5-HTP-Nebenwirkungen: wie gefährlich sind sie?

Finde heraus, wie 5-HTP zur Erhöhung des Serotoninspiegels beitragen kann und welche Nebenwirkungen 5-HTP bewirken kann.

5-Hydroxytryptophan (5-HTP) ist die Vorstufe des Neurotransmitters Serotonin. Er spielt eine Rolle bei vielen wichtigen Körperfunktionen, unter anderem auch bei der Regulierung der Stimmung.

5-HTP ist in Form von Nahrungsergänzungsmitteln erhältlich. Einige ältere Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass es bei Stimmungsschwankungen wie z. B. bei Depressionen und Angstzuständen, aber auch bei Kopfschmerzen, chronischen Schmerzen und Schlaflosigkeit helfen kann.

In diesem Artikel erfährst du, was 5-HTP ist und mehr über die Wirksamkeit von 5-HTP. Neben dem Wirkmechanismus behandelt er auch die möglichen Nebenwirkungen von 5-HTP-Präparaten.

Was ist 5-HTP (5-Hydroxytryptophan)?

Neurotransmitter sind chemische Stoffe, die dabei helfen, Nervensignale zwischen Neuronen zu übertragen. Ein Beispiel für einen Neurotransmitter ist Serotonin, das eine wichtige Rolle bei zahlreichen Körperfunktionen spielt, z. B:

• Stimmungsregulierung

• Schlaf

• Schmerzwahrnehmung

• Verdauung

• Blutgerinnung

Umwandlung von 5-HTP im Körper: Der Körper braucht eine Aminosäure namens Tryptophan, um Serotonin zu bilden. Da der menschliche Körper Tryptophan nicht selbst herstellen kann, muss er es über die Nahrung aufnehmen. Sobald der Körper diese Substanz erhält, wandelt er sie in 5-HTP um. Anschließend wandelt er das 5-HTP in Serotonin um. 5-HTP durchdringt ohne Schwirigkeiten die sogenannte Blut-Hirn-Schranke. Das wiederum führt zu einem Anstieg der Serotoninsynthese im zentralen Nervensystem.

5-HTP in Griffonia, dem Samen der afrikanischen Schwarzbohne

Griffonia ist eine Heilpflanze (auch bekannt als „antidepressive Dschungelpflanze“), deren Samen aus der afrikanischen Schwarzbohne gewonnen werden. Die Samen enthalten einen hohen Anteil an 5-HTP, einem Vorläuferstoff des Serotonins, der bei Depressionen helfen kann. Griffonia ist alles andere als eine Wunderpille, aber es gibt einige positive Effekte auf die Stimmung und steigert die Laune. Außerdem bestätigen Studien die schlaffördernde Wirkung von 5-HTP (14).

Wie wirkt 5-HTP?

Ohne Tryptophan kann der Körper kein Serotonin herstellen. Das National Capital Poison Center weist darauf hin, dass Tryptophan in Form von Nahrungsergänzungsmitteln erhältlich war, bis die Food and Drug Administration (FDA) sie 1989 verbot.

Das Verbot trat in Kraft, nachdem eine verunreinigte Charge Tryptophan den Tod von mindestens 30 Personen verursacht und mehr als 1.500 Menschen schwer krank gemacht hatte.

Wirkung von 5-HTP auf den Serotonin-Spiegel

Die Vorteile von 5-HTP (5 HTP steht für 5-Hydroxytryptophan) rühren daher, dass es eine Vorstufe von Serotonin ist. Daher ist es eine geeignete Alternative zu Tryptophanpräparaten. 5-HTP-Präparate können dazu beitragen, den Serotoninspiegel zu erhöhen, vor allem bei Menschen, die nicht genug Tryptophan mit der Nahrung aufnehmen, und bei Menschen, deren Körper nicht genug Serotonin herstellt.

Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass 5-HTP gut resorbierbar ist. In einem älteren Bericht aus dem Jahr 1998 heißt es, dass der Körper etwa 70 % eines oral eingenommenen 5-HTP-Präparats in den Blutkreislauf aufnimmt.

