Endet jede Depression wirklich einmal? Tatsache ist zumindest, dass die allermeisten Depressionen ganz gut behandelbar sind, doch es ist Geduld erforderlich.
Viele Menschen mit klinischen Depressionen fragen sich, ob die Symptome ihrer Erkrankung mit der Zeit von alleine verschwinden werden, also ob jede Depression einmal endet. Die Antwort auf diese Frage hängt allerdings von verschiedenen Faktoren ab, wie z. B. von der Art und Schwere der Depression.
Da Depressionen jedoch gut behandelbar sind, kann eine angemessene Behandlung dazu beitragen, dass sich Betroffene schneller besser fühlen. Und wenn du dich nicht um deine Depression kümmerst, führt das nicht nur zu unnötigem Leid, sondern kann auch verheerende Folgen haben. Die Behandlungsmöglichkeiten können auf deine Situation zugeschnitten werden, um die besten Ergebnisse zu erzielen.

Über mich
Hallo,
mein Name ist Andreas und ich bin 44 Jahre alt. Ich litt jahrelang unter einer Angststörung mit Panikattacken, Depressionen und Zwangsverhalten.
Falls Du mehr über mich erfahren möchtest und was mir persönlich am meisten geholfen hat, kannst Du das hier nachlesen.
Warum Depressionen manchmal von selbst verschwinden und manchmal nicht
Viele sagen, dass „die Zeit alle Wunden heilt“, aber das stimmt nicht ganz bzw. nicht immer, wenn es um Depressionen geht. Wie lange eine Depression anhält – und ob sie sich ohne Behandlung bessert – kann von verschiedenen Faktoren abhängen. Denn es gibt unterschiedliche Verlaufsformen und je nach Verlauf sieht die Sache etwas anders aus.
Typ
Bestimmte Arten von Depressionen dauern tendenziell länger als andere. Die saisonal abhängige Depression zum Beispiel tritt in der Regel nur in den Wintermonaten auf und geht im Frühling wieder zu Ende, während eine anhaltende depressive Störung diagnostiziert wird, wenn die Depression zwei Jahre oder länger andauert (1).
Ursache
Auch die Ursache der Depression kann sich auf ihre Dauer auswirken. Wenn die Depression durch eine bestimmte Situation oder einen vorübergehenden Stressfaktor ausgelöst wird, dauert sie möglicherweise nicht so lange an.
Depressionen können auch als Folge anderer gesundheitlicher Probleme auftreten. Manche Frauen leiden zum Beispiel an einer prämenstruellen Dysphorie, einer Depression, die mit dem prämenstruellen Syndrom einhergeht, und frischgebackene Mütter können manchmal eine postpartale Depression entwickeln. In einem Gespräch mit deinem Arzt oder deiner Ärztin kannst du alles herausfinden: welche Art von Behandlung je nach Ursache deiner Depression empfohlen wird.
Schweregrad
Auch der Schweregrad der Depression kann einen Einfluss darauf haben, ob sie von alleine – wie aus dem Nichts – wieder verschwindet. Wenn die Depression leicht ist, kann sie sich von selbst lösen, ohne dass eine formelle Behandlung erforderlich ist. Bei mittelschweren oder schweren Depressionen kann eine zusätzliche Behandlung erforderlich sein, um sie zum Abklingen zu bringen und die Gefahr eines Rückfalls zu verringern.
Wenn bei dir eine Depression diagnostiziert wurde, ist die gute Nachricht, dass Depressionen beim Mensch gut behandelbar sind, so dass sie wieder weg gehen. Zwischen 80 und 90 % der Menschen, die sich behandeln lassen, bemerken eine Besserung (2).
Kombinationsbehandlung
Die Behandlung umfasst in der Regel Medikamente, Therapien oder eine Kombination aus beidem. Auch ergänzende Behandlungen können helfen. Kräuterheilmittel, Akupunktur, Bewegung, Meditation und Massage haben sich als hilfreich erwiesen, um Depressionen zu lindern (3).
