Depressionen: eine ernst zu nehmende psychische Erkrankung, welche Lebensqualität von Betroffenen und Angehörigen stark einschränkt. Erfahre, was Du tun kannst.

Die Depression ist eine psychische Erkrankung, die wirklich jeden treffen kann. Menschen mit einer Depression sind nicht einfach nur traurig oder haben schlechte Laune. Es handelt sich bei der Depression vielmehr um eine psychiatrische Erkrankung, die unbedingt einer geeigneten Behandlung bedarf, um bestmögliche Heilungschancen zu haben.

Deswegen sollten sich Betroffene, aber auch Angehörige bestmöglich über diese Krankheit informieren:

  • Was ist eine depressive Erkrankung?
  • Wie äußert sie sich bei Frauen, Männern und Kindern?
  • Was sind Ursachen und Risikofaktoren der Depression?
  • Welche Therapie(n) sind für mich am besten geeignet?
  • Wie wirksam ist Psychotherapie, wie lange dauert sie und wie finde ich einen Psychotherapeuten?
  • Welche Arten von Depressionen gibt es?
  • Welche weiteren die Psyche betreffende Störungen gehen oftmals mit einer Depression einher?

In diesem Artikel findest Du Antworten zu Deinen Fragen.

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Über mich

Hallo,

mein Name ist Andreas und ich bin 44 Jahre alt. Ich litt jahrelang unter einer Angststörung mit Panikattacken, Depressionen und Zwangsverhalten.

Falls Du mehr über mich erfahren möchtest und was mir persönlich am meisten geholfen hat, kannst Du das hier nachlesen.

Was ist eine Depression und wie entsteht sie?

Infos zur Depression

Depressionen werden als Stimmungsstörung eingestuft. Betroffene leiden unter Gefühlen von Traurigkeit, Verlustgefühlen oder auch Wut. Depressive Menschen sind in ihrem Alltag durch ihre psychische Störung stark eingeschränkt.

Wie viele Menschen leiden eigentlich an Depressionen?

Depressionen sind häufiger als man denkt. Die Centers for Disease Control and Prevention (CDC) schätzt, dass zwischen 2013 und 2016 8,1 % aller amerikanischen Erwachsenen im Alter von 20 Jahren und älter in einem beliebigen 2-Wochen-Zeitraum an einer Depression litten. In Deutschland dürfte die Quote ähnlich hoch liegen.

Frauen häufiger betroffen

Erwähnenswert ist auch, dass bei Frauen etwa doppelt so häufig eine Depression diagnostiziert wird. Ob das daran liegt, ein Mann seltener an einer Depression erkrankt oder daran, dass Männer seltener zum Arzt gehen, ist noch unklar. Womöglich eine Mischung aus beiden.

Menschen erleben Depressionen auf unterschiedliche Weisen. Sie kann sich auf die tägliche Arbeit auswirken und zur geringerer Produktivität führen. Die Depression kann auch Beziehungen zu Freunden und Partnerschaften sowie einige chronische Gesundheitszustände beeinflussen.

Gesundheitsrisiken von depressiven Menschen

Zu den Erkrankungen, die sich durch Depressionen verschlechtern können, gehören:

  • Arthritis
  • Asthma
  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen
  • Krebs
  • Diabetes
  • Fettleibigkeit (Adipositas)

Es ist wichtig zu erkennen, dass es zum Leben dazu gehört, sich manchmal schlecht zu fühlen. Traurige und beunruhigende Ereignisse kommen bei jedem mal vor. Wenn du dich jedoch regelmäßig niedergeschlagen oder hoffnungslos fühlst, könnte es sich bei dir um eine Depression handeln.

Frühzeitiger Therapiebeginn ist essentiell

Depressionen gelten als ernsthafte Erkrankung, die sich ohne angemessene Behandlung verschlimmern kann. Wer sich in Behandlung begibt, merkt oft schon nach wenigen Wochen eine Besserung seine Symptome.

Schlechte Stimmung, Hoffnungslosigkeit und weitere Symptome

depressive symptome

Eine Depression kann mehr sein als ein ständiger Zustand der Traurigkeit oder ein Gefühl der Niedergeschlagenheit.

Eine schwere Depression kann eine Vielzahl von Symptomen hervorrufen. Einige betreffen deine Stimmung, andere aber auch deinen Körper. Die Symptome können anhaltend sein oder sie kommen und gehen. Oft hat man das Gefühl, dass man seine Hoffnungslosigkeit nie überwinden kann.

Die drei Hauptsymptome

Die 3 sogenannten Hauptsymptome einer Depression sind die folgenden:

  1. Interessenverlust und Freudlosigkeit;
  2. gedrückte, depressive Stimmung;
  3. Antriebsmangel (Antriebslosigkeit) und schnelle Ermüdbarkeit

Die weiteren Symptome einer Depression können bei Männern, Frauen und Kindern unterschiedlich ausfallen, auch wenn sie sich natürlich auch in vielen Punkten überlappen.

Lesetipps

Depressions-Symptome bei Männern

Wenn Männer unter Depressionen leiden, zeigt sich das typischerweise in folgenden Beschwerden:

  • Stimmung: Wut, Aggressivität, Reizbarkeit, Ängstlichkeit, innere Unruhe
  • emotionales Befinden: z. B. ein Gefühl von Leere, Traurigkeit, Hoffnungslosigkeit
  • Verhalten: z. B. Interessenverlust, keine Freude mehr an Lieblingsaktivitäten, leichte Ermüdbarkeit, Selbstmordgedanken, übermäßiger Alkoholkonsum, Drogenkonsum, risikoreiche Aktivitäten
  • Sexuelles Interesse: z. B. vermindertes sexuelles Verlangen, mangelnde sexuelle Leistungsfähigkeit
  • Kognitive Fähigkeiten: z. B. Konzentrationsschwierigkeiten, Schwierigkeiten bei der Erledigung von Aufgaben, verzögerte Reaktionen bei Gesprächen
  • Schlafverhalten: z. B. Schlaflosigkeit, unruhiger Schlaf, übermäßige Müdigkeit, nicht durchschlafen können
  • Körperliches Wohlbefinden: z. B. Müdigkeit, Schmerzen, Kopfschmerzen, Verdauungsprobleme

Depressions-Symptome bei Frauen

Bei den Frauen haben die Symptome der Depression einen leicht anderen Fokus:

  • Stimmung: z. B. Reizbarkeit
  • emotionales Wohlbefinden: z. B. sich traurig oder leer, ängstlich oder hoffnungslos zu fühlen
  • Verhalten: z. B. Verlust des Interesses an Aktivitäten, Rückzug aus sozialen Verpflichtungen, Selbstmordgedanken
  • kognitive Fähigkeiten: wie z. B. langsameres Denken oder Sprechen
  • Schlafverhalten: z. B. nächtliche Durchschlafprobleme, frühes Aufwachen, viel Schlaf tagsüber
  • Körperliches Wohlbefinden: z. B. verminderte Energie, größere Müdigkeit, veränderter Appetit, Gewichtsveränderungen, Schmerzen, Kopfschmerzen, verstärkte Menstruationsbeschwerden

Hier findest Du ein Bericht über die Erfahrungen von Anna mit ihrer schweren Depression.

Depressions-Symptome bei Kindern

Kinder mit Depressionen leiden meist unter folgenden Symptomen:

  • Stimmung: z. B. Reizbarkeit, Wut, Stimmungsschwankungen, plötzliches Weinen ohne ersichtlichen Grund
  • emotionales Wohlbefinden: Gefühle der Inkompetenz (z. B. „Ich kann nichts richtig machen“) oder Verzweiflung, Weinen, intensive Traurigkeit
  • Verhalten: z. B. Ärger in der Schule oder Schulverweigerung, Vermeiden von Freunden oder Geschwistern, Gedanken an Tod oder Selbstmord
  • kognitive Fähigkeiten: Konzentrationsschwierigkeiten, nachlassende Schulleistungen, schlechtere Noten
  • Schlafverhalten: z. B. Schlafschwierigkeiten oder zu viel Schlaf
  • Körperliches Wohlbefinden: z. B. Energieverlust, Verdauungsprobleme, veränderter Appetit, Gewichtsverlust oder Gewichtszunahme

Sowohl bei Frauen, Männern und Kindern können sich die Beschwerden einer Depression aber auch körperlich äußern.

