Ich hatte das beruhigende und schlaffördernde Antidepressivum Mirtazapin in einer Dosis von 15 mg vom Frühling 2015 bis Frühling 2016 genommen. In diesem Erfahrungsbericht schreibe ich über meine persönlichen Erfahrungen in dieser Zeit mit Mirtazapin zum Schlafen und gegen Angst .

Kurz und knapp sind meine Mirtazapin-Erfahrungen die folgenden:

  • besserer Schlaf und weniger Angst,
  • anfangs lebhafte Träume und Hangover (starke Müdigkeit am Morgen), aber nur vorübergehen, 
  • weniger Ängste,
  • aber gesteigerter Appetit bis hin zu Heißhungerattacken mit Gewichtszunahme von bis zu 15 kg.
  • Schwindel, von dem auch viele andere berichten, war bei mir glücklicherweise kein Problem.

Du erfährst in meinem Erfahrungsbericht, wozu mir Mirtazapin verordnet wurde, wie bei mir die Behandlung mit Mirtazapin wirkte und mit welchen Nebenwirkungen ich zu kämpfen hatte. Außerdem erkläre ich Dir, wie ich schließlich Mirtazapin absetzen konnte.

Um das Bild zu vervollständigen findest du hier noch weitere kurze Erfahrungsberichte zu Mirtazapin von anderen Betroffenen.

Quetiapin Erfahrungen: Das gefährliche Seroquel unter der Lupe

Über mich

Hallo,

mein Name ist Andreas und ich bin 44 Jahre alt. Ich litt jahrelang unter einer Angststörung mit Panikattacken, Depressionen und Zwangsverhalten.

Falls Du mehr über mich erfahren möchtest und was mir persönlich am meisten geholfen hat, kannst Du das hier nachlesen.

Was ist Mirtazapin?

Mirtazapin ist ein Antidepressivum aus der Gruppe der NaSSA (=Noradrenerges und Spezifisch Serotonerges Antidepressivum), welches die Aufnahme der Neurotransmitter Serotonin und Noradrenalin hemmt und dadurch deren Verfügbarkeit erhöht.

Es ist eines der Medikamente, welches von Ärzten im sogenannten Off Label Use sehr häufig zur Therapie von Schlafstörungen verschrieben wird. Die Wirkung von Mirtazapin unterscheidet sich von den trizyklischen Antidepressiva, von den Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmern (SSRI) und auch von den Monoaminooxidase-Hemmern.

LesetippWas Betroffene über ihre Antidepressiva-Erfahrungen berichten

Der Anfang – Selbstmordgedanken und Klinikaufenthalt

Ein langer dunkler Gang in einer Klinik

Es war ein Tag im Mai 2015, an dem ich zu meiner Frau sagte: „Ich kann nicht mehr. Ich würde mich am liebsten umbringen.“ Ein Hilfeschrei, der meine ganze Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit offenbarte. Dennoch hing ich an meinem Leben, sonst hätte ich das zu meiner Frau ja nicht gesagt – sondern hätte mir überlegt, wie ich das Ganze hätte umsetzen können.

Nun, die Phantasien zur Umsetzung waren schon da gewesen. In meiner Vorstellung hätte ich mich am liebsten irgendwo herunter gestürzt, wäre am besten einfach aus dem Fenster gesprungen. Glücklicherweise hatte ich es nicht getan und es ist bei den bloßen Suizidgedanken geblieben.

Es ist ein weiter Weg von Selbstmordgedanken hin zur Planung und Umsetzung. Dennoch sollte man solche Gedanken ernst nehmen. Laut Statista kamen im Jahr 2016 auf 100.000 Einwohner im Alter von 35 bis 39 Jahren immerhin 8,7 Suizide. Ich war zu dem Zeitpunkt gerade 35 Jahre gewesen.

Und so beschlossen wir, dass mich meine Frau „zur Sicherheit“ in eine stationäre Klinik bringen wird.

Lesetipp: Wann ist Mirtazapin-Überdosierung tödlich?

Was ich jedem mal raten würde, auszuprobieren
Ein persönlicher Tipp

Ich habe sehr gute Erfahrungen mit CBD-Öl gemacht. Es entspannt und beruhigt mich und hat mir sogar dabei geholfen, von meinen Antidepressiva loszukommen. Ich habe hierzu auch einen eigenen Erfahrungsbericht geschrieben, den Du hier nachlesen kannst.

