Natürliche Antidepressiva (wie hier im Bild: Omega-3) wecken bei vielen Betroffenen Hoffnungen, bevor diese zu Psychopharmaka greifen. Doch wie wirksam sind die natürlichen Alternativen?
Vielen Menschen, die von depressiven Verstimmungen, Depressionen, Angststörungen oder anderen psychischen Erkrankungen betroffen sind, setzten große Hoffnungen in natürliche Antidepressiva. Sie hoffen, damit Medikamente wie Psychopharmaka mit teils starken Nebenwirkungen vermeiden zu können – zu Recht?
Zu solchen natürlichen Antidepressiva, die auch frei verkäuflich sind, aus der Naturheilkunde gehören u.a. SAM-e, Johanniskraut und Omega-3-Fettsäuren.
In diesem Artikel konzentrieren wir uns auf
- 7 natürliche Antidepressiva,
- deren Wirksamkeit bei der Behandlung von Depressionen und
- weitere Alternativen zur Depressionsbehandlung
Über mich
Hallo,
mein Name ist Andreas und ich bin 44 Jahre alt. Ich litt jahrelang unter einer Angststörung mit Panikattacken, Depressionen und Zwangsverhalten.
Falls Du mehr über mich erfahren möchtest und was mir persönlich am meisten geholfen hat, kannst Du das hier nachlesen.
Antidepressiva: natürlich oder chemisch?
Falls Du vermutest, an einer Depression oder einer depressiven Verstimmung zu leiden, solltest Du auf jeden Fall einmal mit einem Facharzt darüber sprechen. Dieser kann nach der Untersuchung deine Vermutung bestätigen und gegebenenfalls die Diagnose konkretisieren.
Denn Betroffene, die unter leichten bis mittelschweren Depressionen leiden, benötigen eine andere Therapie als Patienten mit einer schweren Depression. Bei ersteren reichen womöglich pflanzliche Antidepressiva wie Johanniskrautpräparate aus, um die depressiven Verstimmungen in den Griff zu bekommen.
Viele Wege zur Behandlung von Depressionen
Bei anderen Betroffenen mit schwerwiegenderen psychischen Störungen kommen solche Alternativen zu Antidepressiva als Stimmungsaufheller auch mal an ihre Grenzen, so dass ein Rezept für stärkere Medikamente, in der Medizin als Psychopharmaka bezeichnet, notwendig werden könnte.
Dein Arzt bietet Dir durch seine Beratung idealerweise Hilfe dabei, Dir ein Bild über die Schwere deiner Erkrankung zu machen und einen Überblick dafür zu bekommen, wie eine Behandlung aussehen könnte. Nicht immer ist eine Behandlung nach Schema F bzw. S3 Leitlinie die beste Option.
Ob bei deiner Krankheit jetzt pflanzliche Mittel wie Baldrian, Passionsblume oder Lavendel zur Anwendung kommen – oder ob stärkere Antidepressiva zur Linderung deiner Symptome verschrieben werden. Du solltest auf jeden Fall beachten, dass die Wirkung der Wirkstoffe immer auch individuell ausfallen – genauso wie übrigens auch die Nebenwirkungen.
Individuelle Wirkung
Deswegen wirst Du bei deiner Suche nach dem geeigneten Mittel nicht drum herum kommen, diverse Präparate oder Arzneimittel deinem persönlichen Test zu unterziehen – und schauen, welche Erfahrung Du mit dem entsprechenden Mittel machst:
- Welche Auswirkungen spürst Du auf deine Beschwerden?
- Verbessert sich deine Stimmung, deine Angst, deine Schlafstörungen?
- Hat sich womöglich dein Selbstwertgefühl gesteigert?
- Oder kannst Du leichter in die Entspannung finden?
- Spürst Du, dass sich deine Lebensqualität verbessert?
- Welche Vorteile spürst Du auf deine Psyche?
- Leidest Du unter Nebenwirkungen, z.B. Magen-Darm-Beschwerden oder anderen Symptomen, die neu auftreten?
Beachte jedoch auf, dass sowohl ein pflanzliches Antidepressivum als Stimmungsaufheller genauso wie verschreibungspflichtige Antidepressiva seine Zeit benötigt, bis sie bei Menschen ihre volle Wirkung entfalten können. Achte deswegen auf erste Anzeichen und kleine Verbesserungen: vielleicht ist dein letztes Stimmungstief nicht ganz so schlimm ausgefallen wie das vorige? Oder dein Schlaf ist ein bisschen besser geworden?
