Da kommt man vom Arzt nach Hause mit der Diagnose F33.1 G – Rezidivierende depressive Störung. Lies hier, was das bedeutet und noch mehr, was es NICHT bedeutet.

Hast Du oder ein Angehöriger gerade die Diagnose F33.1 bekommen? Dann bist Du nicht alleine, denn in Deutschland sind zur Zeit 11,3% der Frauen und 5,1% der Männer an einer Depression erkrankt (1).

Du bist also mit Deiner Diagnose nach ICD-10 „F33.1 Rezidivierende depressive Störung, gegenwärtig mittelgradige Episode“ nicht alleine. Doch diese Tatsache soll die Schwere Deiner Erkrankung keineswegs verharmlosen – im Gegenteil: ich war selbst jahrelang von Depressionen und Angststörungen betroffen und weiß, welches Leid sich hinter solchen psychischen Erkrankungen verbergen kann.

In diesem Artikel erfährst Du,

  • was die Diagnose F33.1 für Dich und deine Angehörigen bedeutet (und was sie nicht bedeutet),
  • welche Verläufe der Erkrankung bei F33.1 möglich sind und wie lange sie dauern kann,
  • was Du oder Angehörige unternehmen können
  • und welche effektive alternative Behandlungen existieren.
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Über mich

Hallo,

mein Name ist Andreas und ich bin 44 Jahre alt. Ich litt jahrelang unter einer Angststörung mit Panikattacken, Depressionen und Zwangsverhalten.

Falls Du mehr über mich erfahren möchtest und was mir persönlich am meisten geholfen hat, kannst Du das hier nachlesen.

Die Bedeutung von F33.1 nach ICD 10

ICD 10 Code

Wie die Klassifikation deiner psychischen Störung „F33.1 Rezidivierende depressive Störung, gegenwärtig mittelgradige Episode“ nach ICD 10 vielleicht erahnen lässt, bedeutet sie im Detail folgendes:

  1. Du leidest an einer depressiven Störung. Das bedeutet, dein Arzt konnte im Anamnese-Gespräch mit Dir mehrere Symptome feststellen, die für eine depressive Symptomatik sprechen. Typisch hierfür sind Hauptsymptome wie depressive Verstimmung, Veränderung deines Verhaltens, mangelnder Antrieb, Morgentief, Interessenverlust, Libidoverlust, mangelndes Selbstvertrauen und geringes Selbstwertgefühl, Gefühle von Wertlosigkeit, Schuldgefühle bis hin zu Suizidgedanken. Oftmals bestehen neben der Verschlechterung der allgemeinen Stimmung auch Appetitverlust mit nachfolgendem Gewichtsverlust – oder umgekehrt Heißhungerattacken mit Gewichtszunahme. Im Falle einer sogenannten agitierten Depression kann es auch zu Phasen der Überaktivität kommen, in der Betroffene versuchen, ihren Problemen „davonzulaufen“.
  2. Momentan befindest Du Dich nach Einschätzung Deines Arztes in einer mittelgradigen Episode. Das bedeutet, dass es wahrscheinlich nicht ganz so schlimm ist, dass Du Suizidgedanken hast oder dass ein Klinikaufenthalt unbedingt akut notwendig wäre (wie z.B. im Falle einer schweren Depression, englisch: Major Depression). Andererseits scheinst Du in deinem Alltag bereits sehr stark eingeschränkt zu sein. Du leidest stark unter deiner depressiven Erkrankung, hast wenig Freude im Leben, nichts scheint mehr richtig Spaß zu machen oder Sinn zu ergeben. Womöglich kannst Du auch deinem Berufsleben nicht mehr – oder nur noch „gerade so“ – nachkommen. Sprich du quälst dich irgendwie so durchs Leben.
  3. Deine Depression ist als rezidivierend eingestuft. Rezidivierend bedeutet so viel wie „immer wiederkehrend“. Das spricht dafür, dass Du schon öfters unter depressiven Episoden gelitten hast. Es ist also nicht das erste Mal, dass Du mit Depressionen in Berührung gekommen bist. Eine depressive Episode, die nicht als rezidivierend gekennzeichnet ist, würde man übrigens mit F32 statt mit F33 (rezidivierend) klassifizieren.