Andreas 350
Andreas

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Was war passiert? Rückfall durch Umzugsstress und Elternzeit

Umzugskiste

Nach Jahren der Besserung (ich hatte Anfang 2011 meine erste Bekanntschaft mit Depression und Angststörung gehabt) erlebte ich Anfang Mai 2015 einen Rückfall nach einer sehr stressigen Phase, die durch einen Umzug und die Elternzeit mit meiner Tochter bedingt war.

Der Umzug war stressig und hatte mich letztendlich einfach zu viel Energie und Nerven gekostet:

  • der ganze Stress mit der Sucherei nach einem Haus zur Miete
  • der Frust, dass wir unser Wunschhaus nicht bekommen hatten, wo wir doch so viel Hoffnung hatten
  • die Sucherei nach einer seriösen und dennoch bezahlbaren Umzugsfirma (unseriöse und teure gibt es wie Sand am Meer)
  • der Umzug selbst, wo wir dann doch (zu) viel selbst gemacht haben
  • die Renovierung des neuen Mietshauses
  • Ärger mit den Vermietern, wo wir ausgezogen waren, obwohl wir uns eigentlich jahrelang gut verstanden hatten
  • anfängliche Lärmbelästigungen in unserem neuen Mietshaus
  • die Betreuung meiner Tochter in der Elternzeit genau zu dem Zeitpunkt, wo ich schon längst urlaubsreif gewesen wäre und eigentlich nur noch Erholung benötig hätte

Lesetipp: Umzugstress vermeiden

Schlafstörungen als Vorboten und Verstärker der Depression

Müde Frau am Morgen mit Wecker

Hinzu kamen noch Schlafstörungen, die meiner Erfahrung nach schon Vorboten der beginnenden Depression waren, andererseits das Ganze auch noch verstärkten. Ich wollte einfach nur, dass der ganze Stress rum ist und wir hatten auch das meiste schon geschafft.

Es wird geschätzt, dass etwa 10-30% der Erwachsenen weltweit an Schlafstörungen leiden, wobei Frauen häufiger betroffen sind als Männer.

Doch es war wohl schon zu spät. Mein Körper hatte den Notstecker gezogen und in den Standby-Modus geschaltet. Wenn man denn der Depression schon was Nützliches abgewinnen möchte, dann kann man die Depression als eine Art Schutzmechanismus sehen. Wie auch immer, man muss diese Meinung nicht teilen.

Gegen die Angstsymptome, die ebenfalls in starkem Maße zurückgekommen sind, habe ich mir noch schnell Tavor von meinem Hausarzt besorgt. Aber das ist ein Thema, auf das ich in einem separaten Artikel eingehe.

Zu spät – die Depression war zurück

Mann versteckt sich hinter seinen Armen

Auf jeden Fall waren die ganzen Symptome, die ich von der ersten Phase her kannte, von heute auf morgen wieder zurück. Ich konnte schlecht schlafen, war verzweifelt und machte mir Selbstvorwürfe, dass ich nicht achtsam auf mich und meine Gesundheit gewesen war. Ich litt unter Heulkrämpfen und war aggressiv mir selbst gegenüber gewesen, hatte z.B. meinen Kopf gegen die Wand geschlagen.

So offenbarte ich mich meiner Frau gegenüber und wir beschlossen, eine Klinik aufzusuchen. In unserer Wunschklinik konnte man mich nicht aufnehmen. Natürlich sind da nicht gerade so Plätze frei und wir erfuhren relativ schnell, dass nur eine Station in Frage kam. Das ist die Notfallstation eines Krankenhauses, das von dem eigenen Wohnort abhängt. Geschlossene Station.

Meine erste Dosis Mirtazapin zum Schlafen – viel geträumt

Schmetterling und Pilze in der Nacht leicht beleuchtet als Zeichen für Träume

Wir kamen abends an, die Nachtschicht hatte bereits begonnen. Ich nahm zu diesem Zeitpunkt schon 10 mg Escitalopram morgens (mehr Infos zu Escitalopram kannst Du hier nachlesen). Mirtazapin wurde mir an diesem Abend, meine erste Nacht auf der geschlossenen Psychiatrie, zum Schlaf verschrieben. Somit habe ich dann meine erste Mirtazapin Tablette genommen in einer Dosis von 15 mg.