1. CBD-Öl: mein Favorit
Meine persönliche Empfehlung ist CBD-Öl. Das nehme ich selbst seit langem regelmäßig ein und konnte so sogar langsam meine Antidepressiva absetzen. Wie CBD-Öl auf die Psyche wirkt, kannst Du hier in einem separaten Artikel nachlesen. Meinen Erfahrungsbericht zu CBD-Öl, wie ich darauf gestoßen bin und wie gut es bei mir angeschlagen hat, findest Du hier.
Neben CBD-Öl gibt es aber noch viele weitere Möglichkeiten, die ich die ab jetzt vorstelle.
Meine Empfehlung
Swiss FX CBD Öl 10%
Dieses Produkt kann ich nur empfehlen, da ich es selbst verwende.
- Es ist Bio und Vollspektrum
- Die Konzentration von 10% finde ich einerseits stark genug, damit man nicht unzählige Tropfen nehmen muss, andererseits aber auch nicht zu stark, so dass man schlecht dosieren könnte.
- Der Geschmack ist relativ angenehm, was man nicht für alle CBD-Öle sagen kann.
- Die Wirkung ist sehr gut. Ich hatte schon viele andere Produkte mit angeblichen 10%, von denen ich aber doch viel mehr Tropfen einnehmen musste, bis die Wirkung einsetzte.
Was ich jedem mal raten würde, auszuprobieren
Ein persönlicher TippIch habe sehr gute Erfahrungen mit CBD-Öl gemacht. Es entspannt und beruhigt mich und hat mir sogar dabei geholfen, von meinen Antidepressiva loszukommen. Ich habe hierzu auch einen eigenen Erfahrungsbericht geschrieben, den Du hier nachlesen kannst.
Andreas
Online-Tests
2. SAM-e: vielversprechend in der Mehrzahl der Studien
S-Adenosylmethionin (kurz: SAM-e) kommt natürlich im Körper vor. Laut dem National Center for Complementary and Integrative Health (NCCIH) legen mehrere Studien nahe, dass SAM-e bei der Behandlung einer Depression helfen kann. Allerdings zeigen einige Studien auch Zweifel auf, dass es wirklich funktioniert.
Eine Analyse aus 2011 von bestehenden Forschungsstudien aus dem Jahr 2011 fanden Wissenschaftler heraus, dass SAM-e die Symptome von Depressionen in acht Studien verbesserte. Allerdings hatte jede dieser Studien methodische Mängel.
In einer separaten Analyse von 2009 wirkte SAM-e in immerhin sechs Placebo kontrollierten Studien besser als ein Placebo.
Kontraindikationen und Wechselwirkungen von SAM-e
Nach Angaben des NCCIH ist SAM-e für Menschen mit bipolarer Störung möglicherweise nicht sicher, da es die Symptome einer Manie verstärken kann.
Auch Menschen, die mit HIV leben, sollten SAM-e ebenfalls meiden, weil es das Wachstum von Pneumocystis jirovecii fördern kann, was zu einer Lungenentzündung führen könnte.
Ärzte sollten auch die Verwendung von SAM-e bei Menschen mit Parkinson-Krankheit überwachen, da es die Wirksamkeit von Levodopa (L-Dopa), einer Behandlung für die Parkinson-Krankheit, verringern könnte.
3. Johanniskraut-Präparate
Bitte beachte, dass Johanniskraut viele Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten aufweisen kann. Wenn eine Person Johanniskraut-Präparate mit Antidepressiva kombiniert, könnte sich sogar eine lebensbedrohliche Menge an Serotonin im Körper ansammeln und zum sogenannten Serotonin-Syndrom führen.
Die Heilpflanze Johanniskraut (lat: Hypericum perforatum) mit dem Wirkstoff Hyperforin ist eine Pflanze mit gelben Blüten, die Menschen in der Naturheilkunde seit Jahrhunderten verwendet haben.
Einige Studien zeigen, dass Johanniskraut-Extrakte Depressionen lindern kann, aber die Ergebnisse dieser Studien sind uneinheitlich. Die Forscher sind sich insgesamt uneinig darüber, ob Johanniskrautextrakte eine wirksame Langzeitbehandlung darstellen.
Einige Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass Johanniskrautextrakt die Verarbeitung von Serotonin, Dopamin und Noradrenalin im Gehirn in ähnlicher Weise verändern kann wie einige Antidepressiva.
Überwiegend gute Wirksamkeit in Studien
In einigen Studien wirkt Johanniskraut besser als ein Placebo und kann genauso gut wirken wie trizyklische Antidepressiva.