Wenn deine Depression deine Lebensqualität einschränkt, kann dir dein Arzt oder deine Ärztin dabei helfen, die für dich beste Kombination von Behandlungen zu finden.
Depressionen verstehen
Die schwere depressive Störung ist die häufigste Form der Depression und kann im Laufe des Lebens immer wieder auftreten (4). Zu den typischen Symptomen einer klinischen Depression gehören:
- Gedrückte Stimmung
- Verlust des Interesses an Aktivitäten, die du früher gerne gemacht hast
- Erhebliche Veränderungen bei Gewicht oder Appetit
- Schlafstörungen
- Müdigkeit oder Abgeschlagenheit
- Gefühl der Hoffnungslosigkeit (fehlende Hoffnung)
- Vermehrte Gefühle der Unruhe
- Schwierigkeiten beim Denken, Konzentrieren oder Treffen von Entscheidungen
Diese Symptome müssen mindestens zwei Wochen lang vorhanden sein, bevor die Diagnose Depression gestellt werden kann. Wenn die Depression zwei Jahre oder länger anhält, kann eine anhaltende depressive Störung, auch Dysthymie genannt, diagnostiziert werden (4). Eine Dysthymie betrifft etwa 3 % aller Menschen, wobei Frauen doppelt so häufig wie Männer diagnostiziert werden (5).
Was ich jedem mal raten würde, auszuprobieren
Ein persönlicher TippIch habe sehr gute Erfahrungen mit CBD-Öl gemacht. Es entspannt und beruhigt mich und hat mir sogar dabei geholfen, von meinen Antidepressiva loszukommen. Ich habe hierzu auch einen eigenen Erfahrungsbericht geschrieben, den Du hier nachlesen kannst.
Andreas
Online-Tests
Warum eine Behandlung wichtig ist
Während viele Medikamente, wie z. B. Antibiotika, die Krankheiten heilen, die sie behandeln sollen, heilen Antidepressiva Depressionen nicht. Ihre Wirkung ist nur vorübergehend. Das liegt daran, dass Antidepressiva die Chemie in unserem Gehirn verändern (z.B. Serotonin), aber nur so lange, wie die Person sie einnimmt. Sie gehen nicht gegen die eigentlichen Ursachen der Depression bzw. der depressiven Episoden vor.
Das National Institute of Mental Health teilt mit, dass Depressionen der Erfahrung nach eine Reihe möglicher und oft komplexer Ursachen haben (6). Einige können genetisch oder biologisch bedingt sein, andere wiederum umweltbedingt oder psychologisch.
Unabhängig von der Ursache kann eine unbehandelte Depression je nach Intensität für den Betroffenen extrem belastend sein und alle Lebensbereiche wie z.B. Beziehungen und Arbeit beeinträchtigen. Darüber hinaus können schwere Depressionen zu Selbstmord führen, wenn sie nicht sofort behandelt werden.
Ko-Erkrankungen
Depressionen werden auch mit einer Reihe von körperlichen Gesundheitsproblemen in Verbindung gebracht, darunter Herzkrankheiten, Fettleibigkeit, Diabetes, Alzheimer und andere chronische Erkrankungen (7). Bei Herzkrankheiten, Bluthochdruck und Diabetes kann eine Depression das Fortschreiten der Krankheit beschleunigen.
Depressionen können sogar die Behandlung anderer Krankheiten erschweren, denn der Mangel an Motivation und Energie, der mit Depressionen einhergeht, erschwert es den Patienten, sich an ihre Behandlungspläne zu halten.
Es ist zwar möglich, dass eine einzelne depressive Episode ohne Behandlung von selbst wieder verschwindet, aber es gibt keine Garantie dafür, dass es nicht noch schlimmer wird, bevor es besser wird. Deshalb ist es wichtig, sich bei den ersten Anzeichen einer Depression sofort behandeln zu lassen, damit die Beschwerden schon bald abklingen können.
Behandlungsmöglichkeiten einer depressiven Episode
Depressionen sind zwar nicht „heilbar“, aber durchaus behandelbar – Schritt für Schritt. Es gibt also keinen Grund, sich „zusammenzureißen“ und eine depressive Episode durchzukämpfen. Es mag zwar heldenhaft erscheinen, durchzuhalten, aber das ist nicht nötig und sogar gefährlich für deine Gesundheit.