Und was soll ich sagen? Die Mirtazapin-Tablette hat mich regelrecht umgehauen. Innerhalb von wenigen Minuten wurde mir ein bisschen durmelig/schwindelig und ich schlief ein.

Bin ich schnell eingeschlafen? Ja! Habe ich lange geschlafen? Auch ja! Habe ich gut geschlafen? Ich bin mir nicht sicher, ich glaube eher nicht. Aber ich habe sehr viel geträumt. Von früher in meiner Kindheit – viel vom Fußballspielen, als ich mich noch gesund und fit fühlte. Halten wir fest: Mirtazapin wirkt super schnell, aber ob auch der Schlaf besser ist, sei mal dahingestellt.

Mittlerweile weiß ich, dass die Traumphase – die sogenannte REM-Phase – durchaus wichtig ist, aber den echten Tiefschlaf, der für die Regeneration und Erholung wichtig ist, nicht ersetzen kann. Aber das nur am Rande bemerkt.

Immerhin hat die Mirtazapin 15mg Tablette erstmal ihren Zweck erfüllt und mich irgendwie schlafen gelassen. Das bestätigen auch Erfahrungsberichte von anderen Patienten, die Mirtazapin zum Schlafen nehmen. Eine gewisse Wirksamkeit kann man dem Medikament von daher nicht absprechen. Und solange ich geschlafen habe, konnte ich mir ja auch nichts antun. Das waren also meine ersten Erfahrungen mit Mirtazapin.

Hangover – der Morgen danach

Gähnende Katze als Zeichen der Müdigkeit

Am nächsten Morgen habe ich dann das erlebt, was man einen „Hangover“ nennt. Sprich ich war am nächsten Tag, eigentlich den ganzen Vormittag total fertig und K.O. In dem Sinne, dass ich mich einfach nur müde und energielos fühlte. Später erfuhr ich, dass dieser Hangover durch Mirtazapin recht typisch ist, gerade zu Beginn der Therapie.

Das war die Schattenseite dafür, dass meine innere Unruhe besser wurde. Gegen Nachmittag und gegen Abend kam dann so langsam die Energie zurück.

Ich dachte und hoffte zuerst, dass sich das Ganze in Kürze einpendeln wird. Dass also die Nebenwirkungen der Tabletten, die sich bei mir vor allem in Form von extremer Tagesmüdigkeit und Schlappheit zeigten, bald besserten. Denn so kann ich das auch von dem Escitalopram. Dies war aber nach drei, vier und auch nach fünf Tagen nicht der Fall.

Die halbe Dosis – besser

Deswegen erlaubte ich mir, die Tablette (man musste sie sich abends immer abholen) im Mund zu behalten, auf der Toilette zu verschwinden, sie rauszunehmen, zu halbieren, die Hälfte selbst zu nehmen und den Rest die Toilette runter zu spülen. Je nachdem, wer die Tablette austeilte, traute ich mich das aber nicht immer.

Tatsächlich schlief ich auch mit dieser halben Dosis noch genauso gut bzw. zumindest nicht schlechter. Und der Hangover am nächsten Morgen war zwar noch da gewesen, war aber bei Weitem nicht so lange ausgeprägt.

Möchte ich Dich hiermit dazu anstiften, deine Dosis ohne Absprache mit deinen Ärzten selbst anzupassen? Nein, bitte nicht! Viel besser fände ich es, wenn Du mit deinen Ärzten die Dosis besprichst, wenn Du das Gefühl hast, die Dosis sei zu hoch, zu niedrig oder einfach zu schnell hochdosiert bzw. (beim Antidepressiva Absetzen) zu schnell runterdosiert.

Welche Erfahrungen andere Anwender mit Mirtazapin hatten

Beachte immer, dass die Erfahrungen zu Wirkung und Nebenwirkung von Psychopharmaka immer individuell, also von Person zu Person verschieden sind. Deswegen möchte ich dir auch nicht vorenthalten, was andere Anwender durch die Einnahme von Mirtazapin erfahren:

Einige wesentliche Punkte aus verschiedenen Erfahrungsberichten sind die folgenden:

  1. Positive Aspekte: Viele Nutzer berichten, dass Mirtazapin effektiv beim Einschlafen hilft. Ein Bericht erwähnt, dass das Medikament nicht nur Schlafstörungen, sondern auch Migräne linderte, wobei die Person sich morgens fit fühlte und eine verbesserte Konzentrationsfähigkeit erlebte.
  2. Nebenwirkungen: Häufige Nebenwirkungen sind Gewichtszunahme, Appetitsteigerung, Müdigkeit am Tag nach der Einnahme und unruhiger Schlaf. Einige Nutzer berichten über sehr lebhafte Träume. Eine Person beschrieb, dass sie nach der Reduzierung der Dosis weniger Nebenwirkungen hatte, während ein anderer Nutzer von Schwierigkeiten beim Absetzen des Medikaments und von Absetzerscheinungen berichtete.
  3. Wirkung auf die Stimmung: Die Wirkung auf depressive Symptome variiert. Ein Nutzer gab an, dass Mirtazapin seine schwere Depression und Suizidgedanken innerhalb einer Woche verbesserte, während ein anderer berichtete, dass das Medikament seine depressive Stimmung und Ängste nicht positiv beeinflusste.

Erste positive Erfahrung: Leichte Besserung in der Klinik

Bei mir war es in der Klinik leider so gewesen, dass ich kein Vertrauensverhältnis zu den Ärzten aufbauen konnte, das war alles etwas schwierig. Im Nachhinein denke ich mir, dass die meisten hier einfach arbeitsmäßig total überfordert gewesen waren. Denn auf der Station waren noch viele Leute mit Psychosen usw. die auch ganz schön anstrengend gewesen waren.

Trotz all der Nebenwirkungen muss ich aber sagen, dass meine schwere Depression mit meinen Suizidgedanken sich schon gebessert hat – und das nur innerhalb von etwa einer Woche.

Nach knapp einer Woche – nachdem man keine akute Suizidgefahr mehr sah – durfte ich deswegen auch zweimal am Tag die Station verlassen und ein bisschen im Garten des Krankenhauses spazieren gehen oder mir was vom Kiosk holen.

Freiheit nach 1,5 Wochen

Zwei rennende Pferde als Symbol für die Freiheit

Nach anderthalb Wochen, ich drängte ein bisschen darauf, die Station zu verlassen, wurde ich aus der Klinik entlassen. Meine schwere Depression hatte sich gebessert. In meinem Entlassungsbericht war jetzt nur noch von einer mittelgradigen Depression die Rede gewesen.

Nach der Entlassung bekam ich auch schnell einen Termin bei meinem Psychiater, der mich schon von 2011 an begleitet hatte. Mit diesem vereinbarte ich dann auch, dass ich nur die Hälfte der Dosis, sprich 7,5 mg Mirtazapin, also eine halbe Tablette, zum Schlafen nehmen kann, wenn das denn ausreicht. Falls meine Einschlafprobleme doch wieder stärker werden sollten, kann ich problemlos auch zwischendurch mal 15mg, also eine ganze Tablette einnehmen.

Offiziell: Dosisreduktion von Mirtazapin 15mg auf die Hälfte

Diese Variation der Dosis ist jedoch nicht bei allen Antidepressiva zu empfehlen. Z.B. ist es bei den Serotonin-Wiederaufnahmehemmern wie z.B. Escitalopram so, dass diese eine relativ lange Halbwertzeit haben. Das heißt, der Medikamentenspiegel wird im Blut nur langsam abgebaut. Da macht es gar keinen Sinn, die Dosis täglich anzupassen.

Mirtazapin hat dagegen eine relativ kurze Halbwertszeit, so dass hier die Dosis auch mal variieren kann.

Somit hatte ich das OK meines Psychiaters, die Dosis auf die Hälfte zu reduzieren und so habe ich die 7.5 mg Mirtazapin verschrieben bekommen. Und so ging es mir damit schon besser. Ich konnte gut schlafen, auch die viele Träumerei hatte sich irgendwann gelegt. Und morgens hatte ich zwar einen Hangover, der zog sich aber nicht mehr durch den ganzen Tag.

Ein Balanceakt: guter Schlaf vs. Hangover

Arbeiten hätte ich mit diesem Hangover nicht können, aber ich war ja eh krankgeschrieben. Und so hatte mir diese Zwangspause, die ich durch die Einnahme von Mirtazapin quasi bekam, letztendlich – im Nachhinein – doch ganz gutgetan.