Körperliche Symptome

Körperliche Symptome einer Depression zeigen, dass sich Depressionen nicht nur in deinem Kopf abspielen. Die Sparte in unserer heutigen Medizin, die sich mit genau diesem Thema befasst, ist die sogenannte Psychosomatik.

Eine Google-Suche mit dem Suchbegriff „Depression körperliche Symptome“ liefert Dir bestimmt viele weitere Informationen. Welche körperlichen Symptome bei Depressionen auftreten können, kannst Du aber auch gerne in meinem Artikel zu diesem Thema nachlesen.

Lesetipp: Lügen depressive Menschen?

Was ich jedem mal raten würde, auszuprobieren
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Andreas 350
Andreas

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Ursachen von Depressionen

Es gibt verschiedene mögliche Ursachen für Depressionen. Sie können von biologischen/genetischen Ursachen bis hin zu zufälligen Ursachen reichen.

Zu den häufigsten Ursachen gehören:

  • Familiäre Vorbelastung: Du hast ein höheres Risiko, an einer Depression zu erkranken, wenn in deiner Familie bereits eine Depression oder eine andere Stimmungsstörung (psychische Erkrankung) aufgetreten ist. Mehr Infos in meinem Artikel Ist eine Depression genetisch veranlagt?
  • Frühkindliches Trauma: Manche Ereignisse aus der Kindheit beeinflussen die Art und Weise, wie dein Körper auf Angst und Stresssituationen reagiert.
  • Die Gehirnstruktur (?): Das Risiko, an einer Depression zu erkranken, ist größer, wenn der Frontallappen deines Gehirns weniger aktiv ist. Die Wissenschaftler wissen jedoch nicht, ob dies vor oder nach dem Auftreten von depressiven Symptomen geschieht. Die Beobachtung könnte somit auch eine Folge der Depression sein und nicht die Ursache.
  • Medizinische Bedingungen: Bestimmte Erkrankungen wie chronische Krankheiten, Schlaflosigkeit, chronische Schmerzen oder Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) können das Risiko, an einer Depression zu erkranken, ebenfalls erhöhen.
  • Drogenkonsum: Eine Vorgeschichte mit Drogen- oder Alkoholmissbrauch kann dein Risiko beeinflussen.

Gerade der Drogenkonsum ist ein sehr großer Risikofaktor, wenn nicht gar Ursache einer Depression. Etwa 21 Prozent der Menschen, die ein Drogenproblem haben, leiden auch an Depressionen.

Weitere Risikofaktoren

Neben diesen Ursachen gibt es weitere Risikofaktoren für Depressionen:

  • ein geringes Selbstwertgefühl, die mangelnde Fähigkeit zur Selbstkritik
  • Persönliche Vorgeschichte mit (anderen) psychischen Erkrankungen
  • bestimmte Arzneimittel
  • belastende Ereignisse wie der Verlust eines geliebten Menschen, finanzielle Probleme oder eine Scheidung oder Depression nach einer Trennung. Depressionen, die als Reaktionen auf belastende Ereignisse und Situation auftreten, bezeichnet man daher als reaktive Depression.

Viele Faktoren können das Auftreten von Depressionen beeinflussen, ebenso wie die Frage, wer die Krankheit entwickelt und wer nicht.

Man muss jedoch zugeben, dass man nicht immer eine konkrete Ursache angeben kann, warum ein Mensch gerade an einer Depression erkrankt ist.

Habe ich Depressionen? Der Selbsttest zur Eigen-Diagnose

Depressionen selbsttest

Habe ich Depressionen?

Es gibt keinen Blut-Test, um eine Depression zu diagnostizieren. Auch eine Depression an den Augen zu erkennen, ist nicht auf einfache Weise möglich. Aber dein Psychiater, ein Facharzt der Psychiatrie (meist auch der Neurologie), evtl. auch dein Hausarzt, kann anhand deiner Symptome und einer psychologischen Beurteilung eine Diagnose stellen.

In den meisten Fällen wird er dir eine Reihe von Fragen stellen bezüglich:

  • deiner Stimmungen
  • deines Appetits
  • deines Schlafverhaltens
  • deines Aktivitätsniveaus
  • und deiner Gedankenwelt

Da Depressionen mit anderen Gesundheitsproblemen zusammenhängen können, kann dein Arzt auch eine körperliche Untersuchung durchführen und Blutuntersuchungen anordnen. Manchmal können Schilddrüsenprobleme oder ein Vitamin-D-Mangel die Symptome einer Depression auslösen oder zumindest begünstigen. Auch ein Serotoninmangel kann eine Depression begünstigen, ist allerdings nicht die einzige Ursache.

Mögliche Folgen und Komplikationen

Ignoriere die Symptome einer Depression nicht. Wenn sich deine Stimmung nicht bessert oder gar verschlechtert, solltest du ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen. Depressionen sind eine ernsthafte psychische Erkrankung, die zu Komplikationen führen kann.

Wenn sie unbehandelt bleibt, können folgende Komplikationen auftreten

  • Gewichtszunahme oder starker Gewichtsverlust
  • körperliche (psychosomatische) Schmerzen
  • Drogenmissbrauch (incl. Alkohol) und Medikamentenmissbrauch
  • Panikattacken
  • Beziehungsprobleme
  • Soziale Isolation
  • Selbstmordgedanken
  • Selbstverletzungen

Unterschiedliche Arten von Depressionen

Depressionen können je nach Schweregrad der Symptome in verschiedene Kategorien eingeteilt werden. Tatsächlich unterscheidet man 7 verschiedene Depressions-Arten. Manche Menschen leiden unter leichten und vorübergehenden Episoden, während andere schwere und anhaltende depressive Episoden (F32.9 g) erleben.

Grob unterscheidet man zwei Haupttypen:

  1. die schwere depressive Störung und
  2. die anhaltende depressive Störung.

Schwere depressive Störung (Major Depression)

Die schwere depressive Störung ist die schwerere Form der Depression. Sie ist gekennzeichnet durch anhaltende Gefühle von Traurigkeit, Hoffnungslosigkeit und Wertlosigkeit, die nicht von alleine wieder verschwinden.

Damit eine klinische Depression diagnostiziert werden kann, müssen 5 oder mehr der folgenden Symptome über einen Zeitraum von mindestens zwei Wochen auftreten:

  • Du fühlst dich den größten Teil des Tages deprimiert
  • Verlust des Interesses an den meisten regelmäßigen Aktivitäten
  • deutliche Gewichtsabnahme oder -zunahme
  • Schlafstörungen und/oder vermehrtes Schlafbedürfnis
  • Verlangsamtes Denken oder verlangsamte Bewegungen
  • Müdigkeit oder geringe Energie an den meisten Tagen
  • Gefühle von Wertlosigkeit oder Schuld
  • Konzentrationsschwäche oder Unentschlossenheit
  • Wiederkehrende Gedanken an Tod oder Selbstmord (Gedanken an Suizid)

Es gibt verschiedene Subtypen der Major Depression, die von der American Psychiatric Association als Besonderheiten bzw. Ausnahmen bezeichnet werden.

Sonderformen der Major Depression

Dazu gehören:

Rezidivierende depressive Störung

Wie lange eine Depression dauert, kann sehr unterschiedlich sein. Die rezidivierende depressive Störung (ICD-Code F33.1 für mittelschwere Episode, F32.2 für schwere Episode) wurde früher auch Dysthymie bezeichnet. Es handelt sich um eine mildere, dafür aber chronische Form der Depression, manchmal spricht man auch fälschlicherweise von einer atypischen Depression oder einer hochfunktionalen Depression.