Es gibt Hinweise darauf, dass jemand, der schon einmal eine Depression hatte, ein 50%iges Risiko für eine weitere hat. Mit steigender Anzahl, also mit jeder weiteren Episode steigt dieses Risiko, nach der zweiten Episode auf 70 % und nach der dritten auf 90 % (8).
Eine angemessene Behandlung kann die Dauer und den Schweregrad der depressiven Phase verkürzen. Es gibt mehrere Möglichkeiten, diese Art von Linderung zu erreichen.
Medikamente: Antidepressiva und Co
Antidepressiva können bereits nach zwei bis vier Wochen die Symptomatik einer Depression lindern. Das hilft dir nicht nur, dich besser zu fühlen, sondern kann auch verhindern, dass die Depression schlimmer wird.
Die Forschung zeigt, dass Antidepressiva umso mehr helfen können, je schwerer deine Depression ist (9). Antidepressiva können auch Rückfälle verhindern. Doch nicht immer ist bei den Betroffenen die Akzeptanz da, Medikamente einzunehmen.
Manche Menschen fürchten sich vor der Einnahme von Antidepressiva, weil sie sich Sorgen machen, wie sie sich auf ihr tägliches Leben auswirken werden. Viele der Nebenwirkungen von Antidepressiva klingen jedoch ab, wenn sich dein Körper erst einmal an die Medikamente gewöhnt hat (10). Wenn du sie weiterhin wie vorgeschrieben einnimmst, kann das deine Stimmung heben und es dir leichter machen, mit den Höhen und Tiefen des Lebens umzugehen.
Psychotherapie
Es gibt eine Reihe von Therapien, die helfen können, depressive Verstimmungen zu lindern. Die kognitive Verhaltenstherapie ist eine davon. Eine Studie aus dem Jahr 2019 hat ergeben, dass diese Art der Therapie sogar dann gute Ergebnisse bringt, wenn sie per Computer durchgeführt wird (11). Die kognitive Verhaltenstherapie hilft Menschen zu lernen, wie sie ihre Gedanken so verändern können, dass sie ihr Verhalten und ihre Gefühle positiver beeinflussen.
Eine weitere Therapieoption ist die interpersonelle Therapie, die sich auf soziale Rollen und zwischenmenschliche Interaktionen konzentriert. Sie gilt als „zeitlich begrenzte“ Behandlung, was in der Regel 12 bis 16 Wochen bedeutet, und wird häufig bei Stimmungsstörungen wie einer depressiven Störung eingesetzt (12).
Komplementäre Behandlungen
Die Cleveland Clinic weist darauf hin, dass mehrere komplementäre Behandlungsmöglichkeiten bei Depressionen einen gewissen Nutzen haben. Dazu gehören:
- Pflanzliche Heilmittel wie Johanniskraut, CBD oder Ginkgo biloba
- Akupunktur
- Reflexzonenmassage
- Meditation
- Massage
- Geführte Bildbetrachtung
- Yoga
Wenn du diese alternativen Heilmethoden in deinen Behandlungsplan aufnimmst, kann dir das helfen, dich besser zu fühlen.
Selbstfürsorge
Aber auch Selbstfürsorge wie ausreichend Schlaf, eine nahrhafte Ernährung und der Verzicht auf Alkohol oder Drogen können dazu beitragen, dass du dich schneller besser fühlst. Eine weitere Form der Selbstfürsorge, die du in Betracht ziehen solltest, ist Bewegung.
Untersuchungen haben gezeigt, dass dreimal wöchentlich 20 bis 40 Minuten Sport die Symptome von Depressionen verringern können, und zwar nicht nur jetzt, sondern auch langfristig (13). Es kann also für jeden hilfreich sein, mit dem Gehen oder Laufen zu beginnen oder einen Fitnesskurs zu besuchen.
