Viele Schlafmittel machen abhängig, verschlechtern die Schlafqualität. Schlaffördernde und schlafanstoßende Antidepressiva können bei Schlafstörungen helfen.

Mirtazapin und andere Antidepressiva können bei Schlafstörungen helfen, da sie schlaffördernde Eigenschaften besitzen, jedoch können die individuellen Wirkungen und Nebenwirkungen variieren.

Medikamente bei Schlafstörungen umfassen Benzodiazepine, Z-Substanzen, Antihistaminika, Antidepressiva und andere Psychopharmaka. Benzodiazepine und Z-Substanzen sind wirksam, aber abhängigkeitsgefährdend. Antihistaminika verändern das Schlafmuster und sind keine langfristige Lösung. Moderne Antidepressiva wie Mirtazapin werden oft off-label für Schlafstörungen genutzt und können in geringeren Dosierungen wirksam sein. Leichte Neuroleptika wie Promethazin und stärkere wie Quetiapin sind ebenfalls Alternativen.

Schlafphasen umfassen REM- und Non-REM-Schlaf, wobei letzterer in Einschlafphase, leichten Schlaf und Tiefschlaf unterteilt wird. Tiefschlaf ist entscheidend für die Regeneration, und viele Schlafmittel reduzieren den Tiefschlafanteil.

Antidepressiva beeinflussen den Gehirn-Stoffwechsel und werden in Klassen wie MAO-Hemmer, trizyklische Antidepressiva, SSRI und SNRI eingeteilt. Schlafstörungen sind oft Begleiterscheinungen von Depressionen, weshalb Antidepressiva auch dagegen wirken können. In einigen Fällen können sie jedoch den Schlaf verschlechtern, was eine Anpassung der Medikation erfordert.

Mirtazapin wird häufig bei Schlafstörungen empfohlen und oft in Kombination mit einem antriebssteigernden Antidepressivum morgens und Mirtazapin abends verschrieben. Es hilft beim Einschlafen, kann aber intensive Träume, Tagesmüdigkeit und Gewichtszunahme verursachen. Eine niedrigere Dosierung kann diese Nebenwirkungen reduzieren.

Antidepressiva gegen Schlafstörungen sind berechtigt, wobei Mirtazapin derzeit das Mittel der Wahl ist. Alternativen wie Promethazin und pflanzliche Optionen wie CBD-Öl können ebenfalls in Betracht gezogen werden.

Quetiapin Erfahrungen: Das gefährliche Seroquel unter der Lupe

Über mich

Hallo,

mein Name ist Andreas und ich bin 44 Jahre alt. Ich litt jahrelang unter einer Angststörung mit Panikattacken, Depressionen und Zwangsverhalten.

Falls Du mehr über mich erfahren möchtest und was mir persönlich am meisten geholfen hat, kannst Du das hier nachlesen.

Medikamente bei Schlafstörungen

Zur Behandlung von Schlafstörungen kommen diverse Medikamente als Schlafmittel zum Einsatz. Nicht alle sind gleich wirksam und manche könnten Dir sogar langfristig Probleme bereiten.

Folgende Arzneimittel kommen in der Pharmakotherapie für besseren Schlaf zum Einsatz:

  1. Benzodiazepine: Wirkstoffe wie Lorazepam (Tavor) oder Diazepam (Valium) sind häufig verschriebene Substanzen, die schnell wirken. Leider machen sie bereits nach kurzer Zeit abhängig. Und der Entzug von dieser Medikation ist mit das schwierigste und langwierigste, was es gibt. Leider sind sich viele Ärzte dieser Problematik mit der Abhängigkeit nicht bewusst. Deswegen mein persönlicher Rat: Finger weg davon!
  2. Z-Substanzen: diese Benzodiazepin-ähnlichen Medikamente wie beispielsweise Zolpidem haben ein ähnliches Wirkprofil, verändern aber die Schlafarchitektur des Betroffenen nicht wie es richtige Benzos tun. Das Abhängigkeitspotenzial wird ein bisschen geringer eingeschätzt als bei Benzodiazepinen, ist aber dennoch vorhanden. Sowohl Benzodiazepine als auch Z-Substanzen zählt man zur Klasse der sogenannten Hypnotika-Schlafmittel.
  3. Antihistaminika: Antihistaminika helfen beim Einschlafen, verändern jedoch das Schlafmuster. Sie sind deswegen auch keine langfristige Lösung.
  4. Antidepressiva: Moderne Antidepressiva bei Schlafstörungen wie beispielsweise Mirtazapin werden mittlerweile sehr häufig im sogenannten Off-Label-Use bei Schlafstörungen eingesetzt. Oftmals reichen auch schon geringere Dosierungen als zur Therapie von Depressionen notwendig wären. Ich bekam selbst schon den Wirkstoff Mirtazapin verschrieben und kann die Wirkung bei Schlaf-Problemen bestätigen.
  5. Sonstige Psychopharmaka: Auch leichte Neuroleptika (Antipsychotika), z.B. Promethazin (Atosil) in Tropfenform, eignen sich – wie ich aus eigener Erfahrung berichten kann – zum Einschlafen genauso wie bei Durchschlafstörungen. Ein weiteres jedoch deutlich stärkeres Neuroleptikum mit wäre Quetiapin (Seroquel), welches ebenfalls schlaffördernd und schlafanstoßend wirkt, gleiches gilt für die Antipsychotika Melperon und Flupentixol.

