für dich erreichbar.
Weitere Hilfsangebote findest du hier.
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