Damit die Diagnose gestellt werden kann, müssen die Symptome mindestens 2 Jahre lang anhalten. Die rezidivierende chronische Depression kann dein Leben stärker beeinträchtigen als eine Major Depression, eben weil sie länger anhält.

Menschen mit einer Dysthymie weisen häufig folgende Beschwerden auf:

  • Verlust am Interesse an normalen täglichen Aktivitäten
  • Gefühl der Hoffnungslosigkeit
  • Unproduktivität
  • geringes Selbstwertgefühl

Depressionen können erfolgreich behandelt werden, aber es ist wichtig, dass du dich in Therapie begibst und dich an deinen Behandlungsplan hältst.

Schlafstörungen: nicht zu unterschätzen

Schlafstoerungen bei depressionen

Schlafstörungen sind ein häufiges Problem bei jeglicher Form psychischer Erkrankungen. Das Problem: Schlafstörungen sind einerseits durch die psychiatrische Krankheit verursacht, verstärken diese andererseits auch wieder. Ein Teufelskreis entsteht. 

Deswegen ist es wichtig, dass du deinen behandelnden Arzt über deine Schlafprobleme aufklärst.

  1. Hast du Probleme einzuschlafen?
  2. Wachst du nachts öfters auf, ohne schnell wieder einschlafen zu können?
  3. Wachst du morgens früh auf und kannst nicht mehr einschlafen?
  4. Kommst du auf mindestens 8 Stunden Schlaf in guter Qualität?
  5. Findet dein Schlaf zu gewöhnlichen Zeiten statt: schläfst du zwischen 9 Uhr abends und 12 Uhr abends ein und wachst Du morgens zwischen 6 Uhr und 10 Uhr auf – oder ist dein Schlafrhythmus gestört, so dass du z.B. erst spät nach Mitternacht einschläfst?

Als Therapie stehen dir pflanzliche Schlafmittel oder schlaffördernde Antidepressiva zur Verfügung. Was oft vernachlässigt wird ist die Schlafhygiene incl. Maßnahmen zum Wiederherstellen eines gesunden Schlafrhythmus.

Die Behandlung – nicht nur durch den Arzt

Das Leben mit Depressionen kann schwierig sein, aber eine Behandlung kann dir helfen, deine Lebensqualität zu verbessern. Sprich mit deinem Arzt oder deiner Ärztin über mögliche Behandlungsmethoden.

Dein Hausarzt kann Dir helfen herauszufinden, welche Behandlungsmöglichkeiten es in deiner Umgebung gibt. Er entscheidet auch mit dir zusammen, ob und wie lange eine Krankschreibung wegen Depressionen notwendig und sinnvoll ist.

Es kann sein, dass du deine Symptome mit einer einzigen Behandlung in den Griff bekommst, möglicherweise benötigst Du aber auch eine Kombination aus mehreren Behandlungen.

Es ist üblich und effektiv, medizinische Behandlungen und eine Verbesserung deiner Lebensgewohnheiten zu kombinieren, quasi als Eigentherapie deiner Depressionen. Hierzu zählen:

Antidepressiva und Co: Therapie mit Medikamenten

Dein Psychiater oder dein Hausarzt kann dir folgende Psychopharmaka verschreiben:

  1. Antidepressiva
  2. angstlösende Medikamente (Beruhigungsmittel)
  3. antipsychotische Medikamente (Antipsychotika)
  4. Phasenprophylaktika im Rahmen einer Bipolaren Störung (z.B. Lamotrigin)

Jedes Medikament, das zur Behandlung von Depressionen eingesetzt wird, hat jedoch nicht nur Vorteile, sondern auch Nebenwirkungen und Risiken.

Als Antidepressiva kommen unterschiedliche Arten zum Einsatz:

  1. Selektive Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer (SSRI)
  2. Selektive Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahme-Hemmer (SNRI)
  3. Trizyklische Antidepressiva
  4. Monoaminoxidase-Hemmer (MAO-Hemmer)

Die Therapie mit Medikamenten gehört zwar zum Standardprogramm der Schulmedizin, aber viele (vor allem leichte bis mittlere) Depressionen lassen sich auch ohne Antidepressiva gut behandeln.

Lesetipp Ketontherapieein neues Medikament bei Depressionen?

Psychotherapie

Ein Gespräch mit einem Psychotherapeuten oder einer Psychotherapeutin kann dir helfen, Fähigkeiten zu erlernen, um besser mit negativen Gefühlen umzugehen. Auch Familien- oder Gruppentherapiesitzungen haben sich als beliebt und wirksam etabliert.

Lichttherapie

Die Bestrahlung mit weißem Licht durch sogenannt Tageslichtlampen kann helfen, deine Stimmung zu regulieren und die Symptome der Depression zu verbessern. Die Lichttherapie wird insbesondere bei der saisonalen Depression (auch Winterdepression oder Winterblues genannt) eingesetzt.

Alternative Therapien

Frag deinen Arzt auch mal nach Akupunktur bei Depressionen,  TCM oder Akupressur gegen Depressionen –  oder Meditation, wenn er sich mit alternativen Therapien auskennt. Ansonsten ist vielleicht ein Heilpraktiker für solche Therapien ein besserer Ansprechpartner.

Auch Einige pflanzliche Präparate werden zur Behandlung von Depressionen eingesetzt, z. B. Johanniskraut, SAMe und Fischöl (Omega-3). Selbst Cannabis kann bei Depressionen helfen, genauso wie Safran gegen Depressionen.

Sprich jedoch mit deinem behandelnden Arzt, bevor du ein Präparat einnimmst, insbesondere dann, wenn du es mit verschreibungspflichtigen Medikamenten kombinierst. Denn manche Präparate (z.B. Johanniskraut) können mit bestimmten Medikamenten interagieren, sprich unerwünschte Wechselwirkungen hervorrufen. Manche Nahrungsergänzungsmittel können auch Depressionen verschlimmern oder die Wirksamkeit von anderen Medikamenten beeinträchtigen.

Sport

Treibe idealerweise an 3 bis 5 Tagen pro Woche mindestens 30 Minuten Sport. Bewegung kann die körpereigene Produktion von Endorphinen erhöhen, das sind Hormone, die deine Stimmung verbessern. Ein oft vergessenes, aber ebenso einfaches wie wirkungsvolles Mittel gegen Depressionen.

Vermeide Alkohol und Drogen

Wenn du Alkohol trinkst oder Drogen nimmst, fühlst du dich vielleicht kurzzeitig besser. Aber auf lange Sicht können diese Substanzen die Symptome von Depressionen und Angstzuständen eher verschlimmern. Also: Alkohol und Drogen sind keine Lösung.

tDCS-Therapie

Die transkranielle Gleichstromstimulation – vereinzelt auch in fehlerhafter Übersetzung des Englischen: Transkranielle Direktstrom-Stimulation – ist ein nichtinvasives, schmerzfreies und komplett reversibles Verfahren zur Elektrostimulation des Gehirns. Weitere Informationen in meinem Artikel tCDS-Therapie mit einem kleinen Gerät.

Ketamininfusionen

Ketamin-Infusionen sind eine gute Option für Patienten, die nicht auf Antidepressiva ansprechen. Bereits nach wenigen Infusionen fühlen sich die Patienten oft besser und die Nebenwirkungen sind recht gering und kurz.

Lerne, nein zu sagen

Wenn du dich überfordert fühlst, können sich Angstzustände und Depressionen verschlimmern. Wenn du in deinem Berufs- und Privatleben Grenzen setzt, kann dir das helfen, dich besser zu fühlen.

Lesetipp: Berufe für Depressive

Selbstfürsorge: Kümmere dich um dich selbst

Du kannst die Symptome einer Depression auch verbessern, indem du dich um dich selbst kümmerst. Dazu gehört, dass du viel schläfst, dich gesund ernährst, negative Menschen meidest und an angenehmen Aktivitäten teilnimmst.

Manchmal sprechen Depressionen nicht auf Medikamente an. Wenn sich deine Symptome nicht bessern, dann sprich mit deinem Arzt. Er kann dir auch andere Behandlungsmöglichkeiten empfehlen.