Unterschiedliche Schlafphasen

Schlaf ist nicht gleich Schlaf.

Was bedeutet es, wenn man sagt

  • „Die Schlafqualität ist nicht gut“.
  • Oder „die Schlafarchitektur wird gestört“.
  • Oder „der Schlafrhythmus ist gestört“.

Um diese Frage zu beantworten zu können, schauen wir uns einmal an, welche unterschiedlichen Schlafphasen es überhaupt gibt.

REM und Tiefschlaf

Ganz grob unterscheidet man zwischen REM-Schlaf und Non-REM-Schlaf.

  • REM-Schlaf ist der sogenannte Traumschlaf, bei dem sich unsere Augen teils schnell bewegen. Die Abkürzung REM steht für Rapid Eye Movement.
  • Der Non-REM-Schlaf ist der Schlaf, bei dem wir nicht träumen. Hier unterscheidet man wieder drei unterschiedliche Phasen
  1. die Einschlafphase (N1)
  2. der leichte Schlaf (N2)
  3. der Tiefschlaf (N3)

Das Problem vieler Schlafmittel

Ganz wichtig für die Regeneration ist der sogenannte Tiefschlaf. Fehlt dieser oder verbringt man nur (zu) kurze Zeit in dieser Schlafphase, wird man sich am nächsten Morgen nicht erholt fühlen.

Wenn man zwar geschlafen, aber nicht gut geschlafen hat, liegt das meistens daran, dass man zu wenig Tiefschlaf hatte.

Das Problem bei vielen Schlafmitteln: sie lassen uns scheinbar gut schlafen, aber der Anteil des Tiefschlafs fällt durch die Medikamente zu kurz aus.

Was ich jedem mal raten würde, auszuprobieren
Ein persönlicher Tipp

Ich habe sehr gute Erfahrungen mit CBD-Öl gemacht. Es entspannt und beruhigt mich und hat mir sogar dabei geholfen, von meinen Antidepressiva loszukommen. Ich habe hierzu auch einen eigenen Erfahrungsbericht geschrieben, den Du hier nachlesen kannst.

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Antidepressiva nicht nur bei Depressionen, sondern auch für besseren Schlaf?

Kein Antidepressivum gleicht dem anderen. Zwar beeinflussen sie alle irgendwie unseren Gehirn-Stoffwechsel und die Verfügbarkeit unserer Neurotransmitter wie Serotonin, Noradrenalin oder Dopamin. Doch einige Antidepressiva ähneln sich durch ihre chemische Struktur und ihren Wirkmechanismen mehr und andere weniger. Dementsprechend teilt man Antidepressiva auch in sogenannte Klassen (auch Art oder Gruppe genannt) ein, die bekanntesten sind die folgenden:

  1. MAO-Hemmer: z.B. Moclobemid,
  2. Trizyklische Antidepressiva: z.B. Trimipramin, Amitriptylin, Nortriptylin, Imipramin
  3. Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer (SSRI): z.B. Escitalopram, Citalopram, Fluvoxamin, Trazodon 
  4. Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahme-Hemmer (SNRI)

Da Schlafstörungen sehr oft als Begleiterscheinung von Depressionen vorkommen, ergibt sich oftmals durch das Antidepressivum, welches primär zur Behandlung von Depressionen eingesetzt wird, auch eine gute Wirksamkeit gegen die Schlafstörungen.

Doch wie so oft in der Medizin gibt es auch Ausnahmen.

Schlafstörungen durch Antidepressiva: ist das möglich?

Keine Regel ohne Ausnahme: in einigen Fällen verschlechtern eigentlich schlaffördernde Antidepressiva auch den Schlaf des Patienten. Diese Problematik wird auch im Beipackzettel bei den Nebenwirkungen, also bei den unerwünschten Wirkungen, aufgeführt. Das hängt dann auch nicht generell am Antidepressivum, sondern an der individuellen Wirkung des Antidepressivums beim jeweiligen Patienten. Einige berichten sogar von Restless Legs durch Antidepressiva.

Falls diese Situation bei Dir auftreten sollte, dann spreche dies bitte möglichst schnell bei dem Arzt an, der dir das Rezept verschrieben hat (vermutlich dein Facharzt für Psychiatrie und Neurologie oder dein Hausarzt).

Falls diese Problematik noch beim Einschleichen des Antidepressivums auftritt (ersten paar Wochen), kann dir dein Arzt zur Unterstützung vorübergehend ein zusätzliches Schlafmittel verschreiben. Falls das Problem mit der Schlaflosigkeit länger auftritt, ist es möglicherweise ratsam, auf ein anderes Antidepressivum umzusteigen.

Mirtazapin – das Antidepressiva bei Schlafstörungen?