Gewichtszunahme als Nebenwirkung

Ein weiterer Nebeneffekt der Anwendung von Mirtazapin war leider auch, dass ich innerhalb eines Jahres fast 10 kg zugenommen hatte. Davon bin ich mittlerweile 5 kg wieder schnell losgeworden, die anderen 5 kg sind – bis jetzt – allerdings weiter geblieben.

Meine Devise hier ist jedoch: erstmal gesund werden, dann kann man sich immer noch um die überschüssigen Kilos kümmern. Natürlich nur, solange sich die Gewichtszunahme durch Mirtazapin noch einigermaßen in Grenzen hält.

Mein Fazit

Mein Rat an Dich, falls Dir Mirtazapin verordnet wurde?

Probier‘ es aus! Denke daran, dass es nicht für immer sein muss. Haut es dich genauso um wie mich, kann eine einfache Anpassung der Dosierung bereits die Lösung sein. Mache deine eigene Erfahrung, denn jedes Medikament wirkt individuell. Leider halten sich manche Ärzte stur an ihre Leitlinien, und wenn da keine 7,5 mg vorgesehen sind, akzeptieren sie das nicht. In diesem Falle rate ich Dir echt, einen neuen Arzt zu suchen, der sich mehr an Menschen orientiert als an Leitlinien.

Und hier noch ein Tipp für den Fall, dass deine Probleme nicht ganz so schwerwiegend sind. Z.B. wenn Du „nur“ Probleme beim Einschlafen hast. Du kannst eine Tablette Mirtazapin in Wasser auflösen und dann einige Tropfen dieser Lösung vor dem Einschlafen nehmen. Die Tropfen unbedingt für einige Minuten im Mund behalten, damit sie leicht aufgenommen werden können. Dieser Trick kann tatsächlich beim Einschlafen helfen. Und du hast aufgrund der geringen Dosis garantiert keinen Hangover.

Dieser Tipp empfiehlt sich auch ganz gut beim Einschleichen und beim Ausschleichen/Absetzen von Mirtazapin oder anderen Medikamenten. So hat das Absetzen bei mir wirklich gut geklappt, da ich hier wirklich in sehr kleinen Schritten reduzieren konnte.

Eine weitere Alternative, ganz ohne „Chemie“ auszukommen, wäre noch die Einnahme von CBD-Öl. Ich persönlich bin – leider – erst später auf CBD-Öl gestoßen, da hatte ich Mirtazapin schon eine Weile lang genommen. Es hat mir beim Absetzen von Mirtazapin sehr geholfen. Ich kann mir gut vorstellen, dass ich Mirtazapin gar nicht benötigt hätte, wenn ich schon vorher auf das CBD-Öl gestoßen wäre. Ich nehme das Öl von CBD Vital (Produktlink).

Meinen Bericht, wie mir das CBD-Öl geholfen hatte, kannst Du hier nachlesen. Vielleicht wär‘ das auch etwas für Dich.

Häufige Fragen

Wie fühlt man sich nach Mirtazapin?

Ich wurde direkt innerhalb von 10 Minuten müde und bin relativ schnell eingeschlafen. Dieser Effekt lies allerdings nach einiger Zeit durch die Gewöhnung and das Medikament nach.

Wie verändert Mirtazapin die Persönlichkeit?

Ich habe bei mir keine richtige Persönlichkeitsveränderung festgestellt.

Wie lange dauert es bis Mirtazapin wirkt?

Der schlafanstoßende Effekt von Mirtazapin tritt recht schnell innerhalb von 10-15 Minuten ein. es kann aber wie auch bei anderen Antidepressiva einige Wochen dauern, bis der stimmungsaufhellende Effekt eintritt.

Ist Mirtazapin stimmungsaufhellend?

Ja, es wirkt auch stimmungsaufhellend. Tatsächlich ist die antidepressive Wirkung das primäre Anwendungsgebiet, die schlaffördernde Wirkung ein positiver Seiteneffekt.

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Doku von Arte zum Thema Medikamentensucht

Die Dokumentarfilmerin Liz Wieskerstrauch dreht eine Reportage über Menschen mit Medikamentensucht. Sie sucht noch nach Betroffenen, die sie zwei Tage in ihrem Leben begleiten kann.

Falls du also von deinen Benzodiazepinen (oder auch anderen Psychopharmaka) nicht mehr loskommst, obwohl dein eigentliches Problem gar nicht mehr da zu sein scheint, und du Interesse hast, dass sie dich zwei Tage begleitet, dann kannst du dich bei ihr unter liz@wieskerstrauch.com melden.