5-HTP ist ein Wirkstoff, der die Serotoninsynthese im Gehirn stimuliert und stimmungsaufhellende, beruhigende und gewichtsreduzierende Wirkungen hat. Es ist als Nahrungsergänzungsmittel erhältlich und kann bei Depression und Schlaflosigkeit und Schlafstörungen eingesetzt werden.

Wirkung & Nebenwirkung: 5-HTP

Bei Kindern, Erwachsenen und Schwangeren oder Stillenden unterscheiden sich die potenziellen Risiken und Nebenwirkungen von 5-HTP.

Nebenwirkungen 5-HTP: Bei Kindern

Nach Ansicht von Gesundheitsexperten ist 5-HTP für Kinder nicht sicher.

Nebenwirkungen 5-HTP: Bei Erwachsenen

Zu den möglichen Nebenwirkungen von 5-HTP bei Erwachsenen gehören die folgenden.

Serotonin-Syndrom

Das Serotonin-Syndrom ist ein lebensbedrohlicher (9) Notfall, der auftritt, wenn eine Person einen gefährlich hohen Serotoninspiegel im Gehirn hat. Zu den Symptomen des Serotonin-Syndroms können gehören:

• Verwirrung

• Angstzustände

• Muskelzuckungen oder -krämpfe

• Schwitzen

• Schüttelfrost

• Durchfall

Das Serotonin-Syndrom tritt in der Regel als Folge der Einnahme mehrerer Serotonin-produzierender Medikamente auf. Zum Beispiel kann eine Person dieses Syndrom entwickeln, nachdem sie einen selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmer oder einen Serotonin- und Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer zusammen mit einem der folgenden Mittel eingenommen hat:

• einem anderen Antidepressivum

• 5-HTP

• Johanniskraut

Da hier ein Risiko besteht ist es für Personen, die Antidepressiva oder andere Serotoninmedikamente einnehmen, nicht empfehlenswert, 5-HTP einzunehmen.

Gastrointestinale Probleme

Manche Menschen berichten nach der Einnahme von 5-HTP über folgende Magen-Darm-Beschwerden:

• Sodbrennen

• Blähungen

• Grummeln im Magen

• Unangenehmes Völlegefühl

• Probleme mit Herz und Blutgefäßen

Serotonin führt dazu, dass sich winzige Blutgefäße verengen, was wiederum die Blutgerinnung begünstigt. Diese Verengung kann zwar dazu beitragen, Blutungen nach einer Verletzung zu stoppen. Sie kann dennoch bei einigen Menschen auch die Gefahr für gefährliche Blutgerinnsel steigern.

Personen, die unter Bluthochdruck oder anderen kardiovaskulären Risikofaktoren leiden, sollten vor der Einnahme von 5-HTP mit ihrem Arzt sprechen. Hohe Dosen 5-HTP können die Serotoninwerte im Blut stark erhöhen und dadurch kann es für kurze Zeit zu Übelkeit kommen.

Osteoporose

Bei der Einnahme von 5-HTP kann ein sehr hoher Serotoninspiegel im Blut zu Osteoporose führen, insbesondere bei Personen mit anderen Risikofaktoren für diese Erkrankung. Osteoporose verläuft oft symptomlos, bis es zu einem Knochenbruch nach einem kleinen Sturz oder einer Verletzung kommt.

Deshalb sollten Personen, bei denen bereits eine Osteoporose diagnostiziert wurde, vor der Einnahme von 5-HTP unbedingt mit ihrem Arzt sprechen, um das Risiko einer Verschlechterung der Erkrankung zu vermeiden.