Dazu gehören beispielsweise die Elektrokrampftherapie (EKT) oder die repetitive transkranielle Magnetstimulation (rTMS), um Depressionen zu behandeln und deine Stimmung zu verbessern.

Wie wirksam ist Psychotherapie zur Behandlung von Depressionen?

Depressionen Psychotherapie

Es gibt eine Vielzahl wissenschaftlicher Untersuchungen, die zeigen, dass Psychotherapie eine sehr wirksame Behandlung von Depressionen ist. Sie hilft, Symptome zu lindern, vermittelt wirksame Bewältigungsstrategien und kann dich in die Lage versetzen, das Auftreten oder die Verschlimmerung von depressiven Phasen in Zukunft zu verhindern.

In der Vergangenheit haben Allgemeinmediziner/innen zur Behandlung von Depressionen in der Regel Medikamente verschrieben. Heutzutage wird zunehmend eine Psychotherapie (oder eine psychologische Beratung) als erste Maßnahme empfohlen, vor allem wenn die Symptome nur leicht bis mittelschwer sind.

Bei schweren klinischen Depressionen ist eine Psychotherapie allein möglicherweise nicht ausreichend. In Verbindung mit anderen Behandlungen, wie z. B. Medikamenten, kann sie jedoch eine wichtige Rolle für den Behandlungserfolg spielen.

Die Vorteile einer Psychotherapie bei Depressionen

  1. Du kannst spezifische Strategien lernen, um depressive Symptome zu lindern
  2. Sie kann dir helfen, aktuelle Auslöser im Leben zu erkennen, die Symptome hervorrufen oder verstärken können, und dir zeigen, wie du mit diesen am besten umgehst.
  3. Sie kann dir helfen zu verstehen, wie in der Vergangenheit erlernte Überzeugungen und Verhaltensweisen Depressionen auslösen oder verschlimmern können – und was du tun kannst, um dies zu verhindern.
  4. Du kannst lernen, wie du Bereiche in deinem Leben anpacken kannst, die depressive Symptome begünstigen oder verschlimmern können.
  5. Sie kann dir Strategien zur Verbesserung deiner Kommunikation, deines Selbstbewusstseins und deines allgemeinen Wohlbefindens aufzeigen, die dazu beitragen können, dass Depressionen in Zukunft nicht wieder auftreten.
  6. Wenn du Medikamente verschrieben bekommst, kannst du auch lernen, mit den Nebenwirkungen der Medikamente umzugehen.
  7. Wenn du Bewältigungsstrategien entwickelt hast, auf die du dich verlassen kannst, kann sie dich dabei unterstützen, die Einnahme von Medikamenten zu reduzieren oder abzusetzen.

Wie viele Psychotherapiesitzungen sind zur Behandlung von Depressionen nötig?

Da jeder Mensch anders ist und oft mit einzigartigen Umständen zu kämpfen hat, kann die Anzahl der Therapiesitzungen, die nötig sind, um Ergebnisse zu erzielen, sehr stark variieren. Es gibt jedoch einige gemeinsame Faktoren, die die Dauer der Genesung beeinflussen können:

Die folgenden Faktoren beeinflussen den Fortschritt und die notwendige Dauer einer Psychotherapie:

  • Wie lange besteht das Problem schon?
  • Schwere und Dauer der depressiven Episoden
  • Niveau des Selbstvertrauens
  • Soziale Faktoren wie Beziehungen und Arbeit
  • Schwierige, schmerzhafte Kindheitserfahrungen
  • Die Qualität der therapeutischen Beziehung: Das heißt, je mehr Vertrauen du zu deinem Therapeuten hast, desto besser sind tendenziell die Ergebnisse.

Behandlungsdauer bei leichten bis mittelschweren Depressionen oder depressiven Schüben

Bei leichten bis mittelschweren (F32.1) Depressionen zeigt die Psychotherapie hohe Erfolgsquoten bei der Behandlung. In der Regel können bei leichten bis mittelschweren Depressionen 6-12 oder 24 Sitzungen zu guten Ergebnissen führen.

Wenn die Einflussfaktoren, die mit der mittelschweren Depression einhergehen, extremer sind, sind für manche Menschen mehr als 24 Sitzungen erforderlich, um Probleme anzugehen, neue Strategien zu entwickeln und sich in der Lage zu fühlen, eine dauerhafte Veränderung aufrechtzuerhalten.

Behandlungsdauer bei schweren klinischen Depressionen

Bei schweren klinischen Depressionen (F32.2) ist eine Psychotherapie allein oft nicht ausreichend. In Verbindung mit anderen Behandlungen, wie z. B. Medikamenten, kann sie jedoch eine wichtige Rolle für den Behandlungserfolg spielen. In schweren Fällen können mehr als 24 Sitzungen und manchmal mehr als eine Sitzung pro Woche erforderlich sein, um die Fähigkeit zu entwickeln, die Symptome zu bewältigen.

Behandlungsdauer bei verschiedenen Therapieansätzen

Einige der moderneren Therapieverfahren wie beispielsweise die KVT (Kognitive Verhaltenstherapie) sind der Ansicht, dass Veränderungen in weniger Sitzungen möglich sind als bei älteren traditionellen Therapien wie beispielsweise Psychoanalyse oder die tiefenpsychologische Psychotherapie, die traditionell der Ansicht sind, dass Veränderungen lange dauern, oft viele Jahre.

Inzwischen gibt es auch neuere Formen der psychodynamischen Therapie, die in einem kürzeren Rahmen von 10 Sitzungen funktionieren.

Welche verschiedenen Arten von Psychotherapie gibt es bei Depressionen?

Es gibt eine ganze Reihe von Psychotherapieansätzen, die sich bei der Behandlung von Depressionen bewährt haben. Im Folgenden findest du eine Auswahl der gängigsten Methoden, die heute angewandt werden und auch von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlt werden.

Kognitive Verhaltenstherapie (KVT)

Die kognitive Verhaltenstherapie (KVT) hat sich in den letzten Jahren als die von der Regierung empfohlene Behandlung von Angstzuständen und Depressionen durchgesetzt. Sie zeigt gute Erfolgsquoten bei der Behandlung von leichten bis mittelschweren Depressionen.

Die KVT bietet einige hervorragende Übungen, Methoden und Werkzeuge, die dir helfen können, die Zyklen und Symptome von Depressionen zu verstehen und Strategien zu entwickeln, um sie effektiv anzugehen. Hausaufgaben werden mit deinem Therapeuten vereinbart, damit du deine Fähigkeiten auch außerhalb der Therapie weiterentwickeln kannst, indem du bestimmte Übungen zur Bearbeitung von Problembereichen einsetzt.

Man hat jedoch festgestellt, dass die KVT nicht immer die beste Behandlung für jeden Einzelnen ist und andere Therapien benötigt werden, um diese Lücke zu schließen.

Psychoanalyse

Die Psychoanalyse gilt als Urform aller psychotherapeutischen Verfahren, aus der sich vielen andere Therapieverfahren entwickelt haben. Die Vertreter dieser Form der Psychotherapie, die Psychoanalytiker, sehen die Ursache psychischer Erkrankungen in unbewussten Konflikten, die bis in die Kindheit zurückgehen.

Während der Sitzungen soll der Klient im Gespräch mit dem Psychotherapeuten diese Konflikte erkennen und verarbeiten mit dem Ziel, dass sich die Konflikte auflösen.

Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie

Die Tiefenpsychologie kann man als eine weiterentwickelte Form der Psychoanalyse ansehen. Auch tiefenpsychologische Therapien haben das Ziel, verschütte Konflikte aus der Vergangenheit aufzuarbeiten und dadurch seelische Probleme zu lösen.

In den Sitzungen mit dem Klienten kommen Techniken aus der klassischen Psychoanalyse zur Anwendung. Der Unterschied zur Psychoanalyse: die tiefenpsychologisch fundierte Therapie ist zielorientierter und zeitlich begrenzt.