Das Projekt hat nichts direkt mit mir zu tun. Aber ich helfe hier gerne bei der „Vermittlung“.

CBD: eine Alternative

Während meiner persönlichen Leidenszeit, als ich noch selbst unter Depressionen und Angststörungen gelitten hatte, probierte ich viele pflanzliche Mittel aus, um von meinen Antidepressiva loszukommen. Ob Lasea (Lavendelöl), Johanniskraut, Baldrian oder homöopathische Mittel wie Neurexan – ich hatte schon alles probiert, bis ich schließlich auf CBD-Öl gestoßen bin, was bei mir letztlich den Durchbruch gebracht hatte.

Meinen Bericht, wie ich auf CBD gestoßen bin und wie es bei mir wirkte, kannst Du hier nachlesen.

Eine mini kleine Umfrage. Ich würde mich über dein Feedback freuen...

Welchen der folgenden Sprüche findest du am besten? In dem Sinne, dass er dich inspiriert, aufmuntert oder dass du dich damit identifizieren kannst?

Würdest Du diesen Spruch auch öffentlich verwenden, z.B. auf einem Profilbild oder einem T-Shirt o.ä.

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59 Kommentare

  1. Hallo Andreas,
    ich habe 7,5 mg Mirtazapin gegen Depression und Angstzistände verschrieben bekommen. Soll es eigentlich zusammen mit Agomelatin nehmen, aber der Arzt hat mich nicht einmal gefragt, ob ich Leberkrankheiten habe (chronische Hepatitis B). Nehme nun seit gestern Mirta allein. Jedoch habe ich heute den tagsüber weiterhin Angstzustände. Dummerweise habe ich heute morgen Kaffee gegen den Hangover getrunken (mach ich nicht mehr) und Tryptophan genommen (mach ich auch nicht mehr). Denkst du es lag daran oder wirkt das Mirta nicht bei mir? Hast du eigentlich mit pflanzlichen Entspannern während der Einnahme von Mirta Erfahrungen? Melisse, Baldrian, Hopfen, Passionsblume? Ich würde gern Seda Plantina probieren, traue mich aber nicht. Danke schon mal.

    LG Tatjana

    1. Hi Tatjana,
      schwer zu sagen, wovon die verstärkten Angstzustände kamen.
      Ich habe während der Einnahme von Mirtazapin mit CBD angefangen und das hatte sich gut vertragen.
      Auch mit Baldrian hatte ich keine Wechselwirkungen, aber auch keine Erfolge gehabt.
      LG, Andreas

  2. Habe mitrazapin 15mg wegen meiner Depression und einscjlafprobleme verschrieben bekommen.habe aber in unregelmäßigen Abständen schwindelgefühle im Kopf die mich zwingen das ich mich irgendwo festhalte.

    1. Hallo Kurt,
      das kann durchaus vom Mirtazapin kommen.
      Je nachdem wie lange du es schon nimmst, kann sich das noch bessern oder nicht.
      Sprich es am besten bei deinem Arzt an.
      LG, Andreas

  3. Mirtazapin, ein bewährtes Antidepressivum, ist ein sog. SNRI (selektiver Serotonin-, Noradrenalin-Reuptake Inhibitor, also ein Wiederaufnahmehemmer), der, besonders in niedriger Dosis verabreicht, auch als Schlafmittel eingenommen werden kann. In niedriger Dosis, also meist 7,5mg, werden die antihistaminergen (müdemachenden) Nebenwirkungen stärker, die in vielen Fällen somit den besseren Schlaf möglich machen. Einen Versuch ist es bei Schlafstörungen sicherlich wert. Allerdings hat das Medikament in dieser Dosis keinen sicheren antidepressiven Effekt mehr. Sollte der „Hangover“ zu stark sein, können auch 15mg versucht werden, die eben nicht so stark beruhigend wirken (s.o).
    Schlechte Träume, auch Alpträume werden als Nebenwirkung beschrieben, ebenso, auch bei niedriger Dosis, die Gewichtszunahme (die mit einem veränderten Leptinstoffwechsel zusammenhängen, d.h. der Körper macht mit den Fetten leider nicht mehr das, was er ohne Mirtazapin gemacht hat; wenn man das aber weiss, kann man von vornherein auch entsprechend darauf achten). Wichtig. Es gibt viele Möglichkeiten, den Schlaf zu verbessern, nicht jede Methode klappt bei Jedem. Hauptsache, es werden keine Benzodiazepine (Diazepam, Vakuum, Tavor, Lorazepam, Adumbran, Oxazepam etc) eingenommen, die leicht abhängig machen. Auch wichtig: Die Ursache der Schlafstörungen sollte herausgefunden werden. Gar nicht so selten wird mehr das „Gefühl von Schlafstörungen“ medikamentös behandelt. Enspannungsmethoden wie Autogenes Training, Progressive Muskelentspannung nach Jacobsen (erlernbar z.B. in der Volkshochschule) und andere psychotherapeutische Verfahren sollten zumindest in Erwägung gezogen werden.