Eine Metaanalyse von früheren Forschungsstudien aus 2011 fand heraus, dass Johanniskraut die Symptome der Depression in zehn der Studien verbesserte.
Allerdings spricht wenig dafür dass Naturheilmittel Johanniskraut dazu geeignet ist, auch schwerere Depressionen erfolgreich zu behandeln. Ebenso gibt es wenig Untersuchungen hinsichtlich einer möglichen längeren Behandlungsdauer mit Johanniskraut-Präparaten.
An alle Tee-Liebhaber: Johanniskraut kann auch als Tee, z.B. erhältlich in Drogerien, eingenommen werden.
4. Omega-3-Fettsäuren
Einige Arten von fettem Fisch, wie Thunfisch und Weißer Thun, enthalten Omega-3-Fettsäuren. Menschen, die keinen Fisch essen und ihren Omega-3-Spiegel erhöhen möchten, können sie als Nahrungsergänzungsmittel einnehmen. Ich persönlich favorisiere Krillöl-Kapseln als Alternative zu evtl. schwermetallbelasteten Fischöl-Kapseln.
Laut einer Analyse von 20 klinischen Studien aus dem Jahr 2009 können hohe Dosen von Omega-3-Fettsäuren die Stimmung verbessern und Symptome von Depressionen lindern.
Weitere Ergebnisse aus einem Bericht aus dem Jahr 2015 zeigen, dass Omega-3-Fettsäuren bei Depressionen sowohl bei Erwachsenen als auch bei Kindern helfen können.
Entzündungshemmende Wirkung?
Die Forscher wissen nicht, wie oder warum Omega-3-Fettsäuren als Stimmungsaufheller wirken. Möglicherweise verringern sie Entzündungen oder reduzieren die Auswirkungen des stressbedingten Hormons Cortisol.
In hohen Dosen können Omega-3-Fettsäuren einen fischigen Nachgeschmack oder eine Magenverstimmung verursachen. Laut einer klinischen Studie aus dem Jahr 2013 können sie auch das Blut verdünnen. Menschen mit Gerinnungsstörungen und Blutverdünnern sollten deswegen sorgfältig abwägen, wie viel Omega-3 sie zu sich nehmen.
Lesetipp: Omega-3 bei Depressionen
Vorbeugung ist besser
Das National Institute of Mental Health (NIMH) gibt an, dass Depressionen ein komplexes Krankheitsbild mit genetischen, psychologischen und soziologischen Risikofaktoren sind. Aus diesem Grund haben Forscher keine Strategie zur Vorbeugung von Depressionen identifiziert, die bei allen Menschen funktioniert.
Dennoch: einige Strategien, die helfen können, das Risiko einer Depression zu verringern, sind folgende:
- Frühzeitige Behandlung aufsuchen: Das Gespräch mit einem Arzt über eine frühzeitige Behandlung kann verhindern, dass sich depressive Verstimmungen zu schweren Depressionen verschlimmern.
- Sport treiben: Bewegung kann sowohl zur Vorbeugung als auch zur Behandlung von Depressionen beitragen.
- Suche nach sozialer Unterstützung: Freundschaften, Unterstützung durch nahestehende Personen und regelmäßige soziale Kontakte können Depressionen vorbeugen.
5. Lavendel
Menschen sprechen anekdotisch über die Vorteile von Lavendel, einschließlich seiner entspannenden Eigenschaften, und wie es ihnen hilft, in die Entspannung und in den Schlaf zu kommen.
Da viele Menschen mit Depressionen auch Angstzustände und Schlafprobleme haben, könnte Lavendel ihnen helfen, ohne die Nebenwirkungen von herkömmlichen Schlaftabletten zu schlafen.
Laut einer systematischen Übersichtsarbeit aus dem Jahr 2012 half das Inhalieren von Lavendelaromen vor dem Schlafengehen tatsächlich beim Einschlafen. Allerdings waren die Studien klein, und die meisten hatten methodische Probleme, so dass die Forscher mehr Studien durchführen müssen, um diese vorläufigen Ergebnisse zu belegen.
Angstlösend und schlaffördernd
Eine randomisierte kontrollierte Studie aus dem Jahr 2015 liefert jedoch weitere Beweise dafür, dass Lavendel beim Schlafen helfen kann. In dieser Studie praktizierten zwei Gruppen eine gesunde Schlafhygiene, wobei eine Gruppe ein Lavendel-Aromatherapie-Pflaster trug. Beide Gruppen schliefen besser, aber die Ergebnisse waren in der Lavendelgruppe stärker.