Wann kann eine Psychotherapie bei Depressionen nicht hilfreich sein?

Eine vertrauensvolle Beziehung zu deiner Psychotherapeutin oder deinem Psychotherapeuten ist der Schlüssel, um sich besser zu fühlen. Wenn du dich nach zwei bis drei Sitzungen nicht mehr wohl dabei fühlst, dich mitzuteilen, solltest du dir einen Therapeuten suchen, der besser zu dir passt.

Es stimmt zwar, dass eine Therapie manchmal herausfordernd sein kann, aber das liegt einfach daran, dass du dich mit Themen beschäftigst, die dich deprimiert haben. Wenn du diese Themen ansprichst, werden zwangsläufig auch unangenehme Gefühle hochkommen. Du solltest dich aber nicht überfordert, überlastet oder verwirrt fühlen.

Der geeignete Psychotherapeut…

Ein gut geeigneter Psychotherapeut für Depressionen wird dich dabei unterstützen, wichtige Themen zu erforschen, und zwar in einem Tempo, das du selbst bestimmen kannst. Du solltest dich sicher, verstanden und geborgen fühlen und das Gefühl haben, dass du in den schwierigen Phasen wächst und lernst.

Manche Psychotherapeuten verfolgen einen zu forschen Ansatz, der die Dinge zu früh und zu sehr öffnet. In solchen Fällen berichten die Klienten, dass sie sich zu sehr entblößt, zu verletzlich oder verwirrt fühlen. Wenn dies der Fall ist, solltest du deinen Therapeuten darauf hinweisen. Wenn sich die Situation nicht bessert, ist es vielleicht besser, einen anderen Therapeuten zu suchen, der besser in der Lage ist, dir zu helfen und ein Tempo vorzugeben, mit dem du dich wohler fühlst.

Es ist auch wichtig zu bedenken, dass manche Menschen, die unter schweren Depressionen oder bipolaren Störungen leiden, von einer Psychotherapie allein möglicherweise nicht profitieren. In diesen Fällen kann ein kombinierter Ansatz aus Psychotherapie und Medikamenten hilfreicher sein.

Wie du einen Psychotherapeuten findest

Private Psychotherapeuten und Psychotherapeutinnen für Depressionen findest über eine Suche bei Google und in den Verzeichnissen der wichtigsten klinischen Dachverbände. Du kannst auch Familienmitglieder oder Freunde um Unterstützung bitten.

In Deutschland kann dich ein Hausarzt oder jeder andere Arzt an einen Psychotherapeuten überweisen. Aber eine Überweisung ist noch nicht einmal notwendig. Du kannst auch direkt mit den Psychotherapeuten in Kontakt treten und sogenannte probatorische Termine vereinbaren. Alles weitere zum Vorgehen wird dir dein Psychotherapeut erläutern.

Ganz wichtig: du musst einen einmal ausgewählten Psychotherapeuten nicht beibehalten. Die ersten Sitzungen sind vollkommen unverbindlich und du kannst so viele Psychotherapeuten testen, wie du möchtest.

Natürliche Therapien für Depressionen

Supplemente und Co

Die standardmäßige Behandlung von Depressionen in der Schulmedizin besteht aus einer Kombination von verschreibungspflichtigen Medikamenten und Psychotherapie. Es gibt aber auch alternative oder ergänzende Behandlungen, die du ausprobieren kannst.

Es ist wichtig, daran zu denken, dass es für viele dieser natürlichen Behandlungen nur wenige Studien gibt, die ihre Wirkung auf Depressionen belegen – ob gut oder schlecht.

Außerdem solltest Du sicherstellen, dass die Nahrungsergänzungsmittel von guter Qualität sind.

Sprich mit deinem Arzt oder Heilpraktiker, bevor du Nahrungsergänzungsmittel in deinen Behandlungsplan mit aufnimmst.

Nahrungsergänzungsmittel

Es gibt verschiedene Arten von Nahrungsergänzungsmitteln, denen eine positive Wirkung auf die Symptome von Depressionen zugeschrieben wird.

Johanniskraut

Dieses natürliche Mittel wird in Europa als Antidepressivum eingesetzt, um aus der Depression herauszukommen. In den Vereinigten Staaten ist es noch nicht so weit verbreitet. Gerade bei leichten und mittleren Depressionen, das zeigen viele Studien, ist Johanniskraut von der Wirksamkeit her mit Antidepressiva vergleichbar.

S-Adenosyl-L-Methionin (SAMe)

Diese Substanz hat in einigen wenigen Studien gezeigt, dass sie möglicherweise die Symptome von Depressionen lindert. Die beste Wirkung wurde bei Menschen beobachtet, die schon einen Selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI), das ist eine Klasse häufig verschriebener Antidepressiva, einnehmen.

5-Hydroxytryptophan (5-HTP)

5-HTP kann den den Spiegel des Neurotransmitters Serotonin im Gehirn erhöhen, was die Symptome einer Depression lindern kann. Dein Körper stellt diesen Stoff auch her, wenn du Tryptophan, einen Eiweißbaustein, zu dir nimmst.

Omega-3-Fettsäuren

Diese essentiellen Fettsäuren sind wichtig für die neurologische Entwicklung und die Gesundheit des Gehirns. Die Aufnahme von Omega-3-Fettsäuren in deine Ernährung kann helfen, die Symptome einer Depression zu lindern.

Tipp: Meine bevorzugte Quelle für Omega-3-Fettsäuren ist Krillöl.

Lesetipps: Helfen Omega-3-Fettsäuren bei Depressionen?

Probiotika

Neue Forschungen bestätigen die Existenz des sogenannten Darmhirns und die Verbindung zwischen Bauch und Hirn durch sie sogenannte Darm-Hirn-Achse. Probiotika sind ein wichtiges Mittel, um bei Patienten die Darmflora wieder in Ordnung zu bringen und dadurch das Darmhirn zu stärken. Mehr Infos in meinem Artikel  Welche Probiotika helfen gegen Depressionen?

CBD-Öl

CBD-Öl ist ein Extrakt aus der Hanfpflanze mit vielen gesundheitlichen Anwendungsgebieten. Auch gegen Depressionen soll CBD sehr wirksam sein. Ob das der Fall ist kannst du im Artikel CBD gegen Depressionen nachlesen.

Ätherische Öle

Ätherische Öle sind ein beliebtes natürliches Heilmittel für viele Krankheiten, aber die Forschung über ihre Auswirkungen auf Depressionen ist stark begrenzt.

Die folgenden ätherischen Öle sollen die Symptome von Depressionen lindern können:

  • Wilder Ingwer: Das Einatmen dieses starken Duftes kann die Serotonin-Rezeptoren in deinem Gehirn aktivieren. Das kann die Ausschüttung von Stresshormonen verlangsamen.
  • Bergamotte: Dieses zitrusartige ätherische Öl reduziert nachweislich die Angst bei Patienten, die auf eine Operation warten. Diese Wirkung könnte auch Menschen helfen, die aufgrund von Depressionen unter Angstzuständen leiden, aber es gibt keine Studien, die diese Behauptung belegen.

Andere Öle wie Kamille oder Rosenöl können ebenfalls eine beruhigende Wirkung haben, wenn sie eingeatmet werden. Diese Öle können könnten bei kurzfristiger Anwendung sehr hilfreich sein.

Vitamine

Vitamine sind für viele Körperfunktionen wichtig. Die Forschung zeigt, dass zwei Vitamine bei Depressionen besonders nützlich sind, um deren Symptome zu lindern:

  • B-Vitamine: Vitamin B-12 und Vitamin B-6 sind wichtig für die Gesundheit des Gehirns. Wenn dein Vitamin-B-Spiegel niedrig ist, kann dein Risiko, an einer Depression zu erkranken, höher sein.
  • Vitamin D: Vitamin D wird auch als Sonnenscheinvitamin bezeichnet, weil es durch die Einstrahlung von Sonne auf den Körper gebildet wird. Es ist wichtig für die Gesundheit von Gehirn, Herz und Knochen. Menschen, die unter Depressionen leiden, haben eher einen niedrigen Vitamin-D-Spiegel.