  4. Hi,
    nehme Mirtazapin jetzt seit ca. 3 Monaten – anfangs 15mg, wurde dann nach 1 Woche auf 30mg erhöht und dann nach eigenem Wunsch ab ca. 1,5 Monaten auf 45mg. Anfangs haben Sie mich sofort schlafen lassen, als das nicht mehr so war, fragte ich nach einer höheren Dosis und bekam dann 45mg. Immer als Schmelztablette.
    Alles geschah unter Aufsicht in einem Klinikum und später in einer Tagesklinik, bis auf die Gewichtszunahme hatte ich eigentlich keine Beschwerden, dafür endlich guten Schlaf. Ich treibe jetzt viel Sport und bekomme so die überschüssigen Kilos langsam wieder in den Griff – wobei ich mich frage, wieso man zunimmt -> ist es ein gesteigerter Appetit oder lagert sich iwas (vielleicht Wasser) im Körper ab?
    Nun, nach der Entlassung aus der Tagesklinik habe ich mir ein Rezept von meiner Psychiaterin geholt – Sie hat mir anstelle diesen Schmelztabletten jetzt Filmtabletten verschrieben. Nehme diese jetzt seit ca. 2 Wochen und muss irgendwie feststellen, dass ich wieder sehr sehr schlecht einschlafe – Grübeln is back – nur das durchschlafen funktioniert noch. Nun frage ich mich, ob das am Wechsel von den Schmelztabletten zu den Filmtabletten liegt? Außerdem steht jetzt Mirtazapin AL auf der Packung, vorher ohne das AL – macht das einen/den Unterschied? Vllt nehme ich die Filmtabletten mit zu wenig Flüssigkeit ein? Hier wuirde oft vom Auflösen in Wasser geschrieben – sollte ich dies auch tun, damit die Tabletten schneller/besser wirken?
    Habe erst im FEB 2020 den Kontrolltermin bei der Psychiaterin und mag ungern solange warten, daher hier die vielen Fragen.
    Und als letzte Frage: Kann ich das Mirtazapin denn lange nehmen, also mehrere Jahre oder muss man früher oder später davon wieder runter?

    Grüße an alle da draußen, mit ähnlichen Erfahrungen!

    1. Hi Paul,

      ich würde mir einfach die Schmelztabletten nochmals verschreiben lassen. Der Wirkstoff geht dann einfach schneller ins Blut und erleichtert Dir somit das Einschlafen.
      Das Auflösen im Wasser macht man eher zur Dosisreduktion, wenn sich die Tablette schlecht teilen lässt; ist also für Dich irrelevant.

      Das Mirtazapin kannst Du schon lange nehmen. Aber ich bin immer dafür, die Zeit, in der einem die Medikamente helfen, zu nutzen, um etwas zu unternehmen.
      Ob Therapie, Ernährungsumstellung, Stressreduktion oder was auch immer die Ursache der Schlafstörung sein mag.