Falls Du Dich unter dieser Beschreibung nicht wiederfindest, dann sprich am besten beim nächsten Termin mit deinem Arzt, um zu schauen, ob er/sie Dich im Gespräch richtig verstanden hat.

F33.1 G – gesicherte Diagnose

Diese 3 o.g. Kriterien kürzt der Mediziner einfach kurz mit dem Diagnoseschlüssel F33.1 ab. F33 ist hier das Kürzel für rezidivierende psychische Störungen. F33.1 steht für die aktuelle mittelgradige depressive Episode.

Falls die Diagnose F33.1 anhand der Diagnosekriterien gesichert ist, sprich wenn sich dein Hausarzt oder dein Facharzt mit der Diagnose sicher ist, stellt man noch ein g hintendran – also F33.1 G.

Was die Diagnose nicht bedeutet

Die Diagnose F33.1 bedeutet gleichzeitig auch,

  • dass bei Dir keine psychotische Symptome vorliegen. Denn dafür gäbe es den Code „F33.3 Rezidivierende depressive Störung, gegenwärtig schwere Episode mit psychotischen Symptomen“.
  • Auch scheint bei Dir keine Manie (oder Hypomanie, eine leichtere Form der Manie) vorzuliegen. Manische Phasen oder manische Episoden sind ein Kennzeichen einer Bipolaren Störung, in der sich depressive Phasen und manische Phasen abwechseln. Die Klassifikation einer Bipolaren Störung nach ICD 10 beginnt nämlich mit F31.1. Hier findest Du weitere Informationen zur Bipolaren Störung.
Was ich jedem mal raten würde, auszuprobieren
Ein persönlicher Tipp

Ich habe sehr gute Erfahrungen mit CBD-Öl gemacht. Es entspannt und beruhigt mich und hat mir sogar dabei geholfen, von meinen Antidepressiva loszukommen. Ich habe hierzu auch einen eigenen Erfahrungsbericht geschrieben, den Du hier nachlesen kannst.

Andreas 350
Andreas

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Mögliche Verläufe von depressiven rezidivierenden Störungen

Depression Verlauf

Generell sagt die Statistik über depressiven Episoden folgendes:

  1. Unbehandelt dauert eine depressive Episode im Schnitt etwa 4 Monate. Doch die Bandbreite ist recht hoch. Das kann also bedeuten, dass eine depressive Episode bei Person A einen Monat dauert, bei Person B 4 Monate und bei Person C 7 Monate.
  2. Je mehr depressive Episoden ein Patient bereits hatte, desto höher die Wahrscheinlichkeit, nochmals in eine weitere depressive Episode zu geraten. Konkret sehen die Zahlen so aus:
  3. 60% aller Patienten, die zum ersten Mal in einer depressiven Episode waren, geraten in eine weitere (zweite) depressive Episode.
  4. 70% aller Patienten, die bereits zweimal eine depressive Episode hatten, erleiden auch eine dritte Episode.
  5. Wer bereits 3-mal eine depressive Episode hatte, erleidet zu 90% auch eine vierte.

Die Statistik erscheint zunächst einmal niederschmetternd, deprimierend und demotivierend. Es erscheint, dass es immer schwieriger wird, aus dem Teufelskreis der immer wiederkehrenden depressiven Episoden auszubrechen.

Tatsächlich ist man in vielen Fällen auch erstmal für eine Weile arbeitsunfähig. In ganz schweren Fällen droht aufgrund der weitgehenden Beeinträchtigungen auch eine frühzeitige (Erwerbsunfähigkeits-)Rente. Doch über solche Dinge genauso wie ein Grad der Behinderung (GdB) würde ich mir vorerst keine Sorgen machen.

Das kannst Du selbst unternehmen

Ich persönlich würde es jedoch eher so sehen, dass man einfach noch nicht „das Richtige“ (also die richtige „Behandlung“) gefunden hat, um die eigene psychische Erkrankung zu überwinden. Ich habe selbst unzählige Mittel und Methoden ausprobiert, bis ich schließlich herausgefunden habe, was mir persönlich hilft.

