Weinen ohne Grund aus heiterem Himmel kann unterschiedlichen Ursachen haben. Erfahre hier, welche – und was du dagegen tun kannst.
Plötzliches Weinen aus heiterem Himmel kann aus vielen Gründen auftreten. Selbst wenn das Weinen ungewöhnlich erscheint, gibt es wahrscheinlich eine logische Erklärung dafür. Depressionen zum Beispiel können dazu führen, dass du dich traurig und hoffnungslos fühlst und scheinbar aus heiterem Himmel weinen musst.
Selbst für die wahllosesten Anfälle von Weinen und Traurigkeit gibt es normalerweise eine Erklärung. Trauer und Gefühle zeigen sich nicht immer von der gleichen Seite oder in vorhersehbaren Mustern. Wenn sich dein Weinen aber wirklich so anfühlt, als käme es aus heiterem Himmel, könnte es auch das Ergebnis eines zugrunde liegenden Gehirnproblems sein. Sei jedoch versichert, dass diese Erklärung unwahrscheinlich ist.
In diesem Artikel erfährst du alle möglichen Ursachen, welche die Psychologie als Gründe für dein plötzliches Weinen ohne offensichtlichen Grund bieten kann.

Über mich
Hallo,
mein Name ist Andreas und ich bin 44 Jahre alt. Ich litt jahrelang unter einer Angststörung mit Panikattacken, Depressionen und Zwangsverhalten.
Falls Du mehr über mich erfahren möchtest und was mir persönlich am meisten geholfen hat, kannst Du das hier nachlesen.
Was ist die Ursache für das plötzliche Weinen ohne Grund?
Hier sind die zwei der häufigsten Gründe, warum Erwachsene ihren Gefühlen bzw. Emotionen freien Lauf lassen vielleicht mehr weinen als sonst.
Depression
Depressionen können eine Reihe von Symptomen hervorrufen, dazu gehören:
- Schlechte oder schwankende Stimmung
- Schlafschwierigkeiten
- Veränderter Appetit
- Konzentrationsschwierigkeiten
- Müdigkeit
- Verlust des Interesses an Aktivitäten
- Körperliche Beschwerden und Schmerzen
- Hoffnungslosigkeit
- Selbstmordgedanken
Depressionen sind weit verbreitet, und die Symptome können von Person zu Person unterschiedlich sein. Studie(n) zu Depressionen zeigen: Manche Menschen erleben Episoden von scheinbar unerklärlichem Weinen, andere betroffene Personen weinen mehr als sonst (1).
Ängste
Nach Angaben der Centers for Disease Control and Prevention leiden Menschen mit Depressionen häufiger an anderen Krankheiten wie Angststörungen (2).
Angst ist ein komplexer Zustand, der durch ein Gefühl von intensiver Sorge, Panik und Furcht in Erwartung einer wahrgenommenen Gefahr gekennzeichnet ist. Ängste werden oft von anderen körperlichen und kognitiven Symptomen begleitet. Manche Patienten mit Angstzuständen fühlen sich überfordert und neigen dazu, wegen scheinbar- zumindest in ihren Augen – banaler Dinge in ihrem Leben zu weinen.
Bipolare Störung
Menschen mit einer bipolaren Störung haben extreme Hochs und Tiefs. Mit diesen unvorhersehbaren Stimmungsschwankungen können Gefühlsausbrüche einhergehen, die auch heftiges plötzliches Weinen mit einschließen. Nicht jeder Mensch mit bipolarer Störung hat das gleiche Verhältnis von Hochs und Tiefs. Es gibt zwei Haupttypen von Bipolarität:
- Typ Bipolar I beinhaltet manische Episoden, die mindestens eine Woche andauern und von separaten depressiven Episoden begleitet werden können. Manche Menschen mit dieser Art von Bipolarität erleben auch gleichzeitig manische und depressive Symptome.
- Typ Bipolar II umfasst Phasen der Depression und Hypomanie, wobei die Hochs nicht so stark ausgeprägt sind wie bei Bipolar I.
Manche Menschen haben Symptome einer bipolaren Störung, lassen sich aber nicht genau in eine dieser Kategorien einordnen (3).
Hormone
Deine Tränen (genauer gesagt deine Tränenflüssigkeit im Auge) bestehen aus mehr als nur Wasser und Salz. Es gibt Hinweise darauf, dass emotionale Tränen (im Gegensatz zu Tränen, die als Reaktion auf Dinge wie Gähnen entstehen) Stoffe wie Hormone und Prolaktin enthalten (4).
Hormonelle Veränderungen können auch erklären, warum manche Menschen, v.a. Frauen, scheinbar ohne Grund zu weinen beginnen. Manchmal sind die Hormonveränderungen zu erwarten. Menschen, die schwanger sind, können zum Beispiel leichter weinen. Die schwangerschaftsbedingte Hormonflut ist typisch für den weiblichen Körper.
In anderen Fällen sind die hormonellen Veränderungen, die zum Weinen führen, Teil einer Grunderkrankung wie der prämenstruellen Dysphorie (PMDD). PMDD kann Folgendes verursachen:
- Weinen aus heiterem Himmel wie aus dem Nichts
- Exzessives Weinen
- Stimmungsschwankungen, Depressionen und Angstzustände
- Appetitveränderungen
- Blähungen, Krämpfe
- Kopfschmerzen und Gliederschmerzen
Der Beginn der Störung liegt in der Regel etwa eine Woche vor der Menstruation. Die Symptome klingen normalerweise während der Menstruation ab (5).