Viele Kräuter, Nahrungsergänzungsmittel und Vitamine sollen angeblich die Symptome von Depressionen lindern können, und tatsächlich konnten sich viele dieser pflanzlichen Stimmungsaufheller sich in klinischen Studien als wirksam erwiesen, auch wenn oft noch mehr Forschung notwendig ist.

Wie Du siehst, gibt es also viele alternative Möglichkeiten und Tipps gegen Depressionen, die über die Standardbehandlung hinausgehen.

Lesetipp: Ernährung bei Depressionen

Sonstiges

Hier noch einige außergewöhnliche Methoden, die einige Menschen mit mehr oder weniger Erfolg einsetzen:

Liste wird fortlaufend ergänzt.

Was Familie, Angehörige und Freunde tun können, um das Leben von Betroffenen zu erleichtern

Familie und Angehoerige

So kannst Du einem Familienmitglied oder einem Freund, der an Depressionen leidet, helfen, sich behandeln zu lassen und weitere Unterstützung zu finden.

Jemandem mit Depressionen zu helfen, kann eine große Herausforderung sein. Wenn jemand in deinem Leben eine Depression hat, fühlst du dich vielleicht hilflos und fragst dich, was du tun sollst bzw. was du tu kannst. Doch was tun, wenn sich Depressive nicht helfen lassen wollen?

Hier erfährst du, wie du deinem Angehörigen Unterstützung und Verständnis entgegenbringen kannst und wie du ihm helfen kannst, mit der Depression fertig zu werden. Hier nun also ein paar Dinge, die du tun kannst.

Lerne die Symptome der Depression kennen

Die Anzeichen und Symptome einer Depression sind von Mensch zu Mensch verschieden. Hierzu zählen, wie bereits oben geschildert:

  • Gefühle von Traurigkeit, Weinerlichkeit, Leere oder Hoffnungslosigkeit
  • Wutausbrüche, Reizbarkeit oder Frustration, selbst bei Kleinigkeiten
  • Verlust des Interesses oder der Freude an den meisten oder allen normalen Aktivitäten, wie z. B. Sex, Hobbys oder Sport
  • Schlaflosigkeit oder zu viel Schlaf
  • Müdigkeit und Energielosigkeit, sodass selbst kleine Aufgaben zusätzliche Anstrengung erfordern
  • Veränderungen des Appetits – verminderter Appetit und Gewichtsverlust oder vermehrtes Verlangen nach Essen und Gewichtszunahme
  • Ängstlichkeit, Unruhe oder Rastlosigkeit
  • Verlangsamtes Denken, Sprechen oder Körperbewegungen
  • Gefühle von Wertlosigkeit oder Schuld, Fixierung auf vergangene Misserfolge oder Schuldzuweisungen für Dinge, die nicht in deiner Verantwortung liegen
  • Schwierigkeiten, zu denken, sich zu konzentrieren, Entscheidungen zu treffen und sich an Dinge zu erinnern
  • Häufige oder wiederkehrende Erwähnung des Todes, Selbstmordgedanken, Selbstmordversuche oder Selbstmord
  • Ungeklärte körperliche Probleme, wie Rücken- oder Kopfschmerzen

Bei vielen Menschen mit Depressionen sind die Symptome in der Regel so stark, dass sie spürbare Probleme bei alltäglichen Aktivitäten wie Arbeit, Schule, sozialen Aktivitäten oder Beziehungen zu anderen verursachen. Andere Menschen fühlen sich allgemein traurig und unglücklich, ohne genau zu wissen, warum. Bei Kindern und Jugendlichen kann sich eine Depression dadurch zeigen, dass sie eher reizbar oder launisch als traurig sind.

Ermutige zur Behandlung

Menschen mit Depressionen erkennen vielleicht nicht, dass sie depressiv sind. Möglicherweise kennen sie die Anzeichen und Symptome einer Depression nicht und halten ihre Gefühle für normal.

Allzu oft schämen sich Menschen für ihre Depression und glauben fälschlicherweise, sie könnten sie allein mit Willenskraft überwinden. Aber Depressionen werden ohne Behandlung selten besser und können sich sogar verschlimmern. Mit dem richtigen Behandlungsansatz kann die Person, um die du dich sorgst, wieder gesund werden.

Hier ein paar Dinge, die du tun kannst, um zu helfen:

  1. Sprich mit der Person darüber, was du bemerkt hast und erläutere, warum du dir Sorgen machst.
  2. Erkläre der Person, dass Depressionen eine Krankheit sind und kein persönlicher Makel oder eine Schwäche – und dass sie in der Regel mit einer Behandlung besser werden.
  3. Schlage vor, dass du dich an eine Fachkraft wendest – einen Arzt oder einen Psychologen.
  4. Biete an, bei der Erstellung einer Liste von Fragen zu helfen, die bei einem ersten Termin mit einem Arzt oder einer Ärztin oder einer psychologischen Fachkraft besprochen werden können.
  5. Zeige deine Bereitschaft zu helfen, indem du Termine vereinbarst, zu diesen Terminen mitkommst und an (Familien-)Therapiesitzungen teilnimmst.

Wenn die Krankheit deines Angehörigen schwer oder potenziell lebensbedrohlich ist, wende dich an einen Arzt, ein Krankenhaus oder den Rettungsdienst.

Erkenne die Warnzeichen einer sich verschlimmernden Depression

Jeder Mensch erlebt Depressionen anders. Beobachte deinen geliebten Menschen. Erfahre, wie sich die Depression auf dein Familienmitglied oder deinen Freund auswirkt – und was du tun kannst, wenn sie sich verschlimmert.

Beachte die folgenden Fragen:

  1. Was sind die typischen Anzeichen und Symptome einer Depression bei deinem Angehörigen oder Freund?
  2. Welches Verhalten oder welche Sprache beobachtest du, wenn die Depression schlimmer ist?
  3. Welches Verhalten oder welche Sprache beobachtest du, wenn es ihm oder ihr gut geht?
  4. Welche Umstände lösen schwerere depressive Phasen aus?
  5. Welche Aktivitäten sind am hilfreichsten, wenn sich die Depression verschlimmert?

Eine sich verschlimmernde Depression muss so schnell wie möglich behandelt werden. Ermutige deinen Angehörigen, gemeinsam mit seinem Arzt oder seinem psychologischen Betreuer einen Plan aufzustellen, was zu tun ist, wenn die Anzeichen und Symptome einen bestimmten Punkt erreichen. Als Teil dieses Plans muss dein Angehöriger vielleicht:

  1. Kontakt mit dem Arzt aufnehmen, um eine Anpassung oder Änderung der Medikamente zu erwirken
  2. einen Psychotherapeuten aufsuchen, z. B. einen zugelassenen Berater oder Psychologen
  3. Maßnahmen zur Selbstfürsorge ergreifen, z. B. sich gesund ernähren, ausreichend schlafen und körperlich aktiv sein

Verstehe das Selbstmordrisiko

Menschen mit Depressionen haben ein erhöhtes Risiko, sich umzubringen. Wenn dein Angehöriger schwer depressiv ist, solltest du dich darauf vorbereiten, dass er oder sie irgendwann selbstmordgefährdet sein könnte. Nimm alle Anzeichen für suizidales Verhalten ernst und handle sofort.