Die Frage „Welches Antidepressiva bei Schlafstörungen“ beantworten heute immer mehr Ärzte mit „Mirtazapin“.

Heutzutage (Stand 2021) ist eine ganz typische und bei Ärzten sehr beliebte Kombination:

  1. Morgens ein antriebssteigerndes Antidepressivum, z.B. ein SSRI oder ein SNRI.
  2. Abends Mirtazapin zum Schlafen.

Das war auch die Medikation, auf die man mich eingestellt hat, als ich mit schweren Depressionen und Angstzuständen in der Klinik war, denn Antidepressiva wirken auch gegen Angst- und Panikattacken.

Meine Erfahrungen mit Mirtazapin

Tatsächlich hat mir Mirtazapin sehr gut geholfen einzuschlafen. Allerdings hatte ich sehr viel und sehr intensiv geträumt. Von früher als kleines Kind beim Fußballspielen usw. Ich kann mich heute noch ansatzweise an die Träume erinnern. Also vermutlich war meine Schlafqualität auch nicht so super, da ich wahrscheinlich zu viel Zeit im REM-Schlaf verbracht hatte. Allerdings war ich in dieser Zeit froh, überhaupt schlafen zu können. Außerdem hat Mirtazapin auch gut gegen meine Unruhe und Nervosität gewirkt, so dass ich mit Mirtazapin die Nacht schon ganz gut überstanden habe.

Ich muss auch sagen, dass sich das mit dem intensiven Träumen nach etwa einer Woche deutlich gebessert hatte. Leider stellte sich als Nebenwirkung eine relativ starke Tagesmüdigkeit und Erschöpfung ein. Diese Symptome hielten einige Wochen an, verbesserten sich dann aber allmählich.

Leider stellte sich mit der Zeit eine sehr starke Gewichtszunahme ein. Das kann bei vielen Antidepressiva passieren, aber diesbezüglich gibt es deutlich bessere Antidepressiva, einige Antidepressiva versprechen sogar eine Hilfe bei der Gewichtsreduktion.

Eine Frage der richtigen Dosierung?

Womöglich war auch einfach meine Dosis zu hoch und es hätte mir gutgetan, mit der Dosierung (von 15 mg) auf die Hälfte runter zu gehen. Diese Informationen (dass die Hälfte der Dosis, also 7,5 mg oft schon ausreichend ist) hatten mir später einige meiner Leser geschildert. Man wird halt immer schlauer.

Eine weitere Nebenwirkung, die sich nach etwas längerer Zeit einstellte, war eine deutliche fast massive Gewichtszunahme. Auch dies ist typisch für Mirtazapin und ich war somit nicht der einzige Patient, der davon betroffen war.

Lesetipp: Wirkt Mirtazapin wirklich so super?

Fazit: Antidepressiva gegen Schlafstörungen haben ihre Berechtigung

Antidepressiva kommen typischerweise bei depressiven Störungen und anderen psychiatrischen Krankheiten zum Einsatz, doch als Off-Label-Use werden sie zum Teil auch bei reinen Schlafstörungen verschrieben.

Antidepressiva mit schlaffördernder Wirkung gibt es viele, doch das Mittel der Wahl ist momentan Mirtazapin. Typischerweise wird es in einer Dosierung zu 15 mg nachts eingenommen. Doch für einige Patienten ist das bereits zu viel. Tagesmüdigkeit und Erschöpfung sind die Folge. Beschränken sich diese Nebenwirkungen auf den Morgen oder den Vormittag, nennt man das auch Hang-Over. Eine Dosis-Reduktion, z.B. auf 7,5 mg, kann den Hangover deutlich abschwächen oder vermeiden.

Die meisten Antidepressiva zum Schlafen verbessern nicht nur die Stimmung, sondern fördern auch Ruhe und Entspannung, sind also eher nicht antriebssteigernd.

Als Alternative zu Antidepressiva kann ich persönlich noch Promethazin empfehlen. Dieses auch unter dem Namen Atosil bekannte schwache Neuroleptikum gibt es auch als Tropfen. Dadurch kannst Du dich sehr gut an Deine individuelle Dosis herantasten, welche Du für einen guten Schlaf benötigst, ohne dass Du am nächsten Tag noch Nebenwirkungen in Form von verstärkter Müdigkeit spürst.

Suchst Du eine pflanzliche Alternative, dann könnte mein Artikel über CBD-Öl bei Schlafstörungen für Dich interessant sein.

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CBD: eine Alternative

Während meiner persönlichen Leidenszeit, als ich noch selbst unter Depressionen und Angststörungen gelitten hatte, probierte ich viele pflanzliche Mittel aus, um von meinen Antidepressiva loszukommen. Ob Lasea (Lavendelöl), Johanniskraut, Baldrian oder homöopathische Mittel wie Neurexan – ich hatte schon alles probiert, bis ich schließlich auf CBD-Öl gestoßen bin, was bei mir letztlich den Durchbruch gebracht hatte.

Meinen Bericht, wie ich auf CBD gestoßen bin und wie es bei mir wirkte, kannst Du hier nachlesen.

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