6. 5-HTP
5-Hydroxytryptophan kann den Serotoninspiegel im Gehirn verändern, ähnlich wie einige Antidepressiva. Eine kleine Anzahl von Studien deuten darauf hin, dass es als Stimmungsaufheller wirken und die Symptome von Depressionen lindern kann.
Eine Studie aus dem Jahr 2016 an Mäusen legt nahe, dass es eine brauchbare Alternative für behandlungsresistente Depressionen sein könnte.
Allerdings gibt es nicht genug Forschung über 5-HTP, um sicher sagen zu können, ob es eine wirksame Behandlung für Depressionen ist.
Unklar, ob Dauerbehandlung sicher
Einige Quellen aus der Forschung deuten darauf hin, dass 5-HTP dazu führen könnte, bestimmte Neurotransmitter zu erschöpfen, so dass möglicherweise eine Verschlechterung im Laufe der Zeit entsteht. Je länger eine Person 5-HTP einnimmt, desto größer soll das Risiko sein, dass dies geschehe.
7. DHEA
5-Dehydroepiandrosteron (DHEA) ist ein Steroidhormon, das von den Nebennieren produziert wird. Eine sehr kleine Anzahl von Studien deuten darauf hin, dass es einige psychische Gesundheitssymptome, einschließlich PTBS, Depression und Angstzustände, lindern kann.
Viele Wechselwirkungen und Nebenwirkungen
Allerdings verursacht DHEA viele Nebenwirkungen. Es kann mit einer Vielzahl von Medikamenten interagieren, das Risiko für bestimmte Krebsarten erhöhen, den Blutzucker verändern, die Menstruation und die Fruchtbarkeit beeinflussen und Blutungen verursachen. Andere Behandlungen sind deutlich sicherer, so dass DHEA auf keinen Fall die erste Wahl sein sollte.
Weitere Naturheilmittel als Alternativen: Safran, Baldrian, Passionsblume und Co.
Folgende Heilpflanzen sind weitere Alternativen, die als natürliche Antidepressiva in Frage kommen:
- Baldrian: wirkt beruhigend, angstlösend und schlaffördernd
- Passionsblume: soll ebenfalls beruhigend, angstösend und entspannend wirken
- Safran: Safran mit dem Wirkstoff Crocin wirkt antioxidativ, entzündungshemmend und soll Serotonin erhöhen
Lebensmittel und Hausmittel
Eine gesunde Ernährung mit viel frischem Gemüse und Obst ist für unsere (psychische) Gesundheit immer eine gute Idee. Mehr Informationen und Ideen, welche Lebensmittel und Hausmittel bei Depressionen helfen können, findest Du hier.
Lesetipp: Mariendistel: Wirkung auf Psyche
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Doku von Arte zum Thema Medikamentensucht
Die Dokumentarfilmerin Liz Wieskerstrauch dreht eine Reportage über Menschen mit Medikamentensucht. Sie sucht noch nach Betroffenen, die sie zwei Tage in ihrem Leben begleiten kann.
Falls du also von deinen Benzodiazepinen (oder auch anderen Psychopharmaka) nicht mehr loskommst, obwohl dein eigentliches Problem gar nicht mehr da zu sein scheint, und du Interesse hast, dass sie dich zwei Tage begleitet, dann kannst du dich bei ihr unter liz@wieskerstrauch.com melden.
Das Projekt hat nichts direkt mit mir zu tun. Aber ich helfe hier gerne bei der „Vermittlung“.
CBD: eine Alternative
Während meiner persönlichen Leidenszeit, als ich noch selbst unter Depressionen und Angststörungen gelitten hatte, probierte ich viele pflanzliche Mittel aus, um von meinen Antidepressiva loszukommen. Ob Lasea (Lavendelöl), Johanniskraut, Baldrian oder homöopathische Mittel wie Neurexan – ich hatte schon alles probiert, bis ich schließlich auf CBD-Öl gestoßen bin, was bei mir letztlich den Durchbruch gebracht hatte.
Meinen Bericht, wie ich auf CBD gestoßen bin und wie es bei mir wirkte, kannst Du hier nachlesen.
Schnelle Hilfe?
Falls du Selbstmordgedanken hast und akut Hilfe brauchst: Anlaufstellen wie die Telefonseelsorge (0800 – 111 0 111 oder 0800 – 111 0 222) sind rund um die Uhr für dich erreichbar.
Weitere Hilfsangebote findest du hier.
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