Ergreife Maßnahmen, falls nötig:

  • Sprich mit der Person über deine Besorgnis. Frag sie oder ihn, ob sie oder er über einen Selbstmordversuch nachgedacht hat oder ob sie oder er einen Plan hat, wie sie oder er es tun könnte. Ein konkreter Plan deutet darauf hin, dass die Wahrscheinlichkeit eines Selbstmordversuchs höher ist.
  • Suche dir Hilfe. Wende dich an den Arzt, den Psychiater oder eine andere medizinische Fachkraft der Person. Teile anderen Familienmitgliedern oder engen Freunden mit, was vor sich geht.
  • Rufe die Nummer einer Selbstmord-Hotline an (die Nummer findest Du unter dem Artikel).
  • Sorge dafür, dass sich die Person in einer sicheren Umgebung befindet. Beseitige nach Möglichkeit Dinge, die für einen Selbstmordversuch verwendet werden könnten. Entferne zum Beispiel Schusswaffen, andere Waffen und Medikamente oder schließe sie weg.
  • Rufe sofort den Notruf 112 oder den Rettungsdienst unter 19222, wenn die Person in Gefahr ist, sich selbst zu verletzen oder Selbstmord zu begehen. Sorge dafür, dass jemand die ganze Zeit bei der Person bleibt.

Achte auf die Warnzeichen für Selbstmord

Informiere dich über häufige Warnzeichen für Selbstmord oder Selbstmordgedanken und bleibe wachsam:

  • Reden über Selbstmord – zum Beispiel Aussagen wie „Ich werde mich umbringen“, „Ich wünschte, ich wäre tot“ oder „Ich wünschte, ich wäre nicht geboren“
  • Beschaffung der Mittel für einen Selbstmordversuch, wie z. B. der Kauf einer Waffe oder das Anlegen eines Pillenvorrats
  • Rückzug aus sozialen Kontakten und der Wunsch, allein zu sein
  • Stimmungsschwankungen, wie z. B. an einem Tag ein Hochgefühl zu haben und am nächsten Tag tief entmutigt zu sein
  • Sich mit Tod, Sterben oder Gewalt zu beschäftigen
  • Sich in einer Situation gefangen oder hoffnungslos fühlen
  • Zunehmender Konsum von Alkohol oder Drogen
  • Änderung der normalen Routine, einschließlich der Ess- und Schlafgewohnheiten
  • Riskante oder selbstzerstörerische Handlungen, wie Drogenkonsum oder rücksichtsloses Fahren
  • Besitz verschenken oder Angelegenheiten in Ordnung bringen, wenn es keine andere logische Erklärung dafür gibt, warum man das tut
  • Sich von Menschen verabschieden, als ob man sie nie wieder sehen würde
  • Persönlichkeitsveränderungen oder starke Ängstlichkeit oder Unruhe, insbesondere wenn einige der oben genannten Warnzeichen auftreten

Biete Unterstützung an

Denke daran, dass die Depression deines Angehörigen niemandes Schuld ist. Du kannst die Depression der Person nicht heilen – aber deine Unterstützung und dein Verständnis können helfen.

Was du noch für deinen Angehörigen tun kannst:

  • Ermutige ihn, die Behandlung fortzusetzen. Wenn dein Verwandter oder Freund wegen einer Depression in Behandlung ist, hilf ihm oder ihr, die verschriebenen Medikamente einzunehmen und die Termine einzuhalten.
  • Sei bereit zuzuhören. Lass deinen Angehörigen wissen, dass du verstehen willst, wie er bzw. sie sich fühlt. Wenn die Person reden möchte, höre ihr aufmerksam zu, aber vermeide es, Ratschläge zu erteilen, Meinungen zu äußern oder Urteile zu fällen. Einfach nur zuzuhören und Verständnis aufzubringen, kann ein wirksames Mittel zur Heilung sein.
  • Gib positive Bestärkung. Menschen mit Depressionen verurteilen sich selbst oft hart und bemängeln alles, was sie tun. Erinnere deinen Angehörigen an seine/ihre positiven Eigenschaften und daran, wie viel die Person dir und anderen bedeutet.
  • Biete Hilfe an. Dein Angehöriger oder Freund ist vielleicht nicht in der Lage, bestimmte Aufgaben gut zu erledigen. Mache Vorschläge für bestimmte Aufgaben, die du gerne übernehmen würdest, oder frage, ob es eine bestimmte Aufgabe gibt, die du übernehmen könntest.
  • Hilf dabei, ein stressarmes Umfeld zu schaffen. Eine regelmäßige Routine kann einer Person mit Depressionen helfen, das Gefühl zu haben, die Kontrolle zu haben. Biete an, einen Zeitplan für Mahlzeiten, Medikamente, körperliche Betätigung und Schlaf zu erstellen, und hilf bei der Organisation der Hausarbeit.
  • Finde hilfreiche Organisationen. Eine Reihe von Organisationen bietet Selbsthilfegruppen, Beratung und andere Ressourcen für Depressionen an. Viele religiöse Organisationen bieten auch ihre Hilfe bei psychischen Problemen an.
  • Ermutige zur Teilnahme an spirituellen Praktiken, wenn dies angebracht ist. Für viele Menschen ist der Glaube ein wichtiges Element bei der Genesung von Depressionen – sei es durch die Einbindung in eine organisierte religiöse Gemeinschaft oder durch persönliche spirituelle Überzeugungen und Praktiken.
  • Macht gemeinsame Pläne. Bitte deinen Liebsten, mit dir spazieren zu gehen, mit dir ins Kino zu gehen oder mit dir ein Hobby oder eine andere Aktivität auszuüben, die ihr/ihm früher Spaß gemacht hat. Versuche aber nicht, der Person etwas aufzuzwingen.

Was du für dich selbst tun kannst

  • Informiere dich über Depressionen. Je besser du verstehst, was Depressionen verursacht, wie sie sich auswirkt und wie sie behandelt werden kann, desto besser kannst du mit der Person, um die du dich sorgst, reden und ihr helfen.
  • Kümmere dich um dich selbst. Es ist nicht leicht, jemanden mit Depressionen zu unterstützen. Bitte andere Verwandte oder Freunde um Hilfe und achte darauf, dass du nicht frustriert oder ausgebrannt wirst. Nimm dir Zeit für Hobbys, körperliche Aktivitäten, Freunde und geistige Erneuerung.
  • Und schließlich: Hab Geduld. Die Depressionssymptome bessern sich zwar mit einer Behandlung, aber das kann dauern. Um die beste Behandlung zu finden, musst du vielleicht mehr als eine Art von Medikament oder Behandlungsansatz ausprobieren. Bei manchen Menschen bessern sich die Symptome nach Beginn der Behandlung schnell. Bei anderen wird es länger dauern.

Vorbeugung von Depressionen

Depressionen gelten im Allgemeinen nicht als vermeidbar. Es ist schwer zu erkennen, was sie verursacht. Das bedeutet, dass es schwieriger ist, sie zu verhindern.

Aber wenn du einmal eine depressive Episode erlebt hast, kannst du dich besser darauf vorbereiten, eine zukünftige Episode zu verhindern, indem du lernst, welche Lebensstiländerungen und Behandlungen hilfreich sind.

Zu den Techniken, die helfen können, gehören:

  • regelmäßige Bewegung
  • viel Schlaf
  • Behandlungen einhalten
  • Stress abbauen
  • starke Beziehungen zu anderen aufbauen

Auch andere Techniken und Ideen können dir helfen, Depressionen zu vermeiden.

Verwandte psychische Störungen

Die Bipolare Störung

Eine bipolare Depression (man spricht auch von manisch-depressiven Menschen) tritt bei bestimmten Arten von bipolarer Störung auf, wenn die Person eine depressive Episode erlebt.

Menschen mit bipolarer Störung können starke Stimmungsschwankungen erleben. Bei der bipolaren Störung 2 zum Beispiel reichen die Episoden von manischen Episoden mit hoher Energie bis hin zu depressiven Episoden mit niedriger Energie.

Das hängt davon ab, welche Art von bipolarer Störung du genau hast. Bei der Diagnose Bipolar 1 müssen nur manische Episoden auftreten, nicht aber Depressionen.

Zu den Symptomen einer Depression bei Menschen mit bipolarer Störung können gehören:

  • Verlust von Interesse oder Freude an normalen Aktivitäten
  • sich traurig, besorgt, ängstlich oder leer zu fühlen
  • keine Energie zu haben oder Schwierigkeiten, Aufgaben zu erledigen
  • Schwierigkeiten beim Erinnern oder Gedächtnislücken
  • zu viel Schlaf oder Schlaflosigkeit
  • Gewichtszunahme oder -abnahme aufgrund von gesteigertem oder vermindertem Appetit
  • Gedanken an Tod oder Selbstmord

Wenn die bipolare Störung behandelt wird, treten bei vielen Menschen weniger schwere depressive Symptome auf, wenn sie depressive Episoden erleben. 