      LG, Andreas

  5. Hallo.
    Nehme nun schon drei Jahre Mirtazapin 7,5 g und Quetiapin 300mg. Ich habe gute und auch mal schlechte Tage. Habe in diesen drei Jahren 20 Kilo zugenommen. Aber mein Kopf ist frei. Ich kann mit Stress besser umgehen,und bin auch so belastbarer. Traum und Realität kann ich inzwischen gut auseinander halten. Früher war ich mir nicht sicher ob ich das geträumt habe oder nicht. Was öfter zu Problemen geführt hat. Da ich Sachen behauptet habe, die gar nicht wahr waren. Das hat mich immer sehr eingeschränkt , da ich mich immer mehr zurück gezogen habe. Heute kann ich wieder arbeiten. Die Panikattacken sind selten. Habe schon mal versucht,die Medis zu reduzieren. Hat aber leider nicht funktioniert. Wenn ich mich heute entscheiden müsste zwischen Medis und Gewicht, muss ich sagen immer wieder Medis.
    Klar stören mich die Kilos. Aber die Freiheit die ich jetzt habe, ist mir mehr wert. Depressionen ist eine schlimme Krankheit. Und auch schwierig für die Mitmenschen. Denn man sieht sie uns nicht an. Kein Verband und keine Schrammen. Und eigentlich sehen wir gut aus. Ich bin nach außen hin immer fröhlich , auch wenn mir früher oft nach weinen zumute war. Keiner hat verstanden als ich von hüh auf Hot mich in die Klinik begeben hatte weil ich nicht mehr könnte.

  6. Hallo Andreas,
    Ich möchte auch gerne meine Mirtazapin in Wasser auflösen. Die ganze Tablette ist 30 mg. Ich habe aber nie mehr als 15 mg. genommen. Bald ging ich auf 7,5 und dann nochmal geteilt auf ca.3,75 mg. Man kann es ja nicht genau teilen, zudem der Wirkstoff auch nicht voll verteilt ist. Habe Angst dass die Absetzsymptome stark sind und meine Ängste wieder zurück kommen. Spüre sie jetzt schon mit meiner Ausschleichzerteilung. Nun meine Frage: wieviel Wasser nimmt man um eine 30 mg.Tablette aufzulösen .. oder kann ich auch nur die Hälfte, da sind sie teilbar, also 15 mg. auflösen? Wieviel Wasser dann? Und dann wieviel Tropfen für zu Beginn 3 mg.? Ich bin äusserst dankbar für eine Antwort .. mit besten Grüssen eine etwas hilflose Mitstreiterin

  7. Hallo Andreas wie ich sehen kann ist dieser Blog zwar etwas älter aber ich hoffe du kannst mir eine Antwort geben. Ich lese überall von der starken gewichtszunahme (die mir recht gut passt da ich durch meine starken Depression etc. Viel an Gewicht verloren habe). Ich habe Mirtazapin auch verschrieben bekommen Soll 7,5mg nehmen also die Hälfte von 15mg, habe da ich etwas Angst hatte nur 3,75mg genommen, hangover war da aber recht kurz werde heute (also mein 2ter Tag) 7,5 mg nehmen. Ich merke noch keine Besserung was ja klar ist laut Berichte und Arzt kommen die erst nach 2-4 Wochen. Appetit habe ich ehrlich gesagt noch keinen ? Ab wann fängt das denn an mit dem Hungergefühl ? Liebe Grüße

  8. Hallo.
    Habe gestern meine erste Mirtazapin genommen. Die hat mich auch völlig aus der Bahn geworfen. Ich glaube ich werde keine weitere nehmen.
    Liebe Grüße

  9. Hallo Andreas! Auch ich habe Citalopram angefangen zu nehmen und soll nun aufgrund meiner schwerwiegenden Schlafprobleme Mirtazapin zusätzlich abends einnehmen. Hattest du denn die ganze weitere Zeit über auch weiter das escitalopram in Kombination mit Mirtazapin genommen? Oder dann nur noch alleine das Mirtazapin? Ich fürchte mich ein wenig beides einzunehmen, jedoch sind meine Schlafstörungen langsam unerträglich und ich hoffe sehr das es sich legt wenn das Citalopram seine volle Wirkung zeigt. LG Sara

  10. Hallo, bin seit längerer Zeit im Netz unterwegs um Infos zu den Medikameten bezüglich meiner Depression zu finden. Ich habe in bereits einiges probiert. Die Nebenwirkungen nerven und ich bin gefrustet. Weil nix mehr geht habe ich mit Escitalopram angefangen erst 5 mg seit heute gesteigert auf 7,5 mg. Da mein Schlaf massiv gestört ist suche ich auch dafür etwas. Von Zopiclon, über Mirta und jetzt Pipamperol oder Tavor….Meine Frage, hast Du als Du Mirta genommen hast, die Escitalopram abgesetzt? L.g. Simone

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Weitere Hilfsangebote findest du hier.

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