Eosinophilie-Myalgie-Syndrom

Das Eosinophilie-Myalgie-Syndrom (EMS) ist eine seltene Krankheit, die eine erhöhte Anzahl weißer Blutkörperchen (Eosinophile) im Körpergewebe verursacht. Diese erhöhten Werte können zu den folgenden Symptomen führen:

• Muskelschmerzen, Krämpfe und Schwäche

• Hautausschläge

• Atembeschwerden

• Müdigkeit

Schwere Fälle von EMS können lebensbedrohlich sein und sogar zum Versagen mehrerer Organe führen. 1989 führte das Syndrom aufgrund der Einnahme von Tryptophanpräparaten zum Tod von mindestens 30 Menschen.

5-HTP gilt zwar als sicher, dennoch haben einige wenige Menschen, die das Präparat eingenommen haben, berichtet, dass bei ihnen Symptome von EMS auftraten.

Überdosierung und Toxizität

Bei höheren Dosen von 5-HTP besteht ein erhöhtes Risiko für ernsthafte Nebenwirkungen wie Überdosierung und Organversagen.

Weil die FDA keine Regulierung von Nahrungsergänzungsmitteln durchführt, ist es möglich, dass es zwischen verschiedenen Chargen und Marken von 5-HTP gravierende Unterschiede in puncto Inhalt und Qualität gibt. Aufgrund dieser Unregelmäßigkeit gibt es ein erhöhtes Risiko für Überdosierung und Vergiftung.

Allergische Reaktion

Wie bei allen Nahrungsergänzungsmitteln ist eine allergische Reaktion auf 5-HTP möglich, wobei schwere allergische Reaktionen möglich, aber selten sind.

Wer nach der Einnahme von 5-HTP Symptome einer schweren allergischen Reaktion oder Anaphylaxie zeigt, sollte einen Arzt aufsuchen. Diese Symptome können sein:

• Hautausschlag oder Nesselsucht

• Anschwellen der Lippen, der Zunge oder des Rachens

• Kurzatmigkeit oder Atembeschwerden

• Magenschmerzen

• Unterleibskrämpfe

• Erbrechen oder Durchfall

• ein Gefühl des drohenden Untergangs

• Während Schwangerschaft und Stillzeit

Wissenschaftler haben die Sicherheit der Einnahme von 5-HTP während der Schwangerschaft und Stillzeit nicht ausreichend untersucht. Daher sollten Schwangere und Stillende dieses Präparat nicht einnehmen.

Wechselwirkungen mit Medikamenten

5-HTP kann mit allen Medikamenten interagieren, die den Serotoninspiegel erhöhen, z. B:

• Antidepressiva

• Migräne-Medikamente

• Schmerzmedikamente

Menschen, die eines der oben genannten Medikamente einnehmen, sollten kein 5-HTP einnehmen – dies kann ein Serotonin-Syndrom auslösen.

Generell gilt: Vor der erstmaligen Einnahme eines Nahrungsergänzungsmittels sollte immer ein Arzt konsultiert werden.

Einnahme von 5-HTP: Dosierung

Es gibt keine von der FDA zugelassene Dosierung von 5-HTP. Eine Überdosis könnte tödlich sein. Deshalb ist es wichtig, mit einer kleinen Dosis zu beginnen und nicht mehr einzunehmen, als auf dem Produktetikett empfohlen wird.

Wann sollte man mit einem Arzt sprechen?

Bevor du ein neues Nahrungsergänzungsmittel einnimmst, solltest du mit deinem Arzt oder deiner Ärztin sprechen. Denn manche Nahrungsergänzungsmittel können bestehende Gesundheitszustände verschlimmern oder mit anderen Medikamenten in Wechselwirkung treten. Eine medizinische Fachkraft kann auch über die richtige Dosierung der Nahrungsergänzung beraten.

Nach der Einnahme von 5-HTP sollte eine Person einen Arzt aufsuchen, wenn

• das 5-HTP keine Besserung der Symptome bewirkt

• sie während der Einnahme von 5-HTP neue oder sich verschlimmernde Symptome entwickeln

• sie unangenehme Nebenwirkungen verspüren

• eine Person medizinische Notfallhilfe benötigt, wenn nach der Einnahme von 5-HTP eine Anaphylaxie oder Anzeichen eines Serotonin-Syndroms auftreten.