Viele Menschen mit Depressionen haben jedoch verständlicherweise Probleme damit, sich während ihrer Phasen selbst zu versorgen. In diesem Fall können andere Behandlungsmöglichkeiten erforderlich sein, bis deine Depression so weit abgeklungen ist, dass du dich selbst besser versorgen kannst.
Ein Kombinationsansatz
Du kannst sogar von einem Kombinationsansatz profitieren, bei dem zwei oder mehr dieser Behandlungsmöglichkeiten zusammen eingesetzt werden, um deine Depression noch besser zu lindern. Ein Beispiel dafür wäre die Einnahme eines Medikaments und die Einführung einer Selbstfürsorgeroutine. Ein anderes Beispiel wäre die Kombination von Medikamenten mit Bewegung und Massage.
Mein Fazit
Es ist zwar nicht ausgeschlossen, dass eine depressive Episode von selbst wieder verschwindet, wenn man ihr genug Zeit gibt, aber wenn du dir Hilfe holst, kann es dir schneller besser gehen. Es kann auch verhindern, dass sich die Depression verschlimmert oder deine körperliche Gesundheit beeinträchtigt. Da Depressionen gut behandelbar sind, kann dir dein Arzt helfen, die beste Behandlungsmethode für dich zu finden.
Außerdem sind manche Formen der Depression einfach schwieriger zu behandeln. In solchen Fällen kannst du sie nicht einfach „wegmachen“, stattdessen ist hier etwas Geduld gefragt. Möglicherweise ist eine zusätzliche Behandlung notwendig, um die Art oder den Schweregrad deiner Ängste zu lindern.
Außerdem verdienst du eine angemessene und individuelle Behandlung deiner Depression. Es ist keine Schande, Kontakt zu suchen und jemanden mit Verständnis zu bitten, dir zu helfen, dich wieder besser zu fühlen.
War dieser Beitrag hilfreich?
Doku von Arte zum Thema Medikamentensucht
Die Dokumentarfilmerin Liz Wieskerstrauch dreht eine Reportage über Menschen mit Medikamentensucht. Sie sucht noch nach Betroffenen, die sie zwei Tage in ihrem Leben begleiten kann.
Falls du also von deinen Benzodiazepinen (oder auch anderen Psychopharmaka) nicht mehr loskommst, obwohl dein eigentliches Problem gar nicht mehr da zu sein scheint, und du Interesse hast, dass sie dich zwei Tage begleitet, dann kannst du dich bei ihr unter liz@wieskerstrauch.com melden.
Das Projekt hat nichts direkt mit mir zu tun. Aber ich helfe hier gerne bei der „Vermittlung“.
CBD: eine Alternative
Während meiner persönlichen Leidenszeit, als ich noch selbst unter Depressionen und Angststörungen gelitten hatte, probierte ich viele pflanzliche Mittel aus, um von meinen Antidepressiva loszukommen. Ob Lasea (Lavendelöl), Johanniskraut, Baldrian oder homöopathische Mittel wie Neurexan – ich hatte schon alles probiert, bis ich schließlich auf CBD-Öl gestoßen bin, was bei mir letztlich den Durchbruch gebracht hatte.
Meinen Bericht, wie ich auf CBD gestoßen bin und wie es bei mir wirkte, kannst Du hier nachlesen.
Schnelle Hilfe?
Falls du Selbstmordgedanken hast und akut Hilfe brauchst: Anlaufstellen wie die Telefonseelsorge (0800 – 111 0 111 oder 0800 – 111 0 222) sind rund um die Uhr für dich erreichbar.
Weitere Hilfsangebote findest du hier.
Am einfachsten schreibst du mir per WhatsApp. Du kannst mir aber auch gerne in diesem Formular eine Nachricht hinterlassen.
Newsletter
Trage hier deine E-Mail ein und bleibe auf dem Laufenden. Du erhältst bei neuen Artikel eine Benachrichtigung per Mail.
Meine Empfehlungen
Alle Produkte habe ich selbst an mir getestet und für extrem hilfreich empfunden.
CBD-Vital 10%
Swiss FX 10%
Flow Neuroscience