Manche Menschen fühlen sich während der Menstruation aufgrund der Hormonumstellung auch emotionaler.
Pseudobulbäre Affektstörung (Affektinkontinenz)
Die Wissenschaft hat aber auch herausgefunden, dass neurologische Erkrankungen zu grundlosem Weinen führen können. Wenn das Weinen die Folge einer Hirnstörung ist, gibt es neben der körperlichen Erkrankung keinen Grund dafür. PBA ist ein Symptom vieler neurologischer Krankheiten, darunter (6):
- Hirnverletzung
- Hirntumor
- Demenz
- Multiple Sklerose
- Parkinsonsche Krankheit
- Schlaganfall
Menschen mit PBA können auch andere zufällige Gefühlsausbrüche erleben, z. B. Wut. Auch ein schneller Wechsel der Gefühle ist möglich. Menschen mit PBA können z. B. innerhalb eines Augenblicks von Wut zu Lachen wechseln. Diese emotionalen Episoden sind in der Regel sehr kurzlebig.
Wie du Hilfe bekommst
Wenn du den Eindruck hast, dass deine Gefühlsäußerungen nicht der Norm entsprechen oder übermäßig sind, solltest du mit einem Arzt oder einem Psychologen oder einer Psychologin sprechen. Wenn du ohne Grund weinst und merkst, dass es deine normalen Aktivitäten beeinträchtigt, solltest du nicht zögern, Hilfe für deine psychische Gesundheit zu suchen.
Die Behandlung von Depressionen, Angststörungen und anderen psychischen Erkrankungen kann Folgendes umfassen:
- Psychotherapie
- Medikamente
- Selbsthilfegruppen
- Neurotherapeutische Behandlungen
- Ergänzende Therapien, einschließlich Achtsamkeit und Bewegung
Oft empfehlen Mediziner eine Kombination von mehreren Behandlungen, um eine maximale Wirkung zu erzielen (7).
Hol dir Hilfe, wenn du in einer Krise steckst
Wenn du mit dem Gedanken spielst, dir selbst oder anderen etwas anzutun, solltest du dir sofort Hilfe suchen. Ruf einen nahestehenden Menschen, einen Freund oder die unter dem Artikel angegebene kostenlose Krisenhotline, die vertraulich und rund um die Uhr Unterstützung bietet. Oder rufe den Notruf 112 an, um Hilfe zu bekommen.
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Andreas
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Wie du damit umgehen kannst
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, mit einer psychischen Erkrankung umzugehen. Sei dir bewusst, dass es nicht deine Schuld ist. Professionelle Hilfe zu suchen ist der erste Schritt. Eine Fachkraft der Krankenkasse kann dir dabei helfen, die beste Behandlungsmethode zu finden – egal ob es sich dabei um Medikamente, eine Therapie, Achtsamkeitstechniken oder eine Kombination aus diesen handelt. Für manche Menschen kann es auch hilfreich sein, sich für die Verarbeitung einer Selbsthilfegruppe anzuschließen. Dort wird du sicherlich ganz viel Verständnis vorfinden.
Wenn du an PBA leidest, hast du vielleicht Schwierigkeiten, mit den Anzeichen und Symptomen deiner Erkrankung umzugehen. Die American Stroke Association empfiehlt die folgenden Bewältigungsmechanismen:
- Offene Kommunikation: Wenn du anderen, z.B. deinen Begleiter, von deiner PBA erzählst, hilft das, die Verwirrung während eines laufenden Anfalls zu verringern.
- Ablenkung: Wenn ein Anfall unmittelbar bevorzustehen scheint, kann auch Ablenkung helfen, die Symptome zu minimieren. Schau dir die Nachrichten oder hör dir die aktuellen Musik-Trends an. Was auch immer hilft, ist legitim.
- Verändere deine Haltung: Wenn du deine Haltung änderst, kann das helfen, die Anfälle zu kontrollieren.
- Tiefes Atmen: Auch Atemübungen können dir helfen, einen Anfall zu überstehen (8).
Mein Fazit
Menschen weinen selten ohne jeden Grund. Wenn du viel weinst, dich niedergeschlagen fühlst oder feststellst, dass deine Gefühlsausbrüche Probleme in deinem Alltag verursachen, ist es vielleicht an der Zeit, einen Arzt aufzusuchen.
Ungewöhnliches Weinen kann ein Zeichen für Depressionen, Angstzustände oder andere Erkrankungen sein. Zum Glück lassen sich die meisten Ursachen für unerklärliches Weinen in den Griff bekommen und gut behandeln.
Manche Menschen sind aber einfach emotionaler als andere. Denke daran, dass es in Ordnung ist, zu weinen. Selbst wenn dich etwas Unbedeutendes zum Weinen bringt, muss dir das nicht peinlich sein.
Wenn dein Weinen deinen Tagesablauf stört, dich in Verlegenheit bringt oder mit anderen Symptomen einhergeht, solltest du mit deinem Arzt oder deiner Ärztin sprechen, um eine zugrunde liegende Erkrankung auszuschließen.
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