Und genau hierzu möchte ich dich auch ermuntern: hol‘ dir Unterstützung – sei es durch Freunde, Familie, Bekannte oder durch einen Psychotherapeuten. Informiere Dich – z.B. in meinem Blog -, welche alternative und dennoch effiziente Methoden und Techniken es gibt. Hier ist ein möglicher Lesetipp dazu.

Tipps für Angehörige – die richtige Balance finden und auf sich selbst achten

Balance halten

Für Angehörige ist es nicht leicht, den Partner oder jemanden aus der Familie an einer Depression leiden zu sehen. Einerseits möchte man helfen, doch der Betroffene möchte sich nicht immer helfen lassen. Da ist es schwierig, die passende Balance zu finden zwischen Aufmuntern, Antreiben, in Ruhe lassen, Hilfe anbieten, Druck machen, etwas zu unternehmen oder eine Therapie zu beginnen.

Ganz wichtig: gleichzeitig müssen Angehörige aber auch auf sich selbst achten und müssen schauen, dass sie sich von dem Betroffenen nicht mit in den Strudel der depressiven dunklen Gedanken mit reinziehen lassen. Denn geht es dem Angehörigen irgendwann selbst schlecht, kann er auch keine Kraft mehr aufbringen, dem ursprüngliche Betroffenen zu helfen und zu unterstützen.

Ich kann Angehörige somit nur dazu ermuntern, einerseits viel Geduld aufzubringen, andererseits aber auch nicht vergessen, auf sich selbst zu achten.

Antidepressiva ja oder nein?

Eine wichtige aber schwierige Frage. Meist entscheidet der Betroffene selbst.

Manche Patienten sind sehr offen für die Einnahme von Medikamente, z.B. in Form von Antidepressiva. Verschreibt ein (Haus-)Arzt leichtfertig Antidepressiva, ohne dass es notwendig wäre, kann das dazu führen, dass der Betroffene dann unnötigerweise Probleme beim Absetzen bekommt.

Andere Patienten haben starke Bedenken: Angst vor Nebenwirkungen, Angst abhängig zu werden. Solche Patienten greifen verständlicherweise – wenn überhaupt – erst dann zu Antidepressiva, wenn der Leidensdruck zu groß ist.

Eine allgemeine Empfehlung kann man nicht geben – es sei denn, es droht Suizidgefahr.

Auch wenn man schon sehr lange unter starken Depressionen leidet ohne irgendeine Tendenz zur Besserung und der Patient auch nicht „therapiefähig“ ist, dann würde ich auch dafür plädieren, Antidepressiva zumindest vorübergehend einzunehmen, bis eine deutliche Besserung eingetreten ist.

Falls Du also das Gefühl hast, Du schaffst es nicht mehr, dann sieh es bitte nicht als Schande oder Versagen an, auf medikamentöse Unterstützung zurückzugreifen. Wenn es Dir erstmal besser geht und an den Ursachen Deiner Erkrankungen geforscht (Kindheit?) bzw. gearbeitet hast, kannst Du die Medikamente immer noch in aller Ruhe und mit viel Sorgfalt und Geduld langsam ausschleichen.

Alternative Behandlungen

Antidepressiva und Psychotherapie sind die schulmedizinischen Standardtherapien. Doch tatsächlich gibt es noch viel mehr als Antidepressiva und Psychotherapie. Als Alternative oder auch als Ergänzung kann ich bei fast allen psychischen Krankheiten folgendes empfehlen:

  1. Sauna: bereits ein einmaliger Saunagang hat eine nachgewiesenermaßen antidepressive Wirkung und verbessert die Stimmung. Der Effekt kann bis zu zwei Wochen anhalten.
  2. Stimulation des Vagusnervs: in schweren Fällen von Depressionen kann ein Gerät unter die Haut implementiert werden, das ist aber eher die Ausnahme. Durch unterschiedliche einfache Übungen kannst Du deinen Vagusnerv jedoch auch selbst stimulieren und von den heilenden Eigenschaften der Vagusnervstimulation profitieren.
  3. EFT-Klopftherapie (Tapping): eine einfach zu erlernende Klopftherapie hilft Menschen, emotionale Blockaden zu lösen und Traumata zu überwinden.
  4. Wim Hof Methode: Wim Hof, bekannt als Ice-Man, ist für seine Atemtechniken in Kombination mit Kältetherapie bekannt. Wim Hof litt selbst nach dem Tod seiner Frau für lange Zeit an Depressionen.
  5. Resilienz stärken: geht eher in den Bereich der Prävention, um die Rückfallgefahr in erneute depressive Episoden zu verringern.
  6. CBD: ein gut verträgliches pflanzliches Mittel zur Stimmungsaufhellung, Beruhigung, Angstlösung und Schlafunterstützung. Mein persönlicher Favorit bei Depressionen und Angststörungen.
  7. Dankbarkeitstagebuch: nach dem Motto „Jeder positive Gedanke zählt und noch mehr, wenn man ihn aufschreibt“. Bei regelmäßiger Anwendung sehr effektiv.

Fazit: Mit der richtigen Strategie die Depression besiegen

Die ICD 10-Diagnose „F33.1 Rezidivierende depressive Störung, gegenwärtig mittelgradige Episode“ kommt für den Betroffenen meist nicht ganz überraschend, da offensichtlich schon längerfristig bzw. wiederholt eine Depression vorliegt.

Auch wenn die Wahrscheinlichkeit für das erneute Auftreten von depressiven Episoden mit der Dauer der bestehenden Erkrankung steigt, solltest Du Dich davon nicht entmutigen lassen. Es bedeutet einfach, dass Du noch nicht die für dich richtige passende Behandlung bzw. Therapie Deiner Depression gefunden hast. Im vorigen Abschnitt habe einige Beispiele genannt, welche Du alternativ und ergänzend zur Psychotherapie als Selbsthilfe anwenden kannst.

Es ist mir selbst nach jahrelangen Beschwerden gelungen, meine psychische Erkrankung hinter mir zu lassen und ich bin mir sicher, dass das auch Du schaffen kannst.

Mein Tipp wäre folgendes auszuprobieren:

  1. CBD als Alternative oder Ergänzung zu Antidepressiva
  2. Regelmäßige Infrarot-Sauna (günstige Saunen für den Heimgebrauch findest Du bei Amazon zwischen 100 und 200 Euro; Saunazelte, Saunadecken).
  3. EFT/Tapping/Klopftherapie zum Lösen von emotionalen Blockaden und Traumata

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Doku von Arte zum Thema Medikamentensucht

Die Dokumentarfilmerin Liz Wieskerstrauch dreht eine Reportage über Menschen mit Medikamentensucht. Sie sucht noch nach Betroffenen, die sie zwei Tage in ihrem Leben begleiten kann.

Falls du also von deinen Benzodiazepinen (oder auch anderen Psychopharmaka) nicht mehr loskommst, obwohl dein eigentliches Problem gar nicht mehr da zu sein scheint, und du Interesse hast, dass sie dich zwei Tage begleitet, dann kannst du dich bei ihr unter liz@wieskerstrauch.com melden.

Das Projekt hat nichts direkt mit mir zu tun. Aber ich helfe hier gerne bei der „Vermittlung“.

CBD: eine Alternative

Während meiner persönlichen Leidenszeit, als ich noch selbst unter Depressionen und Angststörungen gelitten hatte, probierte ich viele pflanzliche Mittel aus, um von meinen Antidepressiva loszukommen. Ob Lasea (Lavendelöl), Johanniskraut, Baldrian oder homöopathische Mittel wie Neurexan – ich hatte schon alles probiert, bis ich schließlich auf CBD-Öl gestoßen bin, was bei mir letztlich den Durchbruch gebracht hatte.

Meinen Bericht, wie ich auf CBD gestoßen bin und wie es bei mir wirkte, kannst Du hier nachlesen.

Eine mini kleine Umfrage. Ich würde mich über dein Feedback freuen...

Welchen der folgenden Sprüche findest du am besten? In dem Sinne, dass er dich inspiriert, aufmuntert oder dass du dich damit identifizieren kannst?

Würdest Du diesen Spruch auch öffentlich verwenden, z.B. auf einem Profilbild oder einem T-Shirt o.ä.

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