Nebenwirkung 5-HTP: Zusammenfassung

Das Nahrungsergänzungsmittel 5-HTP kann helfen, den Spiegel des Neurotransmitters Serotonin zu erhöhen. Einige ältere Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass es zur Regulierung der Stimmung und zur Linderung von Kopfschmerzen, chronischen Schmerzen und Schlaflosigkeit beitragen kann. Um diese Behauptungen zu untermauern, sind jedoch weitere Untersuchungen erforderlich.

Außerdem kann 5-HTP bei manchen Menschen Nebenwirkungen verursachen. Zu den möglichen schweren Nebenwirkungen gehören das Serotonin-Syndrom und Anaphylaxie. Jeder, der Symptome dieser Nebenwirkungen verspürt, sollte einen Arzt aufsuchen.

Vor der Einnahme von 5-HTP oder anderen Nahrungsergänzungsmitteln sollte man mit seinem Arzt sprechen. Einige Nahrungsergänzungsmittel können Grunderkrankungen verschlimmern oder mit bereits eingenommenen Medikamenten interagieren.

Häufig gestellte Fragen:

Was sind die Vorzüge von 5-HTP im Vergleich zu L-Tryptophan?

5-HTP ist oft wirksamer als L-Tryptophan, da es schneller zu Serotonin umgewandelt wird. 5-HTP stammt aus den Samen der afrikanischen Griffonia-simplicifolia-Pflanze, während L-Tryptophan durch Fermentation hergestellt wird (14).

In welchen verschiedenen Formen wird 5-HTP angeboten?

5-HTP gibt es in verschiedenen Formen als Nahrungsergänzungsmittel. Meist wird es aus dem natürlichen Extrakt der afrikanischen Schwarzbohne Griffonia Simplicifolia gewonnen, die einen hohen Anteil an 5-HTP hat. In Afrika wird sie als natürliches Schmerzmittel und Antidepressivum eingesetzt. 5-HTP gibt es als Kapseln oder Tabletten in Deutschland, aber auch als Pulverpräparate, die jedoch schwer zu dosieren sind und zu Überdosierungen führen können. Einige Nahrungsergänzungsmittel enthalten neben 5-HTP auch das Vitamin B6, da er ein wichtiger Nährstoff für die Umwandlung von 5-HTP in Serotonin ist.

Wie ist 5-HTP zu dosieren?

Die optimale Dosierung von 5-HTP ist abhängig von deinen individuellen Beschwerden und Bedürfnissen. Es gibt jedoch einige allgemeine Empfehlungen, an denen du dich orientieren kannst.

Forschungsstudien haben unterschiedliche Dosierungen verwendet, um eine Empfehlung abzuleiten. Die niedrigste empfohlene Dosierung beträgt 50 mg pro Einnahmezeitpunkt, also 150 mg pro Tag. (10)

Zu Beginn der Einnahme sollte die Dosierung niedrig gehalten werden. Wenn nach zwei Wochen keine Wirkung festzustellen ist, kann die Dosis langsam und schrittweise erhöht werden. Es ist wichtig, die Reaktionen deines Körpers sorgfältig zu überwachen. Eine häufig empfohlene Dosierung ist 100 mg pro Einnahmezeitpunkt, also 300 mg pro Tag.

Es ist jedoch immer wichtig, sich an der individuellen Wirkung zu orientieren und die niedrigste wirksame Dosis einzunehmen.

Einzeldosen von 200 mg und eine Tagesdosis von 600 mg sind selten. Eine Dosis von mehr als 900 mg pro Tag sollte unbedingt vermieden werden, da ab einer Dosierung von 600 mg Nebenwirkungen immer wahrscheinlicher werden.

Schwangeren und Stillenden wird generell von der Einnahme von 5-HTP abgeraten, da keine ausreichenden Informationen zur Verträglichkeit vorliegen (15).

Lesetipp: Erfahrungen zu 5-HTP