Lesetipp: Depressive Episode überwinden

Depressionen und Angstzustände

Depressionen und Angstzustände können bei einer Person gleichzeitig auftreten. Untersuchungen haben gezeigt, dass über 70 Prozent der Menschen mit depressiven Störungen auch unter Angstzuständen leiden.

Obwohl man annimmt, dass sie unterschiedliche Ursachen haben, können Depressionen und Angstzustände ähnliche Symptome hervorrufen, z. B:

  • Reizbarkeit
  • Gedächtnis- und Konzentrationsschwierigkeiten
  • Schlafprobleme

Die beiden Erkrankungen haben auch einige gemeinsame Behandlungsmethoden.

Sowohl Angstzustände als auch Depressionen können behandelt werden mit:

  • Psychotherapie, z.B. kognitive Verhaltenstherapie
  • Medikamenten
  • alternativen Therapien, einschließlich Hypnotherapie

Wenn du glaubst, dass du unter den Symptomen einer der beiden Erkrankungen oder unter beiden leidest, solltest du einen Termin mit deinem Arzt vereinbaren. Gemeinsam mit ihm kannst du herausfinden, welche Symptome von Angst und Depression nebeneinander bestehen und wie sie behandelt werden können.

Depressionen und Zwangsstörung (OCD)

Die Zwangsstörung (engl. OCD = obsessive compulsive disorder) ist eine Form der Angststörung. Sie verursacht unerwünschte und wiederholte Gedanken, Triebe und Ängste (Obsessionen).

Diese Ängste veranlassen dich zu wiederholten Verhaltensweisen oder Ritualen (Zwängen), von denen du hoffst, dass sie den durch die Zwangsvorstellungen verursachten Stress lindern.

Menschen, bei denen eine Zwangsstörung diagnostiziert wurde, befinden sich häufig in einer Schleife aus Zwangsvorstellungen und Zwängen. Wenn du diese Verhaltensweisen hast, fühlst du dich vielleicht isoliert. Das kann dazu führen, dass du dich von Freunden und sozialen Situationen zurückziehst, was dein Risiko für Depressionen erhöhen kann.

Es ist nicht ungewöhnlich, dass jemand mit einer Zwangsstörung auch an einer Depression leidet. Wenn du an einer Angststörung leidest, erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass du auch an einer weiteren psychischen Störung leidest. Bis zu 80 Prozent aller Menschen mit Zwangsstörungen haben auch eine schwere Depression.

Diese Doppeldiagnose ist auch bei Kindern ein Problem. Ihre zwanghaften Verhaltensweisen, die sich vielleicht schon in jungen Jahren entwickeln, können dazu führen, dass sie sich unnormal fühlen. Das kann dazu führen, dass sie sich von Freunden zurückziehen und das Risiko, dass das Kind eine Depression entwickelt, steigt.

Depression mit Psychose

Bei manchen Menschen, bei denen eine schwere Depression diagnostiziert wurde, können auch die Symptome einer anderen psychischen Störung, der Psychose, auftreten. Wenn diese beiden Erkrankungen zusammen auftreten, spricht man von einer depressiven Psychose.

Bei einer depressiven Psychose sehen, hören, glauben oder riechen die Betroffenen Dinge, die nicht real sind. Betroffene können auch Gefühle von Traurigkeit, Hoffnungslosigkeit und Reizbarkeit erleben.

Die Kombination der beiden Zustände ist besonders gefährlich. Denn Menschen mit einer depressiven Psychose können Wahnvorstellungen haben, die sie dazu bringen, an Selbstmord zu denken oder ungewöhnliche Risiken einzugehen.

Es ist unklar, was diese beiden Zustände verursacht oder warum sie zusammen auftreten können, aber eine Behandlung kann die Symptome erfolgreich lindern. Zu den Behandlungen gehören Medikamente und die Elektrokrampftherapie (EKT).

Wenn du die Risikofaktoren und möglichen Ursachen verstehst, kannst du dich auf die ersten Symptome einstellen.

Depressionen in der Schwangerschaft

Die Schwangerschaft ist für viele Menschen eine aufregende Zeit. Trotzdem kann es vorkommen, dass eine schwangere Frau unter Depressionen leidet.

Zu den Symptomen einer Schwangerschaftsdepression gehören:

  • Veränderungen des Appetits oder der Essgewohnheiten
  • Gefühle der Hoffnungslosigkeit
  • Angstzustände
  • Verlust des Interesses an Aktivitäten und Dingen, die einem früher Spaß gemacht haben
  • Anhaltende Traurigkeit
  • Konzentrationsprobleme und Erinnerungsschwierigkeiten
  • Schlafprobleme, einschließlich Schlaflosigkeit oder zu viel Schlaf
  • Gedanken an Tod oder Selbstmord

Die Behandlung von Depressionen während der Schwangerschaft sollte sich idealerweise hauptsächlich auf Gesprächstherapie und andere natürliche Behandlungsmethoden konzentrieren.

Einige Frauen nehmen während der Schwangerschaft zwar Antidepressiva ein, aber es ist nicht klar, welche davon am sichersten sind. Dein Arzt oder deine Ärztin kann dich ermutigen, bis nach der Geburt deines Babys eine alternative Behandlungsmethode auszuprobieren.

Die Risiken für Depressionen können auch nach der Geburt des Babys bestehen bleiben. Postpartale Depressionen, die auch als peripartale Depressionen bezeichnet werden, sind ein ernstes Problem für frischgebackene Mütter.

Das Erkennen der Symptome kann dir helfen, ein Problem zu erkennen und Hilfe zu suchen, bevor es übermächtig wird.

Depressionen und Alkoholmissbrauch

Die Forschung hat einen eindeutigen Zusammenhang zwischen Alkoholkonsum und Depression festgestellt. Menschen, die an Depressionen leiden, missbrauchen tendenziell eher Alkohol.

Auch umgekehrt gilt: von den 20,2 Millionen Erwachsenen in den USA, die an einer Substanzkonsumstörung litten, hatten etwa 40 Prozent gleichzeitig eine psychische Erkrankung.

Laut einer Studie aus dem Jahr 2012 haben 63,8 Prozent der Menschen, die alkoholabhängig sind, eine Depression.

Häufiger Alkoholkonsum kann die Symptome einer Depression verschlimmern, und Menschen mit Depressionen neigen eher dazu, Alkohol zu missbrauchen oder von ihm abhängig zu werden.

Ausblick auf die Zukunft: ein Leben mit/ohne Depressionen

Weg zur Freude

Depressionen können vorübergehend sein, aber auch eine langfristige Herausforderung darstellen. Nicht jede Depression endet einmal. Eine Behandlung führt nicht immer dazu, dass deine Depression vollständig verschwindet. In seltenen Fällen droht wegen Depressionen auch eine dauerhafte Arbeitsunfähigkeit.

Aber mit einer Behandlung lassen sich die Symptome oft besser in den Griff bekommen. Um die Symptome einer Depression in den Griff zu bekommen, muss die richtige Kombination aus Medikamenten und (Psycho-)Therapien gefunden werden.

Wenn eine Behandlung nicht anschlägt, sprich mit deinem Arzt oder deiner Ärztin. Er kann dir helfen, einen anderen Behandlungsplan zu erstellen, der dir vielleicht besser hilft, mit deiner Krankheit umzugehen.

Lesetipp: Forum depression-diskussion.de

Quellen:

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  2. https://www.klearminds.com/blog/guide-psychotherapy-depression/
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  20. https://www.netdoktor.de/therapien/psychotherapie/psychoanalyse/
  21. https://www.netdoktor.de/therapien/psychotherapie/tiefenpsychologisch-fundierte-psychotherapie/

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